Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e. V.
Prof. Dr. Gudrun Kammasch
Luxemburger Straße 10
c/o Beuth-Hochschule für Technik Berlin
13353 Berlin
E-Mail:
www.unesco-berlin.de
Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Ihr gehören derzeit 193 Staaten an. Sitz der UNESCO ist Paris.
Die UNESCO fördert internationale Verständigung und Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Hierdurch trägt sie zur Erhaltung des Friedens und der Sicherheit bei, "…um in der ganzen Welt die Achtung vor Recht und Gerechtigkeit, vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten zu stärken, die den Völkern der Welt ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder Religion durch die Charta der Vereinten Nationen bestätigt worden sind" (aus Artikel I der UNESCO-Verfassung).
Mehr: www.unesco.org
Das Berliner Komitee
In diesem Rahmen ist das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. tätig.
Das Berliner Komitee
- informiert seine Mitglieder über wichtige Entwicklungen aus dem Aufgabenbereich der UNESCO
- gibt den Informationsdienst „BERLIN INFO“ heraus
- führt Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen durch
- organisiert Exkursionen zu Zielen in Berlin und dessen näherer Umgebung, z. B. zur Lutherstadt Wittenberg, nach Stralsund, Wismar und Görlitz und zu Biosphären-Reservaten in Brandenburg
- initiiert Studienreisen zu internationalen Stätten des Weltkulturerbes der UNESCO, z. B. nach Sri Lanka, Portugal, Kuba, Irland, Vietnam, in die Ukraine und in den Iran
- führt jährlich in Berlin ein internationales Schülerseminar für UNESCO-Projektschulen durch.
Die Mitglieder des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e. V. arbeiten ehrenamtlich. Seine Arbeit finanziert das Berliner Komitee durch Beiträge seiner Mitglieder und Förderer sowie durch Zuwendungen öffentlicher Stellen und privater Sponsoren.
Das Berliner Komitee ist als gemeinnützig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich abzugsfähig
Das Faltblatt "Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit" bietet eine kurz gefasste Übersicht über das Komitee und seine Aufgaben. Die 32seitige Broschüre "UNESCO-Arbeit für Berlin" berichtet ausführlich über seine Entstehung, Geschichte und Tätigkeitsbereiche seit der Gründung im Jahre 1950.
Veranstaltungen
Fotoalben
Aktuelle Meldungen
„Welterbe – ganz nah“
(27.04.2022)Im Herbst 1972 hat die UNESCO die Welterbekonvention verabschiedet und damit das vielleicht erfolgreichste, auf jeden Fall aber das populärste Kulturprogramm ihrer Geschichte auf den Weg gebracht. Mitglieder des 1950 gegründeten Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, das Thema „Welterbe“ aus Sicht der Metropolregion Berlin-Brandenburg näher zu beleuchten und in den kommenden Monaten zu einer Veranstaltungsreihe einzuladen:
- 05. Juni 2022
UNESCO-Welterbetag (Deutschland).
Wir laden Sie ein zu einem virtuellen Rundgang durch die Welterbestätten in Berlin und Brandenburg anhand von fünf Leitfragen, die sich mit dem besonderen Wert von Welterbestätten befassen, mit ihrer Zukunftsfähigkeit und den Herausforderungen, die sie an Erhalt und Pflege stellen. - 20. Juni 2022, 18.00 bis 20.00 Uhr
Veranstaltung in der Technischen Universität Berlin: „Architektur und Welterbe“,
Vortrag von Prof. Winfried Brenne im Rahmen der Reihe „Berliner Kolloquium“. - 25. Juni 2022
Jahrestag der Urkundenübergabe „Alte Buchenwälder“.
Landpartie zum Naturerbe Grumsiner Forst in Brandenburg.
Gesprächsrunde in der Dorfkirche in Altkünkendorf zum Leben mit und in einem Welterbe.
Anfahrt bevorzugt mit Zug, Bus oder Fahrrad. - 02. Juli 2022
Landesdenkmalamt Berlin: „Bürgerwerkstatt“ zum Tentativvorschlag
„Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne“. - 11. September 2022
„Tag des offenen Denkmals: KulturSpur – Ein Fall für den Denkmalschutz“. - 03. Oktober 2022
Landesdenkmalamt Berlin: Fortsetzung der „Triennale der Moderne“.
„Bürgerwerkstatt“ in der Waldsiedlung Zehlendorf. - 04. November 2022
Buchpräsentation und Diskussionsrunde zum Thema:
„50 Jahre Welterbekonvention – Gemeinsame Verantwortung, Konflikt & Versöhnung“. - 14. November 2022
Gemeinsame Abschlussveranstaltung aller Teilnehmenden im Senatssaal der Humboldt-Universität
zum Thema „Verantwortung der Welterbestätten“.
Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen werden auf www.unesco-berlin.de sowie in Rundschreiben aller Partnerorganisationen zeitnah zu den einzelnen Veranstaltungsterminen veröffentlicht.
Interessenten melden sich bitte bei vorstand@unesco-berlin.de.
Bürger helfen Bürgern. Berliner unterstützen Ausbildung in Kamerun
(15.04.2022)Die Vorgeschichte
Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich ein Berliner Freundeskreis für junge Menschen in Bansoa, einer dörflichen Region im Grasland von Kamerun.
Anfangs ging es darum, in der schulisch unterversorgten Region den Aufbau privater Grundschulen zu unterstützen.
Die beiden geförderten privaten Schulen konnten schließlich so guten Ruf erwerben, dass an ihren Programmen zur Fortbildung der Lehrkräfte sogar Personal öffentlicher Schulen teilnahm. Personelle und finanzielle Unterstützung aus dem spanischen Baskenland half, den beiden Grundschulen eine solide Basis für ihre weitere Arbeit zu schaffen.
Vor gut zehn Jahren konzentrierte der Berliner Freundeskreis deshalb seine Unterstützung auf eine andere Zielgruppe: Jugendliche, die vorzeitig die Schule verlassen haben, sollen bei örtlichen Handwerkern eine berufliche Ausbildung erhalten. Diesen Jugendlichen sollen dadurch solide Perspektiven für die persönliche Entwicklung geschaffen werden. Längerfristig sollen sie auch in die Lage versetzt werden, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Dies war der Beginn des Projekts „Jugend von Bansoa“.
Das Projekt "Jugend von Bansoa"
Management und Koordinierung von „Jugend von Bansoa“ vor Ort liegen seit dem Jahre 2011 in den Händen von André Nienie. Er hatte viele Jahre für das Arbeitsministerium von Kamerun gearbeitet; als Ruheständler kehrte er wieder in seine Heimat Bansoa zurück.
André Nienie macht Jugendliche ausfindig, die für eine Ausbildung in Betracht kommen. Er überzeugt die Jugendlichen wie auch deren Eltern von Sinn und Zweck einer guten beruflichen Ausbildung. Er spricht örtliche Handwerker an, um sie für die Ausbildung dieser Jugendlichen zu gewinnen. Deren Bereitschaft dazu ist nicht selbstverständlich.
André Nienie besucht regelmäßig die ausbildenden Handwerker, um den Stand der Ausbildung zu erkunden. Er besucht auch die Familien der Jugendichen. So kann er Probleme frühzeitig erkennen und bei deren Bewältigung helfen. Darüber hinaus baut er auch Beziehungen zu wichtigen Persönlichkeiten in Bansoa auf. Er bereitet öffentliche Veranstaltungen zur Verleihung der Abschlusszeugnisse vor, um damit die Möglichkeiten einer beruflichen Ausbildung in der Region bekannt zu machen.
André Nienie berichtet dem Berliner Freundeskreis regelmäßig über den Stand der Ausbildung. Die Berichte – bislang 40 an der Zahl – werden laufend im französischen Original und in deutscher Übersetzung veröffentlicht.
Die Ausbildung der Jugendlichen dauert je nach Fachgebiet und Lernfortschritt meist 18 bis 24 Monate. Die Kosten, die von den Berliner Freunden finanziert werden, liegen pro Ausbildung in einer Größenordnung von durchschnittlich 600 Euro.
In den vergangenen zehn Jahren haben im Projekt „Jugend von Bansoa“ mehr als 70 Jugendliche von einer beruflichen Ausbildung profitiert. Die sechste Gruppe von 15 Jugendlichen hat ihre Ausbildung im November 2021 begonnen. Darunter sind angehende Schneiderinnen, Automobil- und Motorradmechaniker, Friseurinnen und Schweißer. Gegen Ende der Ausbildung werden die Jugendlichen regelmäßig in die Grundlagen einer beruflichen Tätigkeit als Selbständige eingeführt.
Die Ausbreitung des Corona-Virus auch im Grasland von Kamerun hat ab Herbst 2020 die routinemäßige Begutachtung des Ausbildungsfortschritts gemeinsam mit den Jugendlichen, Eltern und Ausbilder erschwert. Doch am 8. Mai 2021 konnten die Absolventen in feierlichem Rahmen auf dem Marktplatz von Bansoa nicht nur ihre Abschlusszeugnisse erhalten, sondern auch jeweils eine Grundausstattung zur Ausübung der beruflichen Tätigkeit – Werkzeugkästen für die Motorradmechaniker, Nähmaschinen und Stoffe für die Näherinnen, etc.
Kosten und Finanzierung
Für die Ausbildung im Projekt „Jugend von Bansoa“ entstehen Kosten:
Vergütung der Handwerker für ihre Ausbildungstätigkeit; Werkzeuge und Materialien; Arbeits- und Schutzkleidung; Fahrtkosten; Verpflegung für die Jugendlichen am Ausbildungsort; ausbildungsbedingte medizinische Untersuchungen und Behandlungen.
Das ehrenamtliche Management des Projekts in Bansoa durch einen pensionierten Beamten des Kameruner Arbeitsministeriums wird mit einer Aufwandsentschädigung honoriert. Hinzu kommen Aufwendungen für das Büro, für Fahrtkosten, für die Nutzung von Computer, Drucker, Telefon und Internet.
Die Familien der Jugendlichen können nur knapp ein Fünftel dieser Kosten selbst aufbringen. Der Rest wird aus Spenden der Berliner Freunde finanziert. Bislang haben die Berliner Freunde mehr als 30.000 Euro in die Ausbildung der Jugendlichen in Bansoa investiert.
Seit November 2021 fördern die Berliner Freunde die Ausbildung der sechsten Gruppe von diesmal 15 Jugendlichen.
Ideelle Patenschaft
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit hat die langjährigen Bemühungen des Berliner Freundeskreises um die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen im Grasland von Kamerun gewürdigt. Im September 2013 hat der Vorstand des Berliner Komitees für das Projekt „Jugend von Bansoa“ die ideelle Patenschaft übernommen.
Weitere Informationen
Ausführliche Informationen über das Projekt „Jugend von Bansoa“ und ergänzende Berichte in deutscher und französischer Sprache sind hier verfügbar.
World Engineering Day for Sustainable Development - 4. März 2022
(03.03.2022)Der UNESCO Welttag des Ingenieurwesens für nachhaltige Entwicklung wird bereits zum dritten Mal gefeiert, um die Leistungen von Ingenieur*innen hervorzuheben und die Notwendigkeit dieses Berufs zu betonen.
Denn die Technik verändert die Welt seit Jahrtausenden, und die neuen, schnell aufkommenden Technologien sind eine Chance für eine positive Transformation, die niemanden benachteiligt.
Weltweit gibt es immer noch einen Mangel an Ingenieur*innen in allen Bereichen. Daran müssen wir etwas ändern.
Wir müssen die Geschlechtertrennung im Ingenieurwesen angehen und Klischees abbauen, indem wir wichtige Vorbilder im Ingenieurwesen präsentieren und Programme entwickeln, um mehr Mädchen zu ermutigen, das Ingenieurwesen als Karriere in Betracht zu ziehen.
Zudem erlebt die Welt immer noch eine Abwanderung qualifizierten Ingenieur*innen aus den Entwicklungsländern. Politische Entscheidungsträger müssen die Notwendigkeit und Bedeutung des Ingenieurwesens für eine nachhaltige Entwicklung berücksichtigen und gezielt Bildung und nachhaltige Technologien fördern. Innovation im Ingenieurwesen ist notwendig, um sich besser an die heutigen globalen Herausforderungen anzupassen und sie anzugehen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen.
In Zukunft wird Ingenieur*in mehr denn je ein wichtiger Beruf sein, wenn es darum geht, grundlegende menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, Armut zu lindern, eine sichere und nachhaltige Entwicklung zu fördern, auf Notsituationen zu reagieren, belastbare Infrastrukturen zu gestalten und zu entwickeln, die den zunehmenden wetterbedingten Ereignissen standhält.
Dieser Tag wird auf der ganzen Welt gefeiert. Das diesjährige Motto ist
Build Back Wiser - Engineering the Future.
Es wird ein 24-Stunden-Liveprogramm ausgestrahlt: „World Engineering Day 24HRS LIVE“ wird die Feierlichkeiten weltweit verfolgen und Ingenieure und Ingenieurstudenten in die erste 24-Stunden-Berichterstattung über einen internationalen UNESCO-Tag einbinden.
Das Programm wird im Laufe des Tages aus acht Orten / Zeitzonen übertragen. Es beginnt um 12 Uhr in Sydney (GMT+11) und endet in Costa Rica, mit vielen Zwischenstationen.
Die Veranstaltung wird von der World Federation of Engineering Organizations (WFEO) und ihren Mitgliedern und Partnern ausgerichtet.
Zudem findet am 4. März 2022 von 13 bis 14:15 Uhr in Paris ein Roundtable „Build Back Wiser – Engineering the Future“ statt. Er wird von der UNESCO mit Partnern aus der ganzen Welt organisiert. Die Veranstaltung wird von Shamila Nair-Bedouelle Assistant Director-General for Natural Sciences, UNESCO, eröffnet; sie ist Teil des 24HRS LIVE-Programms.
Das Thema des Runden Tisches lautet:
„Was können wir tun, um die Zukunft in Richtung der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu gestalten? Welche Werkzeuge stehen zur Verfügung?“
Kathrin Büttner
Foto: World Engineering Day for Sustainable Development - 4. März 2022
Deutsche UNESCO-Kommission verurteilt Angriff auf die Ukraine
(26.02.2022)In der Erklärung ihres Generalsekretärs vom 24. Februar 2022 verurteilt die Deutsche UNESCO-Kommission den Angriff auf die Ukraine.
- Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission
und
- Stellungnahme der UNESCO (englisch)
siehe Links.
Foto: Logo der Deutschen UNESCO-Kommission
Weltbildungsbericht der UNESCO in Deutschland vorgestellt
(15.02.2022)Heute haben das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Deutsche UNESCO-Kommission die deutschsprachige Kurzfassung des aktuellen Weltbildungsberichts der UNESCO vorgestellt. Die Studie beleuchtet die Rolle nichtstaatlicher Akteure in der Bildung. In einer Online-Veranstaltung diskutierten Politikerinnen und Bildungsexperten die Bedeutung des Berichtes für Deutschland und die Welt.
Der Weltbildungsbericht 2021/2022 wurde von der UNESCO im Dezember letzten Jahres vorgelegt. Er warnt vor zunehmender Ungleichheit durch hohe Kosten, unzureichende staatliche Aufsicht und mangelnde Regulierung privater Bildungseinrichtungen in vielen Ländern. Der Bericht präsentiert fünf Empfehlungen für qualitativ hochwertige Bildung für alle Menschen.
Weltweit besuchen 350 Millionen Kinder und Jugendliche nichtstaatliche Schulen. Allerdings fehlen in vielen Ländern Vorschriften für den privaten Bildungssektor oder die Fähigkeit, solche Vorschriften umzusetzen. Laut des UNESCO-Berichts wirkt sich das negativ auf die Bildungsqualität aus und verschärft die Ungleichheit zwischen Arm und Reich.
Insbesondere Haushalte in den am wenigsten entwickelten Ländern wenden einen großen Anteil ihres Einkommens für die Bildung ihrer Kinder auf. Beträgt der Anteil privater Ausgaben an den Bildungskosten in Staaten mit hohem Einkommen nur 16 Prozent, sind es in ärmeren Ländern bis zu 39 Prozent. Dies führt dazu, dass viele Familien auf Kredite angewiesen sind, um ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
Im Grundgesetz ist das Recht auf Gründung einer privaten Schule festgeschrieben. Eine Anerkennung setzt jedoch voraus, dass sie Schülerinnen und Schülern unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern offenstehen. In Deutschland besuchten vergangenes Schuljahr mehr als eine Million Kinder und Jugendliche Privatschulen. Ihre Zahl wächst seit Jahren.
Aber auch in anderen Bereichen des deutschen Bildungssystems spielen nichtstaatliche Akteure eine Rolle. So befanden sich 2021 zwei Drittel aller Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft. Die Zahl der Studierenden an privaten Hochschulen hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als versiebenfacht, auch wenn sie mit rund 340.000 von insgesamt 2,9 Millionen Studierenden zum Wintersemester 2020/2021 vergleichsweise gering ausfällt.
Die UNESCO fordert in ihrem Bericht, Chancengerechtigkeit bei der Finanzierung von Bildung konsequent mitzudenken, eine effektive staatliche Aufsicht für nichtstaatliche Akteure, die Schaffung von Qualitätsstandards und Monitoring, den Austausch von guter und innovativer Praxis im Bildungsbereich sowie den Schutz des Bildungssystems vor Partikularinteressen.
Foto: Weltbildungsbericht Kurzfassung deutsch
27. Januar 2022 - Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
(26.01.2022)Jedes Jahr um den 27. Januar herum würdigt die UNESCO das Gedenken an die Opfer des Holocaust und bekräftigt ihr unerschütterliches Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Intoleranz, die zu gruppenbezogener Gewalt führen können. Das Datum markiert den Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945. Es wurde offiziell im Oktober 2005 als Internationaler Gedenktag zum Gedenken an die Opfer des Holocaust durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen proklamiert. Und seit 1996 wird der 27. Januar in der Bundesrepublik als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen.
Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO, anlässlich des Internationalen Gedenktages zum Gedenken an die Opfer des Holocaust
"Wann immer diese Geschichte in Frage gestellt wird, wann immer Dem Gedenken an die Opfer Gewalt angetan wird, wird der Anstieg von Antisemitismus und Hassreden gefördert, eine alltägliche Geißel jüdischer Gemeinden auf der ganzen Welt. Mehr denn je müssen wir daher wachsam sein. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, die Wahrheit zu schützen und die Erinnerung an all jene wach zu halten, die unter dem Nazi-Regime gelitten haben; Forschung und Dokumentation zu unterstützen, die die Fantasien von Fanatikern mit der Realität der Geschichte konfrontieren können; und den Holocaust zu studieren und zu lehren, damit Bildung Antisemitismus und alle Formen von Rassismus verhindern kann."
Foto: 27. Januar 2022 - Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Internationaler Tag der Bildung 2022
(19.01.2022)Am 24. Januar 2022 feiern wir den vierten Internationalen Tag der Bildung unter dem Motto
"Changing Course, Transforming Education".
Ziel der UNESCO ist es, an diesem internationalen Tag ein Zeichen zu setzen, für eine erneuerte Bildung an einem Wendepunkt unserer Welt: Wachsende Ungleichheiten, ein geschädigter Planet, zunehmende Polarisierung und die verheerenden Auswirkungen der globalen Pandemie stellen uns vor eine Generationenentscheidung: Weiter auf einem nicht nachhaltigen Weg oder radikal den Kurs ändern.
Wie im jüngsten Bericht der UNESCO zu „Futures of Education“ dargelegt wurde, erfordert die Transformation der Zukunft eine dringende Neuausrichtung unserer Beziehungen zueinander, zur Natur sowie zu Technologien, die unser Leben durchdringen, bahnbrechende Möglichkeiten bieten und gleichzeitig ernsthafte Bedenken hinsichtlich Gerechtigkeit, Inklusion und demokratischer Teilhabe aufwerfen.
So soll der diesjährige Internationale Tag der Bildung eine Plattform sein, um die wichtigsten Transformationen zu präsentieren, die gefördert werden müssen, um das Grundrecht aller auf Bildung zu verwirklichen und eine nachhaltigere, integrativere und friedlichere Zukunft aufzubauen.
Bildung soll als öffentliches Gut und als Gemeinwohl gestärkt werden. Eine öffentliche Debatte, wie digitale Transformation gesteuert, Lehrkräfte unterstützt und der Planet geschützt werden kann, muss geführt werden.
Bildung ist weiterhin der Schlüssel, um den Weg zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu ebnen, aber Millionen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bleibt sie versagt, so dass sie immer häufiger von Armut, Gewalt und Ausbeutung bedroht sind. Die COVID-19-Pandemie hat eine bereits bestehende Bildungskrise noch verschärft. Ohne Abhilfemaßnahmen, ohne eine bessere Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer und ohne eine Aufstockung der Finanzmittel werden Lernverluste und Schulabbrecher weiter zunehmen. Fortschritte zur Verwirklichung aller Ziele für eine nachhaltige Entwicklung können so nicht erreicht werden. Und der Jugend wird die Chance auf eine lebenswerte Zukunft vorenthalten.
Hinter den Kulissen von Paris
(21.12.2021)Im neuen Jahr wird die Initiative: „Wir laden zum Gespräch“ wieder aufgegriffen, zunächst digital. Wir freuen uns, Sie bereits für Donnerstag, den 6. Januar 2022, um 18 Uhr, zur Auftaktveranstaltung: „Hinter den Kulissen der UNESCO in Paris“ einladen zu können.
Unser Mitglied, Herr Dr. Michael Worbs, wird auf der Grundlage seiner Erfahrungen bei der UNESCO berichten und uns einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen.
Von 2012 bis 2016 war Herr Dr. Worbs Ständiger Vertreter der Bundesrepublik bei der UNESCO in Paris und von 2013 bis 2017 Vertreter Deutschlands im Exekutivrat, von 2015 bis 2017 dessen Vorsitzender.
Wir erfahren, wie Mitgliedsstaaten ihre Interessen durchzusetzen suchen, welche Rolle der Generaldirektor / die Generaldirektorin und das Sekretariat spielen. Aus diesem Wissen lassen sich auch gegenwärtige Einflussmöglichkeiten der Bundesregierung, und der Deutschen UNESCO- Kommission einschätzen. Dabei wollen wir auch Handlungsspielräume einer NGO wie dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit in der UNESCO zur Diskussion stellen.
Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen wollen, wäre es nett, wenn Sie uns bis zum Jahresende 2021 noch eine Nachricht zukommen lassen könnten unter: . Sie erhalten dann den Zugangscode am 05.01.2022.
Foto: Dr. Michael Worbs
Allen Mitgliedern und Freunden Frohe Festtage
(18.12.2021)Wir wünschen allen Mitgliedern und Freunden des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit wunderschöne Fest- und Feiertage!
Foto: Frohe Festtage!
10. Dezember 2021 – 73 Jahre Menschenrechtserklärung
Ein neues Menschenrecht bahnt sich seinen Weg
Dass auch das Menschenrecht auf eine saubere und gesunde, eine nachhaltige Umwelt ein Menschenrecht ist – dies erklärte der Menschenrechtsrat in Genf. Am 8. Oktober 2021 beschloss er dieses neue Menschenrecht - auch mit Zustimmung Deutschlands. Es ist verbunden mit den anderen Menschenrechten: Sie bedingen sich gegenseitig.
Der Menschenrechtsrat, ein Nebenorgan der Generalversammlung der Vereinten Nationen, ruft die Staaten der Welt auf, an der Umsetzung dieses neuen Rechts zu arbeiten. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde aufgefordert, sich mit der Angelegenheit zu befassen:
Access to a healthy environment, declared a human right by UN rights council.
Das ist eine große Herausforderung für uns alle. Machen Sie mit, diesen Prozess anzustoßen! In einer Welt, in der immer noch Hochrüstung auf der Agenda der Politik steht, Kriege mit ihrem zunehmenden Zerstörungspotential weiter wahrscheinlich sind, ist es existentiell, ein Menschenrecht auf eine saubere und gesunde, eine nachhaltige Umwelt anzuerkennen und in das Völkerrecht aufzunehmen. Elementare Voraussetzung dafür: Frieden! Denn Kriege vernichten nicht nur Menschen, sie hinterlassen buchstäblich verbrannte Erde, auf und in der kein Leben mehr möglich ist.
Das Recht ein Mensch zu sein
Das Ziel 16 „Frieden“ der Agenda 2030 müsste an erster Stelle, als Ziel 1, stehen! Bereits zu Jahresbeginn 2017 hatte Antonio Guterres dies gefordert. Frieden ist Voraussetzung für Leben – für die Verwirklichung und Umsetzung des Rechts, ein Mensch zu sein – und das auf einem lebenswerten Planeten Erde.
Das Stockholm International Peace Research Institute, SIPRI, veröffentlichte soeben: Trotz der Corona-Pandemie haben die weltweit führenden Rüstungsfirmen auch im vergangenen Jahr in weiterer Folge ihre Umsätze gesteigert.
Aktion zum 10. Dezember 2021 muss ins Frühjahr 2022 verschoben werden
Am diesjährigen Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte wollten wir Menschen, die morgens unterwegs sind, auf die Bedeutung dieses Tages ansprechen und sie mit einem informierenden Faltblatt auf ihrem Weg begleiten – am U-Bahnhof Westhafen.
Warum dort? Im Jahr 2000 wurde der U-Bahnhof Westhafen zum „Bahnhof der Menschenrechte“ gestaltet. Die Gründe dafür erfahren Sie beim Studium des Faltblatts.
2018 war unsere Aktion zum 70. Jahrestag auf großes Echo gestoßen. Dies wollten wir aufgreifen. Die derzeitige Situation in der Corona-Pandemie erlaubt es nicht.
Hier findet sich auch die Dokumentation „Das Recht ein Mensch zu sein“, die zum 70. Jahrestag der Menschenrechtserklärung 2018 von uns ausgearbeitet wurde.
Wenn die Tage länger werden...
... und die Sonne höher steigt, werden wir auch in der Pandemie-Bekämpfung weiter sein und uns dann zu dieser Aktion erneut zusammen tun: Ein Kreis von „Jung und Alt“, aus Schule und Hochschule, aus unterschiedlichsten Berufen, hat sich im Rahmen des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e. V. dazu zusammen gefunden. Wir erwarten gespannt das Frühjahr – und werden rechtzeitig aufrufen dann mitzutun!
Gudrun Kammasch
Die etwas andere Mitgliederversammlung - Rückblick und Ausblick -
(18.10.2021)Zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 1. September 2021 waren wir zu Gast im Anti-Kriegs-Museum im Wedding. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten, insbesondere durch die nachfolgende gemeinsame Abendveranstaltung zum „Anti-Kriegs-Tag“.
Unter der Überschrift „70 Jahre Friedensarbeit des Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit“ hatten wir Gelegenheit Schwerpunkte unserer Arbeit vorzustellen unter besonderer Berücksichtigung des Leitsatzes aus der Präambel der UNESCO:“ Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“
Wir konnten an die Gründungszeit des Berliner Komitee erinnern und an die ersten Versuche, Deutschland in den Kreis demokratischer Staaten wieder einzugliedern, z.B. durch die Gründung zivilgesellschaftlicher UNESCO-Clubs, gerade auch in der geteilten Stadt Berlin.
Als ältestes und zugleich langlebigstes Projekt haben wir an die Kooperation mit den UNESCO-Projektschulen Berlins und dem 1970 ins Leben gerufenen „Internationalen Schülerseminar“ erinnert, das seit über 50 Jahren fast ununterbrochen im jährlichen Rhythmus stattgefunden hat und auch weiter stattfinden soll. Zahlreich sind die thematischen Bezüge zur Friedensarbeit.
„Sei Käthe – be Kollwitz. Wie würde Käthe Kollwitz heute mit ihren Kunstwerken Frieden stiften?“ unter diesem Motto wurden 2017, anlässlich ihres 150. Geburtstages Berliner Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren eingeladen, sich mit der Frage von Krieg und Frieden auseinanderzusetzen. Die Beteiligung war überwältigend, die Preisverleihung am 8. Juli im Käthe-Kollwitz-Museum ein großer Erfolg.
Den Abschluss dieser gemeinsamen Veranstaltung bildeten Friedenslieder von Hanns Eisler, Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky u.a.m., vorgetragen von Wolfgang Siebe und Paul Schäfer.
Der Blick zurück soll Orientierung für die Zukunft geben.
Zukünftige Friedensarbeit wird sich nicht mit der Forderung nach der Abwesenheit von Kriegen zufriedengeben können. Zukünftige Friedensarbeit wird sich an den 17 Zielen der Vereinten Nationen für eine Nachhaltige Entwicklung orientieren müssen, auch wenn immer deutlicher wird, dass die Agenda 2030 ihre Zielmarken z.T. deutlich verfehlen wird. Der Kampf gegen Hunger und Krankheit, für sauberes Wasser weltweit, der Einsatz für Gerechtigkeit gegenüber jedermann und jeder Frau sowie für eine gemeinsame planetarische Verantwortung sind tragende Säulen einer solchen Arbeit für den Frieden. Und Bildung ist ihr Transmissionsriemen. Eine „hochwertige Bildung für alle“, wie es im SDG Nr. 4 heißt. Dies kann nur eine Bildung gegen Hass und Intoleranz sein, eine Bildung, die Achtung vor dem Mitmenschen, der Natur und dem Erbe der Menschheit zum Ziel hat. „Futures of Education“ und „Global Citizenship Education“ könnten hier die theoretischen Grundlagen für ein Bildungsprogramm legen als Hilfe zur Gestaltung des Lebens in einer immer komplexer werdenden Weltgemeinschaft.
Angelika Hüfner
Foto: Dieses Bild gehört zu den Gewinnern des Käthe-Kollwitz-Preises
Human Rights Film Festival Berlin 2021
(16.09.2021)Vom 16. - 25. September findet das diesjährige "Human Rights Film Festival Berlin" statt, in den Kinos
- Sputnik am Südstern in der Hasenheide
- Moviemento am Kottbusser Damm in Kreuzberg
- ACUDkino in Berlin Mitte, Nähe Rosenthaler Platz
- Klick Kino in der Windscheidtstraße
und als Stream unter hrffb.de.
Das "Human Rights Film Festival Berlin" existiert seit 2018. Es ist ein Festival für Dokumentarfilme, ausgerichtet und organisiert von der "Aktion gegen Hunger", in Kooperation mit "Save the Children", in Partnerschaft mit Amnesty International.
In der Einleitung zu der umfangreichen Programmzeitschrift, die heute zahlreichen Zeitungen beigelegt war, schreibt die Direktorin des Festivals, Anna Ramskogler-Witt: "Die gezeigten Filme geben Einblicke in die unterschiedlichsten Facetten unserer globalen Gesellschaft. Sie können Brücken bauen, indem sie Verständnis schaffen, wie der aufwühlende Film 'Shadow Game', der die brutale Realität tausender geflüchteter Jugendlicher an Europas Grenzen zeigt. Aber auch Missstände anklagen und auf nachhaltige Gesetzesänderungen pochen wie der emotional aufgeladene Film 'Fly So Far', der die Situation von Frauen in El Salvador beleuchtet, die nach einer Fehlgeburt als Mörderinnen verurteilt werden."
Das Filmprogramm wird ergänzt durch Publikumsgespräche mit Regisseur*innen und Protagonist*innen. Besuchen Sie das "Human Rights Festival Berlin" und nutzen Sie die Chance mit internationalen Gästen über ihre Arbeit für eine nachhaltigere und gerechtere Welt ins Gespräch zu kommen.
Angelika Hüfner
Foto: Human Rights Film Festival Berlin 2021
1. September Anti-Kriegs-Tag: Building peace in the minds of men and women
Vor70 Jahren wurde die Bundesrepublik Deutschland in die UNESCO aufgenommen, ein erster Schritt zur Rückkehr in die internationale Staatengemeinschaft. In Anerkennung der Grundsätze der UNESCO, gedachte die Bundesrepublik erstmals 1961 der Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkrieges und wählte dazu mit dem 1. September den Tag des deutschen Überfalls auf Polen und des Beginns des Zweiten Weltkrieges.
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit hat in seinem über 70jährigen Bestehen stets versucht "Arbeit für den Frieden" in ihren vielfältigen Facetten zu leisten z.B. durch
- Internationale Schülerseminare
- Kulturelle Begegnungen durch Reisen zu Welterbestätten
- Verleihung von Friedensuhren
- Durchführung von "Menschenrechtstagen
- Stadt-Land-Gespräche im Biosphärenreservat Schorfheide
- Kontakte zum Käthe-Kollwitz-Museum
- Zahlreiche Publikationen
Und so haben wir in diesem Jahr unsere Mitgliederversammlung auch ganz bewusst auf den 1. September und in das Anti-Kriegs-Museum im Wedding gelegt. Die notwendigen Formalien einer Mitgliederversammlung werden ergänzt durch Wortbeiträge und Lieder zum Frieden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme:
Wann? Mittwoch, 1. September 2021, 18.00 Uhr MV und
19.15 Uhr Veranstaltung zum Anti-Kriegs-Tag 2021.
Wo? Anti-Kriegs-Museum, Brüsseler Straße 21, 13353 Berlin.
Angelika Hüfner
Foto: Skulptur "Broken Rifle" gegenüber dem Anti-Kriegs-Museum
BERLIN INFO Nr. 71 ist erschienen
(14.08.2021)Das BERLIN INFO Nr. 71 (August 2021) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
-
Einladung zur Mitgliederversammlung
-
Der 1. September: Weltfriedenstag oder Anti-Kriegs-Tag?
-
"Krieg dem Kriege" - Das Anti-Kriegs-Museum im Wedding
-
Die "Kultur des Friedens" in der Arbeit des Berliner Komitees
-
70 Jahre Bundesrepublik Deutschland in der UNESCO
-
Die UNESCO, Deutschland und die berufliche Bildung
-
Eine Stiftung zur Ausbildung von Frauen im Iran
-
Wissen allein reicht nicht aus
-
Die Erarbeitung von Kommunikationsstrategien im Ehrenamt
-
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit.
Foto: BERLIN INFO Nr. 71
Einladung: 70 Jahre Mitgliedschaft in der UNESCO. Online-Matinée am 11. Juli 2021, 11 Uhr
Bereits am 11. Juli 1951 wurde die Bundesrepublik Deutschland Mitglied der UNESCO. Dies wollen wir bei einer kleinen Festveranstaltung zusammen feiern.
Dem Anliegen der Gründung der UNESCO „Friede muss – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden" folgend, wurde diese frühe Aufnahme in eine UN-Organisation für die junge Bundesrepublik ein bedeutender Schritt zur Wiedereingliederung in die internationale Staatengemeinschaft. Die Mitgliedschaft der DDR folgte 1972.
Wir möchten Sie herzlich einladen!
Festliche Online-Matinée: 70. Jahrestag der Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die UNESCO.
Sonntag, 11. Juli 2021 von 11 bis 12.30 Uhr
Vermächtnis und Aufgabe
Programm:
- Klaus Hüfner gibt einen Rückblick auf die damalige historische Situation und eine kurze Rückschau auf die vergangenen 70 Jahre.
- Hans Krönner schildert die langjährigen, schließlich erfolgreichen Bemühungen Deutschlands, die berufliche Bildung im Programm der UNESCO zu verankern.
- Mitglieder der Hochschulgruppe „entwerfen Zukunft“ – in Poesie und Prosa – und skizzieren, was sie von der UNESCO für die Welt von heute und morgen erwarten.
Im Anschluss laden wir zum Gespräch.
Bitte schreiben Sie für die Teilnahme an:
Sie erhalten dann den Link für das ZOOM-Meeting.
Wir freuen uns, Sie am 11. Juli wieder zu sehen!
Mit freundlichen Grüßen
im Namen des Vorstands
Gudrun Kammasch
Prof. Dr. Gudrun Kammasch
Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e. V.
Der Welterbetag 2021
(29.05.2021)Zur Geschichte:
2005 haben die Deutsche UNESCO-Kommission und der Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland den Welterbetag ins Leben gerufen. Dieser Aktionstag findet seitdem bundesweit immer am ersten Sonntag im Juni statt. An diesem Tag ermöglichen die 46 Welterbestätten in Deutschland einen Blick hinter ihre Kulissen. Der Welterbetag steht jedes Jahr unter einem besonderen Motto.
Zur Aktualität des Welterbetags:
Auch in diesem Jahr veranstalten die Deutsche UNESCO-Kommission und der Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland den UNESCO-Welterbetag in Deutschland wieder gemeinsam. Er findet statt am 6. Juni 2021. Das Motto für den diesjährigen Welterbetag lautet: „Solidarität und Dialog“.
Zum Motto des Welterbetags:
„Solidarität und Dialog“ stehen für Zusammenarbeit über nationale und internationale Grenzen hinweg sowie für internationale Solidarität. Nur wenige Schlagwörter sind so aktuell wie diese. Gleichzeitig stehen sie seit 1972 im Zentrum der UNESCO-Welterbekonvention. Welch wichtigen Beitrag UNESCO-Welterbestätten gerade in Krisenzeiten als Orte der Begegnung, des Dialogs und der nationalen wie internationalen Zusammenarbeit leisten können, das zu zeigen hat sich der UNESCO-Welterbetag 2021 zum Ziel gesetzt.
Zum Aktionstag:
Aktuell zählen 1.121 UNESCO-Welterbestätten in weltweit 167 Ländern zum UNESCO-Welterbe. 46 von ihnen befinden sich in Deutschland. Am UNESCO-Welterbetag finden an den meisten Welterbestätten in Deutschland zahlreiche Führungen, Vorträge und Mitmachaktionen statt, vor Ort oder im digitalen Raum. Sie rücken die Welterbestätten als Orte besonders sorgfältiger Denkmalpflege ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und stärken gleichzeitig ihre Rolle als Vermittler grundlegende Ziele der UNESCO wie Völkerverständigung, Nachhaltigkeit und Frieden.
Weiterführende Informationen:
Der Welterbetag hat eine eigene Homepage. Unter der Webadresse www.unesco-welterbetag.de finden sich zahlreiche Informationen zu
- Welterbestätten in Deutschland
- Zielsetzungen der Welterbeakteure und
- Fragestellungen zum Thema „Solidarität und Dialog“
Aber auch Hilfestellung zur besseren Sichtbarkeit der einzelnen Welterbestätten lassen sich hier finden.
Angelika Hüfner
Foto: Der Welterbetag 2021
23. April 2021 - UNESCO-Welttag des Buches und des Urheberrechts / World Book and Copyright Day
(17.04.2021)Seit 1995 begehen Lesebegeisterte in über 100 Ländern den Welttag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autorinnen und Autoren.
Inspiriert von dem katalanischen Brauch, zum Namenstag des Schutzheiligen St. Georg Rosen und Bücher zu verschenken, rief die UNESCO 1995 den Welttag des Buches als weltweites Fest für das Lesen, für Bücher und die Rechte von Autoren aus.
Das Datum des 23. Aprils ist zugleich der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes (beide †1616). Zudem kürt die UNESCO an diesem Tag eine von einer Expertengruppe ausgewählte Stadt zur Welthauptstadt des Buches. In diesem Jahr wird die georgische Hauptstadt Tiflis mit diesem Titel gewürdigt. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat in diesem Jahr das Buchbinderhandwerk in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Warum LESEN jetzt wichtiger ist als je zuvor!
Why READING is more important NOW than ever!
More than ever, at a time where most of the schools around the world are closed and people are having to limit their time spent outside, the power of books should be leveraged to combat isolation, reinforce ties between people, expand our horizons, while stimulating our minds and creativity.
In einer Zeit, in der die meisten Schulen auf der ganzen Welt geschlossen sind und die Menschen ihre Zeit im Freien einschränken müssen, sollte die Kraft der Bücher genutzt werden, um die Isolation zu bekämpfen, die Bindungen zwischen den Menschen zu stärken, unseren Horizont zu erweitern und gleichzeitig unseren Geist und unsere Kreativität zu stimulieren.
Die Beobachtung, dass auch im zweiten Corona-Jahr die Menschen immer mehr Zeit vor dem Fernseher verbringen und in Deutschland z.B. die Sehdauer auf durchschnittlich 264 Minuten pro Tag anwuchs, ist eine Entwicklung, die Sorge bereitet. Glücklicherweise hat die Politik hier mittlerweile erkannt, dass Bücher zur Grundversorgung zu zählen sind und Buchläden trotz Pandemie geöffnet bleiben.
Am 23. April erinnert die UNESCO daher an die gesellschaftliche Relevanz des Lesens und lädt Lernende, Unterrichtende und Lesebegeisterte weltweit dazu ein, ihre Leidenschaft für Bücher und Literatur aller Art unter den Hashtags #StayAtHome und #WorldBookDay zu teilen. Außerdem stellt die UNESCO allen Interessierten eine Materialsammlung mit Postern, Stickern und Informationen zur Verfügung.
Bundesweite Aktionen und Veranstaltungen
In Deutschland wird der Welttag durch den Börsenverein des Deutschen Buchhandels gemeinsam mit der Stiftung Lesen und zahlreichen weiteren Institutionen koordiniert. So verschenken Buchhandlungen rund um den 23. April das Welttagsbuch „Ich schenk dir eine Geschichte“ an rund 1 Million Schülerinnen und Schüler. Ziel der Initiative ist es, Kinder mit spannenden Geschichten für das Lesen zu begeistern und ihre Lesekompetenz zu stärken. Über weitere Aktionen und digitale Lesungen informiert die Internetseite welttag-des-buches.de.
Wir feiern das Lesen, auch wenn es sonst nicht viel zu feiern gibt!
Feiern Sie mit! Und machen Sie den 23. April zu einem Lese- und Vorlese -Fest.
Angelika Hüfner
Foto: 23. April 2021 - UNESCO-Welttag des Buches und des Urheberrechts / World Book and Copyright Day
BERLIN INFO Nr. 70 ist erschienen
(16.04.2021)Das BERLIN INFO Nr. 70 (April 2021) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
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2020: Was für ein Jahr!
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2021: Was steht an?
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Alle Termine auf einen Blick
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21. März: Internationaler Nowruz-Tag zum Frühlingsbeginn
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Tag der Menschenrechte an der Sophie-Scholl-Schule
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Bericht aus der Hochschulgruppe
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Nachwuchs für die Hochschulgruppe?
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Engineering for a Healthy Planet
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Ein Brief aus der Uckermark
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Futures of Education
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Jugend von Bansoa
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Internationale Gedenktage
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Besprechungen
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Gedanken zu Rainer Mallée.
Dieses INFO ist etwas ganz Besonderes. Nicht die 16 Druckseiten waren das Problem, obwohl es sich immerhin um das (zweit-)stärkste INFO seit Bestehen des Berliner Komitees handelt. Nur 2019 gab es ein BERLIN INFO mit 20 Seiten, die aber aus technischen Gründen auf zwei Ausgaben verteilt wurden.
Besonders umfangreich war die Anzahl der Mails, die bei Hans Krönner im Zuge der Erstellung des BERLIN INFO 70 eingingen: 94! Es ist davon auszugehen, dass mindestens dieselbe Anzahl an ausgehenden Mails versandt wurden. Warum? Bedingt durch die Pandemie konnte es keine Redaktionskonferenzen geben.
Und es gab noch einen "Rekord": Zwischen INFO Nr. 69 und Nr. 70 sind 14 Monate verstrichen. Eine so lange Pause hat es in den 25 Jahren seit Bestehen des BERLIN INFO noch nie gegeben. Aber nun ist es erschienen und wir wünschen viel Freude beim Lesen.
Foto: BERLIN INFO 70
21. März – Internationaler Nowruz-Tag
Im Jahre 2009 wurde Nowruz in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.
Im Jahre 2010 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Nowruz-Tag erklärt.
Nowruz („der neue Tag“) verweist auf eine kulturelle Gemeinsamkeit verschiedener Länder entlang der Seidenstraße, darunter Regionen in China, Afghanistan, Aserbaidschan, Indien, Iran, Irak, Kirgisistan, Kasachstan, Pakistan, Tadschikistan, Türkei, Turkmenistan und Usbekistan. Diese Länder begrüßen den Frühlingsanfang auf der Nordhalbkugel der Erde im Augenblick der Tag- und Nachtgleiche, wenn nach den astrologischen Sternzeichen die Fische zum Widder übergehen.
So wie die Natur zum neuen Leben erwacht und Wiesen und Felder erblühen, so sollen Menschen sich festlich kleiden und schmücken, um den Frühling mit Tanz und Gesang zu begrüßen. Das Neujahrsfest ist mit verschiedenen Riten und Bräuchen verbunden.
Die Ursprünge dieses Festes werden von der UNESCO auf mindestens sechs Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung geschätzt. Reliefs in den Treppenaufgängen von Persepolis im Iran zu Zeiten der Achämeniden zeugen davon.
Die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay:
„Die UNESCO schließt sich diesem Versprechen und diesen Feierlichkeiten gerne an. Die Nowruz-Feiern nehmen je nach Region der Welt, in der man das Glück hat, ihnen beizuwohnen, unterschiedliche Formen an und sind eine perfekte Demonstration der Vielfalt und des Erfindungsreichtums der menschlichen Kulturen. In dieser Hinsicht erinnern sie uns daran, dass unser gemeinsames Erbe, dessen Bewahrung und Verbreitung die Aufgabe der UNESCO ist, nicht nur Denkmäler, Objekte und Landschaften betrifft, sondern auch Praktiken, Glaubensvorstellungen, Wissen und Traditionen, ein immaterielles Erbe, das ebenso wertvoll und manchmal noch zerbrechlicher ist, da es allein auf Erinnerung und Überlieferung beruht. Frohes Nowruz für alle!“
Parto Teherani-Krönner
Foto: Persepolis: Relief zur Tradition des Neujahrsfestes
8. März 2021 – 100 Jahre und nur wenig weiter?
Der Internationale Frauentag – im Jahre 1921 auf einer Konferenz in Moskau ausgerufen – wird 100 Jahre alt. Gibt es gute Gründe zum Feiern?
Der Frauentag und die Vereinten Nationen
Erst im Jahre 1975 erklärten die Vereinten Nationen den 8. März zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“. Im selben Jahr tagte die erste UN-Weltfrauenkonferenz in Mexiko City und erklärte die Jahre 1976 bis 1984 zur „UN-Dekade der Frau“.
Die vierte und bisher letzte UN-Weltfrauenkonferenz fand im Jahre 1995 in Beijing (China) statt. Mit der Erklärung von Beijing fand zwar das Konzept des „Gender-Mainstreaming“ Eingang in die Politik der Vereinten Nationen. Aber 25 Jahre nach Beijing fällt die Bilanz eher enttäuschend aus: „Der kürzlich von UN Women herausgegebene Bericht ‚Gender equality: Women‘s rights in review 25 years after Beijing‘ hat gezeigt, dass Frauen in allen Sphären von Macht und Einfluss nur 20 bis 25 Prozent der entscheidungsrelevanten Positionen bekleiden."
Die Rolle der Frauen im Kontext der UNESCO
Für uns wichtig und begrüßenswert ist jedoch, dass sich die UNESCO vor allem in den letzten Jahren dem Thema der Gleichstellung zuwendet. Die Deutsche UNESCO Kommission (DUK) fasst ihre Forderungen so zusammen:
„Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein grundlegendes Menschenrecht und eine notwendige Vorbedingung für nachhaltige und inklusive Gesellschaften. Sie steht im Mittelpunkt der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung."
Der Frauentag international – Beispiel Iran
Der Frauentag wird meist als Errungenschaft in der westlichen Welt gefeiert. Interessanterweise wird er in Ländern des Globalen Südens mit weit größerem Enthusiasmus gefeiert, zum Beispiel in Lateinamerika oder Spanien. Bedeutsam war der Frauentag aber auch in den sozialistischen Ländern, so in der DDR, wo er z.B. mit roten Nelken gefeiert wurde.
Doch gibt es durchaus Zeichen, dass schon früh viele andere Kulturen die Frauen geehrt und ihnen einen Feiertag gewidmet hatten. Es gibt Traditionen, die Jahrtausende zurückliegen, wie im zoroastrischen Glauben im alten Persien. in dem die vier Elemente „Wasser, Luft, Feuer und Erde“ heiliggesprochen waren. So war der Tag der Erde und der Frau jeweils Ende Februar - wie auch im alten Griechenland - der gebärenden Mutter Erde „Gaia“ gewidmet.
Heute wird dieser Tag unter islamkritschen Iraner*innen als Gegenpol zum Frauen- und Muttertag der islamischen Republik im In- und Ausland gefeiert. Eine Beschreibung aus dem Jahr 2017 wird auch 2021 nicht viel anders sein. Damals hieß es: „Auch in diesem Jahr darf der Weltfrauentag im Iran nicht öffentlich gefeiert werden. Das islamische Regime beharrt darauf, dass der Geburtstag der Prophetentochter Fatima der wahre Frauentag sei und unterbindet jegliche öffentliche Versammlung von Frauen am achten März.
Ausblick
Trotz einiger Errungenschaften auf dem Weg zur Gleichstellung haben alle Gesellschaften noch einen weiten Weg vor sich, um faire Ressourcennutzung und Verteilung von Verantwortung, Arbeit und Lebenschancen zu verwirklichen.
Leider treten in Pandemiezeiten offenbar Diskrepanzen unter den Geschlechtern und bestehende Ungerechtigkeiten deutlicher ans Licht. Sie verstärken sich sogar. Neben den alltäglichen Aufgaben der Fürsorge im häuslichen Bereich und in der Pflege sind es überwiegend Frauen, die auch in Deutschland viele der gesellschaftlich notwendigen, jedoch schlecht bezahlten Arbeiten schultern.
Immerhin ist Berlin das erste (und bisher einzige) Bundesland, das diesen Tag als offiziellen Feiertag eingeführt hat. Beschlossen hat ihn das Abgeordnetenhaus von Berlin am 24.01.2019.
Den ausführlichen Bericht finden Sie im beigefügten Download.
Parto Teherani-Krönner
Foto: 8. März 2021 – 100 Jahre und nur wenig weiter?
World Engineering Day for Sustainable Development – 4. März 2021
Der Internationale Tag des Ingenieurwesens für nachhaltige Entwicklung wurde auf der 40. Generalkonferenz von der UNESCO im Jahr 2019 ausgerufen. Seit 2020 wird er weltweit am 4. März eines jeden Jahres gefeiert. Der Tag bietet die Gelegenheit, die Leistungen von Ingenieur*innen in unserer modernen Welt hervorzuheben und das öffentliche Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig Technik und Technologie für das moderne Leben und für eine nachhaltige Entwicklung sind.
Das Ingenieurwesen spielt eine wesentliche Rolle für die Entwicklung und das Wohlergehen der Menschen. Überall auf der Welt entwickeln und implementieren Ingenieur*innen Technologien und Systeme, die eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der UN-Ziele (SDGs) vorantreiben. Besonders in Entwicklungsländern muss viel getan werden, um sicherzustellen, dass jeder Zugang hat zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen, zuverlässiger Energie und anderen grundlegenden menschlichen Bedürfnissen.
Weltweit gibt es viel zu tun, um die Auswirkungen des Klimawandels, Umweltprobleme, unsere wachsenden Städte und die Herausforderungen neuer Technologien einschließlich künstlicher Intelligenz zu bewältigen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass künftige Generationen von Ingenieur*innen und Wissenschaftler*innen Lösungen für lokale und globale Herausforderungen entwickeln können.
Ein internationaler Tag mit koordinierten Feierlichkeiten auf der ganzen Welt ist eine Gelegenheit, das Profil des Ingenieurwesens zu verbessern. Regierungen, Industriezweige und Nicht-Regierungs-Organisationen kommen zusammen, um den Bedarf an technischen Kapazitäten und die Qualifikation von Ingenieur*innen zu erörtern. Sie entwickeln strategische Rahmenbedingungen und bewährte Verfahren für die Implementierung technischer Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung. Ziel ist auch, das Ingenieurwesen als Karriereweg zu fördern, insbesondere für Frauen und Mädchen.
Kurz und treffend fordert das Motto des „World Engineering Day“ auf:
„If you want the world the better, become an engineer!“
Am 4. März 2021 von 13.00 bis 14.30 Uhr wird bei der Festveranstaltung der UNESCO „World Engineering Day for Sustainable Development – Engineering for a Healthy Planet“ der UNESCO Engineering Report veröffentlicht: „Engineering for Sustainable Development: Delivering on the Sustainable Development Goals”. (Anmeldung und Programm siehe Links weiter unten).
Neben dieser Hauptveranstaltung werden UNESCO-Außenstellen und Institute unter der Schirmherrschaft der UNESCO lokale Auftaktveranstaltungen auf der ganzen Welt organisieren.
Zusammen mit seinen Mitgliedern und Partnern feiert die World Federation of Engineering Organizations (WFEO) den World Engineering Day um den 4. März, unter anderem mit Webinaren, einem Wettbewerb zum Plakatdesign, und mit Videos junger Ingenieure.
Kathrin Büttner
Foto: Logo des World Engineering Day
27. Januar: Internationaler Holocaust-Gedenktag
Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau eingeführt.
In Deutschland ist der 27. Januar seit 1996 offizieller Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Er erinnert an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz 1945. Gedacht wird dabei der sechs Millionen ermordeten europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zwangsarbeiter, der dem Hungertod ausgelieferten Kriegsgefangenen, der Opfer staatlicher Euthanasie, der Homosexuellen, aller, die sich aus religiösen, politischen oder auch nur aus humanen, den Werten der Menschlichkeit verpflichteten Gründen dem Terror widersetzten und deswegen der totalitären Staatsgewalt zum Opfer fielen.
Holocaustgedenken 2021: Jeder Name zählt.
Berlin:
Die Nazis legten Karteikarten über ihre Opfer an. In Vorbereitung auf den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2021 werden die Arolsen Archives, das weltweit umfassendste Archiv zu Opfern und Überlebenden der NS-Zeit, eine Woche lang Namen und Dokumente auf die Außenwand der französischen Botschaft in Berlin am Brandenburger Tor projizieren. Die zentrale Lage der Botschaft, heißt es, rücke die Arbeit an dem digitalen Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus mitten ins Herz von Berlin.
Die Lichtinstallation #everynamecounts wird im Livestream in die ganze Welt übertragen. So soll die Erinnerung an die Opfer lebendig bleiben. Noch heute beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung jährlich rund 20.000 Anfragen zu den Schicksalen der Verfolgten des NS-Regimes. Noch immer suchen viele Nachfahren nach Antworten.
Paris:
Zum 76. Jahrestag der Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau organisieren die Vereinten Nationen und die UNESCO gemeinsam in Zusammenarbeit mit der Internationalen Holocaust-Gedenkallianz eine Veranstaltungsreihe. Aufgrund von Einschränkungen, die wegen COVID-19 eingeführt werden mussten, und um ein globales Publikum zu erreichen, werden die Veranstaltungen vollständig online sein. Zu den Veranstaltungen gehören eine Gedenkfeier am 27. Januar 2021 und eine Podiumsdiskussion über Leugnung und Verzerrung des Holocaust, die in vollem Umfang vom Fernsehsender der Vereinten Nationen (UNTV) und CNN ausgestrahlt werden, sowie Ausstellungen in Paris und UNESCO-Außenstellen auf der ganzen Welt.
Holocaust Education
Erziehung nach Auschwitz
„Die Welt wird nicht von den Menschen bedroht, die böse sind,
sondern von denen, die das Böse zulassen.“
(Albert Einstein)
Holocaust Education zählt zu den Schwerpunkthemen der UNESCO. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord ist seit Gründung der Organisation ein wichtiges Thema. Die UNESCO ermutigt die Mitgliedstaaten, Programme zu entwickeln, die dabei helfen, Ursachen und Konsequenzen des Holocaust zu verstehen und eine Kultur der Prävention zu fördern.
Die Aufklärung über Holocaust und Völkermord ist auch Teil der Global Citizenship Education (GCED) der UNESCO und damit eine Priorität innerhalb der Agenda Bildung 2030. In diesem Zusammenhang unterstützt die UNESCO die Bildungsakteure in ihren Bemühungen, Lernenden dabei zu helfen, kritische Denker, verantwortungsbewusste und aktive globale Bürger zu werden, die die Menschenwürde und die Achtung aller schätzen, die Antisemitismus, Rassismus und andere Formen von Vorurteilen ablehnen, die zu Gewalt und Völkermord führen können.
Und weil es immer weniger Zeitzeugen gibt, die von ihrem Schicksal erzählen können, müssen kreative Möglichkeiten und Methoden entwickelt werden, die das Gedenken wachhalten und deutlich machen können, wohin Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus führen können.
Das ist auch notwendig, denn immer noch werden jüdische Bürgerinnen und Bürger, Andersgläubige und Andersaussehende beleidigt, verfolgt und angegriffen auch in Berlin, auch in Deutschland.
Eine aktive Beschäftigung mit der Vergangenheit kann Menschen dazu bringen, Gegenwart stärker zu reflektieren und sich zu fragen: Was wäre wohl mit meiner Familie passiert, wenn wir damals gelebt hätten? Was hätte ich mitgenommen, wenn man mich verhaftet hätte? Hätte ich etwas getan, um meinen Kollegen zu helfen?
So bleibt die Forderung, „dass Auschwitz nicht noch einmal sei“ immer noch die wichtigste Forderung an alle bildungspolitischen Maßnahmen und der von dem bekanntesten Philosophen der Frankfurter Schule, Theodor W. Adorno, schon 1966 beschriebene Weg dorthin durch Autonomie als der „Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung und zum Nicht-Mitmachen“ wahrscheinlich der wirkungsvollste. Angelika Hüfner
Foto: 27. Januar: Internationaler Holocaust-Gedenktag
24. Januar - International Day of Education
‘Recover and Revitalize Education for the COVID-19 Generation’.
Bildung für die COVID-19-Generation wieder ermöglichen und neu beleben
Unter diesem Motto steht der dritte „Internationale Tag der Bildung“. Und damit sind Problem und Anspruch des diesjährigen Erinnerns deutlich umschrieben.
Zum Hintergrund
Am 3. Dezember 2018 hatte die UN-Generalversammlung den 24. Januar zum „Internationalen Tag der Bildung“ erklärt. Erinnert werde sollte an die bedeutsame Rolle der Bildung für eine „Kultur des Friedens“ und für eine „Nachhaltige Entwicklung“. Die UNESCO wurde beauftragt, diesen Tag zu gestalten, alle Mitgliedstaaten und Nicht-Regierungsorganisationen wurden aufgefordert, diesem Tag besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Resolution A/RES/73/25 der Generalversammlung stand 2018 noch in direktem Zusammenhang mit der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. So wurden in der Begründung zu dieser Resolution die entscheidenden Punkte der Agenda 2030 erneut aufgegriffen, insbesondere die globale Transformation unserer Welt mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung in den drei Dimensionen: wirtschaftlich, sozial und der ökologisch. Als eine der größten globalen Herausforderungen galt und gilt bis heute die Bekämpfung der Armut und die unabdingbare Voraussetzung zur Überwindung von Not und Elend ist eine zukunftsorientierte Bildung für alle. Armut ist immer noch die entscheidende Hürde für den Bildungserfolg. Und fehlende Bildung weist keinen Ausweg aus dem Kreislauf von Armut, Ausbeutung und Benachteiligung hinaus.
Als Beleg dienten folgende Zahlen: 258 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit besuchen immer noch keine Schule. 617 Millionen Kinder und Heranwachsende können weder lesen noch beherrschen sie grundlegende mathematische Fähigkeiten. Weniger als 40 Prozent der Mädchen in Afrika südlich der Sahara schließen die Sekundarstufe I ab. Rund 4 Millionen Kinder und jugendliche Flüchtlinge besuchen immer noch keine Schule. Ihr Recht auf Bildung ist 60 Jahre nach Verabschiedung der UNESCO-Konvention gegen Diskriminierung im Zugang zur Bildung weiterhin nicht verwirklicht. Dies darf nicht akzeptiert werden.
Zur weiteren Entwicklung
Seit 2018 hat sich einiges verändert. Aus „Bildung für Alle“ wurde das Ziel 4 der Agenda 2030, die „hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung für Alle“. Und eine neue UNESCO-Initiative „Futures of Education: Learning to become“ wurde gestartet. Eine internationale Kommission, bestehend aus 18 Persönlichkeiten, wurde beauftragt, sich mit den Fragen zu den Zukünften der Bildung zu beschäftigen: „Wie könnte sich Bildung in Zukunft entwickeln und wie beeinflusst sie zugleich die Zukunft?“ lautet die leitende Fragestellung. Wobei die Grenzen dieser zukunftsbezogenen Überlegungen bis ins Jahr 2050 verschoben wurden. Nach einem umfangreichen Konsultationsprozess unter Einbeziehung unterschiedlicher Alters- und Berufsgruppen plant die UNESCO eine Präsentation der Ergebnisse für den November 2021.
Schlussfolgerungen
Die angestrebte „hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung für Alle“ aber bleibt weiterhin die Zielmarke für das Jahr 2030, wohlwissend, dass bisherige Bildungsinvestitionen bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, völlig unzureichend waren. Covid 19 verschiebt nun die Prioritäten erneut.
Die massive und abrupte Beeinträchtigung von schulischem Lernen durch Covid 19 wird weltweit, das heißt auch in Deutschland, zu verstärkter Benachteiligung ohnehin schon benachteiligter Kinder und Jugendlicher führen. Die oben genannten Zahlen werden sich sprunghaft nach oben entwickeln. Die weltweite Armut wird zunehmen. Und einmal mehr wird deutlich, dass bis 2030 nicht mehr, sondern deutlich weniger Kinder und Jugendliche ihr Recht auf Bildung leben können. Bildung als Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe, zu ökonomischem und sozialem Wohlergehen verliert an Bedeutung. Diese Pandemie weist deutlich auf die Verletzlichkeit des Systems Schule hin. In Abwägung zwischen Gesundheit und Bildung, zwischen Armut, Kinderarbeit und Lernen droht die Schule auf der Strecke zu bleiben, wie auch die Einzigartigkeit des gemeinsamen Lernens im Klassenraum.
Über die Auseinandersetzungen in unserem föderalen Gemeinwesen um Schulöffnungen, Prüfungen und gleichwertige Abschlüsse, über die Sorgen um Lüftungen in den Klassenzimmern und Unterricht mit oder ohne Mund- und Nasenschutz dürfen die weltweiten Probleme als Folge von Covid 19 nicht in Vergessenheit geraten. Die Zukunft der vielen ungeschützten Kinder und Jugendlichen der südlichen Erdhalbkugel ist auch unsere Zukunft ebenso wie das Schicksal der in Eis und Schlamm hausenden Flüchtlingskinder. Die Pandemie kennt keine Grenzen und wir alle müssen mit deutlich mehr Schäden als nur den gesundheitlichen rechnen. Daran will der „Internationale Tag der Bildung“ in diesem Jahr auch erinnern. Angelika Hüfner
10. Dezember - Tag der Menschenrechte
(09.12.2020)Eigentlich ist jeder Tag ein „Tag der Menschenrechte“. Der 10. Dezember 1948 aber war der Tag, an dem die Vollversammlung der Vereinten Nationen nach zähen Verhandlungen endlich die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ in Paris verabschieden konnte. Statt Friedenseuphorie nach dem Ende des 2. Weltkrieges fanden die Verhandlungen schon unter dem Schatten des drohenden Kalten Krieges statt. So war der Text von Anfang an ein Kompromiss.
Und dennoch gilt er bis heute als Meilenstein in der Geschichte der Menschheit. Zwar sind die Menschenrechte nicht vom Himmel gefallen, denn es lassen sich zahlreiche vergleichbare Dokumente nachweisen, verfasst von vielen Völkern dieser Erde. Noch niemals aber gab es ein solch universelles Versprechen der gleichen Rechte für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Religion, unabhängig auch von nationaler oder sozialer Herkunft. Darin ist die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ wirklich einzigartig.
Der Text wurde in mehr als 500 Sprachen übersetzt und ist somit - laut UNESCO - das am häufigsten übersetzte Dokument weltweit.
Es ist noch gar nicht so lange her, da konnte das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit den 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte feiern. Am Morgen mit einer „Aktion Menschenrechte“ im U-Bahnhof Westhafen, am Abend mit einer großen Veranstaltung unter dem Motto „Das Recht ein Mensch zu sein“. Beide Veranstaltungen wurden in Kooperation mit der Hochschulgruppe des Berliner Komitees ffür UNESCO-Arbeit und den Berliner UNESCO-Projektschulen durchgeführt. (Zur Dokumentation der Veranstaltungen siehe Link weiter unten).
Es entstanden acht Plakate, die gemeinsam die Ausstellung „Menschen für Menschenrechte“ bilden. Zunächst wurde diese Ausstellung in den Bibliotheksräumen der Freien Universität Berlin präsentiert, in diesem Jahr wird sie den „Tag der Menschenrechte“ in der Sophie-Scholl-Oberschule Berlin, einer UNESCO-Projektschule, eröffnen.
Das Motto des 10. Dezember 2020 lautet: „Recover Better – Stand Up for Human Rights“. Unter dem Eindruck der Covid-19 Epidemie appelliert er an die Notwendigkeit globaler Solidarität und geteilter Menschlichkeit.
DUK sucht Mitglieder für das „Junge Forum“
Die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) lädt junge Menschen ein, sich in ihrem „Jungen Forum“ zu engagieren.
Bis zum 15. Februar 2021 können sich Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren bewerben, für die Dauer von zwei Jahren mitzuwirken.
Die Einladung ist hier veröffentlicht: www.unesco.de/formular/ausschreibung-junges-forum. Dort steht auch die komplette Ausschreibung zum Download zur Verfügung.
Bewerben kann man sich direkt auf der genannten Webseite.
Foto: Deutsche UNESCO-Kommission
Wir gratulieren unseren Mitgliedern
(16.11.2020)Am 13. November 2020 fand in der Zeit von 13.00 - 18.00 Uhr die 80. Mitgliederversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission statt, Corona bedingt als Videokonferenz.
Zu Mitgliedern der Deutschen UNESCO-Kommission wurden wieder gewählt:
Frau Prof. Dr. Marie-Therèse Albert
Herr Prof. Dr. Jörg Haspel
Frau Prof. Dr. Gudrun Kammasch
Herr Prof. Dr. Christoph Wulf
Die Gruppe der neu oder wieder gewählten Kommissionsmitglieder umfasst insgesamt 100 Personen. Davon vertreten 51 Personen Vereinigungen oder Einrichtungen des öffentlichen Lebens, wie z.B. Herr Prof. Dr. Haspel das Deutsche Nationalkomitee von ICOMOS e.V. als sein Präsident. Andere wurden als Einzelpersonen gewählt, wie z.B. Frau Prof. Dr. Albert oder Frau Prof. Dr. Kammasch. Herr Prof. Dr. Wulf wurde in seinem Amt als 1. Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission bestätigt.
Darüber hinaus nahmen folgende Mitglieder des Berliner Komitees an der 80. Mitgliederversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission teil: Der Ehrenvorsitzende des Berliner Komitees, Prof. Dr. Klaus Hüfner, sowie unser Mitglied und Medienberater Hans Krönner als Vertreter des Forums, d.h. des Zusammenschlusses der UNESCO-Clubs in Deutschland. Den UNESCO-Clubs wurde auf Nachfrage im Sekretariat der Deutschen UNESCO-Kommission die Teilnahme an der diesjährigen Mitgliederversammlung als Gast ermöglicht.
70 Jahre UNESCO-Arbeit in Berlin – 1950 bis 2020
(17.10.2020)Die Präsentation der Festschrift im Rahmen einer kleinen Feier
Am Abend des 13. Oktober 2020, dem 70. Geburtstag des Berliner Komitees, war es so weit. Wir konnten den Geburtstag und die Herausgabe unserer Festschrift feiern, leider unter Corona-Bedingungen und nur in einem sehr kleinen Kreis.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Ehrenvorsitzenden Klaus Hüfner wurde erst einmal angestoßen:
- auf den Geburtstag,
- auf die in einem angemessenen Zeitrahmen vorgelegte Festschrift und
- auf die damit verbundene optimale Nutzung des Corona-bedingten Slow-Down.
Die stellvertretende Vorsitzende Parto Teherani-Krönner blätterte gemeinsam mit Zeitzeugen und Gästen durch die Festschrift. Die Geschichte des Komitees wurde wieder lebendig: ihre Gründungsidee, erwachsen aus Krieg und Elend sowie dem Streben der jungen Republik, in die internationale Staatengemeinschaft aufgenommen zu werden.
An die Vorstellung der Aktivitäten der vergangen Jahre schlossen sich Abschnitte zur gegenwärtigen Arbeit des Komitees und zur Zusammenarbeit mit wichtigen
Kooperationspartnern an.
Die Präsentation endete mit einem Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen, denen sich die UNESCO ebenso stellen muss wie das Berliner Komitee.
Es folgten drei Grußbotschaften:
- Die Grußbotschaft unserer Vorsitzenden Gudrun Kammasch;
- die Grußbotschaft der Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, sowie
- die Videobotschaft von Vincent Berendes aus der Hochschulgruppe des Berliner Komitees.
Der Abend endete mit einem guten Gespräch über die zukünftigen Möglichkeiten der Arbeit des Berliner Komitees auch in Corona-Zeiten.
Als wichtige Bereiche gemeinsamer Arbeit wurden genannt:
- das Welterbe mit der neuen Tentativliste und der möglichen Aufnahme des „Green Belt", vormals „Eiserner Vorhang", sowie des „doppelten Berlin (Hansaviertel und ehemalige Stalinallee)";
- die Rückgabe von Kulturgütern: Colonial Heritage;
- gefährdete Welterbestätten;
- die Ergebnisse der Mitgliederversammlung der DUK, die am 13.11.2020 virtuell stattfinden wird;
- die Weiterentwicklung der Ziele der Agenda 2030: Zukünfte der Bildung, Global Citizenship Education.
Weiterhin aktuell bleibt natürlich das Thema „Nachhaltigkeit" sowie die Planung eines Berlin-Brandenburgischen Salons im kommenden Jahr.
Foto: Die Festschrift
Die Festschrift zum Geburtstag erscheint
(02.10.2020)Vor 70 Jahren, am 13. Oktober 1950, wurde das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit gegründet. Aus bekannten Gründen mussten die geplanten Feierlichkeiten an der TU Berlin leider abgesagt werden. Aber, rechtzeitig zum Jubiläum wird die Festschrift
„70 Jahre UNESCO-Arbeit in Berlin – 1950 bis 2020"
erscheinen, als Print- und als Digitalausgabe.
"Innenansichten" eines Biosphären-Reservats
(01.10.2020)Im September 2020 konnte das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin seinen 30. Geburtstag feiern. Leider nicht als „Bürgerfest“ – auch hier hat das Virus zugeschlagen – sondern nur in kleinem Kreis.
Anlässlich dieses Geburtstages hat der UNESCO-Club Joachimsthal eine Veröffentlichung vorgelegt:
Beate Blahy, Eberhard Henne, Klaus Pape:
INNENANSICHTEN.
30 Jahre Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.
Erfahrungen und Erfolge,
Hindernisse und Annäherungen.
Die Autoren des Buches schauen zurück auf nunmehr 30 Jahre Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Sie haben von Beginn an und über lange Jahre im Biosphärenreservat gearbeitet und gehören zu denen, die am Aufbau des Schutzgebietes beteiligt waren. So können sie detailliert Auskunft geben über Entwicklungen, die sich dort in allen Bereichen des gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Lebens vollzogen haben.
Für sie ist der dreißigste Geburtstag des Schutzgebietes ein Anlass, diese Entwicklungen unter die Lupe zu nehmen, ihre Erfahrungen zu vermitteln und die Innenansichten der Akteure zu erfragen.
Neben einer Sammlung seltener, mitunter kaum öffentlich zugänglicher Dokumente finden sich im Buch zahlreiche Interviews mit den Akteuren, die durch ihr Wirken an der Entwicklung teilgenommen haben. Die intensive Befragung von Zeitzeugen ermöglicht den authentischen Blick ins „Innere“ des Biosphärenreservates.
Dies macht das Buch zu einem wahrhaftigen Zeitzeugnis über die zurückliegenden drei Jahrzehnte.
Angelika Hüfner
Foto: "Innenansichten" eines Biosphären-Reservats
21. September: Weltfriedenstag der UN
(20.09.2020)Die Generalversammlungen der Vereinten Nationen finden turnusgemäß im September statt.
Am 21. September 1981 hatte die Generalversammlung verkündet:
„Dieser Tag soll offiziell benannt und gefeiert werden als Weltfriedenstag (International Day of Peace) und soll genützt werden, um die Idee des Friedens sowohl innerhalb der Länder und Völker als auch zwischen ihnen zu beobachten und zu stärken.“
Das „UNESCO Center for Peace“ in den VereinigtenStaaten von Amerika hat aus diesem Anlass eine Reihe von Föderationen der UNESCO-Clubs anderer Länder eingeladen, junge Menschen für die Teilnahme am zweiwöchigen – diesmal virtuellen – Sommerprogramm der „International Model United Nations“ zu benennen.
Der UNESCO-Club Nabatäa im Libanon hat darauf in bemerkenswerter Weise geantwortet:
(Übersetzung ins Deutsche; französisches Original weiter unten):
Guten Tag an Sie alle, liebe Mitglieder und Verantwortliche der UNESCO-Clubs, Föderationen und Vereinigungen.
An diesem Internationalen Tag des Friedens möchten wir Ihnen eine Botschaft von uns jungen Menschen zukommen lassen, die wir die Kontinuität der Generationenfolge darstellen, um Ihnen von unseren lokalen Erfahrungen unseres Clubs zu berichten, der hofft, in Zusammenarbeit mit der UNESCO-Nationalkommission in Beirut nützlich zu sein bei der Unterstützung des Friedens in der Welt.
Diese Botschaft wird in einer Zeit übermittelt, in der der Libanon aufgrund der jüngsten Ereignisse, sehr schwierige Zeiten durchlebt, aber auch wegen der Wirtschaftskrise, und vor allem, da wir – wie die ganze Welt – angesichts von COVID-19 um unser Überleben kämpfen.
Heute müssen wir uns gegenseitig unterstützen, um die Weltpolitik humaner zu gestalten und den Frieden in der Welt zu kultivieren. Dies ist eine Botschaft aus einer der heißesten Ecken der Welt, in der alle Religionen geboren wurden, um Hilfe im Dienste des Menschen und des Friedens zu bringen, damit wir in Würde in dieser Welt leben können.
Wie könnte ein demütiger und bescheidener Club aus Nabatäa das Gewissen der politischen Führer ansprechen und ihre Aufmerksamkeit auf die Gestaltung des Friedens und die Veränderung dieser Welt lenken? Kann die Menschheit durch uns den wirtschaftlichen und politischen Mächten entgegentreten? Jetzt, da sie im Kampf gegen COVID versagt haben? Können wir hoffen, dass Frieden und Menschlichkeit in einer Welt herrschen, in der die Führenden beschlossen haben, die Wirtschaft auf Kosten der Eindämmung der Pandemie zu schützen, die normalerweise die Menschheit geschützt hätte?
Während wir darauf warten, dass ein Wunder geschieht, könnte jeder von uns das, was er gelernt hat, anwenden: als Gemeinschaft zusammenleben und versuchen, eine Gesellschaft aufzubauen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung im Dienste der Menschheit einsetzt. All dies mit dem Ziel, nach seinem Weggang von dieser Erde eine noch bessere Welt zu hinterlassen, als das was Gott ihm angeboten hatte.
Wir sind überzeugt, dass wir mit Austausch und Kontakten zwischen den Menschen und mit Beziehungen zwischen den Völkern auf der Grundlage einer „Globalen Ethik“ niemals scheitern werden. Aus diesem Grund glauben wir, dass die UNESCO, die Föderationen, Verbände, Vereinigungen und Clubs das ideale Modell für die Verwirklichung eines Umbruchs dessen sind, was derzeit bei den Goldpreisen an den Börsen stattfindet.
Der Beitrag des UNESCO-Club Nabatäa im Libanon wird sowohl in Zusammenarbeit mit lokalen NGOs und dem Rathaus der Stadt als auch der Nationalen UNESCO-Kommission in Beirut geleistet:
- Der Club setzt sich für nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz ein.
- Die Clubmitglieder engagieren sich ehrenamtlich für die Bedürfnisse gefährdeter Menschen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Arbeit.
- Wir organisieren Kongresse für den Schutz des Kulturerbes durch die Erhaltung der alten Häuser in der Stadt.
- Konferenzen werden organisiert, um die Fähigkeiten junger Menschen in verschiedenen Bereichen zu stärken, für ihre Ausbildung und ihre schulischen, sozialen und sportlichen Aktivitäten.
- Es wird auch viel mit Flüchtlingen, aber auch mit Frauen in unserer Gesellschaft für das Erlernen von Berufen gearbeitet, um ihre berufliche Integration zu erleichtern und ihnen wirtschaftliche Unabhängigkeit zu ermöglichen.
- Im Rahmen der Stadtplanung werden weitere Aktivitäten durchgeführt, wie z.B. die Anlage von Gärten und des Universitätscampus für junge Menschen.
- Und schließlich die Entwicklung des alten Marktes von Nabatäa, der Ort, an dem früher Karawanen vorbeizogen und der Kreuzungspunkt war für das Aufeinandertreffen der Kulturen an der Seidenstraße.
- Und nicht zu vergessen, die nationalen und internationalen interkommunalen Treffen zur Erörterung der großen Weltprobleme.
Wir glauben, dass wir mit diesen bescheidenen Aktivitäten und mit dieser Mentalität den Frieden in unserer Stadt, in unserem Land und in der Welt kultivieren können.
Wir sagen abschließend, indem wir der Menschheit in unserer Gesellschaft ehrlich dienen, könnte dies vielleicht zu wahrem Frieden führen, denn mit der Reinheit des Geistes und mit der Aufrichtigkeit der Menschen könnten wir die Welt und das Universum retten.
Im Namen der Mitglieder des UNESCO-Clubs Nabatäa, Libanon
Sandra Badreddine
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
Bonjour à toutes et à tous, chers membres et responsables des associations, des fédérations et des clubs UNESCO.
Pour cette journée internationale de la paix, nous souhaitons vous transmettre un message de la part de nous les jeunes qui sommes la continuité des générations, afin de vous parler de notre expérience locale de notre club qui espère être utile pour soutenir la paix dans le monde, en collaboration avec la commission nationale de l’UNESCO à Beyrouth.
Ce message est transmis au moment où le Liban est en train de vivre des moments très difficiles à cause des derniers événements survenus mais aussi à cause de la crise économique et surtout comme le monde entier, nous sommes en train de combattre pour notre survie face au COVID-19.
Aujourd'hui nous avons besoin de soutenir les uns et les autres afin d’humaniser la politique mondiale et de cultiver la paix dans le monde.
C'est un message d'un des coins les plus chauds dans le monde où toutes les religions sont nées pour apporter de l'aide au service de l'homme et de la paix pour vivre dignement dans ce monde.
Comment un club modeste et humble à Nabatieh pourrait solliciter la conscience des dirigeants politiques et attirer leur attention pour façonner la paix et changer ce monde?
Est ce que l'humanité peut faire face aux pouvoirs économiques et politiques à travers nous? Alors qu'elle a échoué dans la lutte contre le COVID?
Pouvons nous espérer que la paix et l'humanité règnent dans un monde où les dirigeants ont choisi de protéger l'économie au détriment du confinement qui normalement protégeait l'homme?
En attendant qu'un miracle survienne, chacun de nous pourrait appliquer ce que nous avons appris à faire: c'est de vivre ensemble en communauté et d'essayer le plus possible de construire une société qui travaille pour un développement durable au service de l’homme.
Tout cela dans le but de laisser après son départ de cette terre un monde encore meilleur de ce que Dieu lui a offert.
Nous sommes persuadés qu'avec des échanges et contacts interhumains et avec des relations entre les peuples basés sur les « Global ethics » nous n’échouerons jamais.
C'est pour cette raison que nous pensons que l’UNESCO, les fédérations, associations et clubs sont le modèle idéal pour la réalisation d'un bouleversement de ce qui se passe actuellement dans les bourses de prix de l’Or.
La contribution du club UNESCO Nabatieh Liban se fait en collaboration avec les ONGs locaux, la mairie de la ville ainsi qu'avec la commission nationale de l’UNESCO à Beyrouth.
- Le club travaille pour le développement durable et la protection de l’environnement.
- Les membres du club se portent volontaires pour répondre aux besoins des personnes vulnérables sur le plan médical, alimentaire et le travail.
- Nous organisons des congrès pour la protection du patrimoine culturel à travers la conservation des anciennes maisons de la ville.
- Des conférences sont organisées pour le renforcement des compétences des jeunes dans différents domaines pour leur éducation et leurs activités scolaire, sociale et sportive.
- Il y a également un grand travail effectué avec les réfugiés mais aussi avec les femmes de notre société pour l'apprentissage des métiers afin de faciliter leur insertion professionnelle et leur apprendre à être autonome économiquement.
- D'autres activités sont réalisées dans la planification de la ville telles que la création des jardins et des campus universitaires pour les jeunes.
- Enfin la mise en valeur de l'ancien marché de Nabatieh qui était le lieu de passage des caravanes et le carrefour de rencontres des civilisations sur la route de soie.
- Ne pas oublier aussi les rencontres intercommunautaires nationales et internationales pour discuter les grands problèmes mondiaux.
Nous pensons qu'avec ces humbles activités et avec cette mentalité nous cultivons la paix dans notre ville, dans notre pays et dans le monde.
Nous disons finalement, en servant l'humanité honnêtement dans notre société cela pourrait, peut-être, conduire à une vraie Paix car c'est avec la pureté de l'esprit humain et la sincérité que nous pourrions sauvegarder le monde ainsi que l’univers.
Cordialement,
Au nom des membres du club UNESCO Nabatieh Liban
Sandra Badreddine
Foto: UN Peace Day
70 Jahre UNESCO-Arbeit in Berlin
(09.09.2020)Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer,
am Freitag, den 13. Oktober 1950, wurde das Protokoll über die konstituierende Versammlung für das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit in den Clubräumen des Studentenhauses der Technischen Universität in Berlin-Charlottenburg unterzeichnet.
Damit ist das Berliner Komitee der älteste UNESCO-Club Deutschlands und kann in diesem Jahr sein 70. Jubiläum feiern. Genauer: es könnte feiern!
Eigentlich sollte dieses Schreiben eine Einladung für die Feier zum Gründungsjubiläum an Sie sein. Die Vorbereitungen waren auf einem sehr guten Weg. Anknüpfend an den Gründungsort und an eines der Gründungsmitglieder sowie auf Einladung des Vizepräsidenten, Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, war eine Feierstunde im Lichthof der Technischen Universität geplant. Sein Büro hat uns großzügig unterstützt bei Planung und Vorbereitung. Ein Festredner war ausgewählt. Musikalische Begleitung durch Schülerinnen und Schüler war in Vorbereitung und die Einladungsliste fast fertig, bevor uns das Virus dann endgültig gestoppt hat.
So müssen wir die Feierlichkeiten leider verschieben, vielleicht auf den November 2021. Dann jährt sich der Beschluss des Komitees über seine Satzung, die in ihrer Substanz bis heute gültig ist, oder auf den Dezember 2021, dem Monat, in dem vor 70 Jahren die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte.
Was wir allerdings auf den Weg gebracht haben, ist eine Festschrift unter dem Titel „70 Jahre UNESCO-Arbeit in Berlin: 1950 bis 2020“. Dort haben wir versucht, die Geschichte der Gründung aufzuarbeiten und die Schwerpunkte der UNESCO-Arbeit in Berlin. Die wichtigsten Kooperationspartner werden genannt, bevor in einem Schlusskapitel „Perspektiven und Horizonte“ künftiger UNESCO-Arbeit diskutiert werden.
Und hier sind Sie gefragt:
Wie sehen Sie die Zukunft der UNESCO-Arbeit in Berlin?
Welche Themen würden Sie gern in die Arbeit des Komitees einbringen?
Welche Schwerpunkte würden Sie setzen?
Was vermissen Sie in der Arbeit des Komitees?
Was würden Sie ändern, z.B. bei den Mitgliedertreffen?
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Antwort in den nächsten 14 Tagen übersenden könnten. Einfach an: .
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag des Vorstands
Angelika Hüfner
Foto: Auszug aus dem Gründungsprotokoll
The World in 2030
(07.07.2020)Wer macht mit?
Die UNESCO-Initiative „Futures of Education: Learning to become” nimmt konkrete Formen an.
Auf der Website der Deutschen UNESCO-Kommission unter https://survey.unesco.org/2020/index.php?r=survey/index&sid=466929 finden Sie den Link zu einer globalen Umfrage der UNESCO.
Die Erläuterungen sind auch in deutscher Sprache verfügbar. Die Fragen sind mit Piktogrammen so veranschaulicht, dass sie international verständlich sind.
Die zentrale Fragestellung der Umfrage lautet:
Wie wird die Welt im Jahr 2030 aussehen?
Was sind Ihre größten Sorgen mit Blick auf die Zukunft?
Wie können wir sie lösen?
Helfen Sie mit, die Welt mitzugestalten! Wirken Sie mit an dieser erstmaligen globalen Umfrage über unsere Herausforderungen und Lösungen. Wir wollen sicherstellen, dass die Welt im Jahr 2030 lebenswert ist!
Die UNESCO wird die Ergebnisse der Umfrage dazu nutzen, um die globale Diskussion zu diesen Themen im nächsten Jahrzehnt zu prägen. Die UNESCO will so sicherstellen, dass sie sich mit den Fragen beschäftigt, die Ihnen am Herzen liegen. Nennen Sie die Herausforderungen, die Ihnen am meisten am Herzen liegen und nennen Sie Lösungen, die Sie für wichtig erachten.
Die Umfrage ist anonym, und alle gesammelten Daten werden sicher und anonym in Übereinstimmung mit den Datenschutzrichtlinien der UNESCO gespeichert.
Alle Interessierten sind aufgefordert, sich an der Umfrage zu beteiligen. Machen Sie mit! Die Ergebnisse sollen im November 2021 in einem Bericht veröffentlicht werden.
Klaus Hüfner
Foto: The World in 2030
Digitaler UNESCO-Welterbetag
Am 7. Juni 2020 laden die UNESCO-Welterbestätten in Deutschland zum UNESCO-Welterbetag ein. Die Deutsche UNESCO-Kommission und der Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland haben mit der neuen Webseite www.unesco-welterbetag.de eine Plattform geschaffen, die erstmals das digitale Erkunden der Welterbestätten ermöglicht. Die große Mehrzahl der 46 Welterbestätten in Deutschland beteiligt sich aktiv am Aktionstag – so viele wie nie zuvor.
Auf der neuen Webseite www.unesco-welterbetag.de ermöglichen virtuelle Spaziergänge das Erkunden von Welterbestätten, die aufgrund der aktuellen Covid-19-Pandemie nicht oder nur schwierig zugänglich sind. Der digitale Raum bietet dabei die Chance, ungewöhnliche Perspektiven einzunehmen und Teile der Welterbestätten zu entdecken, die den Besucherinnen und Besuchern vor Ort normalerweise verschlossen bleiben. Das Projekt „Daily Drone“ des Auswärtigen Amts in Kooperation mit der Deutschen Welle zeigt ab dem 7. Juni alle 46 deutschen Welterbestätten aus der Luft.
Interviews mit lokalen Welterbeexpertinnen und -experten geben persönliche Einblicke in die täglichen Herausforderungen der Erhaltungs- und Vermittlungsarbeit. Kinder können sich mithilfe von Malvorlagen, Bastelanleitungen, Erklärvideos sowie Experimentier- und Informationstools kreativ mit dem Welterbe auseinandersetzen. Die Fotoaktion #WelterbeVerbindet gibt allen Interessierten die Möglichkeit, den UNESCO-Welterbetag selbst mitzugestalten. In einer digitalen Ausstellung werden ab dem 7. Juni 2020 alle eingereichten Fotos präsentiert.
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission
Foto: UNESCO-Welterbetag
Menschen für Menschenrechte
(21.04.2020)Die Hochschulgruppe des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit lädt ein zu einem Online-Diskussionsabend: MENSCHEN FÜR MENSCHENRECHTE am 27.04.2020 um 19.00 Uhr
Mitgliederversammlung 2020
(04.04.2020)Die diesjährige Mitgliederversammlung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit konnte noch vor dem durch die Corona-Krise herbeigeführten Stillstand des öffentlichen Lebens stattfinden, am
- Montag, 9. März 2020,
- in der Zeit von 18.00 - 20.30 Uhr
- im Raum Krugstuben des Restaurants "Alter Krug " in Dahlem, Königin-Luise-Straße 52 in 14195 Berlin.
Im Zentrum der gut besuchten MV stand ein Bericht aus den Kreisen der "Jungen UNESCO" zum Thema: "Das Berliner Komitee als gesellschaftliche Kraft?"
Natürlich standen auch Zuwahlen von Mitgliedern an. Die Übersicht über alle Mitglieder des Berliner Komitees findet sich unter dem Menüpunkt "Wir über uns / Mitglieder".
Rückblick und Ausblick
Der Tätigkeitsbericht des Vorstands gibt einen guten Überblick über die Aktivitäten des Komitees für den Zeitraum vom 12. März 2019 bis 9. März 2020.
Und die Datei "Jahresplanung 2020" unternimmt den Versuch, fortlaufende Tätigkeiten des Komitees zu beschreiben sowie Schwerpunkte der diesjährigen Arbeit. Leider hat die Corona-Krise schon jetzt die Realisierung einiger Vorhaben ad absurdum geführt. Mal sehen wie es weitergeht,
Angelika Hüfner
(Stellv. Vorsitzende)
Die Hochschulgruppe braucht Dich!
Einladung zum Mitmachen
Aus dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit heraus hat sich eine sehr aktive Hochschulgruppe entwickelt. Sie trifft sich regelmäßig an jedem 3. Montag im Monat in den Räumen des „Berliner Zentrums für Hochschuldidaktik“, Fraunhoferstraße 33-66 in 10587 Berlin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Frieden, Umwelt und Menschenrechte.
Zum Thema Frieden arbeitet die Hochschulgruppe mit dem „Anti-Kriegs-Museum“ in Berlin-Wedding zusammen.
„Wir bauen Zukunft“, ein Projekt im Biosphärenreservat Schaalsee steht im Zentrum der Arbeit für Umwelt und Nachhaltigkeit.
Unter der Überschrift „Menschen für Menschenrechte“ hat die Gruppe eine eindrucksvolle Ausstellung erarbeitet, die von der Freien Universität zur Beuth Hochschule wandert. Im Herbst 2020 wird sie im Zentrum der Feier zum 70-jährigen Bestehen des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit in der Technischen Universität stehen.
Aber, das ist noch lange nicht alles. Mehr erfahren Sie hier.
Das nächste Treffen der Hochschulgruppe findet statt am Montag, 16. März 2020, 18.00 Uhr.
Foto: Hochschulgruppe im Januar 2020
(Abgesagt) Mit dem Fahrrad durchs Welterbe
(03.03.2020)In der Reihe "Wir laden zum Gespräch" werden Alexander Hüfner und Nadine Hüfner- Pahling über ihre Reise durch Israel und die palästinensischen Gebiete berichten.
Wann? Mittwoch,18. März 2020, 18.00 - 20.00 Uhr
Wo? Zieher Business Center Berlin Mitte, 1. Etage,
Rosenstraße 2, 10178 Berlin.
Und wie kommt man dahin? S-Bahnstation Hackeschen Markt , dann 3 Min. Fußweg: „An der Spandauer Brücke“, nach 200 m rechts in die „Anna-Louisa-Karsch-Straße“ und weiteren 25 m links in die Rosenstaße. Die Hausnummer 2 liegt auf der rechten Seite.
Und dann? Im Anschluss besteht die Möglichkeit eines gemeinsamen Essens im „Hummus and Friends“ Oranienburgerstraße 27, 10117 Berlin.
Wir würden uns freuen, wenn Sie dabei sind.
Anmeldungen bitte bis zum 11. März 2020 an angelika.huefner@t-online.de.
Foto: Mit dem Rad durchs Welterbe
BERLIN INFO Nr. 69 ist erschienen
(05.02.2020)Das BERLIN INFO Nr. 69 (Februar 2020) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
- Einladung zur Mitgliederversammlung
- Frieden braucht Partner
- Inklusion in Namibia
- „Die Zukunft braucht Dich"
- Zukunftsorientierte Projektarbeit
- Herbsttreffen 2019 der UNESCO-Clubs
- 40. Generalkonferenz der UNESCO
- 75 Jahre Vereinte Nationen und UNESCO
- Der Tag vor dem Morgen
- Ein Gänse-Essen ohne Dinner Speech
Foto: BERLIN INFO Nr. 69 ist erschienen
Internationaler Tag zum Gedenken an die Opfer des Holocaust
Erziehung nach Auschwitz
„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.“
(Theodor W. Adorno 1966).
Am 27. Januar ist Internationaler Holocaust- Gedenktag und zugleich der seit 1996 bundesweit gesetzlich verankerte Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Am 27. Januar 2020 ist es genau 75 Jahre her, dass sowjetische Truppen das Konzentrationslager Auschwitz befreiten.
Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 auf dem Gebiet der Gemeinde Brzezinka (deutsch Birkenau) errichtet, nahe der Stadt Oświęcim (deutsch Auschwitz) im von Deutschland besetzten Polen. Im Lagerkomplex Auschwitz wurden etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet.
Heute sind von zwei der großen Konzentrationslager noch viele Teile erhalten. Sie sind öffentlich zugänglich als Bestandteil des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, Gedenkstätte des Holocaust und jüdischer Friedhof.
Auschwitz-Birkenau wurde 1979 von der UNESCO unter dem Namen „ deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager (1940–1945)“ zum Weltkulturerbe erklärt.
In der Ernennungsurkunde heißt es, Auschwitz „ist ein Ort der kollektiven Erinnerung an dieses dunkle Kapitel in der Menschheitsgeschichte, ein Ort der Unterrichtung der nachfolgenden Generationen und ein Warnsignal für die vielfältigen Bedrohungen und tragischen Folgen extremistischer Ideologien und der Verleugnung der Menschenwürde.“
Es wird zahlreiche Veranstaltungen und Reden geben, nicht zuletzt in Israel und Auschwitz.
21 Regierungschefs haben ihre Teilnahme an den Gedenkfeierlichkeiten in Auschwitz zugesagt, darunter der deutsche Bundespräsident Steinmeier und Israels Präsident Rivlin. Die russisch-polnische Zwietracht über die Schuldfrage zum Ausbruch des 2. Weltkrieges hat dazu geführt, dass der russische Präsident seine Teilnahme abgesagt hat, wie bereits vor 5 Jahren, zum 70. Jahrestag der Befreiung Auschwitz.
Vielleicht ist es kein Zufall, dass der Internationale Tag der Bildung in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum Holocaust-Gedenktag liegt. Im Dezember 2018 hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 24. Januar zum „UNESCO International Day of Education“ erklärt.
Mit Ziel Nr.4 der Nachhaltigkeitsagenda hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, allen Menschen bis 2030 den Zugang zu einer hochwertigen, inklusiven und chancengerechten Bildung zu gewährleisten. Nicht erst seit der „Bildungsagenda 2030“ wird Bildung zum Menschenrecht. Sie ist in Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte seit dem 10.12.1948 fest verankert.
Aber um welche Bildung geht es heute?
Kann die Forderung von Theodor Adorno aus dem Jahre 1966 heute noch tragen? Und was ist zu tun, damit Auschwitz nicht noch einmal sei? Oder anders gefragt: Tun wir genug, damit Auschwitz nicht noch einmal sei? In Schule und Unterricht hat sich seit 1966 Vieles zum Positiven gewandelt. Lehrplänen, Lehrbüchern und Unterrichtenden ist kein Vorwurf der Verharmlosung oder der Leugnung mehr zu machen. Das Holocaust- Denkmal in Berlins Mitte verzeichnete einen Besucherrekord mit 480 000 Besuchern in 2019, nur im Informationsort unterhalb der Stelen.
Die zahlreichen jungen Besucherinnen und Besucher, die sich zwischen den Stelen aufhalten, blieben ungezählt. Und es werden Jahr für Jahr mehr.
Verändert hat sich aber auch die parteipolitische Landschaft in Deutschland und die Nutzung der sozialen Medien. Zunehmender Hass und Angriffe auf anders Denkende, anders Aussehende und anders Lebende gefährden immer stärker das soziale Miteinander. Angriffe auf Politiker in Stadt und Land, in kommunalen Parlamenten und im Bundestag gefährden unsere Demokratie. Angriffe auf Journalisten und Verunglimpfung ihrer Berichterstattung durch Fake- News- Vorwürfe unsere Meinungsfreiheit. Und die zunehmenden Versuche, Theater, Opernhäuser und andere Veranstaltungsorte in der Wahl ihres Repertoires unter Druck zu setzen, gefährden unsere Kulturfreiheit.
Tun wir genug? „Die einzig wahrhafte Kraft gegen das Prinzip von Auschwitz wäre Autonomie, wenn ich den Kantischen Ausdruck verwenden darf; die Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum Nicht-Mitmachen.“ (Theodor W. Adorno).
Angelika Hüfner
Die Hochschulgruppe des Berliner Komitees lädt ein
(15.01.2020)#strongerUNited: Deutschland im VN-Sicherheitsrat 21. - 30.01.2020
FUN Day – Die Vereinten Nationen an der Freien Universität Berlin
21.01.2020, 14-18 Uhr, Henry-Ford-Bau, Senatssaal
Teil 1: 14:00-16:00 Uhr: #beUNactive! – Einrichtungen und Initiativen stellen sich vor
Teil 2: 16:00-18:30 Uhr: #strongerUNited – Deutschland im VN-Sicherheitsrat
Ausstellungseröffnung mit Programm
Weitere Hinweise unter "Veranstaltungen"
Das Recht, ein Mensch zu sein
(10.12.2019)Es ist insgesamt keine gute Zeit für die Verteidigung der Menschenrechte. Die Liste der Menschenrechtsverletzungen und der Menschenrechtsverletzer ist lang und sie wird seit Inkrafttreten der 30 Artikel auch nicht kürzer. Die am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedeten universell geltenden Rechte, d.h. gültig für alle Menschen, unabhängig von Hautfarbe oder Geschlecht, von Religion oder Kultur, werden zunehmend mit Ignoranz gestraft. Selbst ernannte "Weltenlenker" und ehemalige Friedensnobelpreisträger wagen eine offen zur Schau gestellte Missachtung und Verfolgung von Minderheiten. Die Meinungs- und Informationsfreiheit steht innen- wie außenpolitisch unter erhöhtem Druck.Patriarchalisch strukturierte Gesellschaften unterdrücken die Bildung von Frauen und Mädchen, Vergewaltigungen und Missbrauch gelten als Kavaliersdelikte, ihre Strafverfolgung ist noch lange nicht selbstverständlich geworden. Kriegsverbrechen finden weiter statt ebenso wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der von der Weltgemeinschaft eingerichtete Internationale Gerichtshof ist leider ebenso wenig eine Garantie und Schutzmacht für die Menschenrechte wie die Afrikanische Charta der Menschenrechte, die Arabische Charta, die asiatische Menschenrechtsdeklaration oder die oder die Amerikanische und Europäische Menschenrechtskonvention.
Der 10. Dezember bleibt ein wichtiger Tag der Erinnerung an eine Idee, die immer noch auf ihre Verwirklichung wartet. "Das Ziel ist der Weg" schrieb eine Berliner Tageszeitung. Und der Weg ist weder gradlinig noch einfach.
Angelika Hüfner
Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen
(01.12.2019)Das 47. Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen findet statt vom 1. bis 6. Dezember 2019.
Tagung der UNESCO-Projektschulen zum Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung"
(05.11.2019)Am 4. und 5. November kamen die UNESCO-Projektschulen im Auswärtigen Amt in Berlin zur Tagung „Bildung ganzheitlich denken: Der Whole-School-Approach als Ressource zur Umsetzung des SDG 4 an UNESCO-Projektschulen“ zusammen.
Auf Einladung des Auswärtigen Amts und der Deutschen UNESCO-Kommission diskutierten die Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Schulkoordinatorinnen und -koordinatoren, wie sie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ganzheitlich und langfristig in ihrem Schulalltag verankern und so zur Umsetzung des Bildungsziels der globalen Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Vereinten Nationen beitragen können.
Internationale Gäste wie Professor Charles Hopkins, Inhaber des UNESCO Chair in Reorienting Education towards Sustainability an der York University in Toronto, Kanada, und Cecilia Barbieri, Leiterin der Abteilung Global Citizenship and Peace Education der UNESCO, bereicherten den Austausch des deutschen Netzwerks mit globalen Perspektiven.
„Die deutschen UNESCO-Projektschulen sind ein aktiver Partner im internationalen Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Dass sie jungen Menschen die Ziele der Vereinten Nationen nahebringen und für multilaterale Zusammenarbeit und Verständigung im In- und Ausland werben, ist gerade jetzt von besonders hohem Wert“, betonte Irmgard Maria Fellner, Beauftragte für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, bei der Eröffnung der Tagung.
Der Schwerpunkt der Tagung lag auf dem Whole-School-Approach. Dieser ganzheitliche Ansatz zur Schulentwicklung bindet alle Beteiligten der Schulgemeinschaft in die Umsetzung des BNE-Konzepts ein. In sieben Workshops wurden die verschiedenen Dimensionen des Whole-School-Approach behandelt. Anhand von Praxisbeispielen entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam Ideen für die Umsetzung an ihren Schulen.
Foto: Die UNESCO-Projektschulen im Auswärtigen Amt. © Deutsche UNESCO-Kommission
BERLIN INFO Nr. 68 ist erschienen
(01.11.2019)Das BERLIN INFO Nr. 68 (November 2019) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
- Editorial
- Wir laden zum Gespräch
- Futures of Education Global Initiative
- Altranft und das Museum für ländliche Kultur
- 79. Hauptversammlung der DUK
- Junge Ideen für die DUK
- Wir bauen Zukunft
- Ausbruch des Zweiten Weltkrieges: Gedenktag
- Ein Brief aus der Uckermark
- Veröffentlichungen
- Termine
Foto: BERLIN INFO Nr. 68 ist erschienen
Kultusministerkonferenz bekräftigt ihren Einsatzfür die Ziele der Agenda "Bildung 2030" der Vereinten Nationen
Im Rahmen der Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) am 17. und 18. Oktober in Berlin haben die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder eine gemeinsame Erklärung zur Agenda Bildung 2030 der Vereinten Nationen (SDG 4) verabschiedet.
In der Erklärung unterstreicht die KMK „die hohe Übereinstimmung zwischen der Bildungspolitik der Länder und den Zielen der Agenda Bildung 2030, deren Kernziele – Teilhabe, Chancengerechtigkeit, Bildungsqualität sowie lebenslanges Lernen – Gegenstand intensiver bildungspolitischer Bestrebungen der Länder sind“.
Der internationale Austausch unter dem Dach der UNESCO und anderen internationalen Organisationen biete die Chance, wertvolle Anregungen für die Entwicklung eigener Strategien zu erhalten sowie anderen Staaten die eigene gute Praxis vorzustellen. Die KMK bekräftigt, dass sie „ihr Engagement für die in der Agenda Bildung 2030 enthaltenen Ziele gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern auch in Zukunft fortsetzen“ wird.
Wir laden zum Gespräch
(11.10.2019)Aktualisierte Fassung . Bitte merken Sie schon jetzt die ersten Termine in Ihrem Kalender vor. Sie werden zu diesen und zu weiteren geplanten Veranstaltungen jeweils gesonderte Einladungen erhalten.
Termin: Dienstag, 22. Oktober 2019, 18.00 – 20.30 Uhr
Ort: Französische Friedrichstadtkirche
Thema: „Ohne nachhaltige Entwicklung kein Frieden“.
Muss leider entfallen !!
Termin: Montag, 11. November 2019, 18.00 – 21.00 Uhr
Ort: Alter Krug Dahlem
Thema: „Warum wir nicht alle Vegetarier werden müssen!“
Gänse-Essen mit Dinner Speech: Prof. Dr. Gudrun Kammasch.
Termin: Donnerstag, 14. November 2019, 18.00 – 20.30 Uhr
Ort: Französische Friedrichstadtkirche
Thema: „Ungleichheit – Gerechtigkeit – Gleichheit“, Klärungen für die Bildungsdebatte.
Mehr Bildungsgerechtigkeit und der Abbau von vererbter Bildungsarmut sind populäre Forderungen und politische Zielvorgaben, um jungen Menschen gleiche Chancen zu ermöglichen. Doch was steckt hinter dieser Debatte? Und wie soll mehr Gleichheit konkret aussehen?
Gespräch mit Dr. Claudia Schäfer im Rahmen des Abendforums der Evangelischen Kirche zu Berlin.
Termin: Donnerstag, 05. Dezember 2019, 18.00 - 20.00 Uhr
Ort: Martin-Niemöller-Haus, Pacelliallee 61
Thema: „Frieden braucht Partner“: Das Friedensgutachten 2019 der HSFK und die“Kultur des Friedens“ der UNESCO auf dem Prüfstand konkreter Friedensarbeit
Gespräch mit Dr. Julian Junk (HSFK) und Dr.Ute Finck-Krämer (MdB)
Moderation: Dr. Angelika Hüfner
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Hüfner
Auf zur Landpartie
(10.10.2019)Aktualisierte Fassung: Wie Sie wissen, sind wir ein kleiner, aber feiner Verein, der seine Kräfte einteilen muss. Landpartien erfordern viel Vorbereitungszeit und Organisation vor Ort, was wir in diesem Jahr so nicht geschafft haben. Deshalb haben wir uns mit anderen Organisatoren zusammengeschlossen. Zum Beispiel mit unserem Partner- Club in Joachimsthal, aber auch mit der „Werkstatt für ländliche Kultur“ im Museum Altranft im Oderbruch.
Mit Cornelia Jentzsch und den „Warnitzer Lesungen“ setzt der UNESCO-Club Joachimsthal neue Akzente:
WARNITZER LESUNGEN, Café im Alten Bahnhof, Lindenallee 27, 17291 Warnitz
Anfahrt von Berlin:
- mit dem Auto A 11 bis Abfahrt Warnitz
- mit der Bahn R3 (Stralsund) bis Warnitz
(letzte Bahn Warnitz-Berlin ca. 22 Uhr)
info@warnitzerlesungen.de
www.warnitzerlesungen.de
12. Oktober 2019 – 19 Uhr | Gerhard Falkner: Schorfheide – Gedichte en plein air
Für seinen neuen Gedichtband "Schorfheide" bekam Gerhard Falkner von Publikum und Medien bereits außerordentlich viel Lob. Er kennt sich aus in der Natur, denn er ist passionierter Ornithologe. Als Jugendlicher, aufgewachsen am Stadtrand von Schwabach, hatte er sich die Beizjagd beigebracht und selbst einen Falken besessen. Sein Nachname Falkner ist, soviel sei angemerkt, kein Pseudonym.
Wir freuen uns auf einen besonderen Abend!
Und im Salon des Museums Altranft planen wir für das nächste Jahr wieder ein Stadt-Land-Gespräch. Dazu passte die Veranstaltung „Vom Umgang mit der Ressource“ am 29. September diesen Jahres sehr gut. Über weitere interessante Gesprächsrunden in Altranft werden wir Sie rechtzeitig informieren
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Hüfner
Parto Teherani-Krönner
Carsten-Niebuhr-Preis an Prof. Dr. Walter Sommerfeld
(17.06.2019)Als „hochgeachteten Bewahrer der Kulturschätze Mesopotamiens“ ehrte die Deutsch-Arabische Gesellschaft am 29. Mai 2019 den Orientwissenschaftler Walter Sommerfeld.
Fünf UNESCO-Welterbestätten - vier Stätten des Weltkulturerbes und eine gemischte Kultur- und Naturerbestätte, drei davon auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes - verdeutlichen die große Bedeutung des heutigen Irak für die Kulturgeschichte der Menschheit, aber auch ihre Gefährdung. Drei Golfkriege, das Embargo, religiöser Fanatismus und mit höchster technischer Perfektion betriebene Raubgrabungen haben zu einer jedes menschliche Vorstellungsvermögen überschreitenden Zerstörung dieses Kulturraums und einem erschütternden Menschenverlust geführt.
Walter Sommerfeld, emeritierter Ordinarius der Philipps-Universität Marburg, hat dennoch alles eingesetzt, Zeugnisse des alten Mesopotamiens der Nachwelt zu erhalten. Meist ganz auf sich gestellt setzte er unter großen Gefahren seine ganzen Kräfte ein, den Zerstörungen zu entgegnen, die durch Golfkriege und nachfolgendes Chaos bedingt waren. Das kulturelle Gedächtnis dieser Region sollte nicht verloren gehen. Die in seinem Redemanuskript aufgeführten Schilderungen sind ein erschreckendes Dokument von kultureller Barbarei, aber auch ein ermutigendes Dokument von menschlicher Unerschrockenheit und Unbeugsamkeit.
Der Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft (DAG), Michael Lüders, ehrte am 29. Mai 2019 im "Topoi-Palais" an der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Walter Sommerfeld mit dem Carsten-Niebuhr-Preis für internationalen Kulturaustausch.
Inzwischen sind die Reden dieses Tages zu hören bzw. zu lesen, auch die Grußworte des Botschafters des Königreichs Dänemark, Friis Arne Petersen, sowie des irakischen Botschafters Dhia Hadi Mahmoud Al-Dabbass. Sie würdigten Sommerfeld als „hochgeachteten Bewahrer der Kulturschätze Mesopotamiens“.
In seiner Laudatio unterstrich der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Hermann Parzinger, die Bedeutung der kulturhistorischen Zusammenarbeit mit den Völkern des Zweistromlandes für den Weltfrieden - und Frank Trende, Abteilungsleiter der Staatskanzlei Schleswig Holstein, skizzierte das Werk des berühmtesten Orient-Forschers Europas, Carsten Niebuhr (1733-1815), der seinerzeit die von der dänischen Krone organisierte Forschungsreise nach „Arabia Felix“ angeführt hatte. Dazu wurde auch eine neue Veröffentlichung vorgestellt.
Foto: Preisträger Prof. Dr. Walter Sommerfeld mit Dr. Michael Lüders und Prof. Dr. Hermann Parzinger. Foto: Deutsch-Arabische Gesellschaft
„Menschen für Menschenrechte“
(29.05.2019)Eine Ausstellung der Hochschulgruppe des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit -
Einladung für den 24. Juni 2019
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist nun schon über 70 Jahre alt. Wir hören jedoch täglich von Angriffen gegen die Menschenrechte und von Menschen, die ihre Rechte nicht wahrnehmen können. Dennoch gibt es beeindruckende Persönlichkeiten, die sich Tag für Tag für Menschenrechte stark machen oder diese in der Vergangenheit verteidigt haben. Diese Menschen porträtiert die Hochschulgruppe des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. mit einer Plakatausstellung unter dem Titel „Menschen für Menschenrechte“.
Seit dem 27.05.2019 kann man die Ausstellung Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr im Dokumentationszentrum "Vereinte Nationen – Europäische Union" der Freien Universität Berlin (Garystr. 39, 1. OG) kostenlos besuchen. Zu sehen sind sieben Plakate zu Personen und Gruppen, die sich unter anderem in den Bereichen digitale Freiheitsrechte, Flucht und Migration, Gemeingüter oder Antidiskriminierung engagieren.
Am Montag, 24.06.2019 werden die Mitglieder der Hochschulgruppe von 11 bis 14 Uhr im Foyer der Mensa II in der Silberlaube der Freien Universität anzutreffen sein (Eingang Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin). Kommen Sie gern vorbei und reden Sie mit uns über die Ausstellung!
Die Hochschulgruppe freut sich auch über neue Mitglieder! Bei Interesse können Sie sich gern melden. Auch generelle Fragen zur Ausstellung können Sie an uns richten: hochschulgruppe@unesco-berlin.de.
Foto: Poster für die Ausstellung. Foto: Nadine Marcinczik
Beispielloser Verlust von Naturerbe und natürlicher Vielfalt
(15.05.2019)Am 6. Mai 2019 wurde der Weltbericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) zu Artenvielfalt und Ökosystemen am UNESCO-Hauptsitz in Paris vorgestellt.
Die Autoren des Berichts warnen: Rund eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, viele davon innerhalb von wenigen Jahrzehnten. Das sind mehr als je zuvor in der Geschichte der Menschheit.
- Im Durchschnitt ist die Zahl der Arten in den meisten Lebensräumen an Land um mindestens 20 Prozent gesunken.
- Mehr als 40 Prozent der Amphibienarten, fast 33 Prozent der riffbildenden Korallen und mehr als ein Drittel aller Meeressäuger sind bedroht.
- Auch sind bis 2016 bereits mehr als neun Prozent aller domestizierten Säugetierrassen in der Landwirtschaft ausgestorben, mindestens 1.000 weitere Rassen sind bedroht.
Dagegen ist der Wert der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion ist seit 1970 um rund 300 Prozent gestiegen. Die Rohholzernte ist um 45 Prozent gewachsen. Rund 60 Milliarden Tonnen Rohstoffe werden heute weltweit jedes Jahr abgebaut – eine seit 1980 fast verdoppelte Menge.
Bis zu 577 Milliarden US-Dollar jährlich sind dadurch gefährdet, dass Nutzpflanzen ihre Bestäuber verlieren. 2015 wurden ein Drittel der Meeresfischbestände nicht nachhaltig befischt.
Die Verschmutzung mit Plastik hat sich seit 1980 verzehnfacht. 300 bis 400 Millionen Tonnen Schwermetalle, Lösungsmittel, toxischer Schlamm und andere Abfälle aus Industrieanlagen werden jährlich in die Gewässer der Welt gekippt.
Dieser Bericht zeigt sehr deutlich, dass der Verlust der biologischen Vielfalt nicht nur ein Umweltthema ist, sondern ein wirtschaftliches, sicherheitspolitisches, soziales und moralisches Problem mit gravierenden Auswirkungen für alle Menschen weltweit.
Zum Weltbericht
Der IPBES „Global Assessment Report on Biodiversity and Ecosystem Services“ ist der umfassendste jemals erstellte zwischenstaatliche Bericht seiner Art. Der Bericht wurde in den letzten drei Jahren von 145 Experten aus 50 Ländern zusammen mit Beiträgen von weiteren 310 Autoren erstellt. Er bewertet den Wandel der letzten fünf Jahrzehnte und vermittelt ein umfassendes Bild des Zusammenhangs zwischen wirtschaftlichem Wachstum und seinen Auswirkungen auf die Natur. Auf der Basis von rund 15.000 wissenschaftlichen und staatlichen Quellen bietet er auch eine Reihe von Szenarien für die kommenden Jahrzehnte.
Und die UNESCO ?
Die UNESCO koordiniert das Weltnetz der Biosphärenreservate. In diesen Kulturlandschaften leben mehr als 250 Millionen Menschen mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung. Zusammen mit den Schutzgebieten des Weltnaturerbes und den Geoparks ist die UNESCO für eine Gesamtfläche von über 10 Millionen km², eine Fläche so groß wie China, mit verantwortlich, um die biologische Vielfalt zu erhalten.
(Auszug aus dem Bericht der DUK, zusammengestellt von Angelika Hüfner)
Foto: Logo der "Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services" (IPBES)
Welttag des Buches - Wir feiern das Lesen
(12.04.2019)Am 23. April 2019 ist es wieder so weit: Weltweit feiern Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte am UNESCO-Welttag des Buches ein großes Lese-Fest. Eine regionale Tradition ist zu einem internationalen Ereignis geworden: 1995 erklärte die UNESCO den 23. April zum „Welttag des Buches“, dem weltweiten Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autoren. Die UN-Organisation für Kultur und Bildung hat sich dabei von einem katalanischen Brauch inspirieren lassen, zum Namenstag des Volksheiligen St. Georg Rosen und Bücher zu verschenken. Über diesen Brauch hinaus hat der 23. April auch aus einem weiteren Grund besondere Bedeutung: Er ist der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes.
Und wir suchen Ihr Lieblingsbuch.
Anlässlich des Welttags des Buches würden wir gern eine Liste der beliebtesten Bücher zusammenstellen, die von den Mitgliedern, Freunden und Förderern des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit gelesen werden. Name des Autors und Titel des Buches könnten reichen. Sollten Sie aber erzählen wollen, was Sie an diesem Buch so toll finden, werden wir auch dies gern weiter verbreiten. Schreiben Sie uns: vorstand@unesco-berlin.de.
Goldene UNESCO-Nadel verliehen
(21.03.2019)Auf der Mitgliederversammlung am 11. März 2019 hat die Vorsitzende des Berliner Komitees, Frau Prof. Dr. Gudrun Kammasch, an zwei Persönllichkeiten die Goldene UNESCO-Nadel verliehen: an das langjährige Mitglied des Komitees Prof. Dr. Jörg Haspel und an den Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Klaus Hüfner.
Prof. Dr. Jörg Haspel war Landeskonservator und Chef des Landesdenkmalamtes Berlin. Er bleibt Präsident des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS e.V. und wird wohl auch weiterhin wissenschaftlich tätig bleiben – als Honorarprofessor für Denkmalkunde am Institut für Architektur an der Technischen Universität Berlin. Herr Haspel ist langjähriges Mitglied des Komitees. Wir wünschen uns, dass dies noch ein paar Jahre so bleiben wird.
Prof. Dr. Klaus Hüfner, Ehrenvorsitzender des Komitees, ist 80 Jahre alt geworden. Weiterhin nimmt er seine Aufgaben im Ehrenamt bei der Deutschen UNESCO-Kommission, der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen und beim Berliner Komitee mit unverminderter Energie und Einsatzfreude wahr. Seine Idee, den 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte angemessen zu feiern, hat uns viel Arbeit gemacht, aber zu zwei erfolgreichen Aktionen geführt. Wir wünschen Klaus Hüfner weiterhin die Kraft und Gesundheit, die er braucht, um auch seine wiederholt so bezeichneten „letzten“ Bücher zu UN-Themen zu vollenden.
Foto: Prof. Dr. Jörg Haspel, Prof. Dr. Gudrun Kammasch, Prof. Dr. Klaus Hüfner
70 Jahre "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte"
(14.03.2019)Anlässlich des 70. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte führte das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. in Zusammenarbeit mit den UNESCO -Projektschulen Berlins sowie der Hochschulgruppe im Berliner Komitee am 10. Dezember 2018 zwei Veranstaltungen durch:
- eine Aktion auf dem "Bahnhof der Menschenrechte"
- eine Abendveranstaltung "Das Recht ein Mensch zu sein".
Beide Veranstaltungen sind nun dokumentiert in der 32seitigen Broschüre "Das Recht ein Mensch zu sein".
Foto: Dokumentation "Das Recht ein Mensch zu sein"
8. März - Internationaler Frauentag
(27.02.2019)ACHTUNG! Der Internationale Frauentag ist kein sozialistischer Muttertag und Nelken allein werden diesem Tag in keinster Weise gerecht. Sein vollständiger Titel lautet: Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden.
Der Frauentag und die Vereinten Nationen
- Diskriminierung von Frauen und Mädchen beenden
- Gewalt gegen Frauen und Mädchen, sexuelle Ausbeutung und Menschenhandel beenden
- Kinderheirat, Zwangsverheiratung und Genitalverstümmelung beseitigen
- Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit anerkennen und wertschätzen
- Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherstellen
- Den Zugang zu sexueller und reproduktiven Gesundheit und reproduktiven Rechten gewährleisten.
Foto: Plakat zum Wahlrecht der Frauen (1914)
Welttag der Poesie
(26.02.2019)
Am 21. März wird zum 20. Mal der UNESCO-Welttag der Poesie gefeiert. Autorinnen und Autoren aus dem Jemen, dem Irak, Israel, Norwegen und Deutschland lesen in der Stiftung Brandenburger Tor ihre Texte im Original – dazu erklingen die deutschen Übersetzungen.
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BERLIN INFO Nr. 67 erschienen
(22.02.2019)Das BERLIN INFO Nr. 67 (Februar 2019) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
- Einladung zur Mitgliederversammlung
- Haben die UNESCO-Clubs eine Zukunft?
- 46. Internationales Schülerseminar
- Spaziergang durch das Welterbe
- Meine Begegnung mit dem Welterbe
- Arbeitskreis Welterbe
- Internationaler Tag der Bildung
- 70 Jahre „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“
- Hochschulgruppe: Wanderausstellung
- Ein Brief aus der Uckermark
- Ein Brief der Präsidentin der DUK
- Die Antwort des Berliner Komitees
- Zur Diskussion gestellt: Rückgabe von Kulturgütern
- Personalien
- Veröffentlichungen
Foto: BERLIN INFO Nr. 67 erschienen
Annedore Leber : Vortrag am 3.3.2019
(05.02.2019)Im Rahmen einer Ausstellung des Frauenmuseums Berlin e.V. und in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis des Willy-Brandt-Hauses e.V. findet eine Veranstaltung in Erinnerung an Annedore Leber statt.
Wann? Am 3.3.2019, in der Zeit von 15.00 - 17.00 Uhr
Wo? Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, 10963 Berlin
Mit Unterstützung des August-Bebel Instituts spricht Dr. Frauke Geyken über die Widerstandskämpferin, Journalistin, Verlegerin, Politikerin und Mitbegründerin des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V.
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung : mail@freundeskreis-wbh.de
Internationaler Tag der Bildung
Dieser Tag ist neu. Am 3. Dezember 2018 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den
24. Januar zum „Internationalen Tag der Bildung“
erklärt. Die Resolution A/RES/73/25 steht in direktem Zusammenhang mit der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. In der Begründung zu diesem Beschluss werden die entscheidenden Punkte dieser Agenda erneut aufgegriffen: Eine globale Transformation unserer Welt, die gestaltet werden will sowie eine nachhaltige Entwicklung in ihren drei Dimensionen – der wirtschaftlichen, der sozialen und der ökologischen. Als eine der größten globalen Herausforderung in diesem Zusammenhang gilt die Bekämpfung der Armut und als unabdingbare Voraussetzung um dieses Ziel zu erreichen die Bildung.
Und warum jetzt zu diesem Zeitpunkt?
Die Anfangseuphorie, die noch die Verkündung der Agenda 2030 begleitete, ist verflogen. Hochgesteckte Ziele, gleichberechtigte Entwicklungsschritte auf der Nord- wie auf der Südhalbkugel umsetzen zu können, stagnieren. Finanzielle Hilfen fließen nicht oder nicht im gewünschten Umfang. Und die veränderte politische Weltlage braucht neue Impulse, um die Ziele der Agenda 2030 nicht nachhaltig zu beschädigen.
Es wäre schön, wenn dieser Tag eine Chance hätte, Wirkung zu erzielen, weltweit und bei uns. Es gibt genug zu tun in "Sachen Bildung".
"Das Recht ein Mensch zu sein."
Eine Veranstaltung zum 70. Jahrestag der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“
am Montag, 10. Dezember 2018, 18:30 bis 20:30 Uhr
im Hause des Sekretariats der Kultusministerkonferenz, Taubenstraße 10, 10117 Berlin.
In vielen Regionen der Welt tobt Krieg, Menschen werden verfolgt, Minderheiten kämpfen um ihr Überleben, und die Existenz vieler Menschen wird zerstört. Grund ist die Missachtung von Menschenrechten und Menschenpflichten.
Dies nehmen das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V., die UNESCO-Projektschulen in Berlin und die Hochschulgruppe im Berliner Komitee zum Anlass, am 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte die Bedeutung der Menschenrechts-Agenda für ein friedliches Zusammenleben von Menschen und Völkern in Erinnerung zu rufen.
Mitmach - Aktion zum Tag der Menschenrechte
Zum 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte laden wir ein zu einer morgendlichen Aktion am U-Bahnhof Westhafen, dem "Bahnhof der Menschenrechte". In der Zeit von 7.00 - 10.00 Uhr verteilen wir Informationsmaterialien zu Geschichte und Gegenwart der Menschenrechte. Alle sind eingeladen, dabei zu sein und mitzumachen.
Internationale Präsentation des Weltbildungsberichts
(09.11.2018)„Migration, Flucht und Bildung – Brücken bauen statt Mauern“ so lautet der Titel des am 20. November 2018 im Weltsaal des Auswärtigen Amts in Berlin vorgestellte Weltbildungsbericht 2019.
Zum ersten Mal findet die weltweite Vorstellung des Weltbildungsberichts in Deutschland statt. Die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay, der Beigeordnete UN-Flüchtlingshochkommissar für Schutzfragen Volker Türk, Bundesaußenminister Heiko Maas, Staatssekretär Martin Jäger im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer eröffnen die Veranstaltung.
Spaziergang durch das Welterbe
(17.10.2018)
Foto: Spaziergang durch das Welterbe Glienicke
Zur Diskussion: Wohin steuert die UNESCO?
(29.09.2018)"Wohin steuert die UNESCO?" – so lautete der Titel einer Veranstaltung, die am 13. Dezember 2017 im Senatssaal der Humboldt-Universität unter Mitwirkung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e. V. durchgeführt wurde. Begrüßt wurden die Gäste von Herrn Prof. Dr. Stefan Willer, Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, mit einer Einführung, die wir im Folgenden zur Diskussion stellen.
Stefan Willer: Einführung
Inwiefern ist Kulturpolitik ein Thema der Kulturwissenschaft – vielleicht auch ein Anliegen der Kulturwissenschaft?
Zur Beantwortung der Frage möchte ich ein Thema herausgreifen, das für die UNESCO zweifellos von Bedeutung und für das die UNESCO zweifellos besonders bekannt ist: das 'Welterbe' (World Heritage), insbesondere das Welt-Kulturerbe. Möglicherweise steht dies im folgenden Vortrag und der Diskussion nicht im Zentrum; aber es ist ein kulturwissenschaftlich höchst interessantes Problem – und immerhin ja auch das zentrale Anliegen des Mitveranstalters World Heritage Watch. Also, wenn Sie erlauben (und für knapp 10 Minuten): Was heißt es, die 'Welt', die 'Kultur' und das 'Erbe' so eng aufeinander zu beziehen, wie das in der Formel World Heritage geschieht?
Wenn heute vom Weltkulturerbe die Rede ist, dann wird zumeist die Vorstellung eines aus der Vergangenheit stammenden Schatzes betont, den es zu inventarisieren, zu bewahren und an kommende Generationen weiterzugeben gilt. So formuliert es die am 16. November 1972 in Paris verabschiedete World-Heritage-Konvention der UNESCO als Selbstverpflichtung jedes Unterzeichnerstaats: "Erfassung, Schutz und Erhaltung in Bestand und Wertigkeit des in seinem Hoheitsgebiet befindlichen […] Kultur- und Naturerbes sowie seine Weitergabe an künftige Generationen".
Erbe heißt ja ganz allgemein: Weitergabe von Generation zu Generation; und zwar auf verschiedenen Gebieten: ökonomisch, juristisch, biologisch, kulturell. Indem das UNESCO-Übereinkommen zum Welterbe so explizit die "Weitergabe an künftige Generationen" betont, nutzt es also eine zugleich gut etablierte und äußerst vieldeutige Vorstellung von Überlieferung als einem transgenerationalen Vorgang. In Sachen Kulturerbe fällt auf, dass die Weitergabe – indem sie unter den Vorzeichen von Schutz und Erhaltung steht – auf lange Dauer, wenn nicht gar auf Ewigkeit gestellt wird. So formulierte es einmal der frühere Direktor des World Heritage Center, Francesco Bandarin: Wenn man von der Konservierung des Erbes spreche, dann denke man "per definitionem langfristig – nicht für ein oder zwei Jahre, sondern für immer" ("conservation is by definition long term – not for a year or two, but for ever").
Dieser zeitliche Imperativ ist keineswegs unproblematisch. Schutz "für immer" heißt, dass dem zu schützenden und zu bewahrenden Erbe ein sehr weitgehendes Recht an der Gegenwart und der Zukunft eingeräumt wird. Genau in dieser begrifflichen Allianz von Erbe, Nachhaltigkeit, Überleben und Konservieren offenbart sich das eigentümliche Zeitregime einer konservatorischen – oder auch konservativen – Futurisierung. In diesem maximalen Sinn verstanden, muss das kulturelle Erbe in eine grenzenlose Zukunft hinein bewahrt werden.
Dagegen könnte man einwenden: Der Sinn des Konzepts 'Erbe' liegt gerade darin, dass diese Vorgabe einer grenzenlosen Konservierung nicht zweifelsfrei gilt, sondern umstritten ist. Gemeinsam ist allen als 'Erbe' klassifizierten Übertragungen, dass sie ein komplexes Verhältnis zwischen Vererbendem, Vererbtem und Erbendem erzeugen; gemeinsam ist ihnen nicht zuletzt, dass sie eine Zäsur voraussetzen: Erst durch eine Unterbrechung in der Kette der Wesen, Dinge oder Ereignisse kommt es überhaupt zur Übertragung.
Am deutlichsten ist dies in der juristischen Definition des Erbes als einer Übertragung von Todes wegen, aber auch andere Formen der Vererbung – ob kulturell oder biologisch – bedürfen des Momentes der Zäsur. Speziell die kulturelle Überlieferung ist kein kontinuierlicher Vorgang, sondern geprägt von Umbrüchen, Konflikten und Widersprüchen. Der Begriff des kulturellen Erbes bringt eben diesen grundsätzlich strittigen und diskontinuierlichen Status der Traditionsbildung auf den Punkt – so wie auch die Vererbung von Eigentum oft genug zu erheblichen Konflikten führt und von vornherein niemals ohne die Zäsur des Todes zu denken ist.
In der Tat ist der Befund der Unterbrechung, der Zäsur, historisch grundlegend für das UNESCO-Konzept des kulturellen Erbes. Seine Entstehung ist nicht zu trennen von der faktischen Zerstörung materieller wie immaterieller kultureller Werte durch jenen Weltkrieg, der die internationalen Organisationen der Vereinten Nationen erst hervorgebracht hat. Auch für zahlreiche Stätten, denen seit der Konvention von 1972 der Status des Welterbes zugesprochen wurde, gilt das konstitutive Moment der Bedrohung (vgl. dazu die 'rote Liste' des World Heritage in Danger).
Während 'Erbe' also das Problem des kulturellen Transfers und damit das grundsätzliche Problem der Zeitlichkeit benennt, wird mit der 'Welt' zusätzlich eine räumliche Komponente adressiert. Jedenfalls scheint der Ausdruck 'Welt' zunächst einmal so etwas wie globale Ausdehnung zu bedeuten; er benennt den weltweiten Anwendungsbereich der Kulturpolitik, die von der UNESCO als einer internationalen Organisation betrieben wird.
Allerdings ist der Begriff 'Welt' keineswegs nur nach seinem Umfang, also nach der globalen Ausdehnung, zu bestimmen, sondern auch nach seinem Inhalt. Die 'Welt' des 'Welterbes' zielt auf Universalität und Allgemeingültigkeit, auf maximale Inklusion der Gesamtheit aller Menschen. Es geht also um das Erbe der Menschheit als ganzer, wie die Präambel der World-Heritage-Konvention von 1972 formuliert: "the world heritage of mankind as a whole".
Wenn man die Welt als Erbe versteht, dann gilt das im Doppelsinn, den das Wort 'Erbe' im Deutschen hat: Die Welt ist Erbe, insofern sie selbst erbt – 'Welt' hier metonymisch verstanden als Gesamtheit der "peoples of the world" (so wieder die Präambel). Und: Die Welt ist Erbe, insofern sie ein Erbteil ist. Man könnte also sagen: Die Welt erbt die Welt.
Trotz dieser immer wieder betonten Gesamtheit und Ganzheit sind die einzelnen Stätten auf der Welterbeliste der UNESCO in der Regel einzelnen Nationen zugeschrieben und befinden sich außerdem oft in regionalem, kommunalem oder auch privatem Eigentum. (So auch im Memory of the World Register, also dem Weltdokumentenerbe, oder auf der Liste des Immateriellen Kulturerbes.) Inwiefern soll aber die jeweils einzelne Welterbe-Stätte in ihrer Partikularität dennoch eine Erscheinungsform von Globalität und Universalität sein? Was ist überhaupt eine 'Welterbe-Stätte'? Wie wird sie definiert und abgegrenzt? Und wie verhält sich die territoriale Begrenzung jeder einzelnen Stätte zur numerischen Begrenztheit der Stätten auf der Welterbe-Liste?
Das Problem von Einschluss und Ausschluss ist von großer Bedeutung, wenn man die heute so aktuelle und wirkungsvolle Verknüpfung von 'Welt' und 'Erbe' verstehen möchte. Es betrifft die zeitlich-räumliche Begrenzung jeder einzelnen Welterbe-Stätte, und es wird fortwährend in der Politik des Erbes insgesamt diskutiert: als Frage, was überhaupt auf die 'Liste' gehört und was nicht, und als Frage, was wieder auszuschließen ist, weil es den Kriterien von 'Pflege' und 'Management' nicht gehorcht.
Dabei verfährt die UNESCO zum einen entschieden universalistisch (in der unbegrenzten Anwendung derselben Kriterien auf alle Stätten), zum anderen global (in der grenzüberschreitenden Gleichberechtigung aller Gegenden und Überlieferungsstränge der Erde) – und zwar so, dass die universale Anwendung des Konzepts Erbe tatsächlich zu einer Art globalen Verteilung von Kulturwerten führen soll.
Ist es vielleicht sogar so, dass das Konzept World Heritage in seinem universalen Anspruch so etwas wie eine imperiale Erbschaft darstellt? Das würde allerdings nicht als Wiedergewinnung einer prä-nationalen Situation gelten, sondern als Versuch, eine globalisierte Welt zu strukturieren, die vielleicht auf dem Weg ins Postnationale ist. Allerdings stellt sich genau das seit einiger Zeit politisch ja doch ganz anders dar: als Re-Nationalisierung oder als Neo-Nationalismus. Und auch unter UNESCO-Prämissen ist derzeit die Welt regelförmig nur auf dem Umweg über die Nation und die Internationalität zu erreichen.
Das ist nun in der Tat eine kulturpolitisch interessante – und auch prekäre – Situation; und damit möchte ich nun zum Vortrag von Michael Worbs und zur Replik von Klaus Hüfner überleiten. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, begrüße Sie alle herzlich an der Humboldt-Universität und bin gespannt auf den Fortgang des Abends.
Planungsgruppe "Frieden und Menschenrechte" gegründet
(20.08.2018)Die Broschüre zur "Kultur des Friedens" ist seit Februar 2017 auf Deutsch und nun auch auf Englisch erschienen. Leider ist sie jedoch noch nicht weit genug verbreitet, gleichwohl dieses Werk in zwei Sprachen wichtige Beiträge und eine Vielzahl von Anregungen zur Friedensbildung bietet.
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Jetzt hat sich innerhalb des Berliner Komitees eine kleine Planungsgruppe gebildet, deren Ziel es ist, die Broschüren einem breiteren Publikum bekannt machen.
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Ziel ist es, anlässlich des 70. Jahrestags der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die Schwerpunktthemen der UNESCO – Frieden und Menschenrechte – wieder stärker ins Bewusstsein zu heben.
Gerade in einer Zeit, wo in viele Regionen der Krieg tobt und das Leben und die Existenz vieler Menschen zerstört wird, wollen wir mit unserer Friedensbroschüre einen Gegen-Impuls setzen.
Sicher wäre es auch gut, danach zu fragen, warum die Welt trotz vieler UN-Aktivitäten in eine neue Spirale der Gewalt geraten ist. Dabei können auch die Chancen und Hindernisse auf dem Weg zu den SDG angesprochen werden.
Lust mitzumachen? Dann schreiben Sie uns unter vorstand@unesco-berlin.de
Parto Teherani-Krönner und Angelika Hüfner
Bahnhof der Menschenrechte
(19.08.2018)Der U-Bahnhof Westhafen liegt im Berliner Ortsteil Moabit im Bezirk Mitte, unweit des Westhafens. Erbaut vom Berliner Architekten Bruno Grimmek, wurde er am 28. August 1961 eröffnet. Entscheidend umgestaltet aber wurde er erst im Jahr 2000 nach Entwürfen der Künstlerinnen Francoise Schein und Barbara Reiter.
Angeregt durch das internationale Projekt „INSCRIRE – die Menschenrechte schreiben“, wurde aus einem schlichten Berliner U-Bahnhof ein öffentlicher Ort, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen in Paris verabschiedete „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ stärker in das öffentliche Bewusstsein zu heben und dort zu verankern.
Steigt man die Stufen zur U-Bahnhofstation Westhafen hinunter, fällt der Blick schnell auf die vielen weißen Kacheln, die mit je einem Buchstaben versehen, ohne Punkt und Komma aneinander gereiht, einzelnen Artikel aus der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ wiedergeben.
Warum gerade der Westhafen?
Die U-Bahnstation Westhafen wurde ausgewählt, weil nicht weit entfernt die Hinrichtungsstätte Plötzensee liegt, in der ca. 3.000 Menschen aus politischen und weltanschaulichen Gründen oder aufgrund ihrer Abstammung ihrer Freiheit beraubt und hingerichtet wurden. Zudem liegt über der U-Bahn Station die Putlitzbrücke, Ausgangspunkt für die ersten Deportationen jüdische Bürger Berlins in die Konzentrationslager.
Die Philosophin Barbara Reiter hat genau aus diesem Grund Artikel der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ mit Abschiedssätzen der Ermordeten kontrastiert.
Seit 1989 sind Stationen von „INSCRIRE“ u.a. auch in Paris, Brüssel, Lissabon, London, Haifa, Rio de Janeiro und Bremen zu finden.
Für Berlin und für alle Berliner Organisationen, die sich der Arbeit der Vereinten Nationen und ihrer Schwesterorganisationen verpflichtet fühlen, gibt es keinen geeigneteren Ort, um am 10. Dezember 2018 genau das zu tun, was die Initiatoren von INSCRIRE beabsichtigt haben, die „Allgemeine Erklärung“ von 1948 wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu heben, weil dieser Text zu den wichtigen Grundlagen für das gesellschaftliche und politische Zusammenleben der Menschheit darstellt.
Angelika Hüfner
BERLIN INFO Nr. 66 erschienen
(10.08.2018)
Das BERLIN INFO Nr. 66 (August 2018) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
▪ Besuch in Görlitz
▪ Biodiversität erlebbar machen
▪ Ein Ausflug in ein Kranichdorf
▪ Ein Brief aus der Uckermark
▪ Der Mensch und die Biosphäre
▪ Neues von den UNESCO-Clubs
▪ Hochschulgruppe für UNESCO-Arbeit
▪ Der Bahnhof der Menschenrechte
▪ Existenzgründung statt Migration
▪ Jahresprogramm 2018.
Das BERLIN INFO Nr. 66 finden Sie unter dem folgenden Link zum Download:
Foto: BERLIN INFO Nr. 66 erschienen
Besuch in Görlitz
(10.04.2018)Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit lädt ein zu einem zweitägigen Besuch von Görlitz.
Im II. Weltkrieg wurde die Stadt von der Zerstörung verschont. Sie begeistert mit ihrem städtebaulichen Ensemble als Gesamtkunstwerk von etwa 4000 restaurierten Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barocks und des Jugendstils. Das historische Stadtbild spiegelt den Facettenreichtum aus über 500 Jahren böhmischer, preußischer, sächsischer und schlesischer Geschichte wider. Die Heilig-Grab-Anlage ist dem Original in Jerusalem nachempfunden.
An sofort können Sie sich für den Besuch in Görlitz anmelden. Nähere Informationen finden Sie hier.
Foto: Blick auf die Pfarrkirche St. Peter und Paul („Peterskirche“) - Von Südstädter - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10558620
Arbeitskreis "World Heritage Education" in Stuttgart
(04.03.2018)Zum neunten Mal tagte im Februar 2018 der Arbeitskreis „World Heritage Education“, diesmal in Stuttgart. Unter dem Titel
„Sharing Heritage – vom geteilten Vertrauen zur geteilten Verantwortung"
nahmen zahlreiche an den Welterbestätten Tätige teil, sei es organisatorisch, inhaltlich, in Projekten involviert oder als Welterbe-Bildung Vermittelnde.
Stuttgart sollte es sein, weil nach drei Anläufen „Le Corbusier in Stuttgart" als UNESCO-Welterbe Anerkennung gefunden hatte.
Getragen durch Impulse von Frau Prof. Dr. Ströter-Bender, Uni Paderborn, und Herrn Prof. Dr. Dippon, ISM Hochschule Stuttgart gestalteten junge Menschen aus dem Welterbe Rammelsberg dieses Teilen bzw. Mitteilen durch künstlerische Arbeiten zur Montan-Archäologie.
Die Universität Paderborn informierte über eine Initiative zur Antragstellung und zum Aufbau eines internationalen Archivnetzwerkes mit Kinderzeichnungen des 20. Jahrhunderts für das Weltdokumentenerbe „Childhood in Danger". Kinderzeichnungen aus verschiedenen Kontinenten machen deutlich, welchen Einfluss Konfliktsituationen auf die Wahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit von Kindern haben.
In diesem Jahr gab es erstmals eine Ehrung für exzellente Qualitätsentwicklung und Forschungsaktivität zum Themenschwerpunkt „Netzwerkbildung und Brücken zwischen den Kulturen bauen" für Herrn Hyacinthe A. O. Hounkpatin aus Benin, der das „Network for African Cultural Development“ NETACULDE aufgebaut hat.
Für die Praxis der Vermittlung des Welterbes wurde in diesem Jahr der thematische Schwerpunkt gelegt auf „Erben, teilen, vermitteln?“ Bezogen auf Jugendliche soll es hierbei um die Frage des Kulturbewusstsein und der gesellschaftlichen Transformation gehen, um Einstellungen und Werthaltungen.
Das diesjährige Treffen hatte – wie auch die vorangegangenen – einen inspirierenden Praxisbezug. Durch vielfältige Anregungen zum Denkmalschutz wie auch zur Bewusstmachung der Bedeutung von Welterbe in jeglicher Form wurde es zu einem wirklichen Forum des „Sharing Heritage – vom geteilten Vertrauen zur geteilten Verantwortung".
Brigitte C. Wilhelm
Glyphosat und nachhaltige Entwicklung
(20.02.2018)
Ziel 15 der UN-Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung lautet: Nachhaltige Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen. |
Ein paar Worte über Glyphosat
Das Bundesamt für Naturschutz hat im Januar 2018 eine 13-seitige Stellungnahme zum Wirkstoff Glyphosat herausgegeben. Gemessen an der Tatsache, dass das Bundesamt für Naturschutz bekannt dafür ist, äußerst vorsichtig zu urteilen und dies immer nur auf dem Boden wissenschaftlich belegter Tatsachen, ist diese Stellungnahme geradezu revolutionär eindeutig in ihrer warnenden Aussage. Denn sie drückt klar aus, dass die Anwendung von Glyphosat in seinen Verbindungen mit weiteren Wirkstoffen ein hohes Risiko für die biologische Vielfalt in unserm Land darstellt – und nicht nur dort, überall, wo es zum Einsatz kommt.
Glyphosat tötet zuverlässig alle Pflanzen, die nicht die begünstigte Kulturpflanze sind. Und es hat direkte und indirekte tödliche und subletale Auswirkungen auf tierisches Leben in der Agrarlandschaft. Nicht nur dort aber wird es wirksam.
Erst kürzlich wurde eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass in die Oberflächenwässer eingetragene Pestizide, auch Glyphosat, äußerst schädliche, häufig tödliche Wirkungen auf Wasserorganismen haben.
Dies alles bestätigt die Stellungnahme des BfN.
Und trotzdem sieht sich die Regierung der Bundesrepublik Deutschland nicht veranlasst, diesen hochriskanten Wirkstoff umgehend zu verbieten. Warum nicht?
Es gibt dafür nur die eine Erklärung, dass die Wirtschaftsinteressen, die auch Herrn Bundesminister Schmidt bewogen haben, der Verlängerung der Zulassung von Glyphosat um weitere fünf Jahre seine Zustimmung zu erteilen, so übermächtig sind, dass sie das natürliche Schutzbedürfnis der eigenen Bevölkerung weit überwiegen. Aber für uns Bürger*innen es geht inzwischen um viel: um unsere eigene Gesundheit und um das gesunde vielfältige Leben in unserer natürlichen Umwelt.
Wie ein Donnerschlag schlug die Mitteilung ein, dass 70 bis 75% des Insektenlebens schlicht verschwunden sind. Diese kleinen Wesen, von vielen nur als lästige Mücke oder netter Schmetterling bemerkt, bilden die Basis unserer eigenen Existenz, eine Tatsache, die es schwerfällt zu glauben. Doch auch sie ist mehrfach hieb- und stichfest belegt, ohne Insekten bricht die ganze vielfach vernetzte Kette des Lebens zusammen, an deren Ende wir selber stehen mit unsern Bedürfnissen.
Glyphosat steht nicht alleine. Eine schier endlose Liste von fremd klingenden Namen wie Imidacloprid, Clothianidin, Cyfluthrin, Cyproconacol, Flucioxonil, Tebuconacol… usw., all diese Stoffe sind hochgiftig, auch für uns.
Sie sind in die Hände von Landwirten gegeben, von denen wir nur hoffen können, dass sie alles richtig machen bei der Anwendung. In den USA sind inzwischen an die 10.000 Klagen gegen Monsanto und Co. anhängig, angestrengt von den Farmer-Witwen, deren Männer nach jahrelanger Anwendung dieser Gifte elend an den verschiedensten Krebsen eingegangen sind.
Die Grundfrage ist doch: wie ist es möglich, dass unser täglich Brot, Gemüse, Obst nur unter Einsatz von tödlichen Giften erzeugt werden kann? Denn das wird uns suggeriert: es geht nicht anders!
Ansonsten fressen die Schädlinge unsere Ernte auf, überwachsen die Unkräuter die nützlichen Pflanzen.
Und wieso brauchen Biobauern kein einziges dieser Gifte? Und wie haben unsere Vorfahren die Ernte eingebracht, die nicht mal künstliche Dünger zur Verfügung hatten?
Die Antwort ist einfach: Diese Menschen kannten ihren Boden ganz genau, beobachteten, befragten, berochen ihn und rangen ihm ab, wozu er zu geben in der Lage war. Nicht anders arbeiten die Biobauern heute: mit Klugheit und Einfühlungsvermögen bearbeiten sie die Böden, die ihnen zur Verfügung stehen. Schädlinge werden mit Nützlingen bekämpft, vielgliedrige Fruchtfolgen vermiesen den Pflanzenschädlingen obendrein das Gedeihen, und mit den richtigen Nahrungspflanzen düngen die Biolandwirte die Böden ganz natürlich. Das ist deutlich anspruchsvoller als eine Tüte Gift aufzureißen, ohne Frage, und bedeutet viel mehr Mühe und Nachdenken bei der täglichen Arbeit.
Und auch der in der intensiven Landwirtschaft abgeschaffte Pflug geht wieder durch den Acker beim Biobauern. Unerwünschte Beikräuter hält man damit im Zaum. Der andere Weg, nicht zu pflügen und statt dessen alles was grünt auf dem Boden, mit Gift zu töten, ist eine Sackgasse. Inzwischen wird klar, was diese Gifte dem Boden auch langfristig antun: Sie zerstören das lebensnotwendige Gefüge der Milliarden von Lebewesen, die den Boden fruchtbar halten. Was der Bauer früher intuitiv erfasste – heute ist es vielfach erforscht und bewiesen. Boden ist eine lebendige Materie, und das Leben darin zu vergiften, um es vermeintlich leichter zu haben, ist schlicht dumm.
Glyphosat ist nach langem Ringen für weitere fünf Jahre in der Europäischen Union zugelassen worden. In dieser Zeit werden die Chemieriesen, die von den traumhaften Gewinnen vom Verkauf des Ackertods profitieren, längst den nächsten Wirkstoff im Schrank haben, dessen langfristige Schädlichkeit erst wieder mühsam bewiesen werden muss. Der einzige richtige Weg ist, grundsätzlich und generell auf den Einsatz von Gift beim Erzeugen unserer Nahrung zu verzichten. Denn die Welt wird ohnehin nicht von den Chemiemultis ernährt; das tun die Millionen von Kleinbauern und Erzeugern. Mehr als 160 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen trugen diese fundamentale Erkenntnis im Welternährungsbericht zusammen, der seit 2008 vorliegt und so gut wie möglich in den Schubladen versteckt wird.
Deshalb ist der Weg, auch in den Städten mit den vielfältigsten und buntesten Initiativen das Essen selber zu erzeugen, so gut und richtig. Solche Bewegungen „von unten“ stören die Geschäfte der Großen, und das ist gut. Und wir haben unser selbsterzeugtes, gesundes und frisches Gemüse auf dem Teller! Ein guter Weg, um wieder zu erfahren, wie Ernährung eigentlich funktioniert.
Beate Blahy
17.2.2018
Foto: Sustainable Development Goal 15: Land-Ökosysteme schützen
BERLIN INFO Nr. 65 erschienen
(16.02.2018)Das BERLIN INFO Nr. 65 (Februar 2018) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
▪ Einladung zur Mitgliederversammlung
▪ Koordination der UNESCO-Projektschulen
▪ The Future We Want – The United Nations We Need
▪ Bildungsagenda 2030
▪ Gedenken an Magda Staudinger
▪ Finanzierung der UNESCO
▪ Neues von der UNESCO
▪ Neues von der Deutschen UNESCO-Kommission
▪ Personalien
▪ Mitgliedsbeitrag
▪ Termine und Veranstaltungen
Das BERLIN INFO Nr. 65 finden Sie unter dem folgenden Link zum Download:
Foto: BERLIN INFO Nr. 65 erschienen
Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
(20.01.2018)Das international gemeinsame Thema lautet auch in diesem Jahr :
“Holocaust Remembrance and Education: Our Shared Responsibility”.
Zur Geschichte:
Am 27. Januar 1945 wurden die Vernichtungslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenaus durch die sowjetischen Truppen befreit. Zum 60. Jahrestag der Befreiung im Jahr 2005 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 27. Januar als internationalen „Holocaust-Gedenktag“ eingeführt.
Die UNESCO ist davon überzeugt, dass ein solcher Tag des Erinnerns und Gedenkens eine Möglichkeit ist, die Mitgliedstaaten in ihren Anstrengungen zu unterstützen, aus der Vergangenheit zu lernen und Gründe für das Entstehen von Völkermord und Rassenhass besser zu verstehen und der alltäglichen Gewalt besser entgegen treten zu können. Gleichzeitig eröffnet solch ein Gedenktag die Möglichkeiten, an die Opfer zu erinnern und ihr Erbe als Aufruf an die nachwachsenden Generationen zu verstehen, nicht nachzulassen im Kampf gegen Rassismus und fanatischen Ideologien.
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen: Auszug aus der Erklärung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, 27. Januar 2017:
„Heute gedenken wir der Opfer des Holocaust, einer beispiellosen Tragödie in der Geschichte der Menschheit. Die Welt steht in der Pflicht, in Erinnerung zu behalten, dass der Holocaust ein systematischer Versuch war, um das jüdische Volk und so viele andere Menschen auszulöschen.
Es wäre ein gefährlicher Irrtum zu glauben, dass der Holocaust Ergebnis des Wahnsinns einer Gruppe von kriminellen Nationalsozialisten war. Im Gegenteil, der Holocaust markiert den Höhepunkt von Jahrtausenden, die von Hass, Sündenbock-Denken und Diskriminierung gegenüber Juden geprägt waren, oder wie wir heute sagen: Antisemitismus.
Es ist tragisch und widerspricht unserer Entschlossenheit, dass Antisemitismus weiterhin zu gedeihen scheint. Es ist auch äußerst beunruhigend, dass Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Hass gegen Muslime zunehmen. Unvernunft und Intoleranz leben wieder auf.
Das alles steht in völligem Widerspruch zu den universellen Werten, die in der Charta der Vereinten Nationen und der Allgemeinen Erklärung für Menschenrechte verankert sind. Wir dürfen niemals schweigen oder gleichgültig bleiben, wenn Menschen in Not sind. Wir müssen die Schwachen immer verteidigen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.
Und das Motto des diesjährigen Tages betont, dass eine bessere Zukunft von Bildung abhängt. Wir müssen aus den Schrecken des 20. Jahrhunderts lernen und dürfen Intoleranz im 21. Jahrhundert keine Stimme geben. Seien Sie sicher, dass ich als Generalsekretär der Vereinten Nationen an vorderster Stelle gegen Antisemitismus und alle anderen Formen des Hasses kämpfen werde. Lassen Sie uns eine Zukunft mit Würde und Gleichheit für alle aufbauen und lassen Sie uns so der Opfer des Holocaust gedenken, die wir niemals vergessen werden.“
Käthe Kollwitz – Ausblick auf 2018
(22.12.2017)„Aber einmal wird ein neues Ideal entstehen, und es wird mit allem Krieg zu Ende sein. (…) Man wird hart dafür arbeiten müssen, aber man wird es erreichen.“
Käthe Kollwitz, kurz vor ihrem Tod –
vor Kriegsende im April 1945
Jutta Bohnke, Enkelin von Käthe Kollwitz, hielt dieses Bekenntnis von Käthe Kollwitz fest. Noch im selben Jahr, am 16. November 1945, machte sich die UNESCO in ihrer Präambel zur UNESCO-Verfassung dieses Anliegen zu Eigen. Über 70 Jahre von Hoffnung, aber auch Bestürzung über die vielen Konflikte weltweit sind inzwischen vergangen.
Angesichts der zunehmenden Konflikte in dieser Zeit hat sich das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit vorgenommen, mit der 2017 aufgelegten Dokumentation zur „Kultur des Friedens“ einen wichtigen Beitrag zu leisten, das Bewusstsein zu stärken: Kriege sind obsolet, der Mensch kann zur Vernunft kommen. Und anlässlich des 150. Geburtstags von Käthe Kollwitz fand dieses Anliegen ein großartiges und ermutigendes Echo seitens der Berliner Jugend.
Zum Neuen Jahr wollen wir daher den Bericht über den Wettbewerb zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz erneut aufgreifen und mit der kurzen Skizzierung unserer Projekte alle, die sich diesem Anliegen verbunden fühlen, ermutigen und stärken.
Ein UNESCO-Gedenktag gab den Anstoß
Am 8. Juli 2017 jährte sich der 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz – ein Ereignis, das die UNESCO in die Liste der Gedenktage aufgenommen hatte. Berlin war der Lebensmittelpunkt von Käthe Kollwitz und ihrem künstlerischen Schaffen – und so war es naheliegend für das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit, diesen Gedenktag mit der Jugend Berlins im Sinne des Vermächtnisses von Käthe Kollwitz festlich zu gestalten.
Gemeinsam mit Florentine Baumann, Fachbereichsleitung Kunst der Nelson-Mandela-Schule, Staatliche Internationale Schule Berlin, wurde die Idee eines grafischen Wettbewerbs unter dem Motto „Sei Käthe – be Kollwitz. Wie würde Käthe Kollwitz heute mit ihren Kunstwerken Frieden stiften?“ ausgearbeitet. Das Käthe-Kollwitz-Museum mit der damaligen Direktorin, Dr. Iris Berndt, wurde gewonnen mitzuwirken.
Frei nach dem UNESCO-Leitbild „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, müssen auch die Bollwerke des Friedens im Geist der Menschen errichtet werden“ wurden Berliner Jugendliche im Alter von 12-17 Jahren eingeladen, sich mit der Frage von Krieg und Frieden zu befassen und dem Wunsch nach Frieden für die Welt in einer grafischen Gestaltung Ausdruck zu geben. Immer wieder hat Käthe Kollwitz aufgezeigt, dass es gilt, das Wertvollste was wir haben, unsere Kinder, unsere Jugend, und damit das Leben, zu schützen.
Der Wettbewerb
Für die künstlerischen Arbeiten sollten Techniken eingesetzt werden, die den Arbeiten von Käthe Kollwitz, auch in die heutige Zeit übertragen, entsprechen: eine Zeichnung mit Graphit, Kohle, Rötelstift, Fineliner/ Federzeichnung, Kugelschreiber – oder eine Druckgrafik als Radierung, Linol- oder Holzschritt oder auch Lithografie bis zum Format DIN A3. Mit Unterstützung von Holger Witzel, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, konnten die Berliner und zusätzlich auch einige Brandenburger Schulen der Sekundarstufen angeschrieben werden. In den folgenden Wochen verzeichnete das Käthe-Kollwitz-Museum einen eindrucksvollen Zustrom an jugendlichen Besuchern, auch Eltern und Schulklassen, die sich mit dem Werk von Käthe Kollwitz befassten.
Alle Beteiligten waren überrascht: Zum 31. Mai 2017 sah sich Ingrid Finsterer, Museumspädagogin im Käthe-Kollwitz-Museum, mit einer unerwartet hohen Anzahl von rund 300 Arbeiten befasst. Die Jury, allen voran Lutz Lienke, Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Berlin e. V., hatte keine leichte Entscheidung, aus der großen Zahl vom Ausdruck her überzeugenden und zeichnerisch bzw. drucktechnisch qualifizierten Arbeiten eine Auswahl zu treffen. Die Bürgerstiftung Berlin bzw. die Arne-Friedrich-Stiftung, vertreten durch Frau Dr. Helena Stadler und Frau Tanja von Unger, war begeistert von dem ganzen Projekt und stiftete die Preise, ergänzt durch einen Sonderpreis seitens des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.
Der 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz
Zum 8. Juli 2017 war es dann so weit. Selbst die Geburtstagstorte war dabei: Dicht gedrängt versammelten sich die Geburtstagsgäste von Käthe Kollwitz im Kuppelsaal des Museums. Einem Festvortrag „Wie Frieden gelingen kann“ (Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs e.V.) schlossen sich Lieder zu Liebe und Tod und zu Krieg und Frieden an, vom Chor des Ardenne-Gymnasiums Berlin gestaltet. Dann folgte die Preisverleihung mit sechs Einzelpreisen und zwei Sonderpreisen für Gemeinschaftsarbeiten einer Schulklasse und eines Kunstkurses.
Die künstlerischen Arbeiten der Preisträgerinnen und weiterer Schülerinnen und Schüler konnten bis 8. Oktober 2017 im Käthe-Kollwitz-Museum besichtigt werden.
Und wie geht es weiter im Jahr 2018?
Aus der Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung hat sich ein Engagement von Florentine Baumann und Schülerinnen und Schülern der Nelson-Mandela-Schule im Projekt VIF der Arne-Friedrich-Stiftung entwickelt. Es geht um die Integration von Kindern unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergrunds in unsere Gesellschaft: Das Projekt „VIF – Verantwortung, Integration, Freundschaft“ zeigt Möglichkeiten auf, wie das Kennenlernen und Zusammenwachsen an Berliner Schulen zwischen einheimischen und den zu integrierenden Kindern gelingen kann.
(Arne Friedrich ist ehemaliger Fußballer von Hertha BSC.)
Weiterhin wollen wir eine Auswahl der künstlerischen Arbeiten des Käthe-Kollwitz-Wettbewerbs in einer Publikation festhalten. Und die Herausgeber der Dokumentation „Kultur des Friedens“ arbeiten bereits seit geraumer Zeit an einer englischsprachigen Fassung der Dokumentation, die auch im internationalen Rahmen Verbreitung finden soll.
Dank
Allen sei gedankt, die an diesen Projekten mitarbeiten:
Im Zusammenhang mit dem Käthe Kollwitz Wettbewerb, neben den schon Genannten, insbesondere den weiteren Mitgliedern der Jury – Lara Bäucker, Schülerin des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums; Tobias Deicke, Grafiker; Josephine Kellner, Senatsverwaltung Kulturelle Angelegenheiten; Elke van der Lieth, Fachbereich Kultur, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf; Dr. Parto Teherani-Krönner, Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. – sowie Astrid Böttcher und Katja Kranz vom Käthe-Kollwitz-Museum. Ein tief empfundener Dank geht hier an Frau Dr. Iris Berndt.
Im Zusammenhang mit der Dokumentation „Kultur des Friedens“ gilt der Dank insbesondere den Herausgebern, Dr. Angelika Hüfner und Hans Krönner, sowie Dr. Barbara Unterbeck aus Königs Wusterhausen für Ihre Mitarbeit an der englischen Fassung.
Foto: Preisverleihung am 8. Juli 2017
BERLIN INFO Nr. 64 erschienen
(15.12.2017)Das BERLIN INFO Nr. 64 (Dezember 2017) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
- Editorial: Schöne Bescherung
- Alte oder neue UNESCO?
- Überraschung oder zu erwartendes Debakel?
- UNESCO-Clubs in Deutschland
- Gärten in der Stadt
- UNESCO-Projektschulen
- „Sei Käthe – Be Kollwitz“
- Reise zum Weltkulturerbe im Iran
- Soeben erschienen
- Kultur des Friedens
- Vom Freund zum Förderer
- Termine
- Personalien
Das BERLIN INFO Nr. 64 finden Sie unter dem folgenden Link zum Download.
Foto: BERLIN INFO Nr. 64 erschienen
Audrey Azoulay ist neue UNESCO-Generaldirektorin
(10.11.2017)Die Französin Audrey Azoulay ist neue Generaldirektorin der UNESCO. Der Exekutivrat der UNESCO hatte Azoulay für dieses Amt nominiert. Die UNESCO-Generalkonferenz ist am 10. November 2017 diesem Vorschlag gefolgt. Insgesamt neun Kandidatinnen und Kandidaten waren zuvor von ihren Regierungen für dieses Amt vorgeschlagen worden.
Am 15. November 2017 trat die neue Generaldirektorin ihr Amt an. Sie folgt der Bulgarin Irina Bokova, die die Organisation seit 2009 geführt hat.
Audrey Azoulay (45) ist eine französische Beamtin und Politikerin. Von Februar 2016 bis Mai 2017 war sie Ministerin für Kultur und Kommunikation. Zuvor beriet sie den ehemaligen Präsidenten François Hollande in Fragen der Kultur. Der Schutz des gefährdeten Kulturerbes weltweit und die Förderung der kulturellen Vielfalt standen bei beiden Positionen im Zentrum ihrer Arbeit.
Zwischen 2006 und 2014 arbeitete sie für das Französische Zentrum für Kinematographie und Bewegtbild, unter anderem als stellvertretende Generaldirektorin. Zudem war sie Rechtsexpertin für Kultur und Kommunikation bei der Europäischen Kommission sowie Leiterin des Büros für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im französischen Kultusministerium.
Azoulay absolvierte die französische Ecole nationale d’administration (ENA), machte einen Abschluss am Institute of Political Studies (Sciences Po) in Paris, Frankreich, und einen Abschluss in Business Administration an der Universität in Lancaster, Großbritannien.
Nach den angekündigten Austritten von USA und Israel übernimmt Audrey Azuloulay die Führung der UNESCO in einer sehr schwierigen Zeit. Es gilt nicht nur die finanziellen Fragen zu lösen, sondern die Organisation wieder so aufzustellen, dass sie bei den zahlreichen weltpolitischen Konflikten ihre Aufgaben als „moralische Instanz“ der Weltgesellschaft wahrnehmen kann. Wir wünschen ihr für diese Aufgabe viel Kraft, Mut und Durchsetzungsfähigkeit. Im Innern wie nach außen.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission
Foto: Audrey Azoulay (c) UNESCO Christelle ALIX
Kann es eine neue UNESCO geben?
(30.10.2017)Heute, am 30. Oktober 2017, beginnt die 39. Generalkonferenz der UNESCO. Sie kann deutliche Zeichen eines Neuanfangs setzen. Einfach wird das nicht. Einerseits verabschiedet sie den neuen Vierjahresplan 2018-2021, andererseits wählt sie mit Audrey Azoulay für die kommenden vier Jahre eine neue Generaldirektorin. Und zwar exakt in dieser Reihenfolge, zunächst das Arbeitsprogramm für vier Jahre, danach am 10. November die neue Generaldirektorin.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten wird sie überhaupt noch wahrnehmen können? Ihr Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung des neuen Arbeitsprogramms kann nur kreativer Art sein und schrittweise erfolgen, getragen von einen erneuerten Team mit deutlich gesenktem Durchschnittsalter. Vielleicht gelingt es ihr und den sie unterstützenden Mitgliedern der Generalkonferenz, den neuen Vierjahresplan zumindest mit einem Vorbehalt zu verabschieden, der entsprechende Revisionen auf der 40. Generalkonferenz 2019 möglich macht.
Seit 2011 zahlen die USA nicht mehr ihren jährlichen Pflichtbeitrag an die UNESCO, obwohl sie Mitglied geblieben sind. Jetzt kündigten sie ihre Mitgliedschaft zum 31. Dezember 2018. Mit diesem Austritt kann endlich reiner Tisch gemacht und die seit 2011 andauernde völkerrechtliche Verletzung muss nicht mehr klammheimlich toleriert werden. Die finanzielle Grundlage des Arbeitsprogramms der UNESCO muss allerdings spätestens ab 2019 ganz offiziell um mindestens 22 Prozent abgesenkt werden. Und man darf gespannt sein, wann und wie die USA ihre Schulden begleichen werden, die dann eine Höhe von rund 600 Mio. US-Dollar erreicht haben.
Viele Mitgliedstaaten fordern seit langem Reformen, ohne allerdings konkrete Vorschläge auf den Tisch zu legen. Diese politische Haltung ist ebenso wie der traditionelle Ruf nach mehr Effizienz und Effektivität leider nicht mehr als ein diplomatisches Schattenboxen. Aber welche Reformen stehen wirklich an? Wie ist die unheilvolle Entwicklung der zunehmenden Politisierung in der UNESCO zu stoppen?
1991 hatte die UNESCO-Generalkonferenz eine tiefgreifende Änderung in der Zusammensetzung des Exekutivrates vorgenommen. Aus Experten, sachverständig in den Arbeitsgebieten der UNESCO, wurden Staatenvertreter. Aus kompetenter Beständigkeit über vier Jahre hinweg wurden diplomatische Vertretungen mit deutlich erhöhter Fluktuation. Auswirkung dieses Prozesses der Verstaatlichung ist eine zunehmende Politisierung in der Zusammenarbeit der 195 Mitgliedstaaten. Statt eine sachbezogene und Grenzen überwindende Kulturpolitik weiter zu entwickeln, drohen Stellvertreter-Konflikte, die neue unüberwindbare Mauern der Zusammenarbeit auf den Gebieten der Bildung, Kultur und Wissenschaft errichten, wie dies zuletzt in den Konflikten Israel-Palästina und Japan-China deutlich wurde.
1991 wurde auch ein „Ad-hoc-Forum der Reflexion“ eingerichtet, um die intellektuelle Kooperation in der UNESCO zu stärken und zu stützen. Dieses Denk-Forum, bestehend aus 21 Persönlichkeiten, tagte jedoch 1993 nur zweimal und wurde dann schweigend zu Grabe getragen. Vielleicht ist es an der Zeit, eine solche Einrichtung wiederzubeleben. Mit neuem Namen, neuen Gesichtern und dem wichtigen Auftrag, konkrete Vorschläge zu strukturellen wie auch inhaltlichen Reformen der UNESCO zu entwickeln und zur Diskussion zu stellen. Die breite Fächerung der Aufgabenstellung der UNESCO muss dabei ebenso überprüft werden wie die sinnhafte Einbeziehung von Sachkompetenz auf individueller wie auf staatlicher Ebene. Denn schließlich geht es insbesondere darum, die Zukunft der UNESCO als „Denkfabrik“ des gesamten UN-Systems zu erhalten und zu stärken.
So groß die Aufgabe auch erscheint, ein Zeitrahmen von zwei Jahren bis zur nächsten UNESCO-Generalkonferenz sollte nicht überschritten werden, um die gerade spürbare Aufbruchsstimmung nicht zu verspielen, die mit der Wahl der neuen Generaldirektorin aufgekommen ist.
Klaus Hüfner
Der Autor ist Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und Ehrenvorsitzender des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit. In diesem Beitrag äußert er seine persönliche Meinung.
Foto: UNESCO Zentrale in Paris
DGVN: UNESCO stärken, multilaterale Zusammenarbeit ausbauen
(19.10.2017)Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) e.V. hat am 18.10.2017 eine Presseinformation zum Austritt der USA und Israels veröfffentlicht:
Presseinformation vom 18.10.2017
Foto: Logo der DGVN
UNESCO-Austritt der USA kann eine Chance sein
(14.10.2017)Im Sender "Deutsche Welle" und im Deutschlandfunk äußert sich Prof. Dr. Klaus Hüfner zu den Ursachen und den Folgen des Austritts der USA aus der UNESCO.
Deutsche Welle Deutschlandfunk
Klaus Hüfner ist ehemaliger Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission und Autor zahlreicher Publikationen über die UNESCO, unrter anderem "Wer rettet die UNESCO?"
Foto: Prof. Dr. Klaus Hüfner
Austritt der USA aus der UNESCO
(12.10.2017)Erklärung der Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission zum Austritt der USA aus der UNESCO
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, erklärt:
„Wir bedauern außerordentlich, dass die Vereinigten Staaten von Amerika heute entschieden haben, aus der UNESCO auszutreten. Bereits seit der Aufnahme Palästinas in die Organisation im Jahr 2011 haben sie ihre Mitgliedsbeiträge an die UNESCO nicht mehr entrichtet.
Die UNESCO ist ein zentrales internationales Forum für die Zusammenarbeit in Bildung, Kultur, Wissenschaft und Kommunikation. Mit ihren normativen Instrumenten, innovativen Konzepten sowie weltumspannenden Netzwerken von Expertinnen und Experten in Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Praxis stärkt sie die internationale Verständigung und Zusammenarbeit. Mit ihren erfolgreichen Programmen wie dem Welterbe, den Biosphärenreservaten oder dem UNESCO-Schulnetzwerk fördert sie weltweit Bildung, Kulturerhalt und Weltoffenheit.
Für die UNESCO als UN-Organisation mit universeller Geltung ist der Rückzug der USA ein Verlust. Die Zusammenarbeit der UNESCO mit Akteuren aus Wissenschaft und Praxis in den USA wird jedoch auch weiterhin erfolgen. Wir hoffen, dass die USA in naher Zukunft wieder aktiv an der Gestaltung der UNESCO-Programme mitwirken werden.“
Quelle:
Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.
Foto: Prof. Dr. Verena Metze-Mangold © DUK
Glückwunsch
(26.09.2017)Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e. V. gratuliert seinem Mitglied Swen Schulz ganz herzlich zur Erreichung des Direktmandats in Spandau.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf weitere anregende Treffen im Deutschen Bundestag.
Foto: Swen Schulz (Foto: Christian Kruppa)
'Sei Käthe – Be Kollwitz': Ausstellung verlängert
(28.08.2017)Bis 8. Oktober sind die Arbeiten der Preisträger/innen des Grafischen Wettbewerbs und weitere Arbeiten aufgrund des großen Besucherstroms im Käthe-Kollwitz-Museum, Fasanenstraße 23, noch zu besichtigen: Mit einer Finissage wird die Ausstellung dann abgeschlossen.
Der Wettbewerb zum 150. Geburtstag von Käthe-Kollwitz, einem UNESCO-Gedenktag, zeigte mit rund 300 Einsendungen ein unerwartet großes Echo. Er war ausgeschrieben worden vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit in Kooperation mit dem Käthe-Kollwitz-Museum Berlin und der Bürgerstiftung Berlin – letztere hatte die sechs Einzelpreise gestiftet. Die Tiefe des Gefühls und Ernsthaftigkeit, mit der die Jugend an die Arbeit gegangen war, beeindruckte. Die erstaunliche Qualität ganzer Klassensätze motivierte zudem zu zwei Sonderpreisen, gestiftet von der Bürgerstiftung und dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit.
Die Preisträgerinnen
Von links nach rechts:
- Judith Baum und Mitschülerin, Katholische Theresienschule: 4. Preis
- Clara Schulze, Katholische Theresienschule: 3. Preis
- Selin Ünal, Sophie-Scholl-Schule: 1. Preis
- Nicole Gala, Carl-Zeiss-Oberschule: 5. Preis
- Solayma Zekri, Gutenberg Schule: 6. Preis
Sitzend links:
- Pia Enders, Gymnasium zum Grauem Kloster: 2. Preis
Sitzend rechts:
- Schülerin der Nelson-Mandela-Schule: Sonderpreis für die Klasse 9c
Im Hintergrund rechts:
- Frau Schmidt, Kunstpädagogin der Carl-Zeiss-Oberschule: Sonderpreis für den Wahlkurs 8 – Kunst
Mitte rechts:
- Frau Dr. Stadler Geschäftsführerinnen der Bürgerstiftung Berlin e.V.
Rechts:
- Frau Dr.Teherani-Krönner Mitglied und
Mitte links:
- Prof. Dr. Gudrun Kammasch, Vorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.
Die Begründung der Jury
1. Preis Selim Ünal| 14 Jahre | Sophie-Scholl-Schule
Aus einer Klasseneinsendung Kl. 8: Es handelt sich um ein mit Fineliner und Filszstift gezeichnetes Plakat - für einen 14jährigen außerordentlich. Die Komposition ist konzentriert auf „Nichthören/Nichtsehen“, was mit der starken Aufforderung „Tu etwas!“ in stärkstem Kontrast steht. Eigene Probleme des Alltags bringt der Schüler hier ein, wie auch den Gestaltungen (Text) im Detail zu entnehmen ist. Zugleich ist die symmetrische/kreisende Komposition mitreißend als Ganzes. Sozusagen ein Strudel der langsam alles verschluckt und ein stummer Schrei, dem eine Aufforderung folgt. Das Thema „Sei Käthe“ ist eigenständig umgesetzt. Frieden fängt im Alltag, im persönlichen Bereich an.
2. Preis Pia Enders | 12 Jahre | Gymnasium zum Grauem Kloster
Einzelarbeit: Die Schülerin (fast 12 Jahre) gehört zu den jüngsten Einsendern und hat hier für die Flüchtlingsprobleme eine starke Form in einer Bleistiftzeichnung gefunden. Entlang einer menschenleeren Achse blickt man auf eine schematische, riesige Zeltstadt, erinnernd an die hoffnungslosen Massenquartiere etwa in Libyen. Vorn ist ein Zelt hochgeklappt und gibt den Blick auf eine klassische Familie (Vater, Mutter, Kind) frei. Durch Hell- Dunkel-Kontraste ist der Gegensatz zwischen anonymer Zeltstadt und Menschlichkeit noch besonders betont. Man fühlt sich bei dieser Gruppe an die Heilige Familie, an Weihnachten erinnert. Dies macht die Zeichnung trotz der großen anonymen Zeltstadt so optimistisch. Von dem Bild der ihrem Kind fürsorglich zugeneigten Eltern geht selbst in diesen extremen Bedingungen eine Ausstrahlung von Menschlichkeit aus – sie scheint auch unter den anderen Zelten verborgen zu sein.
3. Preis Clara Schulze | 15 Jahre | Katholische Theresienschule
Aus einer Klasseneinsendung Kl. 8: Die Schülerin hat einen Jungen in Kohle gezeichnet, der gebeugt und mit wachem Blick auf den Betrachter gerichtet, sein Geschwister durch eine öde, im Hintergrund von Krieg gekennzeichnete Gegend trägt. Der tiefe eindringliche Blick ist direkt auf den Betrachter gerichtet und nimmt ihn gefangen.
4. Preis Judith Baum und Mitschülerin | 15 Jahre | Katholische Theresienschule
Aus derselben Klasseneinsendung wie Nr. 3: Für dieses Motiv wurde die Lithographie von Käthe Kollwitz „Städtisches Obdach“ künstlerisch als Kohlezeichnung umgesetzt. Die Nachzeichnung ist schlicht und frisch nachempfunden. Als Elemente der Karikatur sind Gedankenblasen gezeichnet, das eine Kind im Arm der Mutter denkt an Schaukeln, die Mutter an die Kriegssituation, vor der sie geflohen ist. Dadurch wird Käthe Kollwitz konkretisiert. Die wichtigste Zutat ist jedoch ein mit blauer Pastellkreide skizziertes großes Zeltdach, das andeutet, dass die Mutter mit diesen beiden Kindern hier in Sicherheit ist.
5. Preis Nicole Gala | 14 Jahre | Carl-Zeiss-Oberschule
Aus einer Einsendung „Wahlkurs 8 – Kunst“: Der Wahlkurs Kunst führte ein Projekt in Kaltnadelradierung durch: Diese Arbeit überzeugte in ihrer dynamischen Bildsprache, auch wenn diese eher an Otto Dix (der den Krieg veristisch zeigte) als an Käthe Kollwitz (die den Menschen und Kriegswirkungen am Menschen zeigte, nie den Krieg selbst) erinnert. Kriegsmaschinen hetzen auf einer gebogenen Straße drei kleine Mädchen, die davon zu fliegen scheinen und dabei schon einzelne Körperteile verloren haben. Wenn auch der eigene Beitrag diese Lage zu ändern hier nicht deutlich zu erkennen ist, so weckt doch die drastische Darstellung der Kriegswirkungen beim Betrachter sofort das Bedürfnis, dieses Morden sofort einzustellen. Erstaunlich für die Arbeit eines 14jährigen Mädchens.
6. Preis Solayma Zekri | 16-17 Jahre | Gutenberg Schule
Aus einer Klasseneinsendung Kl. 11: Die Klasse führte ein Projekt in Kaltnadelradierung durch. Von diesem Motiv wurden zwei Abdrucke eingereicht. In dem hier vorliegenden Zustandsabdruck wurde um die als Brustbild in klassischer Weise aus der Nähe gezeigte Mutter mit ihrem kleinen Kind, in dessen Gesicht wir blicken, eine Art Heiligenschein, eine Mandorla, gelegt. Das steigert die emotionale Wirkung der symmetrischen und ganz auf diese eng umschlungenen Menschen konzentrierte Komposition.
Sonderpreise
Ein Sonderpreis ging an den gesamten „Wahlkurs 8 – Kunst“ der Carl-Zeiss-Oberschule.
Ein zweiter Sonderpreis wurde an die Klasse 9c der Nelson-Mandela-Schule vergeben: Im Verständnis eines erweiterten Kunstbegriffs hatte die Klasse Einzelzeichnungen von Menschen angefertigt, arrangiert in einem Boot, um die Situation der Flüchtenden darzustellen.
Foto: Die Preisträgerinnen
‚Sei Käthe – Be Kollwitz‘ Wettbewerb: Auszeichnung der Preisträgerinnen
(21.08.2017)Am 8. Juli 2017 war es so weit: Käthe Kollwitz und die zeitlose Bedeutung ihres Wirkens sollte mit ihrem 150. Geburtstag, einem UNESCO-Gedenktag, gefeiert werden, insbesondere mit der heutigen Jugend. Zahlreiche Gäste kamen zur Geburtstagsfeier im Kuppelsaal des Käthe-Kollwitz-Museums in der Berliner Fasanenstraße zusammen: Schülerinnen und Schüler mit Geschwistern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und zahlreichen interessierten Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen Berlins. Es wurde recht eng.
In seinem Festvortrag zum Thema ‚Wie Frieden gelingen kann‘, zeichnete Gerfried Horst, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs e.V., ein Bild von dem Königsberg, in dem Käthe Kollwitz aufwuchs und führte in ihr Leben und ihr künstlerisches Wirken ein. Mit beeindruckender Kraft galt ihr ureigenes Anliegen dem Schutz des so verletzlichen Menschen, der Menschlichkeit schlechthin. Sie wollte ihre Zeitgenossen wachzurütteln für das Engagement gegen Krieg, Not und Elend. Mit seinen ‚Liedern zu Liebe und Tod – Krieg und Frieden‘ gab der Chor des Ardenne-Gymnasiums diesem Anliegen eine wirkungsvolle Stimme. Hier gibt es Fotos von der Geburtstagsfeier.
Dann folgte die Preisverleihung zum Wettbewerb: ‚Sei Käthe – Be Kollwitz‘: wie würde Käthe Kollwitz heute mit ihren Kunstwerken Frieden stiften? In Zusammenarbeit mit dem Käthe-Kollwitz-Museum hatte das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. einen künstlerischen Wettbewerb für Berliner Jugendliche ausgeschrieben. Die Bürgerstiftung Berlin hatte die Preise gestiftet. Aus einer überraschend hohen Anzahl von rund 300 künstlerisch anspruchsvollen Arbeiten hatte die Jury 15 Arbeiten ausgewählt, die ausgestellt wurden; sechs Arbeiten wurden ausgezeichnet. Da sich auch 16 Schulklassen mit qualitativ beachtlichen Arbeiten beteiligt hatten, entschieden sich das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit und die Bürgerstiftung dafür, zusätzlich zwei Sonderpreise zu verleihen.
Zu einer Geburtstagsfeier gehörte natürlich auch die Geburtstagstorte, die feierlich angeschnitten wurde. Und wer über das druckgrafische Metier mehr wissen wollte, der konnte ab 16 Uhr durch den Steindruckmeister Dietmar Liebsch eine Einführung an der historischen Lithopresse bekommen.
Eine gelungene Geburtstagsfeier – Käthe Kollwitz hätte ihre Freude an und mit den Gästen gehabt.
Die Jury
- Lara Bäucker, Schülerin des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums
- Florentine Baumann, Nelson Mandela Schule
- Dr. Iris Berndt, Käthe-Kollwitz-Museum
- Tobias Deicke, Grafiker
- Josephine Kellner, Senatsverwaltung Kulturelle Angelegenheiten
- Lutz Lienke, Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Berlin e. V.
- Elke van der Lieth, Fachbereich Kultur, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
- Dr. Parto Teherani-Krönner, Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V.
- Tanja von Unger, Bürgerstiftung Berlin
- Holger Witzel, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Foto der Preisträgerinnen (von links nach rechts):
- Judith Baum und Mitschülerin, Katholische Theresienschule: 4. Preis
- Clara Schulze, Katholische Theresienschule: 3. Preis
- Selin Ünal, Sophie-Scholl-Schule: 1. Preis
- Nicole Gala, Carl-Zeiss-Oberschule: 5. Preis
- Solayma Zekri, Gutenberg Schule: 6.Preis
- Sitzend links: Pia Enders, Gymnasium zum Grauem Kloster: 2. Preis
- Sitzend rechts: Schülerin der Nelson-Mandela-Schule:
- Sonderpreis für die Klasse 9c
- Im Hintergrund rechts: Frau Schmidt, Kunstpädagogin der Carl-Zeiss-Oberschule: Sonderpreis für den Wahlkurs 8 – Kunst
- Frau Dr. Stadler (Mitte rechts), Geschäftsführerinnen der Bürgerstiftung Berlin e.V.
- Frau Dr. Parto Teherani-Krönner (rechts), Mitglied,
- Prof. Dr. Gudrun Kammasch (Mitte links), Präsidentin des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.
Gudrun Kammasch
Foto: Gerfried Horst (Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs e.V.)
Nie wieder Hiroshima – nie wieder Nagasaki!
(09.08.2017)Für ein Benefizkonzert hatte die Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem am 6. August 2017 ihre Türen geöffnet – auf den Tag genau 72 Jahre nach dem Abwurf der Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima. Drei Tage später hatten die USA auch über Nagasaki eine Atombombe abgeworfen.
Warum in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem? Nur wenige Schritte entfernt wurde im Dezember 1938 die folgenreiche Kernspaltung entdeckt.
Pfarrer Oliver Dekara und der japanische Gesandte Kiminori Iwama begrüßten die Besucher in der Kirche, die bis auf den letzten Platz besetzt war. Ulrich Eckhardt (Orgel), Wakana Ono (Viola) und Michèle Yuki Gurdal (Klavier) gestalteten den musikalischen Teil.
Dr. Peter Hauber von der Mediziner-Vereinigung „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“ (IPPNW) zeichnete die Geschichte der Kernspaltung nach, von der Entdeckung der Radioaktivität über die erste Kernspaltung bis hin zur Entwicklung und dem Einsatz von Atomwaffen. Dabei zitierte er eindrucksvolle Passagen aus Reden und Briefen, die den Konflikt der beteiligten Wissenschaftler aufzeigen im Dilemma zwischen den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen und den Anforderungen von Politik und Militär – mit den absehbaren entsetzlichen Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen. Schließlich erwähnte er auch Planungen der Bundeswehr, ihre atomwaffenfähigen Kampfflugzeuge bis zum Jahr 2024 einsatzfähig zu halten.
Das Manuskript seiner Rede hat Dr. Hauber dem Berliner Komitee zur Verwendung überlassen (Download hier). Es steht für die Jahrestagung der UNESCO-Projektschulen in Dillingen zum Thema „Frieden" im September 2017 ebenso zur Verfügung wie für das Internationale Schülerseminar der UNESCO-Projektschulen im Berlin zum Thema „Give Peace a Chance – But How?“ im November/ Dezember 2017.
Das Konzert unter der Schirmherrschaft der Botschaft von Japan in Deutschland war eine gemeinsame Veranstaltung von Filia GmbH, IPPNW-Concerts und der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Dahlem zugunsten von IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Friedensnobelpreis 1985), mit freundlicher Unterstützung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin e.V., der Japanischen Industrie- und Handelsvereinigung e.V., Kizuna-Berlin e.V. und dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin.
Foto: Hiroshimakonzert 2017
Qualitätsentwickung der UNESCO-Clubs
(02.07.2017)Rahmen der 77. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) in Bonn unterzeichneten die Präsidentin der DUK und der Vorsitzende des Forums der UNESCO-Clubs in Deutschland am 29. Juni 2017 die
„Grundsätze zur Qualitätsentwicklung der UNESCO-Clubs in Deutschland“.
Die Grundsätze zur Qualitätsentwicklung sind die Basis für die Weiterentwicklung des Netzwerks der zurzeit acht UNESCO-Clubs in Deutschland. Das ehrenamtliche Engagement der UNESCO-Clubs in den Themenfeldern Bildung, Kultur und Wissenschaft wird durch neue Regelungen unter anderem zur Neugründung von Clubs sowie zur Einbindung weiterer Partner gestärkt. Die bisherige Vielfalt der Club-Aktivitäten soll erhalten und weiter ausgebaut werden.
Die Grundsätze zur Qualitätsentwicklung finden sich in vollem Wortlaut in dem Dokument "Qualitätsgrundsätze der UNESCO-Clubs in Deutschland" (PDF, 700 KB).
Foto: Die Präsidentin der DUK und der Vorsitzende des Forums der UNESCO-Clubs in Deutschland unterzeichnen die
Gärten in der Stadt: 8. Berlin-Brandenburgischer Salon
(16.06.2017)Bereits seit 2012 hat das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e. V. mit unterschiedlichen Themen den Stadt-Land-Dialog aufgebaut, gemeinsam mit unserem Brandenburgischen Kooperationspartner, dem UNESCO-Club Joachimsthal. Das Nachhaltigkeitskonzept des UNESCO-Biosphärenprogramms gab den Hintergrund – und seit 2015 dann mit der Verabschiedung durch die Vereinten Nationen insbesondere auch die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“.
Im Rahmen des VIII. Berlin-Brandenburgischen Salons fand am Samstag, den 10. Juni 2017, das jüngste Stadt-Land-Gespräch im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in den „Gärten der Welt“ statt.
Anhand konkreter Beispiele und Begehungen vor Ort wurden die sozialen, wirtschaftlichen, pädagogischen und ökologischen Bedeutungen von Gärten in Großstädten erfahrbar gemacht und ihre historischen Entwicklungen dargestellt, national wie international:
- Der IGA – Campus, ein ganz besonderes Urban Gardening Projekt.
- Nutzgärten in der Stadt: Von der Freude zu gärtnern und zu ernten!
Die Schulgärten der Reformpädagogik heute. - Urban Gardening auf kleinstem Raum:
Das Nachhaltigkeitskonzept des AStA der Beuth Hochschule. - „Das Tor zum Paradies“, die Anfänge der Gartenbaukunst im Orient.
Zwei alternative Spaziergänge durch das Gelände der IGA ergänzten den Zuwachs an neu erworbenen Informationen durch diesen VIII Salon:
- Von der Freude im Garten zu ernten,
- Internationale Gartenkunst trifft auf innovative Landschaftsgestaltung.
Seinen krönenden Abschluss fand der VIII. Salon mit dem Besuch der orientalischen Gärten und der gemeinsamen Gondelfahrt zum Ausgang Kienberg.
Foto: Debatte auf dem Weg über das IGA-Gelände
31. Mai 2017: Deadline im Wettbewerb „Sei Käthe – Be Kollwitz“
(22.05.2017)Eine Erinnerung an alle, die sich am Wettbewerb beteiligen wollen:
Bis zum 31. Mai 2017, 18 Uhr, besteht die Möglichkeit, die Wettbewerbsbeiträge im Käthe-Kollwitz-Museum, Fasanenstraße 24, einzureichen.
Die Frage „Wie würde Käthe Kollwitz heute mit ihren Kunstwerken Frieden stiften?“ steht im Zentrum dieses künstlerischen Wettbewerbs für Jugendliche (12 bis 17 Jahre).
Ein künstlerischer Wettbewerb
Der künstlerische Wettbewerb für Jugendliche (12 bis 17 Jahre) wurde ausgeschrieben vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. in Kooperation mit dem Käthe-Kollwitz-Museum Berlin und wird unterstützt von der Bürgerstiftung Berlin. Der 31. Mai ist der Abgabetermin für alle Einreichungen.
Eine Jury aus Kunstsachverständigen und Persönlichkeiten aus Politik und Bildung wählt die Preisträgerinnen aus.
Am 8. Juli 2017 feiern wir dann den 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz, einem UNESCO-Gedenktag. Die preiswürdigen Arbeiten und weitere interessante Beiträge werden dann ausgestellt.
Mehr Information im Flyer (Download).
8. Juli 2017 – UNESCO-Gedenktag Käthe Kollwitz
(01.05.2017)Am 8. Juli 2017 feiern wir ab 14 Uhr den 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz im Käthe-Kollwitz-Museum Berlin. Wie würde Käthe Kollwitz heute mit ihren Kunstwerken Frieden stiften? stand im Zentrum eines künstlerischen Wettbewerbs für Berliner Jugendliche.
Die preiswürdigen Arbeiten und weitere interessante Beiträge aus dem Wettbewerb „Sei Käthe – Be Kollwitz“ werden ausgestellt und für die Preisträger/innen gibt es Gutscheine für Künstlerbedarf zur Anregung für das weitere Wirken der Künstler/innen.
Der Wettbewerb, ausgeschrieben vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. in Kooperation mit dem Käthe-Kollwitz-Museum Berlin, wird unterstützt von der Bürgerstiftung Berlin.
Eine überraschend hohe Anzahl von rund 300 künstlerisch anspruchsvollen Arbeiten machte es der Jury nicht leicht. Sie wählte 15 Arbeiten aus, von denen sechs Preise erhalten Neben den eingereichten Einzelarbeiten beteiligten sich 16 Schulklassen aus ganz Berlin: Auf Vorschlag der Jury stiftet die Bürgerstiftung einen über die Ausschreibung hinausgehenden Sonderpreis für eine Schulklasse – hier überzeugt der Gesamteindruck der Arbeiten der Schüler/innen hinsichtlich Qualität und Ausdrucksstärke.
Das Programm
Der Begrüßung schließt sich ein Festvortrag an von Gerfried Horst (Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs e.V.) zum Thema Wie Frieden gelingen kann, sowie der Chor des Ardenne-Gymnasiums mit Liedern zu Liebe und Tod – Krieg und Frieden.
Im Anschluss findet dann die Preisverleihung des Wettbewerbes „Sei Käthe – Be Kollwitz“ durch das Berliner Komitee UNESCO-Arbeit e.V., die Bürgerstiftung Berlin und das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin statt.
Ab 16 Uhr führt Steindruckmeister Dietmar Liebsch sein Handwerk an der historischen Lithopresse vor.
Zu einer Geburtstagsfeier gehört natürlich auch eine Geburtstagstorte, die feierlich angeschnitten wird – Kuchenspenden von allen Gästen sind herzlich willkommen.
Die Jury
Lara Bäucker, Schülerin des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums
Florentine Baumann, Nelson Mandela Schule
Dr. Iris Berndt, Käthe-Kollwitz-Museum
Tobias Deicke, Grafiker
Josephine Kellner, Senatsverwaltung Kulturelle Angelegenheiten
Lutz Lienke, Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Berlin e. V.
Elke van der Lieth, Fachbereich Kultur, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
Dr. Parto Teherani-Krönner, Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V.
Tanja von Unger, Bürgerstiftung Berlin
Holger Witzel, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
Der Ort
Käthe-Kollwitz-Museum Berlin, Fasanenstraße 24, 10719 Berlin
Mehr zur Ausschreibung des Wettbewerbs im Flyer.
Gudrun Kammasch
Foto: „Ich bin nicht dafür, dass man Geburtstage verschiebt, es sind eben einmalige Tage, an denen man der Welt verliehen wird.“
Kultur des Friedens - nun als gedruckte Broschüre
(26.04.2017)Die 120seitige Broschüre "Kultur des Friedens" ist nun auch gedruckt erhältlich gegen eine Spende von 5 € je Exemplar, ggf. zuzüglich Versandkosten. Bestellungen bitte an Vorstand@unesco-berlin.de.
Unser Konto:
Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V.
Berliner Volksbank eG
IBAN: DE66 1009 0000 1002 7410 04
BLZ 100 900 00
Konto 10 02 74 10 04
BIC: BEVODEBB
Zur Entstehung der Idee
In einer gemeinsamen Initiative des Auswärtigen Amtes, der Deutschen UNESCO-Kommission, der UNESCO-Projektschulen in Deutschland und des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. entstand die Idee einer Neuauflage der kurz zuvor erschienenen und sehr schnell vergriffenen Broschüre „Erziehung zum Frieden“.
Aus der Neuauflage ist ein sehr viel umfangreicheres Werk hervorgegangen. Wir haben es die „Kultur des Friedens“ genannt. Diese Schrift ist ausschließlich in ehrenamtlicher Tätigkeit entstanden. Sie ist der Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen für eine gemeinsame Tagung ihrer Schulen zur Verfügung gestellt worden, wie auch der Abteilung Auswärtige Kulturpolitik des Auswärtigen Amtes zur Weitergabe an die Schulleiter und Schulleiterinnen der Internationalen Schulen. Gewidmet aber ist diese Schrift allen, die die Hoffnung auf Frieden noch nicht begraben haben und die bereit sind, sich für diese Vision zu engagieren.
Neben einer umfassenden Zusammenstellung der wichtigsten UN- und UNESCO-Dokumente für eine weltweite Kultur des Friedens haben wir Texte aufgenommen, die aus der Arbeit in Schulen entstanden sind oder für die weitere Arbeit in Schulen, Universitäten oder Fortbildungsinstitutionen geeignet erscheinen. Darüber hinaus sind Textbeispiele prominenter Vertreter einer konsequenten Arbeit am Frieden aufgenommen worden, darunter der Erziehungswissenschaftler und Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission, Christoph Wulf, der Direktors des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung, Eckhardt Fuchs, und der ehemalige Außenminister und jetzige Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier.
Der gesamte Text der Broschüre „Kultur des Friedens“ kann auf der Website des Berliner Komitees unter http://www.unesco-berlin.de/seite/289096 eingesehen und heruntergeladen werden.
Foto: Broschüre "Kultur des Friedens"
23. April: Welttag des Buches
(17.04.2017)Den 23. April hat die 28. Generalkonferenz der UNESCO im Jahre 1995 zum "Welttag des Buches und des Urheberrechts" ausgerufen.
Die Idee dieses Welttages geht auf eine alte Tradition in Katalonien zurück. Dort werden seit den zwanziger Jahren am 23. April, zum Namenstag des Volksheiligen St. Georg (Diada de Sant Jordi), Rosen und Bücher verschenkt. Es ist der Tag des Buches und der Verliebten!
Außerdem fallen auf diesen Tag das (vermutete) Geburts- sowie das Todesdatum von William Shakespeare und von Miguel de Cervantes. Bis heute werden am Sant Jordi-Tag auf den Straßen Buchstände aufgebaut. Und rund um das Buch findet ein großes Volksfest statt. An diesem Tag werden Millionen von Rosen und Büchern verkauft.
Die UNESCO hat in Paris für das Jahr 2017 den schwierigen Zugang von blinden und sehbehinderten Menschen zum Buch in den Mittelpunkt ihrer Aktionen gestellt:
“This year the focus will be on the blind and the visually impaired for whom there is difficulty accessing books and other printed materials, which constitutes an obstacle to their full and effective participation in society. According to the World Blind Union (WBU), among the millions of books published worldwide each year, less than 10% are published in formats that are accessible to the blind. A rate that drops to 1% in developing countries.”
Seit 1996 wird der Welttag des Buches auch in Deutschland begangen. Er hat sich zu einem Feiertag für das Lesen, für Bücher, für die Kultur des geschriebenen Wortes und für die Rechte ihrer Autoren entwickelt.
Der Welttag des Buches hat sich auch als bundesweites Lesefest etabliert. Er wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Lesen unterstützt. Jedes Jahr beteiligen sich tausende Buchhandlungen mit eigenen Veranstaltungen. Schulen, Bibliotheken und zahlreiche Verlage engagieren sich mit Lesungen, Schreibwettbewerben und Diskussionsrunden für den Welttag des Buches und für die Leseförderung.
Im Fokus bundesdeutscher Aktivitäten steht in diesem Jahr der Zugang bildungsbenachteiligter Kinder, insbesondere der von Kindern mit migrantischem Hintergrund.
Weitere Informationen können Sie nachlesen auf der Website zum Welttag des Buches.
Und was können Sie tun?
- Kindern und Enkelkindern vorlesen
- Lesepate werden
- Ein Buch kaufen, natürlich im Buchladen um die Ecke.
Angelika Hüfner
Foto: Quelle: http://www.unesco.org/new/typo3temp/pics/f3a5fd02b1.jpg
Jahrestage der UNESCO 2018-2019
(11.04.2017)Alle zwei Jahre verabschiedet die Generalkonferenz der UNESCO eine Liste der Jahrestage („anniversaries“) bedeutender Persönlichkeiten von Weltrang. Dabei geht es um von der UNESCO unterstützte Jubiläen in den Mitgliedstaaten, um eine Art internationaler Schirmherrschaft der Organisation für Menschen, deren Wirken im Sinne der UNESCO weit über die nationalen Grenzen hinaus von Bedeutung war. Auf Antrag Deutschlands wurden vor zwei Jahren der 300. Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz (2016) und der 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz (2017) in die Liste aufgenommen. Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit hat sich dafür in Wort und Tat engagiert und die Gedenktage umfassend gewürdigt, z. B. durch Artikel auf der Website und im BERLIN INFO oder auch durch einen Wettbewerb.
Im Oktober 2014 hat der Exekutivrat der UNESCO die Kriterien und Verfahren überarbeitet. Danach sollen nicht mehr als zwei Anträge pro Mitgliedstaat eingereicht werden, wobei auf das Kriterium der Geschlechtergleichheit zu achten ist. Auch wird die Unterstützung von zwei anderen Staaten und/oder einer Regionalgruppe gefordert .Vor der Einreichung neuer Vorschläge für 2018-2019 sollte ein ausführlicher Bericht über die Jahrestage des Bienniums 2016-2017 eingereicht werden, in dem die Erfahrungen evaluiert werden.
Mit diesen Änderungen ist ein erheblicher Rückgang der Bewerbungen eingetreten. Waren es 2014-2015 insgesamt 159 Vorschläge aus 55 Staaten, so sind bisher nur 55 Vorschläge für 2018-2019 eingegangen, die von 31 Mitgliedstaaten eingereicht worden sind.
Das Sekretariat, bestehend aus Vertreter/innen aller Programmsektoren, wählte 39 Vorschläge aus, die den Auswahlkriterien entsprechen. 80 Prozent der Vorschläge stammen aus Europa. Afrika hat keine Vorschläge gemacht. Ein Vorschlag wurde aus der arabischen Region, zwei Vorschläge aus der Region Lateinamerika/ Karibik ausgewählt. Nur 13 Prozent aller Vorschläge beziehen sich auf prominente Frauen. Das Sekretariat fand auch überraschend, dass von Deutschland und Italien Vorschläge gemacht wurden zur Wahl von Persönlichkeiten, an die bereits einmal offiziell von der UNESCO erinnert wurde.
Die gegenwärtige Situation ist höchst unerfreulich. Daher wurden mit Ausnahme der Staaten aus Europa und Nordamerika alle anderen Regionen aufgefordert, neue Vorschläge bis zum 15. Juni 2017 einzureichen.
Deutschland hat zwei Vorschläge eingereicht. Beide beziehen sich auf das Jahr 2019. Es handelt sich um den 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt und den 200. Geburtstag von Clara Josephine Schumann. Zum Vorschlag von Humboldt wies das Sekretariat darauf hin, dass 1999 bereits sein 150. Todestag von der UNESCO gewürdigt wurde. Ferner gehört Deutschland zu den nur vier Staaten, die keine weiteren Staaten zur Unterstützung ihrer Vorschläge erwähnten.
Auch bei Italien, das Leonardo da Vinci (1452-1519) vorschlägt, wurde darauf hingewiesen, dass die UNESCO bereits 2002 eine Ehrung vorgenommen hat. Auffallend ist noch, dass Russland vier Vorschläge unterbreitet hat.
Der Exekutivrat tritt am 19. April 2017 zu seiner 201. Tagung zusammen. Offen ist die Frage, ob er angesichts der genannten Verlängerung bereits eine Diskussion durchführt oder das Thema auf seine 202. Sitzung im Oktober 2017 vertagt.
Weitere Einzelheiten können folgenden UNESCO-Dokumenten entnommen werden:
- 201 EX/26 vom 15. März 2017, 5 S.
- 201 EX/26 INF vom 15. März 2017, 13 S.
Klaus Hüfner
Foto: UNESCO Anniversaries
Sei Käthe - Be Kollwitz
Ein künstlerischer Wettbewerb
Wie würde Käthe Kollwitz heute mit ihren Kunstwerken Frieden stiften?
Ein künstlerischer Wettbewerb für Jugendliche (12 bis 17 Jahre), ausgeschrieben vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. in Kooperation mit dem Käthe-Kollwitz-Museum Berlin.
Der 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz ist ein UNESCO-Gedenktag.
Mehr Information im Flyer (siehe Download).
Foto: Käthe Kollwitz - Portrait
BERLIN INFO Nr. 63 erschienen
(12.02.2017)Das BERLIN INFO Nr. 63 (Februar 2017) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
- Editorial
- Einladung zur Mitgliederversammlung
- Forum der UNESCO-Clubs
- Völkerverbindend: die Genossenschaftsidee
- Reise zum UNESCO-Welterbe im Iran
- Personalien
- Mitglieder
- Mitgliedsbeitrag
- Termine.
Das BERLIN INFO Nr. 63 finden Sie unter dem nachstehenden Link zum Download.
Foto: BERLIN INFO Nr. 63 erschienen
Ein paar Gedanken zum neuen Jahr
(22.12.2016)CONCORDIA DOMI FORIS PAX
Drinnen Eintracht – draußen Friede
Beides trifft nicht mehr zu. Jetzt hat der Terror auch Berlin erreicht. Und er wird unsere Stadt verändern. Wie tief diese Veränderungen gehen werden, hängt nicht zuletzt auch von uns ab, von jedem Einzelnen.
Beschämt nehmen wir die Auseinandersetzung deutscher Politiker auf dem Rücken der Opfer zur Kenntnis, dankbar die Anteilnahme aus aller Welt.
CONCORDIA DOMI FORIS PAX ist die verkürzte Fassung früherer Inschriften, so wie wir sie heute auf dem Holstentor in Lübeck in goldenen Lettern lesen können. Ursprünglich lautete die Inschrift
PULCHRA RES EST PAX FORIS ET DOMI CONCORDIA
Draußen Frieden und drinnen Einigkeit sind eine schöne Sache
Und das wäre ein guter Wegweiser ins neue Jahr, eine Aufgabe, für die sich jedes Engagement lohnt.
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit bereitet in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigem Amt und den UNESCO-Projektschulen eine Schrift zur „Kultur des Friedens“ vor, die im Februar 2017 erscheinen soll: Eine Handreichung in sorgenvollen Zeiten für Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schülern.
Die traditionellen Formen der Friedenserziehung haben seit den 90er Jahren an Bedeutung verloren. Sie sind weder in unseren Lehrplänen noch Lehrbüchern hinreichend vertreten. Umso wichtiger erschien es uns, den Bildungsauftrag der UNESCO ins kollektive Gedächtnis zurückzuholen und reales Handeln immer wieder an die Utopie einer weltweiten Friedensordnung anzubinden.
Wir wünschen allen Mitgliedern, Freunden und Förderern des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit einen guten Start in das neue Jahr und ein sorgenfreies 2017.
Foto: Tihmann Creative Commons Attribution/Share Alike
Foto: Inschrift des Holstentores in Lübeck
UNESCO-Clubs in der Uckermark
Auf Einladung des UNESCO-Clubs Joachimsthal fand das diesjährige Herbst-Treffen der deutschen UNESCO-Clubs vom 8. bis 9. Oktober 2016 in Angermünde in der Uckermark statt.
Unter der Themenstellung "Orte der Nachhaltigkeit" lernten die Gäste aus Aachen, Berlin, Bonn, Frankenthal. Kulmbach und Wuppertal das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin von einer neuen Seite kennen. Sie besuchten
- eine Lehrschäferei in Friedrichsfelde,
- das Projekt Zelfo Technology GmbH, sowie
- die neue Ausstellung in der "Weißen Villa" in Joachimsthal, die exakt diesen Naturstoffen gewidmet ist, welche im Biosphärenreservat gewonnen werden.
Die Eindrücke aus den Exkursionen wurden vertieft in Gesprächsrunden zu folgenden Themen:
- Aufgaben und Möglichkeiten des UNESCO-Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin im Rahmen des UNESCO-Programms "Man and Biosphere"
- Stellenwert der "Blumberger Mühle als Partner und Lernort der Nachhaltigkeit" sowie zu
- Erfahrungen fürs Lernen - das UNESCO-Konzept der Biosphärenreservate in der Praxis.
Den Abschluss eines ereignisreichen Wochenendes bildete ein kurzer Ausflug in das Weltnaturerbe Grumsiner Forst und zu seinem kleinen aber feinen Infopunkt in Altkünkendorf (siehe Bild).
Foto: Im Infopunkt in Altkünkendorf
BERLIN INFO Nr. 62 erschienen
(07.10.2016)Das BERLIN INFO Nr. 62 (Oktober 2016) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
- Editorial
- Der Berlin-Brandenburgische Salon – eine Erfolgsgeschichte
- UNESCO-Clubs tagten in Bonn
- 76. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission
- Gottfried Wilhelm Leibniz: Gedenktag
- Welterbe – Authentizität und Integrität: Besuch in Hamburg
- UNESCO-Welterbe und Nachhaltigkeit
- Ein Haus für die Vereinten Nationen
- Palmyra und die Folgen. Das Kulturerbe – ein Fall für den Sicherheitsrat?
- Reise zum Weltkulturerbe im Iran
- Einladung zum Galeriegespräch
- Käthe-Kollwitz – und zwei Jubiläen
- Der erste Agendakongress
- Neuerscheinungen
- Personalien
Das komplette BERLIN INFO Nr. 62 finden Sie unter dem nachstehenden Link zum Download.
Foto: BERLIN INFO Nr. 62 erschienen
1. September – Weltfriedenstag in Deutschland
Der 1. September gilt in Deutschland als Weltfriedenstag. Dieses Datum hat eine wechselvolle Geschichte:
• Nach dem Ersten Weltkrieg wurde zunächst der 1. August – in Erinnerung an den Beginn des Krieges – von Sozialdemokraten und Gewerkschaften zum Friedenstag erklärt.
• Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht das Nachbarland Polen.
• Seit den 1950er Jahren wurde in der DDR der 1. September als Tag des Friedens begangen.
• In der Bundesrepublik wurde der 1. September im Jahre 1957 von Gewerkschaften und Friedensinitiativen erstmals als Antikriegstag begangen.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat durch Beschluss vom 30. November 1981 (Resolution 36/67) den dritten Dienstag im September (den Tag der Eröffnung der Generalversammlung) als „International Day of Peace“ – Internationaler Tag des Friedens – benannt.
Seit dem Jahre 2001 (Resolution 55/282) wird der „International Day of Peace“ von den Vereinten Nationen jeweils am 21. September als “annual day of non-violence and cease-fire” begangen. Er wird im Deutschen meist als Weltfriedenstag, gelegentlich auch als Antikriegstag bezeichnet.
In der katholischen Kirche hatte Papst Paul VI. im Jahre 1967 dazu aufgerufen, den 1. Januar eines jeden Jahre zum Weltfriedenstag zu erklären. Am 1. Januar 2016 stand er unter dem Thema „Überwinde die Gleichgültigkeit und erringe den Frieden".
•••
Zum 1. September 2016 um 18:30 Uhr lädt das Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin ein zur Veranstaltung „Hintergründe der Bombardierung von Königsberg im August 1944“.
Auch im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen wird der Weltfriedenstag gewürdigt: Die Grundschule am Humboldtring in Potsdam (UNESCO-Projektschule) organisiert jährlich zum Weltfriedenstag einen Schulprojekttag.
Foto: 1. September – Weltfriedenstag in Deutschland
65 Jahre deutsche Mitarbeit in der UNESCO
(10.07.2016)Am 11. Juli 1951 erfolgte der Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur UNESCO.
Bereits auf der ersten UNESCO-Generalkonferenz im Jahre 1946 wurde gefordert, Deutschland aus der geistigen Isolation heraus zu führen. Und keine fünf Jahre nach Gründung der Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur konnte dieser Prozess von einer schrittweisen Annäherung bis zur vollen Mitgliedschaft erfolgreich abgeschlossen werden.
Getreu der Präambel „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“ in der UNESCO-Verfassung konnte so - nach der schlimmen Vergangenheit der Hitler-Diktatur mit den verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs - zumindest einem Teil Deutschlands der Weg in eine internationale, weltweite Kooperation mit Pädagogen, Wissenschaftlern und Kulturschaffenden aus anderen Staaten geebnet werden.
70 Jahre UNESCO und 65 Jahre deutscher Mitarbeit geben Anlass zum Nachdenken. Was ist bisher geschehen? Wo stehen wir heute? Wie wollen wir unsere Zukunft gestalten?
Die Frage nach einer Bilanzierung der Arbeit in der UNESCO, mit der UNESCO und für die UNESCO stellt sich angesichts der anhaltenden Situation zunehmender Kriege, weltweiter Terroranschläge und enormer Flüchtlingsbewegungen dringender denn je. Galt und gilt doch die UNESCO in erster Linie als eine Friedensorganisation, die mit Hilfe ihres breit gefächerten Aufgabenkatalogs konkrete Beiträge zum Weltfrieden und zur internationalen Sicherheit leisten will.
Über die ersten 50 Jahre deutscher Mitarbeit in der UNESCO bietet ein ausführlicher Aufsatz von Jutta van Hasselt einen ausgezeichneten Überblick, der 2001 in dem von der Deutschen UNESCO-Kommission herausgegebenen Band „Lernziel Weltoffenheit. Fünfzig Jahre deutsche Mitarbeit in der UNESCO" erschienen ist.
Die gegenwärtige Situation aber fordert alle Beteiligten heraus, über neue Ansätze und Wege nachzudenken. Die 2030-Strategie der Vereinten Nationen kann ein solcher Weg sein, wenn er zu neuen Formen der internationalen Zusammenarbeit und zu entsprechenden institutionellen Veränderungen auf nationaler und internationaler Ebene führt.
Klaus Hüfner
Foto: UNESCO Logo
UNESCO-Welterbe und Nachhaltigkeit
Unsere Partizipation als Recht und Verpflichtung zugleich.
Nachhaltigkeit, definiert als eine Dimension, die heute bei allen politischen Entscheidungen berücksichtigt werden soll, wurde spätestens seit 1972 als eine Priorität im weltweiten Kontext gefordert. Damals trafen sich in Stockholm auf der UN-Konferenz über menschliche Umwelt die zuständigen Vertreter/innen aus Staaten, darunter auch eine Handvoll Umwelt-Minister (mehr gab es nämlich damals nicht).
Ein Ergebnis war die Gründung von UNEP (United Nations Environment Programme) gewesen, dem Umwelt-Programm der Vereinten Nationen. Zu einer Umwandlung des Programms, das sich hauptsächlich aus freiwilligen Spenden finanzieren muss, in eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit eigener Mitgliedschaft und einem durch Pflichtbeiträge finanzierten Haushalt ist es bis heute nicht gekommen, obwohl sich zwischenzeitlich Deutschland und Frankreich dafür stark gemacht haben.
Parallel hierzu wurde von der UNESCO das "Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt", abgekürzt auch als Welterbe-Konvention bezeichnet, erarbeitet und im November 1972 verabschiedet. Beide Aktivitäten hingen eng miteinander zusammen. Es gab auch eine intensive Kommunikation untereinander. So wurde zum Beispiel auf der Stockholm-Konferenz darauf hingewiesen, dass der Entwurf zur Welterbe-Konvention einen bedeutenden Beitrag zum weltweiten Schutz der Umwelt darstellt.
Weder in der Stockholm-Erklärung noch in der Welterbe-Konvention tauchte der Begriff "Nachhaltigkeit" auf. Aber es soll hier daran erinnert werden, dass die Idee vom Schutz und Erhalt der Umwelt natürlich implizit die Idee der Nachhaltigkeit beinhaltet.
Für die meisten von uns ist der Begriff der Nachhaltigkeit mit dem Brundtland-Bericht bekannt geworden, der 15 Jahre später erschienen ist. Dort wurde nachhaltige Entwicklung verstanden als
eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generationen entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.
Es ging also um gegenwärtige und zukünftige soziale und wirtschaftliche Bedürfnisse. Mit anderen Worten, die Idee einer nachhaltigen Entwicklung bezog sich nicht mehr auf eine ökologische Dimension allein, sondern umfasst seitdem auch eine soziale und eine ökonomische Dimension. Heute, im Kontext der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, wird in diesem Zusammenhang von den „drei Säulen“ der Nachhaltigkeit gesprochen.
Wie ist in diesem Zusammenhang der Inhalt der UNESCO-Welterbe-Konvention zu interpretieren? Bereits in deren Präambel heißt es im ersten Satz,
dass das Kulturerbe und das Naturerbe zunehmend von Zerstörung bedroht sind, nicht nur durch die herkömmlichen Verfallsursachen, sondern auch durch den Wandel der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, der durch noch verhängnisvollere Formen der Beschädigung oder Zerstörung die Lage verschlimmert.
Ohne die Protokolle der Debatten von 1972 näher zu kennen, kann davon ausgegangen werden, dass zwischen vier Fällen unterschieden wurde, welche die „Nachhaltigkeit“ gefährden:
- der allgemein übliche Verfall, verursacht durch Wetter- und Klimaveränderungen;
- der Verfall oder die Zerstörung, hervorgerufen durch soziale oder wirtschaftliche Bedingungen wie Hunger und Armut sowie alle Arten der "Modernisierung", unternommen unter extrem liberalisierten Marktbedingungen;
- der Verfall oder die Zerstörung, hervorgerufen durch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Erdrutsche, Klimawandel, etc.; und
- die Beschädigung, der Verfall und die Zerstörung, verursacht durch die Menschen, wie einerseits durch den ungeregelten kulturellen Tourismus und andererseits durch militärische Auseinandersetzungen.
Studiert man die Welterbekonvention gründlicher, so lässt sich feststellen, dass im Artikel 11 Absatz 4 im Zusammenhang mit der "Liste es gefährdeten Erbes der Welt" sehr deutlich die Gefahren benannt werden, welche den Erhalt bedrohen:
…, z.B. Gefahr des Untergangs durch beschleunigten Verfall, öffentliche oder private Großvorhaben oder rasch vorangetriebene städtebauliche oder touristische Entwicklungsvorhaben; Zerstörung durch einen Wechsel in der Nutzung des Grundbesitzes oder im Eigentum daran; größere Veränderungen auf Grund unbekannter Ursachen; Preisgabe aus irgendwelchen Gründen; Ausbruch oder Gefahr eines bewaffneten Konflikts; Natur- und sonstige Katastrophen; Feuerbrünste, Erdbeben, Erdrutsche; Vulkanausbrüche; Veränderungen des Wasserspiegels, Überschwemmungen und Sturmfluten.
Die Präambel zur Konvention betont weiterhin, "dass der Verfall oder der Untergang jedes einzelnen Bestandteils des Kultur- oder Naturerbes eine beklagenswerte Schmälerung des Erbes aller Völker der Welt darstellt". Heute würden wir sagen, dass sämtliche Kultur- und Naturerbestätten als „Gemeingüter“ oder besser noch als „globale Gemeingüter“ zu behandeln sind und dass die Weltgesellschaft insgesamt verpflichtet ist, am Erhalt der Erbestätten teilzunehmen, wie es auch in der Präambel später heißt. Wir alle sind aufgefordert, uns hier im Sinne eines aufgeklärten Weltbürgertums zu engagieren.
Ein Blick in die rechtlichen Vorschriften der Konvention führt zu interessanten Ergebnissen, in denen Optionen und Verpflichtungen zugleich zum Ausdruck kommen.
Im Artikel 4 wird die Verantwortung eines jeden Vertragsstaates betont, "Erfassung, Schutz und Erhaltung in Bestand und Wertigkeit des in seinem Hoheitsgebiet befindlichen, in den Artikeln 1 und 2 bezeichneten Kultur- und Naturerbes sowie seine Weitergabe an künftige Generationen sicherzustellen" (Hervorhebung vom Verfasser). Das heißt, dass der Staat verpflichtet ist, "hierfür alles in seinen Kräften Stehende" zu tun.
Hier taucht sofort die Frage auf, wie der "Staat" zu definieren ist. Eine erste Antwort finden wir in Artikel 5 a), in dem es heißt, dass jeder Vertragsstaat eine allgemeine Politik verfolgen soll, "die darauf gerichtet ist, dem Kultur- und Naturerbe eine Funktion im öffentlichen Leben zu geben und den Schutz dieses Erbes in erschöpfende Planungen einzubeziehen". Mit anderen Worten, Nominierungen von Welterbestätten sollen nicht ohne Konsultation und Mitwirkung der Menschen auf der lokalen Ebene und interessierten NGOs erfolgen.
Schließlich soll noch auf Artikel 27 aufmerksam gemacht werden, in dem auf die Bedeutung von Bildung und Information hingewiesen wird: "Die Vertragsstaaten bemühen sich unter Einsatz aller geeigneten Mittel, …, die Würdigung und Achtung des in den Artikeln 1 und 2 bezeichneten Kultur- und Naturerbes durch ihre Völker zu stärken". Damit wird zugleich eine Verpflichtung zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Sinne der UNESCO postuliert, die es konkret umzusetzen gilt.
Aber ein Blick in die Vorschriften der Welterbe-Konvention reicht natürlich nicht aus. Wir müssen auch in die "Richtlinien für die Durchführung des Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt" schauen, die von Zeit zu Zeit aktualisiert werden, um neue Konzepte und Erfahrungen gebührend berücksichtigen zu können (die letzte Fassung stammt vom 2. Juni 2015).
Die Paragraphen über "Partner beim Schutz des Welterbes" enthalten folgende wichtige Hinweise:
- In Paragraph 19 heißt es: "Ein partnerschaftlicher Ansatz bei der Anmeldung, der Verwaltung und der Überwachung leistet einen bedeutenden Beitrag zum Schutz der Welterbegüter und der Durchführung des Übereinkommens". Mit anderen Worten, eine Partnerschaft sollte in sämtlichen Stadien vom Antrag zur Nominierung bis zur Mitwirkung am Erhalt verwirklicht werden.
- Die Frage, um welche "Partner" es handelt, wird im folgenden Paragraphen 40 beantwortet; es können „alle Einzelpersonen oder andere Akteure sein, insbesondere lokale Gemeinschaften, indigene Völker, staatliche, nichtstaatliche und private Organisationen und Eigentümer, die an der Erhaltung und Verwaltung eines Welterbeguts interessiert und beteiligt sind“.
Beim Verfahren für die Eintragung in die Welterbe-Liste heißt es in Paragraph 123 sehr deutlich, dass die Teilnahme aller in Paragraph 40 genannten Akteure von entscheidender Bedeutung sei, "damit sie später die Verantwortung für die Erhaltung des Gutes mit dem Vertragsstaat teilen können". Die Vertragsstaaten werden ermutigt, die Anmeldung "mit der größtmöglichen Beteiligung der Akteure vorzubereiten".
Wie bereits oben erwähnt, geht es um die aktive Beteiligung aller Interessierten von "unten nach oben" und nicht umgekehrt - beginnend mit der Bewerbung, danach mit der Verwaltung und Erhaltung. In der Tat handelt es sich hierbei auch um die Inanspruchnahme und Verwirklichung unserer Kultur- und Menschenrechte.
Klaus Hüfner
Foto: Logo des UNESCO-Welterbes
Nach dem Salon ist vor dem Salon
(11.05.2016)Es war ein sehr politisches Salongespräch, unser 6. Berlin-Brandenburgischer Salon am 23. April 2016 in der Humboldt-Universität zu Berlin. Unter der Themenstellung "Stadt-Land-Dialog in Zeiten der Agenda 2030" standen diesmal Fragen nachhaltiger Städte und Gemeinden im Zentrum.
Eingeleitet aber wurde die Diskussion von zwei Schülerinnen, die uns mit Stichworten zu ihrer persönlichen Zukunftserwartung konfrontierten. Beiträge zweier Hochschulen - der Beuth Hochschule Berlin und der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde - sowie des Instituts für Zukunftsforschung Berlin rundeten den ersten Teil dieses Salongespräches ab.
Der zweite Teil war geprägt von den politischen Aussagen eines Bundestagsabgeordneten (SPD) sowie von zwei Abgeordneten der Fraktion der Grünen, aus dem Abgeordnetenhaus von Berlin bzw. aus dem Landtag von Brandenburg. Hier gab es in der Tat viel Interessantes zu erfahren, z.B. den noch sehr geringen Stellenwert der Agenda 2030 in der Bundespolitik, die wachsenden Anforderungen an jeden Einzelnen, wenn Klimaschutz und Energiewende Wirklichkeit werden, aber auch die Diskrepanzen, zwischen staatlichen Veröffentlichungen z.B. zu nachhaltiger (Land) Wirtschaft oder zur Lärm- und Staubbelästigung und dem tatsächlich Vorfindbaren.
Und deshalb ist nach dem Salon vor dem Salon. Wir werden die Themen dieses Salons weiterführen am 8. Oktober 2016 im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Sie alle sind dazu herzlich eingeladen.
Foto: So sind wir gestartet...
Goldene UNESCO-Nadel für Dr. Angelika Hüfner
(26.03.2016)Auf der Mitgliederversammlung am 7. März 2016 wurde Frau Dr. Angelika Hüfner für ihre besonderen Verdienste um die Belange des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit mit dessen Goldener UNESCO-Nadel geehrt. Diese Auszeichnung wird vom Komitee seit 2010 an Persönlichkeiten vergeben, die sich um dessen Arbeit aufgrund eines langjährigen Engagements verdient gemacht oder besondere Leistungen im Zusammenhang mit UNESCO-Aktivitäten erbracht haben.
Frau Dr. Hüfner gehört dem Berliner Komitee seit fast 25 Jahren an. Sie war dort als Schriftführerin, Stellvertretende Vorsitzende wie auch als Vorsitzende tätig. Derzeit ist sie eine der beiden Stellvertretenden Vorsitzenden.
Von ihrem arbeits-und zeitaufwendigen Einsatz für die Aufgaben des Komitees sind hervorzuheben:
- ihre konstante Mitarbeit am „Berlin Info“ des Komitees mit Beiträgen zu aktuellen Bildungsfragen im internationalen Kontext und ihre Beteiligung an der Pflege der Website www.unesco-berlin.de;
- ihr Anteil an Redaktion und Gestaltung der Broschüre „UNESCO-Arbeit für Berlin 1950 bis 2015“, die anlässlich des 65.Geburtstages des Komitees vorgelegt wurde, sowie an den Broschüren „Dialog Stadt-Land: Konkurrenz oder Partnerschaft?“ (2014) und „UNESCO-Arbeit in Berlin: Friedenserziehung“ (2016);
- ihre Förderung der engen Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Club Joachimsthal. Aus dem ursprünglichen „Stadt-Land-Dialog“ entwickelte sich die Serie der „Berlin-Brandenburgischen Salongespräche“ zu Gegenwarts- und Zukunftsfragen;
- ihr Engagement für eine der Qualitätsentwicklung des Forums der deutschen UNESCO-Clubs mit dem Ziel, in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission hierfür einheitliche Maßstäbe zu formulieren.
Zusammenfassend ist festzustellen: Frau Dr. Angelika Hüfner hat sich mit ihrem langjährigen Engagement um das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit verdient gemacht.
Rainer Mallée
Foto: Goldene UNESCO-Nadel für Dr. Angelika Hüfner
Ein Haus für die Vereinten Nationen
(22.03.2016)Die Mitgliederversammlung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit am 7. März 2016 informierte sich über das Konzept zur Schaffung eines Hauses für die Vereinten Nationen in Berlin.
Unser Mitglied Stephan Dömpke, der Initiator dieses Konzepts, berichtete über die wechselvolle Geschichte des „Palais am Festungsgraben“, eines repräsentativen Gebäudes in unmittelbarer Nähe der Berliner Museumsinsel, und seine Vernachlässigung nach dem Mauerfall.
Mehrere Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs), die ihre Arbeit im Kontext mit den Aufgaben der Vereinten Nationen sehen, möchten dieses Haus zu einem Ort der Begegnung und der Information für die Anliegen der Vereinten Nationen und ihrer Sonderorganisationen machen. Die Zielsetzung sei keine Konkurrenz für die UNO-Stadt Bonn, so Dömpke, weil es hier ausschließlich um zivilgesellschaftliches Engagement gehe und nicht um die Ansiedlung von UN-Organisationen.
Die Initiative wird von vielen ehemaligen Botschaftern, Wissenschaftlern und Politikern unterstützt, darunter der frühere Bundesminister Klaus Töpfer und der ehemalige Berliner Kultursenator Volker Hassemer. Zu den Unterzeichnern der Initiative gehören auch der Vorstand der Stiftung „Berliner Schloss – Humboldtforum“ Manfred Rettig, die Initiatorin des Holocaust-Mahnmals Lea Rosh, der ehemalige Bundespräsident Wolfgang Thierse, sowie der Förderer des Wiederaufbaus des Berliner Schlosses, Wilhelm von Boddien.
Das Konzept für ein „Haus für die Vereinten Nationen“ wurde erstmals im Juni 2015 einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Mittlerweile hat der am 24. Februar 2016 gegründete Verein „Haus für die Vereinten Nationen“ rund 250 Unterstützer. Gespräche mit dem Senat und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin sollen zügig aufgenommen werden.
Wunsch der Gründungsmitglieder ist es, das Haus im Eigentum des Landes Berlin zu belassen, es aber kostengünstig NGOs zur Nutzung anzubieten. Auch das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit könnte davon profitieren.
Die Mitgliederversammlung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit begrüßte die Initiative. Sie beschloss einstimmig, einen Antrag auf ordentliche Mitgliedschaft des Komitees im Verein „Haus für die Vereinten Nationen“ zu stellen.
Nachweis des Fotos: Von Beek100 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7050977
Foto: Das Palais am Festungsgraben
Besuch im Auswärtigen Amt
(02.03.2016)Am 10. Februar 2016 folgten Vertreter der UNESCO-Projektschulen Berlins sowie des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit und des UNESCO-Clubs Joachimsthal einer Einladung in das Auswärtige Amt.
Anlässlich der 65-Jahr-Feier des Berliner UNESCO-Komitees am 13. Oktober 2015 hatte Hans-Günter Löffler, Vortragen-der Legationsrat im Referat Multilaterale Kultur- und Medienpolitik des Auswärtigen Amtes und zuständig für alle Themenbereiche im Kontext der UNESCO, eine Gegeneinladung ausgesprochen, der an diesem Nachmittag viele gefolgt sind. Mit am Tisch saßen weitere Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes, Herr Dr. Streckert von der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der UNESCO in Paris, und Herr Kleve, zuständig für den Bildungsbereich innerhalb des Referates, sowie Frau Dr. Ringbeck, Abgeordnete der Kultusministerkonferenz und zuständig für alle Themen rund um das Welterbe.
Nach einem kurzen Rundgang durch das Gebäude des Auswärtigen Amtes mit seiner wechselvollen Geschichte führte Herr Dr. Streckert in die Aufgabenstellung der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der UNESCO in Paris ein. Er erläuterte Grundsätzliches wie auch aktuelle Fragestellungen und stand für die zahlreichen Rückfragen gern zur Verfügung.
Hierbei ging es natürlich auch um die schwierige Rolle der USA in der UNESCO. Die UNESCO war im Jahre 2011 die erste Organisation der Vereinten Nationen, die Palästina als eigenständigen Staat und als Mitglied akzeptierte. Als Folge hatten sowohl die USA wie auch Israel ihre Zahlungen an die UNESCO eingestellt und daraufhin ihr Stimmrecht in der UNESCO-Generalkonferenz verloren. Gleichwohl wurden die USA erst kürzlich in den Exekutivrat der UNESCO wiedergewählt – ein ungewöhnlicher Vorgang für ein keineswegs unbedeutendes Gremium.
Washington war mit einem Anteil von 22 Prozent größter UNESCO-Beitragszahler und hat mit der politischen Entscheidung der Zahlungseinstellung eine erhebliche finanzielle Krise der UNESCO ausgelöst, die in der Folge zu deutlichen Abstrichen in der personellen Ausstattung wie auch der inhaltlichen Arbeit geführt hat.
Erfreulich ist jedoch, dass der deutsche Botschafter, Herr Worbs, für zwei Jahre zum Vorsitzenden des Exekutivrates gewählt wurde. Dies weist auf die Akzeptanz Deutschlands innerhalb der Mitgliedstaaten der UNESCO hin.
Herr Kleve erläuterte die komplexen Wege, die bildungspolitische Empfehlungen der UNESCO gehen müssen, bevor sie in der Realität des deutschen Bildungsföderalismus mit seinen unterschiedlichen Zuständigkeiten zwischen Bundesministerium, Länderministerien und Kultusminister-konferenz ankommen.
Frau Dr. Ringbeck schließlich gab Auskunft über den gegenwärtigen Stand deutscher Bewerbungen zum Weltkultur- und Weltnaturerbe. Sie wies auf die Schwierigkeit der großen Bewerberzahlen Deutschlands im Vergleich zu internationalen Anträgen und dem Nachholbedarf anderer Weltregionen hin. Vieles deutet darauf hin, dass nationale Denkmäler als Welterbe wohl künftig weniger Aussichten auf Erfolg haben werden, in die internationale Liste des Welterbes aufgenommen zu werden, grenzüberschreitende aber sehr wohl. Der Anspruch an die Feststellung „von globaler Bedeutung“ wird wachsen.
Die Antwort auf die Nachfrage nach dem Stand der Gründung eines „Kompetenzzentrums zum UNESCO-Welterbe“, so wie es der Deutsche Bundestages am 17. Juni 2015 beschlossen hatte, konnte ein wenig Klarheit in die noch andauernde Diskussion bringen. Es scheint so, dass der Bundestag mit seinem Beschluss, das Kompetenzzentrum an die Deutsche UNESCO Kommission anzukoppeln, der verfassungsmäßigen Zuständigkeiten innerhalb des deutschen föderalen Systems zu wenig Rechnung getragen hat. Die Länder betrachten die Aufgaben im Zusammenhang mit den Welterbestätten Deutschlands als Teil ihrer Kulturhoheit und werden dabei auch von einer starken Lobby der Denkmalschützer unterstützt. Einen Beschluss des Bundestages in dieser Angelegenheit halten sie für wenig verbindlich. Die Gründung und Anbindung eines „Kompetenzzentrums zum UNESCO-Welterbe“ muss mit den Verantwortlichen neu diskutiert werden.
Im zweiten Teil des gemeinsamen Gespräches berichteten die UNESCO-Projektschulen und die UNESCO-Clubs aus ihrer Arbeit. Im Zentrum stand die Friedenserziehung, ihre historische Entwicklung im Rahmen der UNESCO und in Deutschland sowie ihre gegenwärtige praktische Umsetzung. Wegen ihrer Bedeutung für die UNESCO-Arbeit vor Ort haben wir diesen Teil im nachfolgenden Text etwas ausführlicher dokumentiert.
ANGELIKA HÜFNER
Foto: Mitglieder des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit und des UNESCO-Clubs Joachimsthal sowie Lehrkräfte der Berliner UNESCO-Schulen zu Besuch im Auswärtigen Amt
BERLIN INFO Nr. 61 erschienen
(05.02.2016)Das BERLIN INFO Nr. 61 (Februar 2016) des Berliner Komitees
für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
- Editorial
- Einladung zur Mitgliederversammlung
- 44. Internationales Schülerseminar
- Der 5. Berlin-Brandenburgische Salon
- Bildung 2030
- UNESCO-Clubs tagten in Bonn
- Die Agenda 2030 in Zentralasien
- Die Vereinten Nationen in Ost und West
- 65 Jahre Berliner Komitee
- Bürger helfen Bürgern
- Neuerscheinungen
- Welterbe und Zivilgesellschaft
- Gespräch im Auswärtigen Amt
- Personalien
Das komplette BERLIN INFO Nr. 61 finden Sie unter dem nachstehenden Link zum Download
Foto: BERLIN INFO Nr. 61 erschienen
Nachruf Lothar Kögel
(04.02.2016)Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit trauert um seinen langjährigen Förderer, Lothar Kögel, der nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren am 22. Januar 2016 verstorben ist.
Mit dem Unternehmen „KÖGELREISEN" führt das Berliner Komitee seit 20 Jahren in bewährter Weise die Reihe weltweiter Studienreisen „Auf den Spuren des UNESCO-Welterbes“ durch. Es ist sicher im Sinne des Verstorbenen, den gemeinsamen Ansatz fortzuführen und Menschen durch Besuche vor Ort ihr Weltkultur- und Naturerbe näherzubringen.
Lothar Kögel hat mit seinen Förderbeiträgen vor allem die von uns initiierten „Internationalen Schülerseminare der Berliner UNESCO-Projektschulen“ unterstützt.
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
44. Internationales Schülerseminar
(14.01.2016)Bereits zum 44. Mal fand vom 10.-15. November 2015 das Internationale Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen statt – auch diesmal mit tatkräftiger Unterstützung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.
Das Thema war Supporting Sustainability – Securing the Future we Need anlässlich der im Oktober 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030. Daran arbeiteten sechs Tage lang 24 Schülerinnen und Schüler aus sieben Berliner UNESCO-Schulen, drei weiteren UNESCO-Schulen aus Brandenburg, Hamburg und Sachsen-Anhalt sowie von internationalen Kooperationspartnern in Estland, Frankreich, Polen, Rumänien und Schweden.
Den Auftakt am Anreisetag bildete ein stimmungsvoller Kennenlern-Abend, der direkt ins Thema einführte und so eine gemeinsame Grundlage für den eigentlichen Seminarbeginn am darauf folgenden Morgen schuf: der Eröffnungsvortrag des ehemaligen Präsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission und Ehrenvorsitzenden des Berliner Komitees, Prof. Dr. Klaus Hüfner zum Thema Nachhaltigkeit lud zum tiefen Nachdenken und engagierten Diskutieren ein.
Nach dieser theoretischen Einstimmung machten sich die 15- bis 19-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom „Basislager“ im Gästehaus der UFA-Fabrik in Berlin-Tempelhof aus auf den Weg zu einem geführten Stadtspaziergang mit Nachhaltigkeitsakzent durch die Berliner Innenstadt.
Der folgende Tag am Marie-Curie-Gymnasium diente einer ausführlichen Internetrecherche zum Thema sowie der Präsentation und Diskussion der verschiedenen Rechercheergebnisse. Untersuchungsschwerpunkte waren u.a. die Wirkungskraft der Millennium-Entwicklungsziele, die Details der Agenda 2030, die relevanten Aktivitäten der UNESCO im Allgemeinen und des Associated Schools Projects im Besonderen, ferner die Arbeit des UN Global Compact. Darüber hinaus kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Genuss einer besonderen Präsentation von Schülern des Marie-Curie-Gymnasiums zum Projekt Klimafrühstück, mit dem die Schule seit Jahren vorbildlich innerhalb und außerhalb ihrer Mauern für einen nachhaltigen Umgang mit klimarelevanten Nahrungsressourcen wirbt.
Am Mittwoch stand vormittags eine umfangreiche Passantenbefragung zu Nachhaltigkeitsfragen an. Am Nachmittag folgten Expertengespräche mit verschiedenen Fachleuten für Aspekte der Nachhaltigkeit. Unter diesen fanden sich mit Frau Prof. Dr. Gudrun Kammasch als Vorsitzender und Frau Dr. Parto Teherani-Krönner wieder Mitglieder des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit an prominenter Stelle.
Am vorletzten Tag ging es dann um den kreativen Umgang mit dem Seminarthema in Form eines Grafikworkshops an der Nelson-Mandela-Schule, dem sich am Abend ein offizieller Empfang der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft für die Schülerinnen und Schüler anschloss.
Der Morgen des Abreisetages schließlich hielt den inhaltlichen Höhepunkt des Seminars bereit: die Präsentation der über die Woche erarbeiteten Dokumentationen und die Zusammenschau und Diskussion aller Erkenntnisse aus der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass Nachhaltigkeit der Schlüssel zu einem besseren Leben für alle ist und weltweite Unterstützung verdient; nicht nur mit Worten, sondern mit Taten – nicht nur ab und zu, sondern nachhaltig.
Ganz besonders spannend anzusehen war auch in diesem Jahr, wie umfangreich und differenziert die Schülerinnen und Schüler aus halb Europa – egal ob aus dem Wedding oder aus dem Donaudelta, aus Schweden oder Berlin Mitte – ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen in die geführten Diskussionen einbrachten und so den Horizont aller erweitern konnten. Dauerhaft dokumentiert wird die Seminarwoche über eine Wanderausstellung der Ergebnisse des Grafikworkshops. Sie wird seit Dezember 2015 in den Berliner UNESCO-Projektschulen gezeigt.
Das Thema des 45. Internationalen Schülerseminars im November 2016 wird sich mit der andauernden Flüchtlingskrise, mit deren Hintergründen und dem Umgang mit ihr in den verschiedenen europäischen Ländern auseinandersetzen. Anlass ist der 60. Jahrestag des ersten Großeinsatzes des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge im Zusammenhang mit dem Ungarn-Aufstand 1956. Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit freut sich bereits jetzt auf die ganz bestimmt wieder ausgezeichnete Zusammenarbeit.
Lutz Mannes
Foto: 44. Internationales Schülerseminar
65 Jahre Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit
(15.11.2015)Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. blickt zurück auf 65 Jahre erfolgreicher Arbeit für die Ideen und Ziele der UNESCO.
Am 13. Oktober 1950 wurde das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit gegründet. Und am 13. Oktober 2015 wurde das 65jährige Bestehen mit einem kleinen Festakt im Literaturhaus Berlin gefeiert. Mitglieder des Komitees riefen die Ereignisse der schwierigen Gründungsjahre in einem geteilten Berlin in Erinnerung, hatten alte Aktenbestände gesichtet und konnten Kurioses, aber auch Nachdenkliches berichten. Immer mal wieder war die Existenz des Komitees gefährdet, meist durch fehlende oder gekürzte finanzielle Zuwendungen, manchmal aber auch durch heftige Kritik an öffentlichen Stellungnahmen des Komitees. In der Schrift „UNESCO-Arbeit für Berlin“, die anlässlich des 65jährigen Bestehens in einer aktualisierten Neuauflage vorgestellt wurde, wird der Versuch unternommen, einen Überblick zu geben über die vielfältigen Aufgaben, Projekte und Veranstaltungen des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit in den vergangenen 65 Jahren.
Als Ehrengäste wurden an diesem Abend begrüßt: Herr Löffler vom Auswärtigen Amt sowie Frau Kohl von der Deutschen UNESCO-Kommission.
In seinem sehr persönlich gehaltenen Grußwort setzte Herr Löffler drei Schwerpunkte:
- die Bedeutung der Friedenserziehung als wesentlichen Bestandteil einer an den Grundsätzen der UNESCO orientierten Bildungsarbeit,
- die verstärkte Einbeziehung von Jugendlichen in die UNESCO-Arbeit sowie
- die Bedeutung ehrenamtlicher Tätigkeit im Rahmen der UNESCO-Clubs mit dem Ziel der stärkeren Einbeziehung der Zivilgesellschaft in die Umsetzung der Aufgaben der UNESCO.
Er beendete seine Ausführungen mit einer Einladung des UNESCO-Komitees in das Auswärtige Amt.
Frau Kohl überbrachte Grüße und Glückwünsche der Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission:
„Nur gemeinsam mit Ihnen und den anderen Akteuren kann es der UNESCO auch in Zukunft gelingen, ihrem Mandat nachzukommen, ihren Beitrag für Frieden, Sicherheit, Menschenrechte, Demokratie und Nachhaltigkeit zu leisten. Wir sehen das Wirken der Clubs an der Basis als eine wertvolle Ergänzung zur Arbeit der Deutschen UNESCO-Kommission.“
Den gesamten Text der Grußbotschaft finden Sie weiter unten.
Hier geht es zur Fotogalerie.
Und hier zur Broschüre "UNESCO-Arbeit für Berlin - 1950 bis 2015".
Foto: 65 Jahre Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit
38. Generalkonferenz der UNESCO
(11.11.2015)Der Ehrenvorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, Prof. Dr. Klaus Hüfner, vertrat die Bundesrepublik Deutschland vom 4. bis 6. November 2015 im Rechtsausschuss (Legal Committee) der 38. Generalkonferenz der UNESCO in Paris.
Er übernahm dort zugleich die Aufgabe des Berichterstatters (Rapporteur).
Foto: Klaus Hüfner am Sitz der UNESCO in Paris
Nachruf Bernhard Neugebauer
(16.10.2015)Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit trauert um sein langjähriges Mitglied, Botschafter a.D. Dr. Bernhard Neugebauer, der am Mittwoch, den 14. Oktober 2015 verstorbenen ist.
Bernhard Neugebauer war von 1973 bis 1978 Stellvertretender Ständiger Vertreter der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) bei den Vereinten Nationen in New York. Anschließend war er Vizeaußenminister und Vorsitzender der UNESCO-Kommission der DDR (1978–1990). Als im Oktober 1990 die DDR-Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen mit dem Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland endete, war es Neugebauer, der den Abschiedsbesuch beim damaligen UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar abstattete.
Bernhard Neugebauer, geboren am 29. Januar 1932 in Glatz (Niederschlesien) studierte Rechtswissenschaften an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften Potsdam-Babelsberg und Internationale Beziehungen in Moskau, nachdem er schon 1953 in den Diplomatischer Dienst eingetreten war. Im Laufe seiner beruflichen Karriere war er u.a. Leiter der Abteilungen UNO bzw. Internationale ökonomische Organisationen im Außenministerium der DDR. 1963-1966 arbeitete er an der Ständigen Vertretung der DDR bei der regionalen Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen in Genf. 1973-1978 ging er zur Ständigen Vertretung der DDR bei den Vereinten Nationen in New York. 1978-1990 war er der Stellvertreter des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der DDR.
Bernhard Neugebauer hat sich nach dem Ende der DDR aktiv mit der Außen- und UN-Politik seines Landes auf Podien und in schriftlichen Beiträgen kritisch auseinandergesetzt, so auch beim Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit. Am 10. April 2015 verlieh das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit Herrn Neugebauer für seine langjährige verdienstvolle Mitarbeit im Komitee die Goldene-UNESCO-Nadel. Zuletzt hat er noch an einem Beitrag für ein Buch über die Geschichte der UN-Gesellschaften in den beiden deutschen Staaten gearbeitet.
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit wird Bernhard Neugebauer als kritischen Geist und als engagierten Verfechter der Ideen der Vereinten Nationen und der UNESCO in guter Erinnerung behalten.
Foto: Verleihung der Goldenen UNESCO-Nadel am 10. April 2015
BERLIN INFO Nr. 60 erschienen
(04.09.2015)Das BERLIN INFO Nr. 60 (September 2015) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
-
Editorial
-
Einladung zum 65. Geburtstag des Berliner Komitees
- Vierter Berlin-Brandenburgischer Salon zum Stadt-Land-Dialog
- Kultur braucht kein TTIP! Oder doch?
- Warum Kultur ein schützenswertes Gut ist: TTIP Diskussion im Kaiserbahnhof
- Forum der UNESCO-Clubs tagte in Potsdam
- Paul Ehrlich zum Gedenken – zum 100. Todestag am 20. August 2015
- Neuerscheinungen
- Weltverband der UNESCO-Clubs tagte in Beijing
- Personalien.
Das komplette BERLIN INFO Nr. 60 finden Sie unter dem nachstehenden Link zum Download.
Foto: Berlin Info Nr. 60
Weltverband der UNESCO-Clubs tagte in Beijing
(03.09.2015)Mehr als 200 Teilnehmer fanden sich vom 21. bis zum 25. Juli 2015 zum 9. Weltkongress der „World Federation of UNESCO Clubs, Centres and Associations” (WFUCA) in Beijing (China) ein. Angesichts des geringen Budgets der WFUCA hatte die gastgebende „Chinese National Federation of UNESCO Clubs, Centres and Associations” (CNFUCA) erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt, um den Kongress zu ermöglichen.
Das Forum der deutschen UNESCO-Clubs war durch Hans Krönner vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit vertreten. Der schriftliche Tätigkeitsbericht („Activity Report of the Federation of UNESCO Clubs in Germany”, siehe Link) konnte vor Ort allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden.
Derzeit bestehen weltweit rund 4.000 UNESCO-Clubs in mehr als 100 Mitgliedstaaten der UNESCO. Besonders zahlreich sind sie in China, Italien, Japan, Russland und Vietnam – dort bestehen jeweils mehr als 100 UNESCO-Clubs. In einer Reihe anderer Staaten werden die UNESCO-Clubs von öffentlich geförderten Geschäftsstellen mit hauptamtlichem Personal unterstützt. So waren viele Delegierte verwundert, dass in einem finanziell gut ausgestatteten Staat wie Deutschland die UNESCO-Clubs durchweg ehrenamtlich arbeiten – und dennoch eine Reihe bemerkenswerter Aktivitäten entwickeln. Mehrere UNESCO-Club-Föderationen äußerten ihr Interesse an einer Mitwirkung deutscher UNESCO-Clubs auch in bilateralen und regionalen Aktivitäten.
Die Vertreterin des UNESCO-Sekretariats unterstrich, dass eine erfolgreiche Arbeit der UNESCO-Clubs auch im Interesse der UNESCO sei. Man wünsche sich für die Zukunft eine engere Zusammenarbeit auch mit der WFUCA. Dem kamen die Delegierten unter anderem dadurch nach, dass sie den ordnungsgemäßen Gebrauch von Namen und Logo der UNESCO ausdrücklich in der Satzung der WFUCA verankerten.
Zum neuen Präsidenten der WFUCA für die kommendem vier Jahre wurde Mr. Bhatnagar Dhirendra gewählt. Er ist zugleich Generalsekretär der Föderation der UNESCO-Clubs in Indien.
Was ist die WFUCA?
Weltweit bestehen derzeit rund 4.000 UNESCO-Clubs in mehr als 100 Staaten. Sie sind in nationalen Zusammenschlüssen (Federations) organisiert – ähnlich wie das Forum der UNESCO-Clubs in Deutschland.
Diese nationalen Zusammenschlüsse haben im Jahre 1978 ein weltweites Netzwerk ins Leben gerufen. Formell wurde dann im Jahre 1981 die World Federation of UNESCO Clubs, Centres and Associations (WFUCA) als internationale Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) gegründet. Die WFUCA unterhält als NGO offizielle Beziehungen zur UNESCO. Das Sekretariat der WFUCA hat seinen Sitz im Hause der UNESCO in Paris.
Die WFUCA unterstützt die nationalen Zusammenschlüsse der UNESCO-Clubs durch koordinierende Tätigkeiten. Sie regt gemeinsame Aktivitäten in den verschiedenen Weltregionen an.
Das Forum der UNESCO-Clubs in Deutschland ist seit dem Jahre 1989 Mitglied der WFUCA.
Foto: Banner des WFUCA-Kongresses in Beijing
UNESCO-Clubs in Deutschland mit neuer Website
(08.07.2015)Die neu gestaltete Website des Forums der UNESCO-Clubs in Deutschland ist frei geschaltet! Ein Anfang ist gemacht, viel ist noch zu tun.
Der Vorstand des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit freut sich über Ihre Anregungen, Ergänzungen oder Korrekturen.
Bitte richten Sie Ihre Vorschläge zur Verbesserung an Vorstand@unesco-berlin.de.
Foto: Homepage der neuen Website der UNESCO-Clubs in Deutschland
UNESCO-Clubs tagen in Beijing
(07.07.2015)Für 21. bis 25. Juli 2015 hat die World Federation of UNESCO Clubs, Centres and Associations (WFUCA) zu ihrem 9. Weltkongress nach Beijing (China) eingeladen.
Was ist die WFUCA?
Weltweit bestehen derzeit rund 4.000 UNESCO-Clubs in mehr als 100 Staaten. Sie sind in nationalen Zusammenschlüssen (Federations) organisiert – ähnlich wie das Forum der UNESCO-Clubs in Deutschland.
Diese nationalen Zusammenschlüsse haben im Jahre 1978 ein weltweites Netzwerk ins Leben gerufen. Formell wurde dann im Jahre 1981 die World Federation of UNESCO Clubs, Centres and Associations (WFUCA) als internationale Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) gegründet. Die WFUCA unterhält als NGO offizielle Beziehungen zur UNESCO. Das Sekretariat der WFUCA hat seinen Sitz im Hause der UNESCO in Paris.
Die WFUCA unterstützt die nationalen Zusammenschlüsse der UNESCO-Clubs durch koordinierende Tätigkeiten. Sie regt gemeinsame Aktivitäten in den verschiedenen Weltregionen an.
Das Forum der UNESCO-Clubs in Deutschland ist seit dem Jahre 1989 Mitglied der WFUCA.
Der 9. Weltkongress
Alle vier Jahre beruft die WFUCA einen Weltkongress ein. Der 8. Weltkongress fand im August 2011 in Hanoi (Vietnam) statt. Für 21. bis 25. Juli 2015 hat die WFUCA zu ihrem 9. Weltkongress nach Beijing (China) eingeladen. Die Chinese National Federation of UNESCO Clubs, Centres and Associations (CNFUCA) ist Gastgeber des diesjährigen Kongresses.
Satzungsgemäße Aufgabe des Weltkongresses ist es, gemeinsame Anliegen zu besprechen und als Mechanismus für die Koordinierung der Programme und Aktivitäten zu dienen. Diskussionen und Workshops, Berichte der WFUCA-Führung über die vergangenen vier Jahre, die Aufnahme neuer Mitglieder und die Neuwahl der Führung der WFUCA für 2015 bis 2019 stehen auf dem Programm. Auch soll in Beijing der Gründung der UNESCO vor 70 Jahren gedacht werden.
Das Forum der UNESCO-Clubs in Deutschland wird auf dem Weltkongress vertreten durch Hans Krönner vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit.
Ein Activity Report of the Federation of UNESCO Clubs, der dem Weltkongress vorgelegt wird, gibt den Delegierten einen Einblick in die Arbeit der acht UNESCO Clubs in Deutschland.
Foto: Logo der WFUCA
UNESCO-Welterbekomitee verabschiedet Bonner Erklärung
(01.07.2015)Komitee empfiehlt dem UN-Sicherheitsrat, Kulturgüterschutz in Friedensmissionen aufzunehmen
Das UNESCO-Welterbekomitee hat heute die Bonner Erklärung zum Schutz des gefährdeten Welterbes verabschiedet. In der Erklärung prangert das Komitee die Zerstörung und Plünderung von Welterbestätten als Kriegsinstrument an. Es empfiehlt dem UN-Sicherheitsrat, Möglichkeiten zu ermitteln, den Schutz von Kulturgütern in Friedensmissionen aufzunehmen.
"Gezielte und irreversible Zerstörungen unschätzbarer Kulturgüter des Welterbes sind seit Jahren Teil eines terroristischen Kulturkampfes. Sie sind unerträgliche Angriffe auf das kulturelle Gedächtnis der gesamten Menschheit", sagt Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.
Vor dem Hintergrund andauernder Angriffe auf das Welterbe hat UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova heute die Globale Koalition zum Schutz des Kulturerbes "Unite4Heritage" ins Leben gerufen. Die Globale Koalition hat das Ziel, die Zusammenarbeit mit allen Partnern zum Schutz des Welterbes zu stärken, einschließlich mit bewaffneten Truppen, Interpol, der Weltzollorganisation, Museen und dem Kunsthandel.
Das UNESCO-Welterbekomitee entscheidet jährlich über die Aufnahme von neuen Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste. Es berät auch über gefährdete Welterbestätten, in diesem Jahr beispielsweise über Stätten aus Syrien und dem Irak, Jemen und Nepal. Dem Welterbekomitee gehören 21 Staaten aus allen Kontinenten an, darunter seit 2011 auch Deutschland. Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer ist derzeit Vorsitzende des Welterbekomitees.
Die UNESCO hat das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt 1972 verabschiedet. Inzwischen haben es 191 Staaten unterzeichnet. Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen aktuell 1.007 Kultur- und Naturerbestätten in 161 Ländern. Deutschland verzeichnet bislang 39 Welterbestätten.
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission
Weiterführende Infos unter www.39whcbonn2015.de
Zum Stand der Beitragszahlungen an die UNESCO
(30.04.2015)Das UNESCO-Sekretariat veröffentlicht in regelmäßigen Abständen, welche Staaten ihre jährlichen Pflichtbeiträge zum ordentlichen Haushalt vollständig entrichtet haben (status of contributions).
Vor uns liegt der Stand vom 16. April 2015. Für sämtliche 195 Mitgliedstaaten wurden folgende Informationen geliefert:
- zu zahlender Prozentsatz für das Jahr 2015;
- fehlende Beitragsleistungen am 1. Januar 2015 sowie die veranlagten Beiträge für 2014-2015;
- Gesamt-Summe , die bis zum 16. April nicht gezahlt wurde; und
- Datum der letzten Zahlung.
Insgesamt haben 31 Mitgliedstaaten vollständig und pünktlich, das heißt bis zum 31. Januar 2015, gezahlt; darunter befanden sich sechs Staaten, die bereits 2014 ihren Pflichtbeitrag gezahlt haben (unter ihnen Großbritannien und Kanada, die am 11. Dezember ihre Pflichtbeiträge überwiesen hatten). Zum Vergleich: An die UNO hatten lediglich 25 Staaten ihren Beitrag geleistet.
Aufaddiert sind es insgesamt 17,489 Prozentpunkte gewesen, die bis Ende Januar in die Haushaltskasse der UNESCO geflossen sind. Darunter befanden sich als größte Beitragszahler Australien mit 2,074, Kanada mit 2,984, die Russische Föderation mit 2,438 und Großbritannien mit 5,179 Prozent.
Die nordischen Staaten Dänemark, Finnland, Island und Norwegen sowie Schweden (am 6. Februar 2015) sind ebenso wie Neuseeland und die Niederlande (am 2. Februar 2015) in dieser Gruppe anzutreffen.
Sowohl die Zahl der UNESCO-Mitglieder, die pünktlich und vollständig gezahlt haben, als auch der Anteil am Beitragsaufkommen war gegenüber den 25 UN-Mitgliedstaaten deutlich höher, deren Anteil lediglich 8,279 betrug.
Deutschland, gegenwärtig mit 7,142 Prozent de facto zweitgrößter Pflichtbeitragszahler, hat mit 11,659 Mio. US-Dollar am 2. Februar 2015 zunächst die Hälfte seines Jahresbeitrags geleistet. Es ist davon auszugehen, dass die zweite Hälfte spätestens im Juli in Paris eintreffen wird. [Anmerkung: Die UNESCO hat die zweite Rate für 2015 am 1. Juni 2015 erhalten.] Erstaunlich ist aber, dass der deutsche Pflichtbeitrag für 2015 an die UNO in Höhe von 193,776 Mio. US-Dollar bereits vollständig zum 9. April gezahlt worden ist. Es sei daran erinnert, dass die UNESCO ebenfalls in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiert. Außerdem ist die UNESCO seit fünf Jahren mit erheblichen Finanzproblemen konfrontiert, so dass ein Mehr an internationaler Verantwortung durchaus willkommen wäre.
Der UNESCO-Tabelle ist auch zu entnehmen, dass die USA ihren 22-Prozent-Pflichtanteil wegen der Aufnahme Palästinas als Vollmitglied in die UNESCO weiterhin nicht zahlen. Damit schulden sie der Organisation gegenwärtig insgesamt bereits fünf Jahresraten. Dies entspricht 382,747 Mio. US-Dollar bzw. deutlich mehr als einem Jahreshaushalt der Organisation.
Auf der 37. Generalkonferenz der UNESCO im Jahre 2013 haben die USA bereits ihr Stimmrecht verloren. Auf der kommenden 38. Generalkonferenz im November 2015 läuft ihre Mitgliedschaft im Exekutivrat aus, dem sie vier Jahre angehörten. Es bleibt eine offene Frage, ob die USA es sich leisten können, unter diesen Umständen nochmals zu kandidieren. Sollten sie trotz dieser gravierenden Verletzung des Völkerrechts wiedergewählt werden, würde dies ohne Zweifel das Ansehen der UNESCO erheblich schädigen.
Als die Generaldirektorin der UNESCO im November 2011 einen Notstandsfonds einrichtete, um das vorgesehene Arbeitsprogramm bewältigen zu können, haben sich vor allem arabische Staaten an der Auffüllung beteiligt. Insgesamt kamen rund 75 Mio. US-Dollar zusammen, die nicht-zweckgebunden der Organisation zur Verfügung standen.
Demgegenüber beteiligte sich kein Staat der Europäischen Union an dieser Aktion – weder die elf Staaten, die für die Aufnahme Palästinas (unter anderen Belgien, Frankreich und Irland), noch die elf Staaten, die dagegen gestimmt haben (darunter Deutschland, die Niederlande und die USA), noch die fünf Staaten (darunter auch Großbritannien), die sich der Stimme enthalten haben.
Üblicherweise wird bei den freiwilligen, gezahlten Beitragsleistungen zwischen nicht-zweckgebundenen und programm- bzw. projekt-gebundenen Zahlungen unterschieden, wobei in den letzten Jahren der Anteil der zweckgebundenen Beiträge deutlich zugenommen hat.
Bei den folgenden Angaben für Deutschlands freiwillige Beiträge handelt es sich daher überwiegend um zweckgebundene Beitragsleistungen an die UNESCO. 2011 waren es 3,96 Mio. US-Dollar. Auch in den folgenden Jahren lagen die freiwilligen Beiträge stets deutlich über drei Mio. US-Dollar; 2014 waren es 3,32 Mio. US-Dollar. Im selben Jahr erhielt die UNESCO insgesamt rund 417 Mio. US-Dollar an freiwilligen Beiträgen. Das heißt, dass Deutschlands Anteil an freiwilligen Beitragsleistungen im letzten Jahr anteilsmäßig lediglich 0,8 Prozent ausmachte. Auch hier lautet die Empfehlung an die Bundesregierung: Mehr Verantwortung übernehmen.
Klaus Hüfner
Tagung der deutschen UNESCO-Clubs in Potsdam
(22.04.2015)Die Tagung des Forums der deutschen UNESCO-Club-Bewegung in Potsdam ist erfolgreich zu Ende gegangen.
Vom 17. bis zum 19. April 2015 trafen sich die UNESCO-Clubs in Potsdam. Sie sind im "Forum der deutschen UNESCO-Clubs" zusammengeschlossen und treffen sich zweimal jährlich, um gemeinsame Vorhaben zu koordinieren und aktuelle Themen der UNESCO zu diskutieren.
Das diesjährige Frühjahrstreffen hatte zwei Schwerpunkte. Neben einem umfangreichen Festprogramm zum 25-jährigen Bestehen des Forums wurden auch wichtige interne Entscheidungen getroffen:
- Herr Pape, Club Joachimsthal, wurde zum zweiten Koordinator gewählt.
- Die Clubs verabschiedeten einen neuen gemeinsamen Webauftritt.
- Aus den zahlreichen Charity-Projekten der Clubs wird künftig im jährlichen Wechsel ein gemeinsames "Jahresprojekt" ausgewählt, das alle Clubs nach Kräften unterstützen werden, ohne die je eigenen Aktivitäten zu vernachlässigen.
Das Forum bedankt sich bei Herrn Dr. Buri, Marketing-Direktor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, für die wunderbare Führung durch den Park und die Bildergalerie von Schloss Sanssouci.
In die Frage des "Club-Moratoriums“ scheint endlich Bewegung zu kommen. Der Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission hat Vertreter/innen des Forums zu einem Gespräch eingeladen. Ziel wird sein, künftige Grundsätze für die Gründung und das Fortbestehen von Clubs zu erarbeiten.
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommision, Frau Dr. Metze-Mangold, hatte in einem Schreiben an die Vorsitzende das Forum der deutschen UNESCO-Clubs zum 25jährigen Bestehen beglückwünscht:
Sehr geehrte, liebe Frau Landgrebe,
vor nunmehr 25 Jahren hat sich das „Forum der UNESCO-Clubs“ auf der Sitzung am 13. Januar 1990 als Arbeitskreis selbstständiger UNESCO-Clubs in Deutschland gegründet.
Der Gedanke, die deutsche UNESCO-Clublandschaft im Weltverband der UNESCO-Clubs strukturiert zu vertreten, stand damals und auch heute im Vordergrund. Seitdem hat das Forum neben der Vertretung auf der internationalen Bühne auch national sehr gute Arbeit geleistet und ist vor allem für die DUK ein wichtiger Partner, um die Themen der UNESCO einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
In der globalen Nachhaltigkeitspolitik können ambitionierte und professionell vernetzte Clubs den notwendigen Resonanzboden für die vielen Dimensionen von Nachhaltigkeit in der Weltwirtschaft erzeugen. Deutschland spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Ich bedanke mich bei Ihnen und allen Mitgliedern für Ihr ehrenamtliches Engagement bei der Umsetzung des UNESCO-Gedankens in der Bevölkerung und ich freue mich, den Dialog mit Blick auf neue Ideen und Konzepte der Clubarbeit fortzusetzen.
Foto: Mit Dr. Buri unterwegs zur Bildergalerie
Kulturelle Vielfalt: Zehn Jahre UNESCO-Konvention
(21.04.2015)Die UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt Kultureller Ausdrucksformen besteht seit nunmehr zehn Jahren.
Deutschland hat weltweit eine der reichhaltigsten und vielfältigsten Kunst- und Kulturlandschaften entwickelt und ist Weltmeister in der Orchester- und Theaterdichte, Bibliotheks- und Museumsnutzung. Millionen sind als (Laien-) Sänger und Musiker aktiv. Viele Bürgerinnen und Bürger sind offen für kulturelle Ausdrucksformen aus anderen Lebenswelten. Die Berlinale und die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig sind Welt-Marken geworden. Künstler, Produzenten, Verleger, Kultur-Mittler und Zivilgesellschaft haben dichte weltumspannende Kooperationsnetze aufgebaut.
Zukunftsinvestition "Investing in creativity – transforming societies"
Vor zehn Jahren hat sich die internationale Gemeinschaft mit der UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt Kultureller Ausdrucksformen ein neues Instrument gegeben, um dauerhaft kulturpolitische Handlungsfähigkeit unter den Bedingungen von Digitalisierung und der Liberalisierung von Handel mit Kulturgütern und -dienstleistungen zu erhalten und weiterzuentwickeln. 137 Staaten, darunter alle wichtigen Schwellenländer, sowie die Europäische Union sind beigetreten (Stand April 2015).
Kulturelle Vielfalt 2030 – Für Freiheit und Vielfalt
Programm vom 21. Mai bis 20. Oktober 2015
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen geht "Kulturelle Vielfalt" vom 21. Mai bis zum 20. Oktober 2015 "on tour" – vom "Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung" bis zu dem Tag, an dem vor zehn Jahren nach dramatischer Abstimmung die Konvention erfolgreich angenommen wurde.
Detailinformationen zu Programm und Anmeldung finden Sie hier.
Unser Tag gegen TTIP
(21.04.2015)Welcher Tag im Jahr ist besser geeignet, um gegen TTIP, CETA & Co. zu kämpfen, als der internationale Tag der Kulturellen Vielfalt?
An diesem Tag werden in ganz Deutschland zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. unterstützt den Aufruf der Kulturschaffenden ausdrücklich und möchte auf zwei Veranstaltungen in Berlin und in Joachimsthal hinweisen.
In Berlin Mitte, Mohrenstraße 63, im Haus der Kulturverbände, wird der Deutsche Kulturrat ein ganztägiges Aktionsprogramm durchführen unter dem Slogan "Kultur braucht kein TTIP“:
- 12.00 Uhr: Buchvorstellung und Pressegespräch "TTIP, Ceta & Co“
- 14.00-17.00 Uhr: Infoveranstaltung mit Vorträgen u.a. von Rupert Schlegelmilch (EU-Kommission), Prof. Dr. Dederer (Universität Passau) und Dr. Michael Efler (Europäische Bürgerinitiative)
- 20.00 Uhr: Diskussionsveranstaltung mit Prof. Höppner (Deutscher Kulturrat), Dr. Verena Metze-Mangold (Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission), Ulle Schauws (Bündnis 90/ Die Grünen), Matthias Wissmann (Automobilindustrie) und Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat).
Der Deutsche Kulturrat hat Materialen (Postkarten, Poster und Aufkleber) für die Veranstaltungen vor Ort mit dem Slogan "Kultur braucht kein TTIP“ erstellt. Die Materialien können unter http://www.Tag-gegen-TTIP.de/Shop bestellt werden.
Der Künstler Holger Barthel öffnet zum Tag gegen TTIP sein Atelier, die Galerie Wiegehalle im Kaiserbahnhof Joachimsthal. Das Atelier Holger Barthel lädt zur Diskussion am 21. Mai 2015 ab 19 Uhr. Prof. Dr. Gudrun Kammasch, Vorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e. V., führt in die Thematik ein. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer 033361 72155.
Terminkalender des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit
(20.04.2015)
Die Termine der nächsten Sitzungen des Vorstands sind:
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Weitere Termine:
- 11. Mai 2015:
Akademietag "Alte Welt heute – Perspektiven und Gefährdung".
Information: www.bbaw.de/veranstaltungen/2015/mai/akademientag-2015. Anmeldung: gruenberg@kulturstiftung.de / Tel.: 0355 - 693003 - 6./7. Juni 2015:
Brodowiner Hoffest. In der DDR machte sich Brodowin vor allem mit dem "Brodowiner Kirchensommer" einen Namen. Seit 1981 gab es an mehreren Sommerwochenenden musikalische Abende, Vorträge, Diskussionen und Kleinkunstdarbietungen. Aber auch Wissenschaftler sowie ökologisch und kulturell Interessierte kamen regelmäßig zu den "Brodowiner Gesprächen" ins Dorf. 1991 ging daraus der Verein Ökodorf Brodowin e.V. hervor. Bisher war das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit stets durch eine kleine Delegation dort vertreten. - 7. Juni 2015: Welterbe-Tag Berlin.
- 21.-25. Juli 2015:
Kongress der Weltföderation der UNESCO-Clubs (WFUCA) in Peking.
Die deutschen UNESCO Clubs werden durch Hans Krönner vertreten sein. - Im Frühherbst:
Fünfter Berlin-Brandenburgischer Salon. Er wird turnusgemäß in Brandenburg unter sachkundiger Leitung des UNESCO-Club Joachimsthal stattfinden. - 1.-4. September 2015:
Studienfahrt nach Wismar/ Stralsund/ Nationalpark Jasmund. Mehr Information und Anmeldung bei Rainer Mallée oder bei Lothar Kögel Studienreisen. - 13. Oktober 2015:
65. Geburtstag des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit. Als Ort angefragt ist die Geschäftsstelle des Freiwilligendiensts von Deutscher UNESCO-Kommission und Auswärtigem Amt "kulturweit“ in der Hasenheide in Neukölln. - 17. Oktober 2015:
Forum-Treffen der deutschen UNESCO-Clubs in Bonn. - Herbst 2015:
Internationales Schülerseminar der UNESCO-Projektschulen in Berlin zum Thema: Post-2015-Agenda der Vereinten Nationen.
Forum der deutschen UNESCO-Clubs tagt in Potsdam
(31.03.2015)Vom 17. bis zum 19. April 2015 treffen sich die deutschen UNESCO-Clubs in Potsdam. Sie haben sich im "Forum der deutschen UNESCO-Clubs" zusammengeschlossen. Zweimal jährlich treffen sie sich, um gemeinsame Vorhaben zu koordinieren und aktuelle Themen der UNESCO zu diskutieren.
Ziel der UNESCO-Clubs ist es, im Sinne der UNESCO-Verfassung die Zusammenarbeit zwischen den Völkern auf den Gebieten der Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation zu fördern und die Ideale der UNESCO in der Bevölkerung zu verbreiten.
Der älteste deutsche UNESCO-Club ist das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit. Er besteht seit 1950.
Das Programm der Tagung in Potsdam finden Sie hier.
Die Ziele der Weltgemeinschaft nach 2015 – auch für Berlin relevant?
(12.03.2015)Die Ziele der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung bieten Orientierung für den Unterricht.
Noch vor Ende des Jahres 2015 will die Generalkonferenz der Vereinten Nationen neue Ziele für die Weltgemeinschaft verabschieden – die "Sustainable Development Goals" (SDGs). Anders als die "Millennium Development Goals" (MDGs) des Jahres 2000 sollen die SDGs für alle Länder gelten, also auch für Deutschland.
An einem Beispiel wird illustriert, wie die Ziele der Weltgemeinschaft sich im neuen Rahmenlehrplan für Berlin und Brandenburg niederschlagen könnten.
Auffällig ist im bisherigen Entwurf die vorherrschende deutsche und europäische Sichtweise auf die Welt. An Schüler mit Migrationshintergrund haben die Autoren des Rahmenlehrplans häufig nicht gedacht. Schüler mit und ohne Migrationshintergrund müssen gleichermaßen zu Weltbürgern erzogen werden!
Ziel Nr. 4 der "Sustainable Development Goals" lautet:
4. Gesellschaftlich inklusive, gerechte und qualitative hochwertige Bildung gewährleisten und lebenslanges Lernen für alle fördern.
Hierunter wird konkretisiert:
4.7 Bis 2030 ist sicherzustellen, dass alle Lernenden Wissen und Fähigkeiten erworben haben, nachhaltige Entwicklung zu fördern; eingeschlossen sind dabei Bildung zu nachhaltiger Entwicklung und zu nachhaltigen Lebensstilen, zu Menschenrechten, zur Gleichberechtigung der Geschlechter, zur Unterstützung einer Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit; zum Weltbürger, und zur Wertschätzung der kulturellen Vielfalt und dem Beitrag der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.
Seit Beginn des Jahres 2015 steht der Entwurf eines Rahmenlehrplans für die Schulen in Berlin und Brandenburg zur öffentlichen Anhörung im Internet.
Gibt es Berührungspunkte zwischen der Zielen der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung und dem Rahmenlehrplan?
Wie spiegeln sich die hierin enthaltenen Aspekte der Bildung
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zu Menschenrechten
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zum Weltbürger
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zur Wertschätzung der kulturellen Vielfalt
im neuen Rahmenlehrplan für Berlin und Brandenburg wider?
Auf einer gemeinsamen Tagung der UNESCO-Clubs von Berlin und Brandenburg wurde das Ergebnis einer kritischen Analyse vorgetragen.
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Hier finden Sie den Text der Analyse (3 Seiten, PDF, 120 KB)
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Hier finden Sie die begleitende Präsentation (12 Folien, PDF, 360 KB)
Die Anhörung läuft bis zum 27.03.2015. Der Rahmenlehrplan soll im Herbst 2016 für die Klassen 1 bis 10 aller Schulen in Berlin und Brandenburg in Kraft treten. Ihre Meinung interessiert!
BERLIN INFO Nr. 59 erschienen
(04.02.2015)Das BERLIN INFO Nr. 59 (Februar 2015) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist erschienen.
Aus dem Inhalt:
- Einladung zur Mitgliederversammlung am 26.02.2015
- Bildung für nachhaltige Entwicklung: Das Ende einer Dekade! Und was nun?
- Es gibt Geburtstage zu feiern!
- Berliner Friedensuhr 2014 verliehen
- Berliner UNESCO-Komitee auf dem Bonner "Tag der Vereinen Nationen"
- Internationales Schülerseminar 2014
- Studienreisen zum Welterbe
- Database on the Right to Education
- Welterbe und Zivilgesellschaft: Konferenz am 26./27. Juni 2015 in Bonn
- Personalien
- Neuer Mitgliedsbeitrag
Das komplette BERLIN INFO Nr. 59 finden Sie unter dem nachstehenden Link zum Download.
Foto: Berlin Info Nr. 59 Vorschau
Berliner Friedensuhr 2014 an Ulrike Poppe und die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
(12.12.2014)Die Feierstunde zur Verleihung der Berliner Friedensuhr 2014 fand am Donnerstag, dem 11.12.2014 im Atrium der Deutschen Bank, Unter den Linden statt.
Auf Anregung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. wurde in diesem Jahr Ulrike Poppe, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, und die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ausgezeichnet.
Die Vorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit. Frau Prof. Dr. Gudrun Kammasch, richtete ein Grußwort an die Gäste.
Die Laudatio hielt Christoph Strässer, Beauftragter für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt.
Foto: Prof. Kammasch, Dr. Knabe, Ulrike Poppe, Jens Lorenz
25 Jahre Forum der deutschen UNESCO-Clubs
(10.12.2014)Am 13. Januar 2015 wurde das FORUM der deutschen UNESCO-Clubs 25 Jahre alt.
Es ist zwar nicht so alt wie die UNESCO-Clubs aus Aachen (1989), Bonn (1980), Frankenthal (1982), Kettwig (1981) oder Wuppertal (1981). Aber doch schon etwas älter als die UNESCO-Clubs aus Kulmbach (1997) oder Joachimsthal (2004). Gefeiert wird im April in Potsdam!
P.S. Das älteste Mitglied ist übrigens das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit, gegründet am 13. Oktober 1950. Auch das will gefeiert sein!
Gemeinschaftlich sind alle Clubs Mitglied des Weltverbandes WFUCA (World Federation of UNESCO-Clubs, Centres and Associations) und beteiligen sich an internationalen Seminaren und Konferenzen, die in Zusammenarbeit mit dem Weltverband stattfinden.
Das Forum der deutschen UNESCO-Clubs ist seit 1996 auch Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. Aber während die UNESCO-Kommissionen als konstitutionelle Partner das jeweils nationale Organ der UNESCO in einem Mitgliedstaat darstellen, ergänzen die UNESCO-Clubs als deren institutionelle Kooperationspartner die Arbeit der UNESCO an der Basis. Ihr Ziel ist es, die Ideale der UNESCO in der Bevölkerung zu verbreiten und im Sinne der UNESCO-Verfassung die Zusammenarbeit zwischen den Völkern auf den Gebieten der Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation zu fördern.
Die deutschen UNESCO-Clubs treffen sich in halbjährlichem Abstand, um gemeinsame Vorhaben zu koordinieren. Das nächste Treffen findet vom 17. bis 19. April 2015 in Potsdam statt.
Weiterführende Infos unter www.unesco-clubs.de
Foto: 25 Jahre Forum der deutschen UNESCO-Clubs
9. November 2014: 25 Jahre Fall der Mauer – eine Lichtinstallation mit 8000 Ballons
(04.12.2014)Zu den Ballonpaten zählten die UNESCO-Projektschulen und das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit.
Was für eine Idee! Dort, wo die Mauer 28 Jahre lang mitten durch Berlin ging, leuchteten vom 7. bis 9. November 2014 rund 8000 Ballons. Als Lichtgrenze zeichneten sie den innerstädtischen Mauerverlauf nach und stiegen am Abend des 9. November in fein abgestimmtem Rhythmus in den Berliner Himmel auf.
Und was für eine Stimmung! Tausende waren auf den Straßen unterwegs. Auch an der Bornholmer Straße, wo Vertreter der UNESCO-Projektschulen und des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ihre Aufgabe als Ballonpaten wahrnahmen. Viele lasen die Botschaften, die ihren Ausgangspunkt in einer friedlichen Revolution vor 25 Jahren nahmen, aber bis dass alle Schwerter zu Pflugscharen werden, ist noch ein langer Weg.
Und 2015 wird das "Jahr des Lichtes"
Für uns war dieser Abend ein Abschied vom Licht als Grenze und zugleich ein Aufbruch in das "Jahr des Lichtes". Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2015 zum "International Year of Light and Light-based Technologies" ausgerufen. Mit diesem internationalen Jahr soll der Bedeutung des Lichtes und Licht-basierter Technologien für das Leben auf der Erde in all seiner Vielfalt Rechnung getragen werden.
Gleichzeitig gilt es, zahlreiche Meilensteine in der Geschichte der Wissenschaft vom Licht zu würdigen und sich ihrer bis heute andauernden Gültigkeit zu erinnern, wie z.B. die Arbeiten zur Optik von Ibn Al-Haytham aus dem Jahr 1015, die Berechnung elektromagnetischer Wellen durch Auguste Jean Fresnel im Jahre 1815, die Beschreibung des Phänomens des Elektromagnetismus durch James Clark Maxwell im Jahre 1865 sowie Einsteins Theorie fotoelektrischer Effekte von 1905 und deren Einbettung in die Relativitätstheorie 1915.
Da die Umsetzung des "Jahr des Lichtes" den Bereichen Wissenschaft und Bildung der UNESCO übertragen wurde, schließen sich der UNESCO-Club Joachimsthal, die UNESCO-Projektschulen und das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit dieser Aufgabe gern an.
Weiterführende Infos zum Jahr des Lichtes: www.unesco.de/uho_1012_licht.html
Foto: Unsere Ballonpaten
Wir sind Ballon-Paten
(05.11.2014)Die UNESCO-Projektschulen und das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit haben Ballonpatenschaften anlässlich der Feiern zu 25 Jahre Mauerfall 2014 übernommen.
Wann?
Am Sonntag, dem 9. November 2014, ab 18.00 Uhr.
Der Aufstieg der Ballone beginnt um 19 Uhr.
Wo?
An der Teilstrecke Bernauer Straße, beginnend an der Ernst-Reuter-Oberschule, Bernauer Straße 89.
Und wie kommt man dahin, trotz Lokführerstreik?
Ganz einfach mit der U 8, U-Bhf. Bernauer Straße.
Über Ihren Besuch würden wir uns sehr freuen.
Weiterführende Infos unter www.fallofthewall25.com/
BERLIN INFO Nr. 58 erschienen
(13.10.2014)Das BERLIN INFO Nr. 58 (Oktober 2014) des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit ist jetzt verfügbar.
Aus dem Inhalt:
Dritter Berlin-Brandenburgischer Salon: Lernort Biosphärenreservat als Beispiel einer Bildung für nachhaltige Entwicklung
Dialog Stadt-Land: Konkurrenz oder Partnerschaft?
Broschüre dokumentiert die Berlin-Brandenburgischen Salongespräche
- Gedenktage der UNESCO: Johann Gottfried Schadow, August Macke
- UNESCO-Projektschulen engagieren sich zum 10. deutschen UNESCO-Welterbetag
- Neuerscheinungen:
- Marcel Robischon: Vom Verstummen der Welt
- Die UNESCO-Clubs in Deutschland: Verstehen - Mitmachen - Unterstützen
- Human Development Report 2014
- Personalien
Das komplette BERLIN INFO Nr. 58 finden Sie unter dem Menüpunkt "UNESCO Berlin Info" oder unter dem nachstehenden Link zum Download.
Weiterführende Infos unter www.unesco-berlin.de/pdf/pdf-download.php?doc=download-38.pdf
Foto: BERLIN INFO Nr. 58 erschienen
Besuch des Comenius-Gartens und des Böhmischen Dorfes
(13.08.2014)Mitglieder und Freunde des Berliner UNESCO-Komitees sind herzlich eingeladen zu einer Führung durch den Comenius-Garten und das Böhmische Dorf in Berlin-Neukölln, Richardstraße 35, am Sonntag, 14.09.2014, in der Zeit von 14 bis 16 Uhr. Herr Henning Vierck, Geschäftsführer des Comenius-Gartens, wird die Führung durch den Garten, das Dorf und die Werkstatt gestalten.
Das Böhmische Dorf war eine kleine, im Jahr 1737 gegründete Gemeinde protestantischer Flüchtlinge aus Böhmen in Berlin, deren Nachfahren heute noch dort leben. Der Comenius-Garten ist eine wissenschaftshistorische Rekonstruktion des Werkes von Johann Amos Comenius (1592–1670).
Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Einladung in Ihr Sonntagsprogramm integrieren könnten.
Anschließend gibt es die Möglichkeit, im indischen Restaurant Shaan am Richardplatz à la carte zu essen.
Richten Sie Ihre Anmeldungen bitte an Rainer Mallée rainer.mallee@gmx.de. Bitte geben Sie an, ob Sie am Restaurantbesuch teilnehmen.
Anmeldeschluss: 01.09.2014. Teilnehmerzahl: höchstens 20. Die Führung ist kostenfrei. Eine kleine Spende für den Garten wird empfohlen.
Treffpunkt: vorm Gartentor Richardstr. 35, 14.09.2014, 14 Uhr
Comenius-Garten, Richardstraße 35, 12043 Berlin.
U7 Karl-Marx-Straße
Foto: Henning Vierck führt durch den Comenius-Garten
Die Ziele der Weltgemeinschaft nach 2015: Welche Rolle für die UNESCO?
(11.07.2014)Auf zahlreichen Ebenen wird über die Ziele der Weltgemeinschaft nach 2015 beraten, die "Post-2015 Agenda": national und international, durch Wissenschaftler und Politiker, durch Regierungen und Zivilgesellschaft.
Welche Rolle soll die UNESCO künftig im Konzert der Akteure übernehmen, speziell im Bereich Bildung? Wie sind die bisherigen Vorschläge der Bundesregierung zu diesem Thema zu bewerten? Einige Anmerkungen im folgenden Beitrag, der hier auch als PDF-Datei verfügbar ist.
Nachtrag vom 09.12.2014: Inzwischen hat die Bundesregierung ihre Position präzisiert:
Die Millennium Development Goals
Im Jahre 2000 hatte sich die Weltgemeinschaft mit Blick auf das Jahr 2015 auf acht Millennium Development Goals (MDGs) verständigt. Jährlich wurden Fortschrittsberichte vorgelegt, zuletzt im Juli 2014 (http://www.un.org/millenniumgoals).
Derzeit wird auf zahlreichen Ebenen darüber beraten, welche neuen Ziele sich die Weltgemeinschaft für die Zeit nach 2015 setzen will.
MDGs und SDGs
Einvernehmen besteht darüber, dass für die Zeit nach 2015 einerseits die Ziele der Entwicklung und anderseits die Ziele mit Blick auf Ökologie und Nachhaltigkeit zu einer gemeinsamen Agenda von nachhaltigen Entwicklungszielen verschmolzen werden sollen: den Sustainable Development Goals (SDGs). Damit soll die Dimension der nachhaltigen Entwicklung und des Klimaschutzes gestärkt werden, die seit der Konferenz von Rio de Janeiro (1992) und der „Rio+20“-Konferenz (2012) eine eigene Dynamik entwickelt hat.
Die erste United Nations Environment Assembly (UNEA), Nairobi, 23. bis 27. Juni 2014, war ein weiterer Schritt auf diesem Weg (http://www.unep.org/unea).
Ziele für alle
Sieben der acht der im Jahre 2000 formulierten Millennium Development Goals (MDGs) richteten sich an die Entwicklungsländer. Nur das achte Ziel (Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung) nannte ausdrücklich den Beitrag, den die Weltgemeinschaft – und insbesondere die wirtschaftlich besser situierten Staaten – hierzu leisten sollten.
Anders die Agenda nach 2015: Sie soll uneingeschränkt für alle Staaten gelten.
Die Position der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat im Februar 2014 ein Positionspapier vorgelegt mit dem Titel Post 2015 Agenda for Sustainable Development: Key Positions of the German Government. Federführend war das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).
Das Positionspapier wurde einzelnen Organisationen der Zivilgesellschaft zugänglich gemacht, die dazu Stellung bezogen haben (z. B. http://venro.org/index.php?id=1611). Hingegen ist das Positionspapier bislang nicht auf den Webseiten der federführenden Ministerien zu finden. Selbst auf der Seite „Die post-215 Entwicklungsagenda“ (http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/ziele/ziele/millenniumsziele, 06.07.2014) findet sich kein Hinweis, dass schon seit Februar 2014 ein Positionspapier der Bundesregierung vorliegt. Auch ist eine deutsche Version dieses englischen Positionspapiers bislang nicht bekannt geworden.
Das Positionspapier der Bundesregierung benennt vier strategische Kernpunkte, denen insgesamt 13 Ziele zugeordnet sind.
Anmerkungen zum Positionspapier
Die folgenden Anmerkungen beziehen sich auf den Sektor Bildung und auf das Potential, das in einer späteren Fassung des Positionspapiers für die UNESCO aufgegriffen werden könnte:
Zur Rolle der UNESCO im Rahmen der Agenda nach 2015
Als zweites der 13 Ziele nennt das Positionspapier „Quality education and lifelong learning for all”:
-
Bis 2030 soll jedes Kind mindestens eine vollständige Grundbildung durchlaufen, mit anerkannten und messbaren Lernerfolgen.
-
Die „adult literacy“ soll auf X% angehoben werden.
-
Bis 2020 soll folgendes auf allen Ebenen in Bildung und Ausbildung enthalten sein: Konzepte nachhaltiger Entwicklung, Bezüge zu Gesundheit und Ernährung, sowie Menschenrechte einschließlich der Gleichheit der Geschlechter.
Während die beiden ersten Komponenten überwiegend quantitativ messbar sind, ist die dritte Komponente qualitativer Art.
Es eröffnet sich die Chance für die UNESCO, sich nicht vorrangig an ökonometrischen Indikatoren zu orientieren, auch wenn diese einfacher messbar sind. Die Rolle der UNESCO könnte es vielmehr sein, einen Beitrag dazu zu leisten, dass neue Kategorien von qualitativen Indikatoren entwickelt werden. Beispiele könnten sein:
-
Operationalisierung von anerkannten und messbaren Lernerfolgen
(“recognized and measurable learning outcomes”); -
Messung des Erfolgs von differenzierten Maßnahmen zur Vermeidung von Schulversagen und Schulabbruch
(„drop out“); -
Indikatoren für erleichterten Zugang zu lebenslangem Lernen.
Hier würde die UNESCO nicht konkurrieren mit finanzkräftigen Akteuren wie Weltbank und UNICEF. Vielmehr könnte die UNESCO sich auf Ihr Alleinstellungsmerkmal konzentrieren: ihre Rolle als Intellectual Think Tank.
Wünschenswert, aber auch anspruchsvoller und schwieriger wäre es, wenn der Beitrag der UNESCO sich rückbesinnen würde auf die Berichte ihrer unabhängigen Kommissionen über die Zukunft des Bildungswesens:
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Edgar Faure: “Learning to be” (1972) („Wie wir leben lernen”)
-
Jacques Delors: “Learning – the treasure within” (1996) („Lernfähigkeit: Unser verborgener Reichtum“)
Beispiele:
-
„Die Strategien linearer Ausdehnung lassen sich nicht mehr rechtfertigen, weder methodologisch noch hinsichtlich ihrer Resultate. Sobald ein Erziehungssystem es mit sehr hohen Schülerzahlen zu tun hat, muß man die Strategien modifizieren, vom Quantitativen zum Qualitativen, von der Nachahmung und der Reproduktion zur Suche nach Innovation übergehen, von einem einförmigen zu einem flexiblen Verfahren, das Alternativen berücksichtigt.“
(Faure Report, deutsche Ausgabe S. 238; englische Ausgabe S. 173) -
Delors Report: Die vier Säulen der Bildung, Kapitel 4:
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Lernen, Wissen zu erwerben (“learning to know“),
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Lenen zu handeln (“learning to do”),
-
Lernen für das Leben (“learning to be“).
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Lernen, zusammenzuleben (“learning to live together”).
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Das International Bureau of Education (IBE) der UNESCO scheint laut seiner Website aktuell am Thema Learning to Live Together zu arbeiten: “the IBE has been engaged in: promote empathy and understanding between cultures ....” Dieser Bereich wird in den „Key Positions“ nicht thematisiert. Deutschland hätte aufgrund seiner leidvollen Erfahrungen der letzten hundert Jahre gute Gründe, sich dafür einzusetzen.
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Für learning to learn, impliziert in „learning to know“ (ab>Faure Report S. 37), scheint es bis heute keine generell anerkannten Methoden und Indikatoren zu geben. Auch hier schlummert ein Potential für die UNESCO, sich von den ökonometrischen Ansätzen anderer Akteure im UN-System signifikant zu unterscheiden.
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Andere Beispiele für alternative Zielsetzungen der UNESCO in der Agenda nach 2015 könnten Lernziele wie Kreativität und Teamwork sein.
Die UNESCO hat in jüngster Zeit eine Debatte über "Visions of Learning" in Gang gesetzt, der die Grundgedanken der Berichte von Faure und Delors aufgreift ( http://www.unesco.org/new/en/education/themes/leading-the-international-agenda/rethinking-education/visions-of-learning). Ein erster Bericht liegt mittlerweile vor: Rethinking Education in a Changing World ( http://unesdoc.unesco.org/images/0022/002247/224743e.pdf). Mit Blick auf die Agenda nach 2015 konstatiert dieser Bericht:
Among the changes in the world since the mid-1990s, we must also acknowledge that the role of UNESCO itself has also changed. UNESCO no longer leads the global education debate as it did in the 1990s. Other international education and development partners have emerged, arguably with greater influence on education policy worldwide. Revisiting the 1972 Faure and 1996 Delors reports provides an opportunity for UNESCO to recapture leadership in the international education debate, reaffirming that education is much more than simply an agent to promote economic growth. (S. 8) Siehe auch Abschnitt "Migration" weiter unten.
Bildung, Ausbildung, Beschäftigung
Zu begrüßen ist, dass im Positionspapier "education" und "training" in Zusammenhang gebracht werden. Dies erleichtert eine angemessene Positionierung der beruflichen Bildung.
In Abschnitt I. “Eradicate extreme poverty and hunger, secure a life in dignity” des Positionspapiers heißt es:
For reasons of population policy, among other things, the key approach must be to eradicate poverty among women, who account for 70% of the poor worldwide, and to give young people better prospects for the future. Reducing income poverty among women is a key factor in the fight against hunger and malnutrition.
Frauen schultern insbesondere in Afrika einen großen Teil der landwirtschaftlichen Aktivitäten zur Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. Dies kann durch Zugang zu landwirtschaftlicher Ausbildung (lebenslanges berufliches Lernen), zu Kleinkrediten, zu Saatgut und zu anderen Ressourcen gefördert werden.
In Abschnitt I.4 “Ensure food and nutrition security for all“ heißt es weiter:
Increase access of smallholder farmers, especially women in rural areas to agricultural land, markets & finances, training, capacity building, knowledge and innovative practices
Hier wäre ein expliziter Bezug zum Zugang zu lebenslangem beruflichem Lernen wünschenswert.
In Abschnitt III “Achieve the creation of decent jobs and adequate income through ecologically sound growth” schlummert weiteres Potential für die Weiterentwicklung des deutschen Beitrags zur Agenda nach 2015. Hierzu sollte education und insbesondere training deutlicher mit employment im Sinne eines Förderns von Beschäftigungsmöglichkeiten in Beziehung gesetzt werden. Dieser funktionale Zusammenhang sollte unter dem Ziel 9 „Create decent jobs and improve the global enabling economic environment“ verdeutlicht werden. Dies ist hilfreicher als das deutsche Eigenlob am Ende von Abschnitt III, wo es derzeit heißt „Promoting employment through vocational training is regarded as a German trademark“. Für Weltregionen, in denen die informelle Wirtschaft dominiert, ist berufliche Bildung nach deutschem Vorbild wenig geeignet.
Entrepreneurship wird derzeit nur in Abschnitt IV („Strengthen good governenance…“) und in Abschnitt 11 („Achieve gender equality…“) genannt. Dies greift zu kurz. Fördern von „entrepreneurship“ zum Schaffen von „employment“ (Aufbau selbständiger Existenz durch einschlägige Beratung, Kleinkredite etc.) sollte ausdrücklich in das Instrumentarium unter Abschnitt 9 („Create decent jobs…“) aufgenommen werden, wo das Positionspapier derzeit fordert:
By 2030, decrease the number of young people not in employment or training by x% i.a. by promoting education, vocational training, productive skills and employability
Auch hier sollte das Fördern von "entrepreneurship" ergänzend zur Förderung von „education“, „vocational training“ und „employability“ in den Maßnahmenkatalog aufgenommen werden. Gerade für Regionen mit informeller Wirtschaft ist „entrepreneurship“ bedeutsam. Dass die UNESCO in der Lage ist, einen Beitrag zu leisten, zeigt sich in ihren Aktivitäten in Asien (http://www.unescobkk.org/education/apeid/entrepreneurship-education).
Vocational learning
In einigen Zusammenhängen sollte der Begriff „training“ ergänzt oder ersetzt werden durch „vocational learning“, um in einem weiteren Sinne lebenslanges berufliches Lernen einzuschließen, insbesondere das Lernen am Arbeitsplatz, oft auch als non-formal learning oder informal learning oder als learning by doing bezeichnet. Dies würde auch den Ansatz des „Lernen, Wissen zu erwerben“ („learning to know“) im Sinne des Delors Report stärken.
Migration
Das Phänomen der Migration wird im Positionspapier ausschließlich im Zusammenhang mit extreme poverty erwähnt – jedoch nicht im Abschnitt I („Eradicate extreme poverty…“), sondern in der Einleitung zu Abschnitt III „Achieve the creation of decent jobs and adequate income through ecologically sound growth“.
Dort heißt es:
Migration can only be prevented by creating income opportunities through training and decent jobs.
In einer globalisierten Welt kann Migration nicht auf ein Phänomen reduziert werden, das es zu verhindern gilt. Auch kann das Phänomen nicht wie in Abschnitt III einseitig auf „emerging countries“ bezogen werden. Wenn beispielsweise die Freizügigkeit von Arbeitnehmern in der Europäischen Union in diesem Zusammenhang ignoriert wird, so stärkt dies den Verdacht, dass die „Post-2015 Agenda“ jedenfalls im Positionspapier – entgegen der ausdrücklichen Zielsetzung der UN – als eine Agenda für Entwicklungsländer verstanden wird, die für Deutschland ohne innenpolitische Konsequenzen bleiben soll.
Migration hat unterschiedliche Ursachen und Folgen, die einer differenzierten Betrachtung bedürfen. Sozio-ökonomische Integration von Migranten muss bereits im Bildungswesen einsetzen nicht erst bei der „creation of decent jobs and adequate income“. Auch ist „ecologically sound growth“ zwar eine hilfreiche, aber keine hinreichende Bedingung für das Verhindern von Migration.
Aus deutschen Erfahrungen nicht nur in Berlin-Kreuzberg wissen wir, dass Migration eine gewaltige Herausforderung für das Bildungswesen darstellt – sprachliche und kulturelle Barrieren sind zu überwinden, und das „learning to live together“ ist einzuüben.
Ein eigenes Kapitel „Education“?
Die obigen Punkte unterstreichen, dass ein integrativer Ansatz quer über die verschiedenen Fachgebiete (z.B. education – training – employment – reducing poverty – entrepreneurship) wichtig ist. Deshalb sollte dem offenbar vom UNESCO-Sekretariat verfolgten Ansatz, in der Post-2015 Agenda einen separat ausgewiesenen Abschnitt „Education“ zu verankern, mit Vorsicht begegnet werden.
Ein kohärenter deutscher Beitrag zur Agenda nach 2015
Im Kontext “education – training – employment – entrepreneurship” erscheint in Deutschland die Einbeziehung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) wichtig, da dieses – wie auch die Sozialpartner – seinen Einfluss auf die International Labour Organization (ILO) in der Debatte zur Agenda nach 2015 zur Geltung bringen kann. Nicht immer hat sich die Bundesrepublik Deutschland in der Vergangenheit bezüglich der Positionen, die sie einerseits bei der UNESCO, anderseits bei der ILO vorgetragen hat, durch Kohärenz ausgezeichnet.
In einem separaten Verfahren hat der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) der Bundesregierung Anfang im 2014 ein Politikpapier vorgelegt, das sich auf die Weiterentwicklung der „Sustainable Development Goals“ (SDGs) konzentriert. Dieses lässt den Eindruck entstehen, dass es letztlich von den einzelnen Ressorts abhängt, ob und in welchem Umfang die künftige Agenda auch als Leitlinie für deren jeweilige Ressortpolitik wahrgenommen und implementiert wird.
Abschnitt A der „Key Positions” endet mit dem Hinweis:
Germany's contribution to achieving the goals of the post-2015 will depend to a great extent on a coherent concept pursued by all Ministries.
Nicht erkennbar ist, wie ein solches kohärentes Konzept, das von allen Ministerien mitgetragen wird, noch rechtzeitig vor den abschließenden internationalen Beratungen zur künftigen Agenda entstehen könnte. Ebenso bleibt offen, wie dieses Konzept auch tatsächlich zu einer einheitlichen deutschen Position führen wird – quer über die Ressorts, und auf Bundesebene ebenso wie in den Ländern.
Rolle der jeweils zuständigen Ebenen und Institutionen in Deutschland
Wegen der Zuständigkeiten der Länder für das Bildungswesen wäre wünschenswert zu klären, wie die Bundesländer in die Konsensfindung und Umsetzung einbezogen werden können und müssen. Auf den Webseiten der Kultusministerkonferenz ist nicht erkennbar, dass sich man sich in diesem Gremium mit der Agenda nach 2015 oder einem deutschen Beitrag dazu befasst hätte.
Zwar steht derzeit erst die Erarbeitung der neuen Agenda an. Ein konkreter und verbindlicher deutscher Maßnahmenkatalog kann erst nach Verabschiedung dieser Agenda entstehen. Doch wäre es für die Beratung des deutschen Beitrags hilfreich, wenn nicht nur Ziele und Forderungen für die Weltgemeinschaft insgesamt formuliert würden. Es sollte auch frühzeitig sichtbar werden, auf welche Weise Deutschland zu einer Umsetzung der Agenda beizutragen hätte, wenn die von Deutschland vorgeschlagenen Ziele und Forderungen von der Weltgemeinschaft akzeptiert würden.
Die gegenwärtigen „Key Positions“ lassen ebenso wenig wie die „Leitplanken“ des WBGU erkennen, welche deutschen Verpflichtungen sich aus ihrer Aufnahme in die Agenda nach 2015 herleiten würden. Wünschenswert wäre eine Synopse, aus der zu jedem der vorgeschlagenen globalen Ziele erläutert wird, welche konkreten Folgerungen und Maßnahmen sich daraus für die Umsetzung der künftigen Agenda in Deutschland herleiten ließen, und wer in Deutschland dafür jeweils federführend wäre.
Damit ist nicht nur der deutsche Beitrag zu internationalen Aktivitäten gemeint, etwa deutsche Finanzierungsbeiträge zu internationalen Programmen. Ausdrücklich sind dabei diejenige Programme und Maßnahmen angesprochen, die von und in Deutschland in eigener Zuständigkeit in den verschiedenen Politikbereichen zu implementieren wären.
Wenn die Folgen für Deutschland nicht konkretisiert werden, besteht das Risiko, dass (ähnlich wie bei den Millennium Development Goals des Jahres 2000) die Agenda nach 2015 in Deutschland lediglich als Richtschnur für Entwicklungsländer und internationale Organisationen wahrgenommen wird. Die deutschen „Key Positions“ sollten aber ebenso wenig wie die Agenda nach 2015 als „Fensterreden“ verstanden werden, die in erster Linie für andere gelten.
Erleichtern der innerstaatlichen Debatte in Deutschland
In der Einleitung zu den „Key Positions“ heißt es mit Blick auf das Vorgehen der Bundesregierung:
suggestions from politics, civil society and the scientific community will be taken into account.
Auf seiner Website erklärt das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), eine breite Beteiligung anzustreben:
Auch auf nationaler Ebene ist in Deutschland ein breiter Konsultationsprozess mit der Zivilgesellschaft angestoßen worden, denn dafür, dass aus Plänen und Zielen dann auch etwas wird, brauchen wir alle Bürgerinnen und Bürger - umsetzen können wir nur gemeinsam. (http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/ziele/ziele/millenniumsziele)
Bedauerlich ist, dass die „Key Positions“ der Bundesregierung vom Februar 2014 bis heute nicht auf deren Webseiten der beiden federführenden Ministerien zu finden sind. Obwohl auf den Webseiten des BMZ zur Zukunftscharta „EINEWELT – unsere Verantwortung“ öffentlich dazu aufgefordert wird, Ideen und Themen zu benennen (https://www.zukunftscharta.de), findet sich auch dort kein Hinweis auf die „Key Positions“ der Bundesregierung zu der Agenda nach 2015.
Zu begrüßen wäre, wenn die federführenden Ministerien (BMZ und BMUB) die innerstaatliche Debatte über den deutschen Beitrag zur Weiterentwicklung der Agenda nach 2015 dadurch erleichtern würden, dass sie die Position der Bundesregierung transparent und proaktiv kommunizieren.
Hans Krönner, 09.07.2014
Künftige Nominierungen zum Welterbe aus Deutschland ausgewählt
(29.06.2014)
In einer Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz vom 12.06.2014 stellt die derzeitige Präsidentin, Frau Ministerin Löhrmann, NRW, die Entscheidung über künftige Nominierungen Deutschlands für den Eintrag in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes vor. |
Bestandteil dieser Pressemitteilung ist das ausführliche Gutachten des Fachbeirates (PDF, 480 KB), das sowohl die Grundlagen der Entscheidungen als auch die Wertungen aller eingereichten Anträge enthält.
Die beiden Berliner Anträge (Jüdischer Friedhof Berlin-Weißensee; Karl-Marx-Allee / Interbau 1957) wurden nicht in die Tentativliste aufgenommen. Die Gründe sind den Seiten 28 und 29 des Gutachtens zu entnehmen. Diese Entscheidung ist jedoch mit Empfehlungen zur Weiterarbeit an den Anträgen verbunden. Eine Aufnahme zu einem späteren Zeitpunkt ist somit nicht ausgeschlossen.
Dr. Angelika Hüfner
Entscheidungsfindung über das Weltkulturerbe unter Ausschluss der Öffentlichkeit?
(22.06.2014)Unter dieser Überschrift stellte die Abgeordnete Sabine Bangert (Grüne) im Januar 2014 zehn Fragen an den Senat von Berlin.
Die Fragen betreffen den Sitzungsort des Welterbekomitees der UNESCO im Jahre 2015 (Bonn, Berlin?) sowie die Entscheidungsfindung über deutsche Vorschläge für die Aufnahme in das Weltkulturerbe. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Transparenz und auf Beteiligung der Öffentlichkeit.
Die Fragen der Abgeordneten Sabine Bangert und die Antworten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt vom 21. Februar 2014 können in der Drucksache 17/13126 des Abgeordnetenhauses von Berlin nachgelesen werden (PDF, 160 KB)
Workshop-Reihe "Welterbe und kulturelle Vielfalt in Theorie und pädagogischer Praxis"
(14.05.2014)
Das Institut 'Heritage Studies' der Internationalen Akademie für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie (INA) an der Freien Universität Berlin bietet in Kooperation mit der Robert-Jungk-Oberschule eine kostenfreie monatliche Vorlesungs- und Workshop-Reihe zum Thema "Welterbe und kulturelle Vielfalt in Theorie und pädagogischer Praxis" an. |
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In einer Kombination aus Vorträgen und Workshops möchten die Referenten gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen möglichen schulischen Umgang mit Themen wie 'kulturelle Vielfalt' und 'Welterbe' diskutieren. Dabei soll der Begriff 'Kulturerbe' genauer unter die Lupe genommen werden: Was bedeutet Kulturerbe eigentlich? Was sagt die UNESCO dazu? Und was hat das eigentlich im Schulunterricht zu suchen?
Kulturen werden von Menschen erschaffen, genauso wie sie durch Menschen zerstört werden. Das betrifft die materielle und die geistige Kultur, die Kunst genauso wie kulturelle Institutionen und Alltagskulturen. Unsere Kultur bestimmt, wer wir sind und wie wir uns verhalten. Deswegen ist sie der UNESCO so wichtig, denn ein bewusster Umgang mit Kultur kann Frieden stiften und gegenseitiges Verstehen fördern.
In der Veranstaltungsreihe soll nun gemeinsam überlegt werden, wie Welterbe für seinen friedensstiftenden Auftrag aufbereitet und vermittelt werden könnte. Diskutiert werden soll zum Beispiel, ob es überhaupt sinnvoll ist, Welterbe im Unterricht zu behandeln, und wie man Welterbe für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft nutzen könnte. Folgende Kernthemen stehen dabei im Mittelpunkt:
- Potentiale von Welterbe für Erziehung und Bildung und für den Umgang mit kultureller Vielfalt,
- Möglichkeiten der Einbeziehung von Welterbe in Lehrpläne und Lernprogramme,
- Erfolgreiche Praktiken und Projekte zum Thema Welterbe,
- Chancen didaktischer Aufbereitung des Themas Welterbe.
Das Institut Heritage Studies (IHS) ist ein Forschungs- und Wissenschaftszentrum, das sich mit dem Thema des durch die UNESCO definierten Erbes und dessen vielfältigen Konstruktionen auseinandersetzt.
Insofern steht für das IHS ein umfassendes Verständnis vom Erbe der Menschheit im Vordergrund. Das materielle und immaterielle kulturelle Erbe, die Kulturen und Methoden der Erinnerung und das Naturerbe sind dann menschliche Hinterlassenschaften, die das Erbe der Menschen in einen breiten Kontext stellen und als ein Potential für nachhaltige und menschliche Entwicklung begriffen werden.
Prof. Marie-Theres Albert
Institut Heritage Studies
Erich-Weinert-Str. 1
03046 Cottbus
Tel.: +49 (0) 355 69-2514
Fax.: +49 (0) 355 69-2535
E-Mail: albert@tu-cottbus.de
Veranstaltungsort
Robert-Jungk-Oberschule
Raum 221
Sächsische Straße 58
10707 Berlin
U-Bahnlinien 2,3 & 7 (Fehrbelliner Platz)
Bus 101, 104, 115
Themen und Termine (jeweils 18.00 - ca. 20.00)
15. Mai 2014
Einführungsvortrag
"Erbe und kulturelle Vielfalt"
Referentin: Prof. Dr. Marie-Theres Albert
05. Juni 2014
Vortrag und Workshop
"Wie der Einbezug kultureller Vielfalt gegensätzliche Interessen zusammenbringen kann – Aus dem Dresdner Elbtal-Fall lernen"
Referentin: Bénédicte Gaillard
10. Juli 2014
Diskussionsrunde
"Education for All – Tool for Development?"
Diskussionsrunde im Rahmen der International Summer-Academy "Understanding Heritage" der International Graduate School: Heritage Studies
Referentinnen und Referenten: Prof. Dr. Ströter-Bender; Brigitte C. Wilhelm; Abdel Kader Barounga; Claudia Grünberg
11. September 2014
Vortrag und Workshop
"Was hat das immaterielle Kulturerbe in der Schule zu suchen? - Zum schulischen Umgang mit immateriellem Erbe als Motor für nachhaltige Entwicklung"
Referentin: Marlen Meißner
9. Oktober 2014
Vortrag und Workshop
"Sprechen über Erbe und Welterbe als Möglichkeit des Lernens über Vielfalt in der Migrationsgesellschaft?" Referent: Manuel Peters
6. November 2014
Vortrag und Workshop
"Welterbe und Globalisierung – Können wir durch das Erbe etwas Neues über Vielfalt lernen?"
Referent: Robert Rode
11. Dezember 2014
Abschlussvortrag
"Vielfalt, Erbe und Kunstpädagogik"
Referentin: Prof. Dr. Ströter-Bender (angefragt)
Weiterführende Infos unter www.ina-fu.org/institute/ihs
Foto: Workshop-Reihe "Welterbe und kulturelle Vielfalt in Theorie und pädagogischer Praxis"
UNESCO-Gedenken an Johann Gottfried Schadow
(27.04.2014)
Die UNESCO erinnert an den bedeutsamsten Bildhauer des deutschen Klassizismus, der vor 250 Jahren, am 20. Mai 1764, in Berlin geboren wurde. |
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Die Tourismuszahlen in Berlin weisen seit Jahren Rekordmarken auf. 2013 kamen 11,3 Millionen Gäste, 27 Millionen Übernachtungen verzeichnete die Statistik.
Ein Besuchermagnet ist das Brandenburger Tor. Viele bewundern den klassizistischen Bau, der besonders nach der Wiedervereinigung (1989) zum Symbol der Stadt geworden ist und mit seiner wechselvollen Geschichte auch die Entwicklung Deutschlands widerspiegelt. Dieses Bauwerk hatte der Stadtbaumeister Carl Gotthard Langhans 1788-91 in Anlehnung an die Propyläen in Athen geschaffen. Der Auftraggeber war der preußische König Friedrich Wilhelm II. (1744-97), der das Tor nach dem Revolutionsjahr von 1789 als Friedenspforte verstanden wissen wollte, was durch die Figur der Friedensgöttin auf der Quadriga zum Ausdruck kommt. Im Gefolge der Befreiungskriege wurde das Tor mit der Friedensgöttin zur Siegesgöttin und zum Sinnbild des Sieges über die Tyrannei.
Nur wenige kennen den Schöpfer der Quadriga, die das Tor bekrönt: Johann Gottfried Schadow, vor 250 Jahren, am 20. Mai 1764 in Berlin geboren und dort auch am 27. Januar 1850 gestorben.
Die UNESCO macht auf Vorschlag Deutschlands auf diesen Jahrestag aufmerksam, denn Schadow ist der bedeutendste Bildhauer des deutschen Klassizismus, ein bedeutender Grafiker und Begründer der Berliner Bildhauerschule. Zu seinen Schülern gehören u.a. Christian Friedrich Tieck und Christian Daniel Rauch.
Seine Kindheit und Jugend verbringt Schadow in der Gegend um das Hallesche Tor. Er besucht das Gymnasium zum Grauen Kloster. Es stellt sich heraus, dass die Ausbildung für die besonderen zeichnerischen Fähigkeiten des jungen Schadow nicht ausreicht, so dass er ab 1776 zusätzlichen Zeichenunterricht erhält. Zwei Jahre später entscheidet er sich für den Beruf des Bildhauers und wird Schüler des preußischen Hofbildhauers Tassaert, bei dem er seine gesamten bildhauerischen Techniken erlernt.
1785 heiratet er die Tochter eines Wiener Juwelenhändlers, Marianne Devidel und kehrt erst 1787, nach einem längeren Italienaufenthalt, nach Berlin zurück. Ein Jahr später wird Schadow bereits zum Leiter der Hofbildhauerwerkstatt ernannt. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Oberhofbauamt und dessen Direktor Langhans entstehen viele gemeinsame Schöpfungen, 1793 die erwähnte Quadriga.
Der preußische König wollte eine Allegorie des Friedens schaffen. Schadow entschied sich, mit dem Pferdegespann an griechische Vorbilder anzuknüpfen. Die Göttin gestaltete er nach römischem Vorbild (Victoria). Im Gegensatz zum dynamisch gestalteten Gespann wurde die stehende Göttin schon damals oft als steif empfunden. Dieses Missverhältnis nahm Schadow aber bewusst in Kauf, weil eine bewegte Göttin zu sehr nach Kampf aussah. Zwar verminderte er diesen Eindruck später, indem er die Frauenfigur mit einem wallenden Gewand bekleidete, der Widerspruch zwischen Pferdegruppe und unbewegter Lenkerin blieb jedoch bestehen. Diese Spannung in der Plastik macht Schadow letztlich aber auch berühmt.
Zum Nationaldenkmal der Deutschen wird das Tor mit der Quadriga vor allem dadurch, dass Napoleons Truppen die Wagengruppe demontieren und nach Paris überführen. Als die Plastik nach den Befreiungskriegen erheblich lädiert zurückkommt, ist sie das Symbol des Sieges über Napoleon.
Die Kunstauffassung des Klassizismus und die naturalistische Darstellung hatte sich gegen das bis dahin vorherrschende Rokoko durchgesetzt.
Schadows berühmtesten Werke entstehen in dieser Zeit. Es sind unter anderem:
- das Grabmal des Grafen Alexander von der Mark (1790, Alte Nationalgalerie)
- das Zieten-Denkmal und das Denkmal für den „Alten Dessauer“ Fürst Leopold I. (1794/1800 am Wilhelmplatz)
- das antikisierende Doppelstandbild der Prinzessinnen Luise und Friederike von Mecklenburg- Strelitz (1797, Alte Nationalgalerie)
Später kommen noch hinzu:
- das Denkmal für Martin Luther (1821 in Wittenberg) und
- die Bronzestatuette Friedrich II mit seinen Windhunden (1822, Bode Museum).
Tatsächlich hat Schadow noch wesentlich mehr Bildhauerarbeiten geschaffen. Er kann sich ein hochherrschaftliches Bürgerhaus (1803-05) im klassizistischen Stil errichten, das noch heute sehenswert ist und zu den ältesten Bürgerhäusern Berlins gehört (Schadowstraße 8-11 in Mitte).
Aber er erhält immer weniger Aufträge, besonders seit der Ernennung von Friedrich Wilhelm III.(1770 1840) zum preußischen König 1797. Der wendet sich von Schadow ab und bevorzugt eine mehr idealistische Kunstauffassung, wie sie beispielsweise der Schadow-Schüler Christian Daniel Rauch vertritt.
Schadow konzentriert sich zunehmend auf die Lehre: 1816 wird er zum Direktor der Königlichen Preußischen Akademie der Künste ernannt. 1830 erfolgt die Ernennung zum Ehrendoktor der Philosophie durch die Berliner Universität. 1846 wird er Mitglied der Kunstakademie Brüssel.
Am 27. Januar 1850 stirbt Johann Gottfried Schadow, 85-jährig. Er ist bestattet auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Mitte.
Nur eine einzige Ehrung ist für den großen Bildhauer und Künstler in Deutschland vorgesehen. Die Stiftung Stadtmuseum Berlin präsentiert Schadow im Ephraim Palais in Mitte.
Der Ausstellung gebührt das Verdienst den Künstler nicht nur als bedeutsamen Bildhauer zu darzustellen, sondern auch in seiner Vielgestaltigkeit zu zeigen: als Zeichner, Freimaurer, Direktor der königlichen Akademie der Künste, als Mitglied mehrerer Vereine, u.a. als Schachspieler und Laienschauspieler. Seine Kunsttheorie wird durch Zeichnungen und Körperstudien deutlich. Es ist seine an der Antike geschulte Art und die naturalistische Genauigkeit, die seine Arbeit geprägt hat.
Michael Metto
Weiterführende Infos unter www.stadtmuseum.de/ausstellungen/unser-schadow
Foto: Johann Gottfried Schadow (Wikimedia)
BERLIN INFO Nr. 57 erschienen
(10.03.2014)Das BERLIN INFO des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit Nr. 57 vom März 2014 ist jetzt verfügbar.
Aus dem Inhalt:
- Einladung zur Mitgliederversammlung der Berliner Komitees am 24.03.2014
- Dialog Stadt-Land: 2. Berlin-Brandenburgischer Salon an der Humboldt Universität zu Berlin
- Reise zum UNESCO-Welterbe (Italien – Königliches Piemont)
- Welterbe-Ausstellung in Neukölln
- UNESCO-Projektschulen: Aktuelles aus der Bundeskoordination
- UNESCO ehrt Max Weber
- Neuerscheinung: United Nations Handbook 2013-14
Das komplette BERLIN INFO Nr. 57 finden Sie unter dem Menüpunkt "UNESCO Berlin Info" oder unter dem nachstehenden Link zum Download.
Weiterführende Infos unter www.unesco-berlin.de/pdf/pdf-download.php?doc=download-36.pdf
Foto: BERLIN INFO Nr. 57 erschienen
Welterbe-Ausstellung in Spandau
(08.03.2014)
Die Gropius Spandau Arcaden und der UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V. präsentieren vom 20. bis 29. März 2014 eine Reise zu allen 38 Welterbestätten Deutschlands. |
![]() Welterbe-Ausstellung in Spandau |
Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, den 20. März 2014 um 14:00 Uhr durch Herrn Christian Frauenstein (Centermanager), Herrn Prof. Dr. Klaus Hüfner (Ehrenmitglied des UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V.) und Herrn Helmut Kleebank (Bezirksbürgermeister).
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit regt alle Interessierten an, an der Eröffnung teilzunehmen und die Ausstellung zu besuchen.
Ort: Spandau Arcaden, Klosterstraße 3, 13581 Berlin
Anfahrt:
S-Bahn Linie S5 bis Haltestelle Spandau
U-Bahn Linie 7 bis Haltestelle Rathaus Spandau
Bus M32, X33 und weitere Linien bis Haltestelle Rathaus Spandau
Auto aus Norden über den Altstädter Ring, aus Süden über die Wilhelmstraße, aus Osten über die Ruhlebener Straße, aus Westen über Brunsbütteler Damm und Am Bahnhof.
Parkplätze stehen zur Verfügung.
Foto: Welterbe-Ausstellung in Spandau
UNESCO – Quo vadis?
(08.03.2014)Seit 2011 zahlen die USA wegen der Aufnahme Palästinas in die UNESCO nicht mehr ihren Pflichtbeitrag, der immerhin 22 Prozent des ordentlichen UNESCO-Haushalts ausmacht. Da sie aber weiterhin Mitglied der Organisation geblieben sind, haben sie auf der 37. Generalkonferenz im November 2013 ihr Stimmrecht verloren. Zugleich erklärte der US-Botschafter, dass die Obama-Administration aufgrund der innerstaatlichen Rechtslage weiterhin nicht in den Lage sei, ihren Pflichtbeitrag in Höhe von jährlich rund 75 Mio. US-Dollar zum ordentlichen Haushalt zu zahlen.
Die durch dieses Verhalten ausgelöste Finanzkrise ließ sich auch mit einem von der Generaldirektorin eingerichteten Notstandsfonds nicht lösen, da bisher kein einziger EU-Staat einen freiwilligen Beitrag dazu geleistet hat. Gezahlt haben unter anderem Katar und Saudi-Arabien jeweils 20 Mio. US-Dollar sowie Algerien und die Türkei jeweils fünf Mio. US-Dollar, zusammen deutlich mehr als die Hälfte aller bisher eingegangenen Beträge.
Mein Vorschlag, kurzfristig einen Darlehensfonds einzurichten, solange die USA ihren Beitragspflichten nicht nachkommt, war als eine Art Überbrückungsfonds gedacht. Die anderen Mitgliedstaaten sollten durch Darlehen entsprechend ihren Beitragssätzen die entstandene Finanzierungslücke füllen, um das auf der 36. Generalkonferenz 2011 beschlossene Arbeitsprogramm für 2012-2013 ordnungsgemäß durchführen zu können. Dieser Vorschlag wurde ebenso verworfen wie meine Idee, beim Internationalen Gerichtshof ein Gutachten anzufordern, um zu klären, ob es völkerrechtlich erlaubt sei, Mitglied der UNESCO zu bleiben, ohne die Beitragspflichten zu erfüllen.
Daher blieb nur die Möglichkeit, entsprechende Einsparungen umzusetzen. Seit 2012 mussten in der Folge neben Personaleinsparungen sämtliche Haushaltsansätze der UNESCO um rund 30 Prozent und alle Programm-Aktivitäten um etwa 50 Prozent reduziert werden. Dies gilt auch für die Jahre 2014-2015, wo anstelle eines bereits seit 2010-2011 angestrebten nominalen Nullwachstums in Höhe von 653 Mio. US-Dollar ein Ausgabenplan von lediglich 507 Mio. US-Dollar von der Generalkonferenz verabschiedet worden ist. Mit dem notwendigen Personalabbau von etwa 700 Stellen zwischen 2010 und 2014 wird der Personalbestand um etwa ein Drittel reduziert.
Aber die Finanzkrise macht auch eine Strukturkrise der Organisation sichtbar. Seit 1991 werden anstelle von Persönlichkeiten Mitgliedstaaten, vertreten durch Botschafter/innen, in den Exekutivrat gewählt. Zahlreiche Mitglieder des Exekutivrats verletzen bei der Entsendung ihrer Vertreter/innen die Vorschriften der Verfassung, da sie Persönlichkeiten vorschlagen, die weder "auf einem oder mehreren Gebieten der UNESCO sachverständig" sind noch für die gewählte Zeit von vier Jahren in diesem Amt bleiben.
Oftmals wird von einer dualen Rolle der UNESCO gesprochen, wonach sie sowohl als eine Entwicklungshilfe-Agentur als auch als eine Agentur für internationale Zusammenarbeit tätig sei. Vergleicht man jedoch die zur Verfügung stehenden ordentlichen und außerordentlichen Finanzmittel mit denen anderer UN-Institutionen einschließlich der Bretton-Woods-Organisationen, so erscheint diese Doppelfunktion äußerst fragwürdig.
Auch der kurz- und mittelfristige Planungsprozess verläuft immer noch in alten Bahnen. Zwar beteiligten sich beim Prozess der Planerstellung für die diesmal aus entwicklungspolitischen Gründen von zwei bzw. sechs auf vier bzw. acht Jahre verlängerten Phasen über die Hälfte der Mitgliedstaaten mit ausgefüllten Fragebögen. Deren Antworten wurden dann vom Sekretariat ohne erkennbaren methodischen Ansatz zusammengefasst, aber eine zweite Runde der inhaltlichen Prioritätensetzung angesichts der gegenwärtigen Finanzsituation und der globalen Unsicherheiten blieb ebenso aus wie eine zeitliche Abstimmung mit der Nach-2015-Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen.
Ich schlage eine Reduzierung der Mitgliederzahl des "verstaatlichten" Exekutivrats von gegenwärtig 58 auf 30 Staaten vor, wobei auch die Möglichkeit einer direkten Wiederwahl abgeschafft werden sollte, um eine quasi-ständige Mitgliedschaft einiger Staaten zu verhindern und ein höheres Maß an Rotation zu erlauben. Parallel dazu soll mit einem Forschungsrat ("Akademia") ein gleichrangiger Ausschuss für kompetente Nicht-Regierungspartner gegründet werden, der ebenfalls aus 30 Vertretern internationaler NGOs besteht. Beide Räte sollten im Auftrage der Generalkonferenz und im gegenseitigen Konsens sowohl für den Prozess der mittel- und langfristigen Planaufstellung als auch für die Plandurchführung und -evaluierung zuständig sein.
Die Aufsichtsräte der UNESCO-Fachinstitute vor allem im Bildungsbereich sollten sich in Zukunft nicht aus Regierungsvertretern, sondern ausschließlich aus ausgewiesenen Fachleuten zusammensetzen, denn die Fachinstitute sollen als "Denk-Leuchttürme" agieren, als Exzellenz-Zentren "gegen den Strom" denken und Anstöße für innovative Programm-Aktivitäten liefern. Auch der Ausschuss für Menschenrechtsfragen (CR-Ausschuss) des Exekutivrats darf nicht einer zunehmenden Politisierung zum Opfer fallen, sondern muss in ein Expertengremium umgewandelt werden. Die jüngst erfolgte Initiative Kubas, eine offene Arbeitsgruppe des Exekutivrats im Frühjahr 2014 einzurichten, um das Individualbeschwerde-Verfahren endlich abschaffen zu können, deutet auf einen unerfreulichen politischen Druck unter dem Deckmantel von "Sparmaßnahmen".
Die zukünftige Finanzierung der UNESCO muss auf jeden Fall gesichert sein. Ich schlage daher vor: Langfristig sollte beim Pflichtbeitrag zum ordentlichen Haushalt eine neue Höchstgrenze von 10 anstatt von bisher 22 Prozent eingeführt werden, um nicht länger von einem einzigen Staat finanziell abhängig zu sein. Die bisherige Orientierung an der Beitragstabelle der Vereinten Nationen kann durchaus flexibel gehandhabt werden, wie es bei anderen UN-Sonderorganisationen der Fall ist. Darüber hinaus sollte bei konkreten Projekten von den sich beteiligenden Mitgliedstaaten Gebühren erhoben werden, die sich prozentual an den Beitragssätzen zum ordentlichen Haushalt orientieren. Ein solches Verfahren existiert zum Beispiel bei der OECD.
Die gegenwärtige Finanzkrise legt zahlreiche strukturell-organisatorische sowie inhaltliche Probleme der Organisation offen. Bisherige Reform-Vorschläge haben die bestehenden Strukturen nicht in Frage gestellt. Wer umfassende Struktur-Reformen vom UNESCO-Sekretariat erwartet, muss sich mit konkreten Vorschlägen auch an den hierzu notwendigen Aktivitäten beteiligen. Dies gilt für alle Mitgliedstaaten und deren UNESCO-Nationalkommissionen. Das gegenwärtige Krisenmanagement durch Sekretariat und Exekutivrat reicht nicht aus. Sämtliche Anstrengungen sollten darauf gerichtet sein, dass die UNESCO in ihren Zuständigkeitsbereichen zur Denkfabrik des UN-Systems umgebaut wird und damit die Forderungen zur Konzentration, Transparenz und Partizipation deutlicher als bisher erfüllen kann.
Prof. Dr. Klaus Hüfner
Dieser Bericht ist soeben in der Ausgabe März 2014 von GLOBAL VIEW erschienen, dem unabhängigen Magazin der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN) und des Akademischen Forums für Außenpolitik (AFA): GLOBAL VIEW (siehe Titelseite und Seiten 6-7).
Weiterführende Infos unter » www.globalview.at
Welterbe-Ausstellung in Neukölln
(23.02.2014)
Die Gropius Passagen und UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V. präsentieren vom 6. bis 15. März 2014 eine Reise zu den Welterbestätten Deutschlands. Gegenstand der Ausstellung sind die 38 Welterbestätten Deutschlands, welche anhand von Bildern und beispielhaften Exponaten zu deutschen Baudenkmälern, Städteensembles sowie Industriedenkmäler und außergewöhnliche Naturlandschaften präsentiert werden. |
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Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit regt alle Interessierten an, die Ausstellung zu besuchen und an der Eröffnung teilzunehmen!
Mit freundlichen Grüßen
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: U7 (Rudow - Rathaus Spandau) bis U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee; Bus 172, 736 sowie N72, M11 und X11. Mit dem Auto: Parkhaus 2 (Kaufland, Media Markt) im Hauptgebäude.
Foto: Ausstellung "Deutschlands Welterbe" (Foto: Gropius Passagen Berlin)
Einladung “Von innen nach außen – die Novemberprogrome 1938 in Diplomatenberichten aus Deutschland"
(02.02.2014)
Der Vorstand lädt alle Mitglieder und ihre Freunde zu folgender gemeinsamen Veranstaltung mit dem “Centrum Judaicum” und dem “Verband für Internationale Politik und Völkerrecht” ein:
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Einführung und Besuch der Ausstellung: "Von innen nach außen – die Novemberprogrome 1938 in Diplomatenberichten aus Deutschland”.
Termin: Donnerstag, 27. Februar 2014, 10.00 Uhr
Treffpunkt: Neue Synagoge, Oranienburger Str. 28-30, Berlin
Eintritt: 3 Euro
Mit freundlichen Grüßen
Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit
BERLIN INFO Nr. 56 erschienen
(15.12.2013)Das BERLIN INFO des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit Nr. 56 vom Dezember 2013 ist jetzt verfügbar.
Aus dem Inhalt:
• 37. Generalkonferenz der UNESCO
• 42. Internationales Schülerseminar in Berlin
• Stadt-Land-Dialog Berlin-Brandenburg
• Brief an die Bundeskanzlerin zur Haushaltslage der UNESCO
• Buchpräsentation "Wer rettet die UNESCO?"
• Reise zum UNESCO-Welterbe in Deutschland
• Personalien
• UNESCO-Jahrestage 2014-2015.
Die USA zahlen seit 2011 keine Pflichtbeiträge mehr an die UNESCO. Der Organisation fehlen damit rund 22% ihres regulären Budgets.
Im Juli 2013 hatten die Vorsitzenden der UNESCO-Clubs von Berlin und Joachimsthal (Brandenburg) an die Bundeskanzlerin appelliert, sich für die finanzielle Sicherung der UNESCO einzusetzen. Das Schreiben blieb leider bislang ohne erkennbare Resonanz.
Der Ehrenvorsitzende des Berliner Komitees, Prof. Dr. Klaus Hüfner, präsentierte im Oktober 2013 sein Buch "Wer rettet die UNESCO?". Darin beschreibt er die aktuelle Situation der UNESCO und vertritt Thesen zur ihrer Zukunft.
Im November 2013 verabschiedete die Generalkonferenz der UNESCO schließlich einen um 22% reduzierten Haushaltsplan für 2014-2015. Zahlreiche bewährte Programme der UNESCO werden erheblich reduziert oder völlig gestrichen.
Die aktuelle Finanzkrise der UNESCO bildet den Schwerpunkt der Dezember-Ausgabe des BERLIN INFO.
Darüber hinaus wird über Aktivitäten des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit berichtet:
• das 42. Internationale Schülerseminar (November 2013),
• den Stadt-Land-Dialog zwischen dem Berliner Komitee und dem UNESCO-Club Joachimsthal, und
• die Reise zu fünf Stätten des UNESCO-Welterbes im Südwesten Deutschlands (September 2013).
Das komplette BERLIN INFO Nr. 56 finden Sie unter dem Menüpunkt "UNESCO Berlin Info" sowie nachstehend zum Downloaden.
Download als pdf-Datei: unesco-berlin-news-92.pdf
Foto: BERLIN INFO Nr. 56 Dezember 2013
Reise zum Welterbe Piemont vom 23. bis 30. August 2014
(15.12.2013)
Unter dem Motto "Italien/Königliches Piemont – auf den Spuren des UNESCO-Welterbes" ist eine weitere Studienreise geplant. |
Die Reise wird von Lothar Kögel Studienreisen in Zusammenarbeit mit dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit durchgeführt. Programmablauf, Leistungen und Reisepreis finden Sie hier.
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an den Reiseleiter Herrn Rainer Mallée (rainer.mallee@gmx.de, Telefon 030/817 52 97), oder an Lothar Kögel Studienreisen (reisen@koegelreisen.de, Telefon 030/771 30 10).
Bürger helfen Bürgern. Berliner unterstützen eine lokale Bildungs-Initiative in Kamerun
(08.12.2013)Im Rahmen des Projekts „Jugend von Bansoa“ unterstützt ein privater Berliner Freundeskreis die Berufsausbildung von benachteiligten Jugendlichen in einer ländlichen Region im Grasland von Kamerun. Im September 2013 hat der Vorstand des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit für dieses Initiative die ideelle Patenschaft übernommen.
Vorgeschichte
Im Jahre 2006 reiste eine Gruppe Berliner Freunde in das Grasland von Kamerun, um sich über die Arbeit einer lokalen Frauen-Initiative zu informieren. Die Frauen hatten zunächst zwei private Kindergärten und dann zwei private Grundschulen geschaffen. Damit sollten in dieser ländlichen Region bessere Bildungschancen für die Kinder geschaffen werden. Zugleich war die Betreuung der Kinder eine Voraussetzung dafür, dass die Mütter einer Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft nachgehen konnten.
Der Berliner Freundeskreis hatte diese Initiative bereits einige Jahre lang mit Spenden unterstützt.
Mittlerweile sind beide Grundschulen staatlich anerkannt. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Fortbildung der Lehrkräfte hat einen so guten Ruf, dass auch Lehrkräfte öffentlicher Schulen daran teilnehmen.
Schwerpunkt Berufsausbildung
Die beiden Schulen werden inzwischen von privaten Partnern aus den Niederlanden und aus Spanien finanziell und personell großzügig unterstützt. Die Bemühungen der Berliner Freunde konzentrieren sich seither auf eine neue Zielgruppe: Jugendliche, die vorzeitig die Schule verlassen haben, sollen bei örtlichen Handwerkern eine berufliche Ausbildung erhalten. Dadurch sollen den Jugendlichen Perspektiven für die persönliche Entwicklung geschaffen werden. Längerfristig sollen sie damit auch in die Lage versetzt werden, ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Von Herbst 2011 bis Frühjahr 2013 wurden insgesamt zehn Jugendliche von fünf örtlichen Handwerkern ausgebildet als Tischler, Metallschweißer, Schneiderinnen und Motorradmechaniker. In einer feierlichen Zeremonie wurden im Frühjahr 2013 den Absolventen ihre Zertifikate überreicht. Zugleich erhielten sie kleine Erstausstattungen an Werkzeug für die künftige Berufsausübung.
Im Herbst 2013 hat die Ausbildung der zweiten Gruppe von zehn Jugendlichen begonnen: zwei Motorradmechaniker, ein Automechaniker, eine Damenfriseurin, zwei Zimmerer, ein Informatiker und drei Schneiderinnen.
Kosten und Finanzierung
Für die Ausbildung im Projekt „Jugend von Bansoa“ entstehen Kosten: Vergütung der Handwerker für ihre Ausbildungstätigkeit; Werkzeuge und Materialien; Arbeits- und Schutzkleidung; Fahrtkosten; Verpflegung für die Jugendlichen am Ausbildungsort; ausbildungsbedingte medizinische Untersuchungen und Behandlungen.
Das ehrenamtliche Management des Projekts in Bansoa durch einen pensionierten Beamten des Kameruner Arbeitsministeriums wird mit einer Aufwandsentschädigung honoriert. Hinzu kommen Aufwendungen für das Büro, für Fahrtkosten, für die Nutzung von Computer, Drucker, Telefon und Internet.
Die Familien der Jugendlichen können nur knapp ein Fünftel dieser Kosten selbst aufbringen. Der Rest wird aus Spenden der Berliner Freunde finanziert. Die Ausbildung der ersten zehn Jugendlichen haben die Berliner Freunde mit insgesamt rund 6.000 Euro gefördert.
Seit Oktober 2013 fördern die Berliner Freunde die Ausbildung der zweiten Gruppe von zehn Jugendlichen.
Ideelle Patenschaft
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit hat die langjährigen Bemühungen des Berliner Freundeskreises um die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen im Grasland von Kamerun gewürdigt. Im September 2013 hat der Vorstand des Berliner Komitees für das Projekt „Jugend von Bansoa“ die ideelle Patenschaft übernommen.
Weitere Informationen
Ausführliche Informationen über das Projekt „Jugend von Bansoa“ und ergänzende Berichte in deutscher und französischer Sprache sind hier verfügbar.
Foto: Frühjahr 2013: Feierliche Übergabe der Zertifikate
Internationales Schülerseminar 2013
(08.12.2013)Zum bereits 42. Mal fand vom 10. bis 15. November 2013 das Internationale Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen statt – auch diesmal mit tatkräftiger finanzieller und inhaltlicher Unterstützung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.
Sechs Tage lang arbeiteten 22 Schülerinnen und Schüler aus sieben Berliner UNESCO-Schulen, fünf weiteren UNESCO-Schulen aus Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sowie von internationalen Kooperationspartnern in Dänemark, Schweden, Litauen, Polen und Frankreich intensiv zum Thema:
60 Years of UNESCO's Associated Schools Project – Education is a Human Right.
Den Auftakt am Anreisetag bildete ein stimmungsvoller Kennenlern-Abend im Beisein des Begründers der Seminarreihe und Mitglieds des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit Rainer Mallée – und auch der eigentliche Seminarbeginn am darauf folgenden Morgen, ein zum tiefen Nachdenken und engagierten Diskutieren einladender Eröffnungsvortrag des ehemaligen Präsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Klaus Hüfner zum Thema Bildung als Menschenrecht wurde durch ein Mitglied des Komitees geprägt.
Nach dieser theoretischen Einstimmung machten sich die 15-18-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom „Basislager“ im Gästehaus der UFA-Fabrik in Berlin-Tempelhof aus auf den Weg zu einem geführten Stadtspaziergang durch die Berliner Innenstadt mit Bildungsakzent: von der Ernst-Reuter-Schule und der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße über den Alexanderplatz, die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und das Haus des Lehrers zur Museumsinsel, zur Humboldt-Universität, dem Mahnmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz, und von dort mit einem Schlenker über den Französischen Dom und das Hugenottenmuseum zum Reichstagsgebäude und zum Bundeskanzleramt.
Der folgende Tag an der Königin-Luise-Stiftung diente einer ausführlichen Internetrecherche zum Thema und der künstlerischen Auseinandersetzung mit diesem im Rahmen eines Theaterworkshops, während am Mittwochvormittag eine umfangreiche Passantenbefragung zu Bildungsfragen und am Nachmittag Expertengespräche mit verschiedenen Fachleuten für Inklusion und Bildungsinnovation auf dem Programm standen.
Am vorletzten Tag ging es dann wieder um den künstlerischen Umgang mit dem Seminarthema; diesmal in Form eines Grafikworkshops an der Nelson-Mandela-Schule, dem sich am Abend ein offizieller Empfang der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung für die Schülerinnen und Schüler anschloss.
Der Morgen des Abreisetages schließlich hielt den inhaltlichen Höhepunkt des Seminars bereit: die Präsentation der über die Woche erarbeiteten Dokumentationen und mit deren Hilfe die Zusammenschau und Diskussion aller Erkenntnisse, die die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema produzierte.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass Bildung ganz im Sinne Nelson Mandelas der Schlüssel zu einem besseren Leben für alle ist und als Menschenrecht weltweit noch viel mehr in den Vordergrund gestellt werden muss; nicht nur mit Worten, sondern mit Taten.
Ganz besonders spannend anzusehen war auch in diesem Jahr, wie umfangreich und differenziert die Schülerinnen und Schüler aus halb Europa ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen in die geführten Diskussionen einbrachten und so den Horizont aller erweitern konnten.
Das Thema des 43. Seminars im November 2014 wird anlässlich des einhundertsten Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges und des 75. Jahrestages des Beginns des 2. Weltkriegs das wichtigste aller UNESCO-Themen sein: der Frieden und seine Sicherung. Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit freut sich schon jetzt auf ein ähnlich erfolgreiches internationales Schülerseminar im kommenden Jahr.
Lutz MANNES
Foto: Internationales Schülerseminar 2013 Foto: Mannes
Buch-Präsentation: Wer rettet die UNESCO?
(16.11.2013)
Zum 17. Oktober lud die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) in Zusammenarbeit mit dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit zu einer Diskussion über die von Klaus Hüfner in seinem Buch "Wer rettet die UNESCO?" vertretenen Thesen zu Gegenwart und Zukunft der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die Gesprächs- und Diskussionsleitung hatte Detlev Dzembritzki, Vorsitzender der DGVN, übernommen.
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Den mehr als 40 Gästen in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt wurden zunächst in knapper Form die wesentlichen Inhalte und Argumentationslinien des Buches durch den Autor vorgestellt. Es entgegnete der Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission, Walter Hirche.
Auf dem Podium bestand sehr rasch Konsens darüber, dass die finanzielle Situation der UNESCO nach Einstellung der Zahlungen durch die USA alles andere als rosig ist. Auch darüber, dass die ökonomische Krise den Blick freigibt auf die grundlegende und existenzbedrohende Sinnkrise der UNESCO, bestand kein wirklicher Dissens. Darüber aber, welche Auswirkungen diese Krise kurz und mittelfristig haben wird und wie dieser Krise zu begegnen sei, gab es bei aller Freundlichkeit im Ton erhebliche Meinungsunterschiede.
So wurden die im Buch angesprochenen Möglichkeiten des finanziellen Ausgleichs durch andere Mitgliedstaaten relativ leichtfertig beiseite geschoben, ohne auf die drohende Abhängigkeit der UNESCO von einzelnen reichen Geldgebern einzugehen bzw. die Rolle der Generaldirektorin als Sparkommissarin zu beleuchten, die wichtige Projekte gerade auch im Bereich internationaler Bildung – einem Alleinstellungsmerkmal der UNESCO – nicht weiter wird verfolgen können. Ebenso wenig wurde die kritische Position des Autors zur zunehmenden Politisierung der UNESCO und dem damit einhergehenden Verlust an Sachkompetenz in den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Kultur geteilt.
Auf freundliches Desinteresse fiel auch die vehement vorgetragene Forderung aus dem Publikum, das Leuchtturmprojekt der UNESCO, die Welterbekonvention, finanziell so stark zu machen, dass es nicht mehr nur um die Frage der Anerkennung, sondern insbesondere auch um die Verantwortung für den Erhalt gehen muss – eine Forderung, die insbesondere arme Staaten betrifft, denen es nicht nur um wachsende Touristenzahlen, sondern schlicht um den Erhalt ihres Erbes geht.
Eine Rettung der UNESCO ist nach diesem Abend nicht wahrscheinlicher geworden.
Dr. Angelika Hüfner
Foto: Buch-Präsentation: Wer rettet die UNESCO?
Führung im "Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst"
(13.11.2013)
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit lädt Mitglieder, Freunde und Gäste ein zur Führung im "Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst" am Das Deutsch-Russische Museum befindet sich am Ort der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945. Hier endete in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa.
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Das Museum erinnert mit einer Dauerausstellung an den deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Präsentiert werden Ausstellungsstücke aus den Museen beider Länder und von Privatpersonen, die durch filmische und akustische Dokumente ergänzt werden.
Als bisher einmalige bilaterale Einrichtung der beiden ehemaligen Kriegsgegner wurde das Museum zum 50. Jahrestag des Kriegsendes am 10. Mai 1995 eröffnet. Zuvor wurde dieser Ort durch die sowjetische Militäradministration in Deutschland unterschiedlich und von 1967 bis 1994 als sowjetisches Kapitulationsmuseum genutzt.
Unser Mitglied Dr. Bernhard Neugebauer war so freundlich, die Führung zu vereinbaren. Im Anschluss an die Führung besteht Gelegenheit, gemeinsam mit ihm im Restaurant "Havanna Bar" am S-Bahnhof Karlshorst den Nachmittag ausklingen zu lassen. Dort ist ab 17 Uhr ein Tisch reserviert.
Deutsch-Russisches Museum, Berlin-Karlshorst, Zwieseler Str. 4, 10318 Berlin
Anfahrt:
S 3 bis S-Bahnhof Karlshorst, dann Bus 296, Busabfahrt: 13:13 Uhr und 13:33 Uhr (alle 20 Minuten, Dauer der Fahrt etwa 6 Minuten)
U 5 bis U-Bahnhof Tierpark, dann Bus 296, Busabfahrt: 13:40 (alle 20 Minuten, Dauer der Fahrt etwa 11 Minuten).
Dann etwa 200 m Fußweg.
Treffpunkt vor dem Museum um 13.45 Uhr.
Ein kleiner Kostenbeitrag wird erhoben.
Anmeldung wird erbeten an die Vorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.
Weiterführende Infos unter www.museum-karlshorst.de
Foto: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst Quelle: Mangan2002 (sv.wikipedia.org)
Öffentliche Buchvorstellung "Wer rettet die UNESCO?"
(03.10.2013)
Wir möchten Sie auf die Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, DGVN, anlässlich der Buchveröffentlichung "Wer rettet die UNESCO?" unseres Ehrenvorsitzenden, Klaus Hüfner, aufmerksam machen. Prof Dr. Gudrun Kammasch, Vorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit wird neben verschiedenen Gästen an der Veranstaltung teilnehmen.
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Buchvorstellung "Wer rettet die UNESCO?"
Do, 17. Oktober 2013, 18:00 Uhr
Autor: Prof. Dr. Klaus Hüfner, Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und Präsidiumsmitglied der DGVN
Kommentar: Walter Hirche, Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission
Moderation: Detlef Dzembritzki, Vorstandsvorsitzender der DGVN
Anschließend lädt die DGVN zu einem Getränkeempfang ein.
Veranstaltungsadresse
Landesvertretung Sachsen-Anhalt
Luisenstr. 18, 10117 Berlin
Anmeldung
über die Website der DGVN, per Fax (030/259375-29) oder E-Mail (info@dgvn.de)
Foto: Buchvorstellung "Wer rettet die UNESCO?"
UNESCO-Welterbestätten-Reise in Deutschland
(11.08.2013)
Die diesjährige vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e. V. veranstaltete Reise findet vom 1. bis zum 4. September 2013 zu Höhepunkten deutscher Weltkultur-und Naturerbestätten im Südwesten unseres Landes statt.
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Neben der beeindruckenden Fossilienlagerstätte Grube Messel werden bedeutsame Kulturerbestätten wie der Kaiserdom zu Speyer und die älteste Stadt Deutschlands – Trier – besucht. Zu den beredten Zeugen grossartiger Industriekultur gehört die riesige Anlage „Völklinger Hütte“ im Saarland. Eine erlebnisreiche Schifffahrt durch das romantische „Obere Mittelrheintal“- eine der ältesten deutschen Kulturlandschaften – rundet die UNESCO-Welterbefahrt ab.
Nähere Informationen zu der Reise und Anmeldung finden Sie im PDF-Dokument.
Download als pdf-Datei: unesco-berlin-news-76.pdf
Ausstellung "UNESCO-Welterbe auf Briefmarken"
(29.07.2013)
Briefmarken zeigen Weltkulturdenkmäler in Deutschland: Ausstellung vom 07.08. – 15.08.2013 im Berliner Hauptbahnhof mit Eröffnung durch Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission Herrn Prof. Dr. Christoph Wulf.
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Eine Ausstellung von Briefmarken mit Motiven der deutschen UNESCO-Welterbe-Stätten ist ab Mittwoch, 07. August 2013, im Hauptbahnhof Berlin zu sehen. Die 37 Weltkulturerbe-Stätten in Deutschland werden ausführlich vorgestellt und die Briefmarken mit Motiven dieser Kulturdenkmäler gezeigt. Viele der Briefmarken sind heute bei der Post nicht mehr zu bekommen und erzielen bei Sammlern Höchstpreise.
Die Ausstellung zeigt die 37 deutsche Altstädte, Kirchen und Klöster, Schlösser und Burgen, Kulturepochen, Naturerben und Industriedenkmäler, die von der UNESCO als Kulturerbe eingestuft wurden.
Die Ausstellung "Deutsche UNESCO-Welterbe-Stätten in Briefmarken“ wurde von der DB Station&Service AG gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission konzipiert.
Eröffnet wurde die Ausstellung im Hauptbahnhof Berlin am Mittwoch, den 7. August 2013, durch Thomas Hesse (Leiter Bahnhofsmanagement Berlin Hauptbahnhof), den Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission Herrn Prof. Dr. Christoph Wulf sowie den Sammler und Architekten Herrn Dipl.-Ing. Josef Joraschek.
Die Schirmherrschaft hat die Deutsche UNESCO-Kommission, unterstützt wird die Präsentation durch die Geschäfte in den Bahnhöfen.
Quelle: DB Station&Service AG
Foto: Ausstellung "UNESCO-Welterbe auf Briefmarken" Foto: DB
Der „Berlin-Brandenburgische Salon“ ist gegründet!
(06.07.2013)
Der UNESCO-Club Joachimsthal und das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit haben einen Stadt-Land-Dialog aufgenommen. Die Beziehung Stadt-Land hat eine wechselvolle Geschichte. Wie gestalten wir sie im 21. Jahrhundert - und wie in unserer Region?
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Weitere Informationen sowie Bildimpressionen vom ersten Berlin-Brandenburgischen Salon mit dem Thema: Global denken – Lokal essen: Wege nachhaltiger Ernährung für Berlin und Brandenburg finden Sie auf der Website des UNESCO-Clubs Joachimsthal.
Mehr dazu in Kürze.
Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit
Foto: Erster Berlin-Brandenburgischer Salon Foto: UNESCO-Club Joachimsthal e.V.
Entschließungen des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit
(14.05.2013)
Auf seiner Mitgliederversammlung vom 18. März 2013 fasste das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit zwei Entschließungen. Danach werden mit Nachdruck unterstützt: |
(1)
"Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. begrüßt das Vorhaben, ein „Exil-Museum“ für in Diktaturen verfolgter und ins Exil emigrierter Künstler und Intellektueller zu gründen. Nach zwei Diktaturen im 20. Jahrhundert trägt Deutschland eine besondere Verantwortung für die Exilforschung und den Zugang der Öffentlichkeit zu den Facetten des Exils aus der Sicht der Betroffenen, insbesondere für die Friedenserziehung der nachfolgenden Generationen.
Die Mitgliederversammlung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. beauftragt den Vorstand, das Literaturhaus Berlin und die Nobelpreisträgerin Herta Müller bei diesem Vorhaben mit allen Kräften partnerschaftlich zu unterstützen."
(2)
“Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. unterstützt die Initiative zur Gründung eines internationalen NGO-Netzwerks ‚World Heritage Watch‘ und begrüßt es sehr, dass der Verein in die Liste der Unterstützer aufgenommen wird.
Soweit mit der Unterstützung Kosten verbunden sind, hat der Vorstand darüber gesondert zu beschließen.“
Weiterführende Infos unter wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=90638332&aref=image053/2013/01/19/CO-SP-2013-004-0097-0101.PDF&thumb=false
Noch immer aktuell: Die UNESCO ist in Gefahr – Gründe, Konsequenzen und Lösungen
(08.04.2013)
Ein offener Brief an die Mitgliedstaaten der UNESCO, die UNESCO-Nationalkommissionen und an diejenigen, die an den Dienst der UNESCO für die Menschheit glauben. |
28. September 2012
Die UNESCO ist in Gefahr – Gründe, Konsequenzen und Lösungen,
Liebe Leser,
nach 40 Jahren aktiven, ehrenamtlichen Engagements in UNESCO-Angelegenheiten, bei denen ich mit unterschiedlichen Aufgaben betraut war, bin ich angesichts der gegenwärtigen finanziellen und politischen Situation der UNESCO extrem beunruhigt.
Ende Oktober 2011 entschied ein Gründungsmitglied der Organisation, die Beiträge für das laufende Jahr trotz der Tatsache nicht zu zahlen, dass laut Artikel 5.5 der Finanzordnung alle Mitgliedstaaten angefordert werden, ihre jährlichen Beiträge unverzüglich und vollständig zu zahlen, d.h. innerhalb des ersten Monats des Kalenderjahres. Gleichzeitig entschied der betroffene Mitgliedstaat, in der Organisation zu bleiben und wurde bis 2015 zum Mitglied des Exekutivrats gewählt.
Die Entscheidung, seine Pflichtbeiträge nicht zu zahlen, wurde 2012 ebenfalls getroffen. Die Folgen dieser Entscheidung sind alarmierend und gehen über das Problem der unerwarteten Haushaltseinschränkungen hinaus. Am 31. August 2012 schuldete der betroffene Mitgliedstaat der Organisation über 150 Millionen US-Dollar und hinderte dadurch das Sekretariat daran, den verabschiedeten Programm- und Haushaltsplan für 2012-2013 [36 C/5 Approved] zu verwirklichen, der auf der 36. Tagung der Generalkonferenz 2011 verabschiedet wurde.
Dabei gilt das Prinzip, das für alle demokratischen Staaten, einschließlich des betroffenen Mitgliedstaats, so wichtig ist: „Keine Besteuerung ohne Vertretung“ bedeutet auch „keine Vertretung ohne Besteuerung“. Sollte es irgendwelche Zweifel an den genannten internationalen Rechtsnormen geben, schlage ich vor, dass die UNESCO ein Gutachten beim Internationalen Gerichtshof anfordert [Kapitel IV: Gutachten des Statuts des IGH].
Die Fortsetzung der Mitgliedschaft in der UNESCO bedeutet, dass die angehäuften Schulden von dem betroffenen Mitgliedstaat früher oder später bezahlt werden müssen. Unklar sind nur die Daten und der Zinssatz. Angesichts der bevorstehenden Entscheidungen hinsichtlich der Annahme einer Mittelfristigen Strategie für die Jahre 2014-2021 ist die Organisation einer extrem hohen finanziellen Unsicherheit ausgesetzt.
Aufgrund der verfügbaren Informationen sieht es so aus, als ob die Generaldirektorin und der Exekutivrat sich entschieden haben, eine Strategie des „Abwarten und Tee trinken“ anzuwenden. Denn unverzüglich ergriffene Maßnahmen zu Kosteneinsparungen und die Einrichtung eines Krisensonderfonds stellen nur kurzfristige Maßnahmen dar, um dieProbleme zu lösen, welche mit der Zahlungsfähigkeit verbunden sind. Die Haushaltsobergrenze wurde von 653 auf 465 Millionen US-Dollar reduziert, was einer Verringerung um fast 30 Prozent entspricht und somit ernste Einschnitte im verabschiedeten Programm und Haushalt 2012-2013 zur Folge hat. Es sieht so aus, als ob man die UNESCO sprichwörtlich „zu Tode verbluten“ lässt.
Ich behaupte mit Nachdruck, dass diese Politik in eine falsche Richtung führt. Und alle betroffenen Parteien müssen sich nach den mittelfristigen Folgen fragen, wenn die Strategie des „Abwarten und Tee trinken“ fortgesetzt wird. Es ist leicht vorhersehbar, dass wir uns während der 37. Tagung der Generalkonferenz im Herbst 2013 mit einer viel kleineren Organisation in Bezug auf Aktivitäten und Personal beschäftigen müssen. Deswegen habe ich diese Nachricht unter dem Titel „Die UNESCO ist in Gefahr“ verfasst. Und ich weiß, dass dies nicht nur meine persönliche Meinung ist.
Ausgehend von meinen wissenschaftlichen Arbeiten zur Finanzierung des Systems der Vereinten Nationen, glaube ich, dass der Frage, wie die finanzielle Lücke überwunden werden kann, höchste Priorität eingeräumt werden muss. Welche finanziellen Mechanismen sollten angewendet werden, um die UNESCO bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in der heutigen Zeit zu unterstützen? Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: Um die finanzielle Lücke im regulären Haushalt in Höhe von 22 Prozent zu schließen, sollten alle anderen Mitgliedstaaten ihre veranlagten Beiträge jeweils um 22 Prozent erhöhen – eine Beitragserhöhung, die als Darlehen zu betrachten ist. Das Darlehen wird zurückgezahlt, sobald der betroffene Staat seine Rechnungen begleicht. Zweitens: Falls kein Kompromiss gefunden werden kann, könnte das Gastland eine Bürgschaft für die geschuldeten 22 Prozent garantieren, welche von der „Caisse des Dépots et Consignations“ angeboten wird.
Für den Fall, dass ein alternativer finanzieller Mechanismus die gegenwärtige finanzielle Lücke nicht schließen kann, werden alle Debatten über die nächste Mittelfristige Strategie der Organisation ohne eine ernsthafte und sichere Grundlage geführt. Erst danach können und
müssen neue Prioritäten, größere strukturelle Veränderungen, Auslaufregelungen usw. mit dem Ziel diskutiert werden, die Arbeitsweise der UNESCO zu verbessern. Es wäre sehr schade, wenn aufgrund des willkürlichen Verhaltens ohne Rechtsgrundlage eines der Mitgliedstaaten die Zukunft dieser einzigen Weltorganisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur gefährdet ist. Was die Gründerstaaten der UNESCO vor über 65 Jahren als ihre Mission formulierten, verliert auch heute nicht an Bedeutung.
Bitte zögern Sie nicht, in eine Diskussion über die Zukunft der UNESCO einzutreten.
Mit freundlichem Gruß,
Prof. Dr. Klaus Hüfner
Ehrenvorsitzender des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit
Deutsche Version des Briefes als PDF unter www.dgvn.de
Englische Version des Briefes unter www.unesco-berlin.de
Neues Berlin Info
(01.03.2013)
Das aktuelle Berlin Info des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit Nr. 55 datiert vom Februar 2013.
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Es beinhaltet neben vielem anderen unter der Überschrift „Menschenrechte und ein Museum" den Bericht über den dritten Teil eines tri-nationalen Arbeitstreffens zwischen Israel, Deutschland und Kanada im Dezember 2012 in Winnipeg, an dem mehr als 250 Lernende und Lehrende teilnahmen. Darüber hinaus berichtet es über den vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit gemeinsam mit dem UNESCO-Club Joachimsthal gegründeten "Dialog Stadt-Land", einen regelmäßigen Gesprächskreis, mit dem eine größere öffentliche Debatte zu Themen wie demografische Entwicklung, Ernährung, Energie- und Wasserversorgung, Landwirtschaftförderung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Kulturvermittlung angestoßen werden soll.
Siehe das Berlin Info Nr. 55 unter der Rubrik "UNESCO Berlin Info"
Foto: Berlin Info Nr. 55
41. Internationales Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen
(16.02.2013)
Bereits zum 41. Mal fand vom 11.-16. November 2012 das Internationale Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen statt – auch diesmal mit tatkräftiger Unterstützung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.
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Sechs Tage lang arbeiteten 28 Schülerinnen und Schüler intensiv zum Thema 40 Years UNESCO World Heritage – Our World, Our Heritage.
Die Teilnehmer im Alter von 15 bis 18 Jahren kamen aus acht Berliner UNESCO-Projektschulen, fünf weiteren UNESCO-Projektschulen aus Brandenburg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie von internationalen Kooperationspartnern in Dänemark, Schweden, Litauen, Polen, Italien und Frankreich.
Nach einem Kennenlern-Abend führte Frau Claudia Grünberg vom Master-Studiengang World Heritage Studies der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus in das Thema Welterbe ein. In den folgenden Tagen setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom „Basislager“ im Gästehaus der ufaFabrik in Berlin-Tempelhof aus direkt vor Ort mit den Berliner Welterbestätten auseinander.
Neben der Museumsinsel standen die Wohnsiedlungen der Berliner Moderne – und in diesem Zusammenhang insbesondere die Hufeisensiedlung – sowie die neueste Bewerbung Hansaviertel / Karl-Marx-Allee im Zentrum der Betrachtung. Interviews mit wichtigen Akteuren aus den Bereichen Bildung, Denkmalschutz, Wirtschaft, Naturschutz und Politik rundeten die Recherchen ab. Dabei wurden auch sensible Aspekte wie die wirtschaftliche Verwertung von Welterbestätten und das Leben im bewohnten Welterbe nicht ausgespart.
Zur Fokussierung und Dokumentation rundete ein Grafikworkshop an der Nelson-Mandela-Schule das Seminarprogramm ab und erlaubte am Abschlusstag eine überaus differenzierte und kontroverse Diskussion von Gegenwart und Zukunft des Berliner Welterbes im Besonderen und des Welterbegedankens allgemein.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen sich in ihrer großen Mehrheit für einen zeitgemäßen Denkmalschutz insbesondere in bewohnten Welterbestätten aus, der verhindert, dass beispielsweise die Siedlungen der Berliner Moderne zu gentrifizierten Freilichtmuseen werden.
Mit Blick auf das Welterbe sprachen sich alle Beteiligten angesichts der Vielzahl bereits bestehender europäischer Welterbestätten für eine zukünftige Orientierung hin zu transnationalen Welterbestätten aus. Die nach wie vor bestehende Eurozentriertheit der Welterbestättenliste solle nicht weiter verstärkt, und einer weiteren Welterbestätteninflation soll Einhalt zu geboten werden. Doch gleichzeitig sollen auch weitere europäische Vorschläge möglich bleiben.
Lutz Mannes
Regionalkoordinator der UNESCO-Projektschulen in Berlin
Weiterführende Informationen:
Webseite der deutschen UNESCO-Projektschulen
Newsletter der Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen
Foto: "Ein Höhepunkt Museumsinsel" Foto: Lutz Mannes
Gratulation zur Ehrung von Brigitte Wilhelm
(14.01.2013)Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit gratuliert seinem Mitglied Brigitte Wilhelm, Bundeskoordinatorin der deutschen UNESCO-Projektschulen, zur Auszeichnung am 14. Januar 2013 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Näheres siehe Berlin Info Nr. 55
Foto: Klaus Wowereit und Brigitte Wilhelm Foto: Wilhelm
Hat die Welterbekonvention eine Zukunft?
(23.10.2012)Im Rahmen der Veranstaltung "Ist das UNESCO-Welterbe in Gefahr?" stellt Ehrenvorsitzender Prof. Dr. Klaus Hüfner folgende 15 Punkte zur Diskussion:
1. Das 40jährige Bestehen des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes ist ein guter Anlass sowohl für einen Rückblick auf das bisher Geleistete als auch für einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung. Die folgende Zwischenbilanzierung konzentriert sich – entsprechend der Themenstellung – auf Problembereiche, mit denen sich die UNESCO, die Deutsche UNESCO-Kommission, Deutschland als Vertragsstaat der Welterbekonvention und die Zivilgesellschaft beschäftigen sollten.
2. Ohne Zweifel gibt es gute Gründe zum Feiern, denn die UNESCO Welterbekonvention hat sich seit 1972 zu einer Erfolgsstory erster Klasse entwickelt. Kein anderes Tätigkeitsfeld der UNESCO hat diesen Grad an öffentlicher Interessiertheit und Popularität erreicht. Die gilt nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auch für viele andere Staaten weltweit. Wer das Wort „UNESCO“ hört, denkt zu allererst an die UNESCO Welterbestätten. Mit 189 Vertragsstaaten bzw. 97 Prozent aller UNESCO Mitgliedstaaten hat das Übereinkommen fast eine universelle Gültigkeit erreicht. Insgesamt stehen weltweit 962 Stätten auf der Liste des Kultur- und Naturerbes. Beachtlich ist ferner, dass gegenwärtig 157 der Vertragsstaaten, das sind über 80 Prozent, in der Welterbeliste vertreten sind. Schließlich wird argumentiert, dass es sich bei dem Übereinkommen keinesfalls um einen „zahnlosen Tiger“ handelt, denn mit der „Liste des Welterbes in Gefahr“, der sog. Roten Liste, wurde von Anfang an ein Instrument geschaffen, um Gefährdungen vor allem wirtschaftlicher bzw. wirtschaftsorientierter Art durch Sanktionen zu verhindern. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen, wie derzeit in Syrien und Mali, sind leider schmerzvolle Verluste festzustellen. Gegenwärtig stehen insgesamt 38 Stätten auf dieser Liste. Der Fall Kulturlandschaft Dresdner Elbtal – 2009 von der Welterbe-Liste gestrichen – ist bedauerlicherweise „einzigartig“ in der bisherigen Geschichte der UNESCO-Welterbekonvention.
3. Deutschland ist zur Zeit mit insgesamt 37 Stätten, darunter fünf grenzüberschreitenden Stätten, in der Welterbeliste vertreten. Allein im letzten Jahr wurden das Fagus-Werk in Alfeld, die Alten Buchenwälder Deutschlands und die Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen, darunter Stätten in Baden-Württemberg und Bayern, in die Welterbeliste eingetragen und das Weltnaturerbe Wattenmeer um den Hamburger Nationalpark Wattenmeer erweitert. In diesem Jahr wurden in St. Petersburg 26 Stätten neu in die Welterbe-Liste aufgenommen, darunter das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth.
Bei den Buchenwäldern handelt es sich um ein grenzüberschreitendes Weltnaturerbe im doppelten Sinne: Einerseits geht es um die „Urbuchenwälder“ in den Karpaten (Slowakei und Ukraine) und die „alten Buchenwälder“ in Deutschland als eine „transnationale Stätte“ in drei Staaten, andererseits geht es um die Buchenwälder in vier Ländern in der Bundesrepublik Deutschland, nämlich in Brandenburg, Hessen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.
Auf der deutschen Vorschlagsliste stehen noch einige Stätten. Neuanmeldungen sollten bis zum 1. August 2012 an das KMK-Sekretariat erfolgen. Es ist davon auszugehen, dass dann höchstwahrscheinlich eine Tentativliste mit über 30 Stätten verabschiedet wird.
4. Die Verfahren für die staatlichen Verantwortlichkeiten sind in einem föderativen Staat wie der Bundesrepublik Deutschland außerordentlich kompliziert. Dies gilt insbesondere für die auswärtige Kulturpolitik. Während für die Kulturpolitik die einzelnen 16 Länder zuständig sind, ist es der Bund für die Außenpolitik. Auf der Bundesebene ist das Auswärtige Amt federführend für die Zusammenarbeit mit der UNESCO zuständig, wobei die von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder verabschiedete Vorschlagsliste die Grundlage für zukünftige Nominierungen bildet. Auch die Zahl der Akteure auf der Bundesebene hat inzwischen deutlich zugenommen:
a. der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien;
b. das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung;
c. das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie;
d. das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; und
e. das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Angesichts dieser Kompliziertheit erweist sich die Frage als vordringlich, wer in der Bundesrepublik Deutschland gegenüber der UNESCO bündelt. Da die Ministerien nur innerhalb ihrer vorgegebenen Zuständigkeiten und Haushaltspläne aktiv werden können, stellt sich die Frage, ob ein Gremium unter dem Dach der Deutschen UNESCO-Kommission eine nützliche Funktion zur Verbesserung der Koordinierung ausüben könnte.
5. Welterbe-Forschung und -Bildung gewinnen in Deutschland zunehmend an Bedeutung, was zu begrüßen ist. Seit 2003 gibt es den „UNESCO Chair in Heritage Studies“ an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus mit einem Masterstudiengang und einem Graduierten-Programm. Ich denke auch an das Schulprogramm „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, an das Schülerprojekt „Welterbe für junge Menschen“ im Rahmen des UNESCO-Schulnetzwerks und an die Aktivitäten des Fachbereichs Kunst der Universität Paderborn sowie die Vielfalt der pädagogischen Initiativen, die an einzelnen UNESCO-Welterbestätten entwickelt und erprobt werden.
6. Als erste Zwischenbilanz kann festgestellt werden, dass das UNESCO-Welterbe nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Staaten als ein riesiger Erfolg gefeiert wird. Die Welterbekonvention erweist sich als das Aushängeschild der UNESCO. Aber die Gefahr, dass vor lauter Feierlichkeiten völlig übersehen wird, dass die Welterbekonvention zunehmend Opfer ihres eigenen Erfolges zu werden droht, zeigt sich immer deutlicher. Es ist daher zu hoffen, dass Deutschland nach der Wahl im letzten Jahr in das Welterbe-Komitee sich diesen Herausforderungen stellt und entsprechende Weichenstellungen öffentlich diskutiert, auf die im Einzelnen im Folgenden noch einzugehen sind. In ihrer Festrede anlässlich der Jahrestagung der Deutschen UNESCO-Kommission am 21. Juni 2012 in Stralsund hat Sabine von Schorlemer in diesem Kontext darauf hingewiesen, dass es im deutschen Interesse sein sollte, „dass wir uns mit Nachdruck dafür einsetzen, die Glaubwürdigkeit der Welterbekonvention zu wahren und in jeder Hinsicht transparente, fachlich nachvollziehbare Entscheidungsprozesse zu fordern und zu unterstützen“.
7. UNESCO-Welterbestätten weisen ein besonderes Merkmal auf. Sie gehören nicht mehr nur „uns“, sondern auch den „anderen“. Das bedeutet, dass eine Beschränkung auf eine geografische Vernetzung lediglich innerhalb eines Landes in der Bundesrepublik Deutschland oder ausschließlich im nationalen Kontext, so identitätsstiftend dies auch sein mag, nicht erfolgen sollte. Anderenfalls würden wir nicht nur unsere neun Nachbarstaaten ignorieren, sondern auch die UNESCO-Welterbestätten in den anderen Staaten Europas und in den anderen Regionen der Welt. Damit verbunden ist eine besondere Verantwortung aller Welterbestätten in Deutschland, sich auch materiell für die „anderen“ Stätten zu engagieren, deren Existenz gefährdet ist. Die Deutsche Stiftung Welterbe, die 2001 durch die Bürgermeister der Hansestädte Stralsund und Wismar gegründet wurde, um „zur Ausgewogenheit der Welterbeliste beizutragen und in ihrem Erhalt gefährdete Welterbestätten zu unterstützen“, weist in diesem Zusammenhang Vorbildcharakter auf und sollte viele Nachahmer in Deutschland finden.
8. Neben der Forderung nach einer möglichst globalen Vernetzung geht es auch um die historisch-inhaltliche Dimension. Konkret bedeutet dies, dass die nähere Umgebung einzelner Welterbestätten mit anderen Orten, die nicht zum UNESCO-Welterbe gehören, aber eine gemeinsame Geschichte aufweisen, zu berücksichtigen sind. Es geht also sowohl und zugleich um Erweiterung und Vertiefung bei der Würdigung einzelner Welterbestätten in Deutschland.
9. Dies gilt nicht nur für das Innen-, sondern auch für das Außenverhältnis. Das Kriterium des außergewöhnlichen Wertes als entscheidende Voraussetzung für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste darf nicht nur im nationalen, sondern muss insbesondere im globalen Kontext herangezogen werden. Denn dieses Kriterium bedeutet, dass die kulturelle und/oder nationale Bedeutung so außerordentlich sein muss, dass sie über nationale Grenzen hinaus von gemeinsamer Bedeutung für heutige und zukünftige Generationen der gesamten Menschheit ist.
10. Leider sieht die Realität oftmals anders aus. So ist eine sehr hohe Korrelation zwischen den Vertragsstaaten, die sich im Welterbe-Komitee befinden. und den Orten der Neueinschreibungen zu beobachten. Zwischen 1977 und 2005 erfolgten 42 Prozent aller Neueinschreibungen durch Vertragsstaaten, die selbst Mitglieder im Welterbe-Komitee waren, das insgesamt 21 Mitgliedstaaten aufweist. Auch 2010 lag der Anteil auf diesem Niveau. Vertragsstaaten sollten zwar, so lautet die oftmals geäußerte Meinung, während ihrer Mitgliedschaft im Welterbe-Komitee eine erkennbare Zurückhaltung walten lassen. In der Realität blieb dies jedoch ohne Wirkung. Vorliegende Vorschläge reichen von einer totalen Abstinenz über die Option, lediglich grenzüberschreitende Welterbestätten vorschlagen zu dürfen, bis hin zu Verfahren, nach dem Ausscheiden einen entsprechenden Nachholbedarf einreichen zu dürfen.
11. Die Frage, wann die „Schallmauer“ von 1.000 Einschreibungen durchbrochen wird, lässt sich spätestens in zwei Jahren beantworten. Ausgehend von jährlich 20 bis 25 Neueinschreibungen werden es 1.500 im Jahre 2030 und 2.000 zum hundertsten Geburtstag der UNESCO sein. Mit Recht werden die Stimmen der Kritiker immer lauter, dass hier eine Inflation vorliegt, mit der Qualität durch Quantität ersetzt wird. Auf der letzten Tagung des Welterbe-Komitees hat auch die Vorsitzende auf dieses Problem sehr eindringlich hingewiesen. Ob man dann noch weiterhin von „Leuchttürmen“, vom außergewöhnlichen, universellen Wert der Welterbestätten reden kann, erscheint mir sehr fraglich. Im Zusammenhang mit einer weiteren Expansion muss auch auf die Probleme des Management und des Monitoring hingewiesen werden, für die das Welterbe-Zentrum im UNESCO-Sekretariat eine übergreifende Verantwortung trägt, aber ebenfalls deutlich von der gegenwärtigen Struktur- und Finanzkrise betroffen ist. Schließlich ist auch das Problem eines nachhaltigen Tourismus weltweit in Angriff zu nehmen.
12. Der Beschluss, dass ab 2012 jeder Vertragsstaat nur dann zwei Nominierungen vorlegen kann, wenn eine der beiden Nominierungen eine Naturstätte oder eine Kulturlandschaft ist, bedeutet erfreulicherweise eine Rückkehr zu in den Jahren 2000 und 2004 getroffenen, aber zwischendurch revidierten Entscheidungen. Ob dieser Beschluss diesmal eingehalten wird, bleibt ebenso abzuwarten, wie eine Antwort auf die Frage, ob dadurch die absolute Zahl der Nominierungen sinken wird. In diesem Jahr wurden jedenfalls insgesamt 36 Nominierungen eingereicht und 26 Stätten neu aufgenommen.
13. Ein Blick auf die Tentativlisten verstärkt diesen Eindruck einer andauernden Expansion. Auf eine mögliche deutsche Vorschlagliste mit über 30 Nennungen wurde bereits hingewiesen. China hat 52, Frankreich 35, Indien 32, Italien 41 und Russland 27 Vorschläge auf ihren Tentativlisten. Mit dieser Expansion sind auch deutliche finanzielle Folgeprobleme verbunden, die von der lokalen über die nationale Ebene bis zum UNESCO-Sekretariat reichen.
14. Die Probleme, einen Konsens über einen allgemein akzeptierten Katalog von Merkmalen für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste zu erzielen, werden uns weiterhin beschäftigen. Im Jahre 2014 werden wir daran erinnert, dass vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg ausgebrochen ist und vor 70 Jahren die Landung der Alliierten in der Normandie erfolgte. Immer intensiver wird darüber diskutiert, Kriegsschauplätze in die Welterbeliste einzutragen. Ich bin persönlich dagegen, weil diese Forderung gegen den Geist der UNESCO als Friedensorganisation verstößt, und weil hier ein Prozess eingeleitet wird, wo jeder Staat seinen „einzigartigen“ Kriegsschauplatz vorschlagen wird.
15. Bei der Auswahl und Anerkennung von Welterbestätten werden beratende Fachgremien, wie der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) und die Weltnaturschutzunion (IUCN), herangezogen. Aber diese Information täuscht darüber hinweg, dass diese Gremien mit ihren Voten oftmals von den im Welterbe-Komitee vertretenen Vertragsstaaten überstimmt werden. Im letzten Jahr erfolgte dies in 12 von 25 Fällen (= 48 Prozent aller Fälle), wo die Entscheidung des Komitees von den Empfehlungen des Fachgremien abwich. Darüber hinaus wird kritisiert, dass die geforderte angemessene Vertretung von Fachleuten in den Delegationen bisher nicht erfolgte. Vor diesem Hintergrund muss von einer zunehmenden Politisierung der Entscheidungsprozesse im Welterbe-Komitee gesprochen werden, die mit dem Anliegen der Welterbekonvention nicht verträglich ist.
16. Ein weiteres Thema für die Zukunft sind die Naturstätten, die sich in staatsfreien Räumen befinden, aber nicht vorgeschlagen werden können, wie unter anderem die Arktis und Antarktis.
17. Neben der Welterbekonvention gibt es noch das UNESCO-Übereinkommen zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes und das Weltdokumenten-Erbe (Memory of the World). Diese Trias führt in der Öffentlichkeit zu erheblichen Konfusionen. Insofern liegt noch viel Arbeit vor uns, bis „die Wechselwirkungen und vielfältigen Bezüge zwischen immateriellem Kulturerbe, Dokumentenerbe und Kultur- und Naturerbe sowie Kulturlandschaften zu einem umfassenderen Verständnis der Bedeutung des kulturellen Erbes für die menschliche Entwicklung beitragen“, wie es in der Stralsunder Resolution der Deutschen UNESCO-Kommission vom 22. Juni 2012 postuliert wurde. Unsere Aufgabe sollte daher darin bestehen, Geschichte lebendig zu machen, die Welterbestätten mit den Gütern des immateriellen Kulturgutes und des Weltdokumentenerbes aufs engste zu verknüpfen, indem wir integrieren anstatt zu konkurrieren und unser Verständnis für das Weltkulturerbe erweitern und vertiefen. Diese Herausforderung wird spätestens dann besonders scharf hervortreten, wenn es auch in Deutschland um die konkrete Umsetzung der noch nicht ratifizierten UNESCO-Konvention zum immateriellen Kulturerbe geht.
18. Weitere Listen erschweren die Einordnung. Dabei denke ich nicht nur an regionale Initiativen, wie zum Beispiel das Europäische Kulturerbe-Siegel, mit dem Kulturdenkmäler, Kulturlandschaften und Gedenkstätten ausgezeichnet werden, die auf der europäischen Ebene als bedeutsam erachtet werden, sondern auch an die sog. Liste zum Astronomie-Erbe der Menschheit, die von der UNESCO unterstützt wird und auf der der Einstein-Turm in Potsdam steht.
19. All diese Bemühungen können nur erfolgreich sein, wenn die Zivilgesellschaft ein stärkeres Mitsprache- und Mitgestaltungsrecht erhält. Dies sollte in allen Phasen erfolgen, das heißt bei den Prozessen der Vorschläge und Aufnahmen, der Umsetzung und dem Monitoring. Dies setzt einen höheren Grad an Transparenz auf allen Ebenen voraus, um diese Partizipation zu ermöglichen. Zu begrüßen ist daher, dass seit 2012 die Sitzungen des Welterbe-Komitees live im Internet verfolgt werden können, und dass Journalisten zu den Sitzungen zugelassen werden. Die Idee, eine internationale „World Heritage - Watch“- Organisation der Zivilgesellschaft zu gründen, ist daher zu begrüßen, sollte sich aber aus nationalen Organisationen zusammensetzen, die ihrerseits lokale/regionale Zweige aufweisen. Diese Idee wurde erstmals in diesem Jahr in St. Petersburg diskutiert und bedarf noch einer entsprechenden Operationalisierung.
20. Zusammenfassend müssen wir feststellen, dass die Zukunft der UNESCO-Welterbekonvention keinesfalls gesichert ist. Im Gegenteil, die bisherige Erfolgsstory fordert alle Beteiligten heraus, ernsthaft über die weitere Entwicklung nachzudenken. Viele vorhandene und auch zu erwartende Probleme sind angesprochen worden, ohne dass hier ein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden kann. Dabei erscheint mir insbesondere wichtig, die weitere Entwicklung nicht nur unter nationalen Gesichtspunkten zu planen, sondern den Versuch zu unternehmen, eine globale Perspektive zu formulieren und im Welterbe-Komitee darüber einen Konsens herbeizuführen. Die Zukunft der UNESCO-Welterbekonvention geht uns alle an; sie verlangt von uns, dass wir engagiert an der Gestaltung unseres nachhaltigen Welterbes mitwirken.
Prof. Dr. Klaus Hüfner
„Denkmal trifft Schule – Schule trifft Denkmal“ - Tagung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
(14.10.2012)
Zum 10-jährigen Bestehen ihres Schulförderprogrammes „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ veranstaltete die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Kooperation mit der Europa-Universität Viadrina am 6. und 7. Dezember 2012 eine Tagung zum Thema „Denkmal trifft Schule – Schule trifft Denkmal“ in der Villa Elisabeth in Berlin-Mitte, Invalidenstraße 4.
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Unter Schirmherrschaft der ehemaligen Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Annette Schavan beschäftigten sich Vorträge und Diskussionen u.a. mit der Denkmalpflege in der Schule und an außerschulischen Lernorten, mit thematischen und methodischen Fragen der Vermittlung von Themen wie Kulturerbe und Denkmalschutz sowie mit einer stärkeren Förderung der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen.
Die Veranstaltung richtete sich an Experten und Interessierte der Bereiche Bildung, Wissenschaft und Kultur. Mitglieder des UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. und Freunde der UNESCO sind eingeladen, mit den Tagungsteilnehmern in einen fruchtbaren Dialog zu treten.
Weitere Informationen sind erhältlich auf dem Internetauftritt von denkmal aktiv.
Foto: denkmal aktiv
20 Jahre "Memory of the World" Festakt der Deutschen UNESCO-Kommission im Auswärtigen Amt Berlin
(10.10.2012)
"Zukunft braucht Erinnerung": mit diesem paradigmatischen Motto eröffnete der Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission Walter Hirche am 10. Oktober 2012 den Festakt in Berlin zur Übergabe der Urkunden über die Eintragung herausragender kultureller Dokumente in das "Memory of the World"-Register an die neun Institutionen.
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Als herausragende kulturelle Dokumente für das Weltgedächtnis waren der Zwei-Plus-Vier-Vertrag von 1990 und 15 Dokumente zum Bau und Fall der Berliner Mauer 2010 von der Deutschen UNESCO-Kommission nominiert und im Mai 2011 vom Internationalen Komitee für das UNESCO-Programm "Memory of the World" ausgewählt worden. Unter den Dokumenten die sich in das kollektive Gedächtnis der Deutschen an den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 eingegraben haben, befinden sich u.a. das Photo "Sprung in die Freiheit" des flüchtenden Volkspolizisten und der Sendeausschnitt der Berliner Abendschau vom 22. September 1961 "Sprung aus dem Fenster eines Mannes und einer Frau mit ihren letzten Habseligkeiten“. Der "Zwei-Plus-Vier Vertrag" vom 12. September 1990 dokumentiert dagegen das Ende der deutschen Teilung – eine, wie alle Rednerinnen und Redner betonten, besondere, nicht allein für Deutschland, historische Zäsur.
"Der eiserne Vorhang rostete nicht nur, sondern er zerfiel" erinnerte der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher in seinen Worten an die Zeit von 1989/1990. Sowohl die Generaldirektorin der UNESCO, Frau Irina Bokova, als auch Außenminister Dr. Guido Westerwelle thematisierten in ihren Reden die eigene Betroffenheit von den Ereignissen in Deutschland Ende des Jahres 1989, betonten insbesondere aber auch die politische Bedeutung für zukünftige Generationen.
Spannend war vor allem die Gesprächsrunde mit den "Zeitzeugen" der Verhandlungen zum "Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland" - wie der Vertrag offiziell heißt. In den Beiträgen von Hans-Dietrich Genscher, Staatssekretär Kastrup und Lothar de Maizière wurde deutlich, mit welchen Motiven die deutsche Seite seinerzeit in die Verhandlungen mit den vier Alliierten ging und welch enges Zeitfenster für einen Erfolg der Gespräche zur Verfügung stand. Nachdem am Rande der "Open Skies"-Konferenz der KSZE in Ottawa am 13. Februar 1990 eine grundsätzliche Einigung auf solche Gespräche erzielt und die sog. "Zwei-plus-vier-Formel" verabschiedet worden war, mussten in den Verhandlungen schwierige Fragen, wie die zum Abzug der sowjetischen Truppen, gelöst und die Bedenken der britischen und französischen Seite ausgeräumt werden. Abgerundet wurde dieses Bild durch die Erinnerungen der Vertreter der Botschaften der vier Alliierten, die einmütig den Willen ihrer damaligen Regierungschefs zur deutschen Einigung betonten.
Ellen Tise von der Universität Stellenbosch, Südafrika und Mitglied des UNESCO-Expertenkreises zur Strategie des "Memory of the World"-Programms referierte die Herausforderungen dieses Programms und die zukünftigen Aufgaben im Hinblick auf die Digitalisierung der Dokumente und ihre Bewahrung für das zukünftige Gedächtnis der Menschheit.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch das mongolische Streichquintett, das mit seinen ganz eigenen Kehlkopfgesängen einen großen Eindruck hinterließ.
Dr. Brigitte Reich
Mitglied des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit
Foto: Walter Hirche, Irina Bokova, Guido Westerwelle, Hans-Dietrich Genscher, Lothar de Maizière
Ist das UNESCO-Welterbe in Gefahr? Veranstaltung in der Urania am 31. Oktober 2012
(02.09.2012)
In Zusammenarbeit mit rbb-Inforadio und dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. lädt die Urania ein zu einem Expertengespäch zu diesem aktuellen Thema. Es diskutieren:
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Bestandsaufnahme und Ausblick nach 40 Jahren Welterbekonvention
In diesem Jahr feiert das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Menschheit – die sog. Welterbekonvention – sein 40jähriges Bestehen. Kein anderes Tätigkeitsfeld der UNESCO ist weltweit ähnlich populär. Mit 189 Vertragsstaaten hat die Welterbekonvention eine beinahe universelle Gültigkeit erreicht und für den Kultur- und Naturerhalt Enormes geleistet. Inzwischen befinden sich fast 1000 Stätten auf der Welterbeliste, darunter 37 Stätten in Deutschland. Für viele dieser Stätten hat die Einschreibung in die Welterbeliste deren Rettung bedeutet. Ohne Zweifel gibt es also gute Gründe zum Feiern.
Zugleich aber ziehen dunkle Wolken über dem Welterbe herauf. Immer öfter werden Welterbestätten durch kriegerische Auseinandersetzungen oder wirtschaftliche Interessen in Mitleidenschaft gezogen – ihr Status und der Schutz durch internationales Recht erweisen sich kaum noch als wirksames Bollwerk gegen ihre Zerstörung, zumal auch die Mitgliedstaaten des Welterbekomitees selbst zunehmend bereit sind, die Stätten ihren Interessen zu opfern. Zugleich stehen für die Überwachung einer immer größeren Anzahl von Stätten nicht annähernd die erforderlichen Mittel zur Verfügung – die UNESCO erscheint mit ihrer Aufgabe zunehmend überfordert.
Welche Zukunft hat also die Konvention? Wie kann das Welterbe besser geschützt werden? Geht mit der immer stärker anwachsenden Zahl der Stätten nicht auch ein Verlust der Maßstäbe, vor allem aber an Nimbus einher? Wie können die zahlreichen Konflikte zwischen dem Schutz und der Nutzung der Stätten gelöst werden? Wie ist die lokale Bevölkerung besser in das Management der Stätten einzubeziehen? Und welche Rolle kann Deutschland spielen, das seit 2011 wieder eines von 21 Mitgliedern des Welterbekomitees ist, jenes Gremiums, das alle Entscheidung bezüglich der Konvention trifft? Diese und andere Fragen sollen auf der Podiumsdiskussion erörtert werden.
Das Expertengespräch findet statt am Mittwoch, 31. Oktober 2012 ab 19:30 Uhr im Hause der Urania Berlin e.V., An der Urania 17, 10787 Berlin, www.urania.de
Veranstaltung verpasst? Hier finden Sie das Podcast der Veranstaltung, mit freundlicher Unterstützung des rbb's Rundfunk Berlin-Brandenburg: www.inforadio.de/podcast/feeds/das_forum/das_forum_mit_harald.html
Foto: Welterbe-Logo der UNESCO
Musik und das ‘C’ der UNESCO
(22.07.2012)
rußwort zum Benefizkonzert "Mit Pauken und Trompeten!" von Klaus Hüfner. Zugunsten des Collegium Musicum an der Beuth Hochschule für Technik Berlin am 5. Juli 2012. Finden Sie mehr Informationen in der unten stehenden Einladung!
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Grußwort von Prof. Klaus Hüfner
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Frau Professor Kammasch hat mir freundlicherweise empfohlen, mit dem ‘C’ vom "hohen C" in der Musik zum ‘C’ von Culture in der UNESCO zu gelangen – ein nicht ganz einfaches Unterfangen, wie Sie sich denken können.
Bleiben wir zunächst bei der Musik, wo sofort die Frage auftaucht, ob ich C-Dur oder C-Moll meine.
C-Dur wird häufig als hell, klar, festlich beschrieben. Anders sieht es bei C-Moll aus. Die Musiker und Sie, meine Damen und Herren, wissen es viel besser als ich. Dennoch einige Beispiel zur Erinnerung.
Beethovens 5. Sinfonie, die "Schicksalssinfonie", beginnt in C-Moll und endet in C-Dur. Diese Entwicklung "durch Nacht zum Licht" – wie es so schön heißt – findet sich auch wieder in Brahms' erster Sinfonie. Dass Brahms hier die gleiche Tonartkombination wie Beethoven wählt, ist sicher kein Zufall. Ähnlich steht es mit Webers Freischütz, der verblüffende tonartliche Parallelen zu Beethovens Fidelio aufweist. Die düsteren Aspekte und bösen Mächte werden durch C-Moll und der befreiende Sieg über sie durch C-Dur dargestellt.
Damit stellt sich die Frage, ob beim C der UNESCO eher C-Moll oder C-Dur gemeint ist. Ich meine, dass die Gründung der UNESCO in C-Dur begann. Bereits in der Präambel zur Verfassung der UNESCO erklären die Regierungen der Vertragsstaaten im Namen ihrer Völker: "Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden".
Eigentlich sollte die Organisation "UNECO" heißen, Organisation der Vereinten Nationen für Education and Culture, für Bildung und Kultur – so wie es auch die Charta der Vereinten Nationen in Artikel 55 vorsah. Aber dann wurde das Mandat der Organisation um Science, Wissenschaft, genauer Naturwissenschaften sowie Sozial- und Geisteswissenschaften, und später um ein zweites C, nämlich Communication, Kommunikation erweitert. Keine andere Organisation im System der Vereinten Nationen ist mit solch einem breiten Aufgabenspektrum versehen wie die UNESCO.
Aber bleiben wir beim C für Culture und definieren wir es weit, so dass Bildung, Wissenschaft und auch Kommunikation dazu gehören. Dann sprechen wir von der UNESCO als Kulturorganisation, die – so Artikel 1 der Verfassung – "zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit" beitragen soll. Hier ist also wiederum alles in C-Dur gekleidet: Sich für den Frieden engagierend, will die Organisation diese Arbeit in ihrem breiten Aufgabenspektrum leisten.
Dazu gehört auch die Musik. "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" sagte einmal Friedrich Nietzsche. Eine Gesellschaft ohne Musik wäre undenkbar. Daher gilt auch für die Bildungseinrichtungen, der musischen Erziehung einen entsprechenden Platz zu gewähren. Hier sollte und könnte die UNESCO sich kritisch zum PISA-Primat der OECD mit der Mathematik und den Naturwissenschaften äußern.
Die UNESCO ist nicht nur eine mit einem Friedensmandat im Dienste der Vereinten Nation ausgestattete Kulturorganisation, sie ist auch eine politische Organisation, eine staatliche Institution, die sich aus Regierungsvertretern zusammensetzt. Und hier zeigen sich gegenwärtig dunkle Wolken am Horizont, hier wird alles düster, hier dominiert das C-Moll. Bevor ich dies näher erläutere, erlauben Sie mir noch einige Sätze in C-Dur.
Ich denke an Daniel Barenboim, der zusammen mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said 1999 das West-Eastern Divan Orchestra gründete. Barenboim engagiert sich seit langem für eine Annäherung der verfeindeten Volksgruppen im Nahostkonflikt. Das Orchester setzt sich aus jungen Musikern aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, Libanon, Ägypten, Syrien, Jordanien und Spanien zusammen. Im August 2005 spielte das Orchester ein vielbeachtetes Konzert in Ramallah, das in vielen Staaten live im Fernsehen übertragen wurde. In einigen Wochen spielt das Orchester wiederum in Berlin.
Anlässlich einer Ehrung 2004 in der Knesset, dem israelischen Parlament, sagte Barenboim: "In tiefer Sorge frage ich heute, ob die Besetzung und Kontrolle eines anderen Volkes mit Israels Unabhängigkeitserklärung in Einklang gebracht werden kann. Wie steht es um die Unabhängigkeit eines Volkes, wenn der Preis dafür ein Schlag gegen die fundamentalen Rechte eines anderen Volkes ist? ..." Daraufhin kam es zu einem Eklat, als die israelische Bildungsministerin Barenboim in ihrer Erwiderung vorwarf, das Parlament als Bühne zu missbrauchen, um Israel zu attackieren.
Ich will und kann nicht an dieser Stelle auf die höchst komplizierte Situation der Menschen in Israel und Palästina näher eingehen. Mir geht es hier darum, darauf hinzuweisen, dass die jahrzehntelange Situation im Nahen Osten nun auch in der UNESCO zu einer Krise geführt hat, welche die Existenz der Organisation in Frage stellt.
Am 31. Oktober vergangenen Jahres nahm die 36-UNESCO-Generalkonferenz den Aufnahme-Antrag Palästinas mit 107 Ja-Stimmen bei 14 Gegenstimmen und 53 Enthaltungen an. Zu den Nein-Stimmen gehörten Deutschland, Israel und die USA. Schlimmer noch für die Organisation war die Entscheidung der USA, einerseits in der Organisation zu bleiben, aber andererseits ihren jährlichen Pflichtbeitrag, der immerhin 22 Prozent am ordentlichen Haushalt ausmacht, rückwirkend nicht mehr zu zahlen. Dieses Geld fehlt nun bereits seit zwei Jahren und führt zu erheblichen Einschnitten in das Arbeitsprogramm der Organisation.
Palästina hat als 195. Mitgliedstaat der UNESCO sofort die UNESCO-Welterbe-Konvention, ein Juwel der Organisation, ratifizieren können und – verspätet – den Antrag gestellt, die Geburtskirche Jesu Christi und den Pilgerweg in Bethlehem in die Welterbeliste einzutragen. Dies erfolgte vor wenigen Tagen in St.Petersburg mit 13 zu 6 Stimmen bei 3 Enthaltungen nach sehr heftigen, überwiegend politischen Auseinandersetzungen. Auch hier dominierte C-Moll. Allein im letzten Jahre wurden im Welterbe-Komitee der UNESCO 50 Prozent aller Entscheidungen politisch, d.h. gegen die Empfehlungen der Fachgremien entschieden.
Ich kann leider nicht voraussagen, wie es mit dem C in der UNESCO weitergehen wird. Aber ich gehöre zu den Idealisten (sonst würde ich mich nicht seit über 40 Jahren für die UNESCO engagieren). Daher lassen sich mich – wie in der Musik – in C-Dur abschließen. Ich hoffe, dass Barenboims Arbeit zur Überwindung von Mauern und Grenzen Früchte tragen wird. Ich hoffe, dass es nicht zu verschärften Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina kommen wird. Im Gegenteil, gemeinsame religiös-kulturelle und auch touristische Interessen beider Staaten sollten die Grundlage bilden für konstruktive Verhandlungen, die zu Formen friedlicher Zusammenarbeit führen. Und die Brücke hierzu kann nur die UNESCO bilden.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Prof. Dr. Klaus Hüfner
Ehrenvorsitzender des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V.
Foto: Einladung Benefizkonzert "Mit Pauken und Trompeten!"
Wer kennt Dorothea Christiane Erxleben?
(22.07.2012)
Alle zwei Jahre wird auf der UNESCO-Generalkonferenz entschieden, welche von den Mitgliedstaaten vorgeschlagenen Persönlichkeiten in die Liste der UNESCO-Gedenktage für die beiden kommenden Jahre eingetragen werden. Damit will die UNESCO an berühmte Persönlichkeiten erinnern, damit deren Bedeutung in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wird.
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Alle zwei Jahre wird auf der UNESCO-Generalkonferenz entschieden, welche von den Mitgliedstaaten vorgeschlagenen Persönlichkeiten in die Liste der UNESCO-Gedenktage für die beiden kommenden Jahre eingetragen werden. Damit will die UNESCO an berühmte Persönlichkeiten erinnern, damit deren Bedeutung in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wird.
Für die Jahre 2012-2013 hat die Generalkonferenz im November 2011 insgesamt 98 Gedenktage benannt. Darunter waren auch vier Gedenktage, die Deutschland betrafen. Für 2013 werden es der 22. Mai (200. Geburtstag des Komponisten Richard Wagner) und der 29. September (100. Todestag des Ingenieurs Rudolf Diesel) sein. Für dieses Jahr waren der 13. Juni und der 9. August (50. Todestag des Schriftstellers Hermann Hesse) vorgesehen.
Leider gab es in Deutschland keine Pressemeldung zum 13. Juni, dem 250. Todestag der Ärztin Dorothea Christiane Erxleben, die zwischen 1715 und 1762 in Quedlinburg lebte. Sie war eine herausragende Frau, die dank ihres Vaters, der sich dafür einsetzte, dass begabte Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern seien, die erste promovierte Ärztin in Preußen war.
Ihr Vater, selbst Arzt, hat ihre außerordentlichen Fähigkeiten sehr früh erkannt und sie von Kind an zu seinen Krankenbesuchen mitgenommen, so dass sie erfolgreich die Praxis ihres Vaters übernehmen konnte.
Mit 23 Jahren veröffentlichte sie eine Schrift, in der sie all die Vorurteile widerlegte, die gegen ein Frauenstudium sprachen. Zwar konnte sie selbst das 1741 nur auf Anordnung Friedrich des Großen genehmigte Studium als erste Frau an der Universität Halle zunächst aus familiären Gründen nicht aufnehmen. Durch die Heirat eines Witwers mit fünf Kindern und die Geburt von vier eigenen Kindern war sie familiär und beruflich höchsten Belastungen ausgesetzt. Dies hinderte sie aber nicht daran, 1754 an der Universität Halle ihre Promotion erfolgreich abzuschließen.
Diese herausragende Karriere muss insbesondere vor dem Hintergrund gewürdigt werden, dass erst 1899/1900 in Deutschland Frauen offiziell zum Studium und zu Staatsprüfungen der Medizin zugelassen wurden. In Preußen wurden Frauen erstmals im Wintersemester 1908/1909 zum Studium zugelassen.
Erfreulicherweise wird seit 1997 an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg jeweils für ein Jahr eine Dorothea-Erxleben-Gastprofessur vergeben, die der Förderung von Frauen für die Hochschullehrerinnenlaufbahn dient. Dadurch erhält Dorothea Christiane Erxleben, die im Alter von nur 47 Jahren verstorben ist, eine bleibende Würdigung.
Prof. Dr. Klaus Hüfner
Foto: Logo des UNESCO-Programms "Memory of the World" Foto: Wikipedia
Muss die UNESCO pleite gehen?
(13.06.2012)
Ein Kommentar von Prof. Klaus Hüfner |
"Click online and donate to UNESCO: www.unesco.org/donate" so lautet der Hilferuf der UNESCO, die Ende 2011 einen Notstands-Fonds eingerichtet hat. Er richtet sich an alle Mitgliedstaaten, öffentlichen Institutionen und Stiftungen sowie an alle (Welt-)Bürgerinnen und -Bürger. Etwa 28,5 Mio. US-Dollar wurden bis Ende März 2012 zusammengebettelt; weitere 11,0 Mio. US-Dollar wurden angekündigt.
Schuld an der Finanzmisere ist die Aufnahme Palästinas durch die 36. Generalkonferenz, die am 31. Oktober 2011 mit 107 Ja-Stimmen bei 14 Gegenstimmen und 53 Enthaltungen erfolgte. Dieses Ergebnis überraschte, weil die USA von vornherein erklärten, dass sie aufgrund innerstaatlicher Gesetzgebung keiner internationalen Organisation, der Palästina angehört, Beiträge zahlen dürfen. Zugleich betonte die US-Administration, dass sie nicht austreten werde; kurz darauf ließ sie sich sogar auf weitere vier Jahre in den UNESCO-Exekutivrat wählen. Damit steht fest, dass die USA ihre Schulden an die Organisation früher oder später begleichen müssen. Offen bleibt nicht nur, wann dies erfolgt, sondern auch, ob die USA Schuldzinsen zahlen müssen und wie hoch der Zinssatz ist.
Sekretariat und Exekutivrat der UNESCO haben sich aber zu einer Politik des Abwartens entschieden, die einerseits verständlich ist, wenn man berücksichtigt, dass in diesem Jahr die Wiederwahl des US-amerikanischen Präsidenten, Barack Obama, möglich ist und dass im kommenden Jahr die Wiederwahl der Generaldirektorin, Irina Bokova, auf weitere vier Jahre ansteht.
Aber kann die Organisation ihre wichtigen Aufgaben im UN-System tatsächlich erfüllen, wenn als einzige Reaktionen auf das völkerrechtswidrige Verhalten der USA lediglich drei Maßnahmen die Politik der UNESCO bestimmen? Neben
1) der Einrichtung des bereits erwähnten Notstands-Fonds gilt es,
2) die Mitgliedstaaten daran zu erinnern, ihre Pflichtbeiträge pünktlich und vollständig bis Ende Januar des Jahres zu zahlen und
3) Sparmaßnahmen aller Art einzuführen, die von Streichungen unbesetzter Stellen (75 Prozent), Halbierung der Zeitverträge, Senkung der Reisekosten um zwei Drittel bis zur Kürzung des verabschiedeten ordentlichen Haushalts- und Arbeitsprogramms um 20 Prozent reichen.
In der Tat haben zahlreiche Mitgliedstaaten ihre Pflichtbeiträge früher als in vergangenen Jahren gezahlt. Bis Ende März 2012 hat die Organisation insgesamt 148 Mio. US-Dollar erhalten; dies entsprach 45 Prozent gegenüber 31 Prozent im ersten Quartal 2011. Auch Deutschland hat 2012 seinen Pflichtbeitrag in Höhe von 25,3 Mio. US-Dollar vollständig gezahlt. Mit diesen mehr oder weniger pünktlichen Zahlungen werden ohne Zweifel kurzfristige Probleme der Kassensituation überbrückt, die sich bis spätestens zum Herbst 2012 als hilfreich erweisen.
Es handelt sich um eine notwendige, aber keinesfalls hinreichende Maßnahme. Was soll aber dann erfolgen, wenn die 22 Prozent des US-Betrages zum ordentlichen Haushalt weiterhin ausbleiben? Die 28,5 Mio. US-Dollar, die bis Ende März 2012 in den Notstands-Fonds geflossen sind, kamen größtenteils von drei Staaten: Congo 3,1; Katar 20,0 und Türkei 5,0 Mio. US-Dollar. Dabei ist zu erwarten, dass sie für zweckgebundene Projekte eingesetzt werden. Auf jeden Fall kann nicht davon ausgegangen werden, dass weitere freiwillige Zahlungen den Ausfall durch die USA kompensieren werden.
Obwohl feststeht, dass die USA früher oder später ihre Beitragsschulden begleichen müssen, wurde bisher nicht thematisiert, welche mittel- und langfristigen Konsequenzen sich für die UNESCO als Organisation ergeben, wenn es bei diesen drei Maßnahmen bleiben sollte. Denn bei einer weiterhin geschrumpften, aber noch lebensfähigen Organisation bestünde Ende 2013 überhaupt kein Bedarf auf Nachzahlung der 71,8 Mio. US-Dollar für 2011 und der 2x75,5 Mio. US-Dollar (=151 Mio. US-Dollar) für 2012-2013 durch die USA, die verpflichtet sind, 22 Prozent zum ordentlichen Haushalt beizutragen.
Im Unterschied zum 31. Dezember 1984, als die USA aus der Organisation ausgeschieden sind, bestehen diesmal eindeutige Rechtsansprüche der UNESCO, solange die USA ihre Mitgliedschaft aufrechterhalten. „No representation without taxation" – so lautet die allen Politikern in den USA bekannte, historisch belegte Forderung.
Daher lautet mein erster Vorschlag, dass die UNESCO von ihrem Recht Gebrauch macht, beim Internationalen Gerichtshof ein Rechtsgutachten („advisory opinion") einzuholen. Damit kann zwar ein Rechtsanspruch nu betont und nicht eingelöst werden, aber die politische Wirkung sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Ein zweiter, weitergehender Vorschlag ist ökonomischer Art, bedarf aber der politischen Entscheidungsfindung. Davon ausgehend, dass die Verabschiedung der Arbeits- und Haushaltspläne für die Jahre 2010-2011 und 2012-2013 auch von den USA mitgetragen wurde, gilt es jetzt, Finanzierungsmechanismen zu entwickeln, um die Zwei-Jahres-Pläne in vollem Umfang umzusetzen. Mit anderen Worten: Bis die USA ihre Pflichtbeiträge bezahlen, müssen Darlehensmechanismen greifen, um den vorübergehenden Ausfall von 22 Prozent der veranlagten Pflichtbeiträge zu kompensieren. Offen bleibt dann lediglich die Frage nach der Höhe der Verzinsung. Neben den marktüblichen Zinssätzen, die der US-Verschuldung anzurechnen wären, sind aber auch zinslose Darlehen durch die anderen Mitgliedstaaten denkbar.
Sollte der Exekutivrat der UNESCO sich nicht zu einer entsprechenden Lösung durchringen können, wäre auch denkbar, dass Frankreich seine besondere Verantwortung als Gastland übernimmt und die Darlehensgewährung durch die Caisse des Dépôts et Consignations garantieren würde.
Die Behauptung, dass dies ein Weg in eine Schuldenorganisation, ein Weg ohne Umkehr sei, kann ich nicht teilen, denn die USA müssen auf jeden Fall zahlen, solange sie Mitglied in der Organisation bleiben. Außerdem steht die Organisation auf ihrer kommenden
Generalkonferenz 2013 vor großen Herausforderungen. Dabei geht es nicht nur um die Frage einer Wiederwahl der Generaldirektorin, sondern auch um die Verabschiedung einer neuen Mittelfriststrategie für die Jahre 2014-2021 mit neuen inhaltlichen Schwerpunkten.
Das Verhältnis der USA zu der UNESCO erfährt durch den Ausfall ihrer Zahlungen der Pflichtbeiträge zum dritten Mal eine krisenhafte Situation, welche die Organisation einer erneuten Schwächung aussetzt. Zwar ist es den USA durch ihren Austritt Ende 1984 nicht gelungen, die UNESCO in einen finanziellen Ruin zu treiben, aber die Narben der damals verursachten Einschränkungen sind bis heute sichtbar geblieben. Dies spiegelte sich unter anderem in dem enormen Personalabbau wider. Waren es 1984 noch rund 3400, so sind es heute weniger als 2000 Mitarbeiter/innen. Sank 1985 der ordentliche Haushalt um 25 Prozent, so erfolgte mit der Rückkehr der USA eine Steigerung des Haushaltsvolumens um lediglich 11 Prozent.
Daher ist es notwendig, über die oben genannten Vorschläge zur Darlehensaufnahme darüber hinausgehend zu diskutieren, ob der Höchstbeitrag zum ordentlichen Haushalt grundsätzlich auf 15 oder sogar 10 Prozent abgesenkt werden sollte, um die Existenz der Organisation durch einseitige Maßnahmen eines einzigen Mitgliedstaates nicht zu gefährden.
Der Autor ist Ehrenvorsitzender des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN). In diesem Beitrag äußert er seine persönliche Meinung.
Prof. Dr. Klaus Hüfner
Ehrenvorsitzender des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit
Weiterführende Infos unter www.dgvn.d
Ausstellung "UNESCO-Welterbe: Ein Titel der verpflichtet" im Abgeordnetenhaus von Berlin
(30.05.2012)
Die Ausstellung ist vom 5. Juni bis 18. Juni 2012 zu sehen im Abgeordnetenhaus von Berlin in der Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, wird sie am Dienstag, dem 5. Juni 2012 um 18.00 Uhr in der Wandelhalle des Abgeordnetenhauses eröffnen. |
Download als pdf-Datei: news-54.pdf
Neuer Vorstand des Berliner UNESCO-Komitees
(18.05.2012)
Die Mitgliederversammlung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. hat am 27. März 2012 einstimmig einen neuen Vorstand gewählt. |
Zur Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Gudrun Kammasch gewählt. Stellvertreterinnen sind Heike Englisch und Dr. Brigitte Reich. Die Schriftführung übernimmt Christa Müller und Dr. Alice Halsdorfer ist die neue Schatzmeisterin des Komitees.
Eine vollständige Übersicht der Mitgliedschaft findet sich hier.
Menschenrechtsverletzungen: Was kann ich dagegen tun?
(17.03.2012)
Rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse erscheint dieses Handbuch in aktualisierter Auflage. Die Autoren sind Prof. Dr. Klaus Hüfner (Ehrenvorsitzender des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit), Anne Sieberns (Leiterin der Bibliothek des Deutschen Instituts für Menschenrechte) und Dr. Norman Weiß (wissenschaftlicher Mitarbeiter im Menschenrechtszentrum der Universität Potsdam).
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Das Handbuch wurde seit seiner ersten Auflage in 1998 in mehr als 20 Auflagen und 12 Sprachen veröffentlicht.
Die aktualisierte deutsche Auflage wird herausgegeben von der
Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und der Deutschen UNESCO-Kommission.
Das Handbuch kann bestellt werden beim UNO-Verlag.
ISBN: 978-3-923904-69-3
UNESCO-Weltkulturerbe in Italien
(03.01.2012)UNESCO-Weltkulturerbe in Italien
Die Ausstellung mit den Werken wichtiger italienischer Fotografen wie Gabriele Basilico, Berengo Gardin, Mimmo Jodice, Ferdinando Scianna u.a. zeigt in 135 Fotografien die 44 italienischen Stätten des Weltkulturerbes und dokumentiert die Erfahrungen bei der Vorbereitung und Durchführung der Bewirtschaftungspläne dieser Kultur- und Naturgüter von universellem Wert. Gezeigt wird auch ein kurzer Dokumentarfilm mit Ausschnitten aus berühmten Spielfilmen, die an diesen Orten gedreht wurden.
Ausstellung: 18. Januar bis 09. März 2012.
Öffnungszeiten: Mo-Do 10-16 Uhr, Fr 10-14 Uhr
Die Ausstellung wird von zwei Vorträgen und einer Podiumsdiskussion begleitet.
Eröffnung der Ausstellung „UNESCO-Weltkulturerbe in Italien“
Mittwoch 18. Januar 2012, 19.00 Uhr.
Gespräch von Antonello Alici (Università Politecnica delle Marche, Ancona) und Annegret Burg (Fachhochschule Potsdam).
Auf Italienisch und Deutsch.
Anmeldung erbeten: antwort.iicberlino@esteri.it
Urbino: Una città ideale e il suo futuro
Eine ideale Stadt und ihre Zukunft
Vortrag von Giovanni Bogliolo (Università Carlo Bo Urbino). Urbino gehört aufgrund der Architektur und Geschichte seit 1998 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die gut erhaltenen historischen Denkmäler und Gebäude verleihen dieser kleinen Stadt einen ganz besonderen Reiz.
Auf Italienisch mit Simultanübersetzung.
Mittwoch, 22. Februar 2012, 19.00 Uhr
Anmeldung erbeten: antwort.iicberlino@esteri.it
Siena: eine literarische Einladung
Buchpräsentation mit der Herausgeberin Donatella Germanese und Klaus Wagenbach. Siena, dessen historisches Zentrum zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, gehört zu den schönsten Städten der Welt. Die Anthologie sammelt alte und neue Einsichten von Besuchern, Bewohnern und Sängern. Aber sie enthält auch Aussichten in die Umgebung, die „Terra di Siena“.
Lesung und Buchpräsentation (Wagenbach 2011).
Auf Deutsch und Italienisch.
Montag, 27. Februar 2012, 19:00 Uhr
Anmeldung erbeten: antwort.iicberlino@esteri.it
Was bedeutet heute Cultural Heritage?
Zur Finissage der Ausstellung „UNESCO-Weltkulturerbe in Italien“ wird in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion nicht nur das Thema der Rolle des Weltkulturerbes in Italien und Deutschland aufgegriffen, sondern ebenso im Allgemeinen die Frage nach der Bedeutung des gemeinsamen kulturellen Erbes, insbesondere im Blick auf Europa in der gegenwärtigen politisch-kulturellen Diskussion, gestellt.
Podiumsdiskussion mit Giovanni Antonio Puglisi (Präsident der Comissione italiana dell’UNESCO, Rektor IULM, Mailand) und Hansjörg Küster (Leibniz Universität Hannover).
Auf Deutsch und Italienisch.
Freitag, 09. März 2012, 19:00 Uhr
Anmeldung erbeten: antwort.iicberlino@esteri.it
Ort der Veranstaltungen
Italienisches Kulturinstitut Berlin, Hildebrandstraße 2, 10785 Berlin.
Diese Informationen beruhen auf Angaben des Italienischen Kulturinstituts Berlin,
Programm Januar bis März 2012 (PDF)
Weitere aktuelle Informationen: Italienisches Kulturinstitut Berlin
60 Jahre "UNESCO-Arbeit für Berlin"
(21.12.2011)
In dieser soeben erschienenen Schrift präsentiert das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit wichtige Stationen seiner Tätigkeit von der Gründung in der geteilten Stadt im Jahre 1950 bis in das vereinte Berlin des Jahres 2011.
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Seit 60 Jahren engagiert sich das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit dafür, die Anliegen der UNESCO in Berlin sichtbar zu machen und den Berlinerinnen und Berlinern näher zu bringen.
Die nun vorliegende 28-seitige illustrierte Schrift zeigt einen Querschnitt durch diese Arbeit.
Aus dem Inhalt:
- 60 Jahre Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit
- Die UNESCO und die Zivilgesellschaft
- Aus der Geschichte des Komitees
- UNESCO-Leben in der DDR von 1956 bis 1990
- Deutsch-deutsche Arbeit an einer Berufsbildungskonvention der UNESCO
- Das UNESCO-Zentrum für Berufsbildung: Eine Idee entsteht in Berlin
- UNESCO-Projektschulen
- Das Internationale UNESCO-Schülerseminar
- UNESCO-Weltkulturerbe in Berlin
- Studienreisen zur UNO und zum Weltkulturerbe
- Kulturelle Vielfalt in Berlin
- Die Berliner Friedensuhr.
Eine Zeittafel nennt wichtige Stationen der UNESCO-Arbeit in dem zunächst geteilten und dann vereinten Berlin.
Foto: Aus dem Gründungsprotokoll
40. Internationales UNESCO Schülerseminar
(13.12.2011)
Vom 27. November bis zum 02. Dezember 2011 war Berlin zum 40. Mal in Folge der Gastgeber des Internationalen Schülerseminars.
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Wenn wir unseren Energiebedarf ständig auf hohem Niveau halten wollen: Welche Bedeutung haben globale Netzwerke für die Gestaltung der Zukunft unserer Jugend? Welche Rolle kommt dabei den Menschenrechten zu?
In Deutschland ist in den letzten Monaten die Energiepolitik diskutiert worden. Entscheidungen wurden getroffen. Atomenergie gilt nicht mehr als zukunftsweisend. Doch als das Seminar begann, rollten Castortransporte mit Atommüll aus Frankreich in Richtung Gorleben, weil dort ein sogenanntes "Zwischenlager" entstanden ist. Der Protest begann diesmal schon in Frankreich.
Am 27. November reisten morgens unsere französischen Gäste aus Lyon an, zeitnah mit den norwegischen jungen Damen. Nach Litauen und Lettland folgten unsere italienischen Damen, sowie dänische, bayerische, polnische und brandenburgische Teilnehmende. Die letzte Anreisende war die junge Dame aus Hamburg, die vorher noch in Gorleben gegen den Atommülltransport demonstriert hatte.
Aktueller hätte der Einstieg in das Thema kaum sein können, europäischer auch nicht.
Der erste Abend brachte eine bunte europäische Sprachenvielfalt. Italien war zum ersten Mal vertreten. Englisch als verbindende Seminarsprache brachte die Verständigung.
Rainer Mallée als Initiator der Schülerseminare begrüßte die Teilnehmenden, bevor eine "who is who"-Runde begann. Die Frage "What makes this person special?" erleichterte das Kennenlernen.
Es folgten Brainstorming, Expertengespräche, Theaterworkshop, und ein Tag in der Stadt mit Besuchen bei Institutionen und einem Senatsempfang. Der Abschlusspräsentation gingen Teamarbeit und Recherche voraus.
Nach einer Woche mit den unterschiedlichsten Arbeitsformen lautet die einhellige Antwort: Der Lernzuwachs ist sehr groß, die Zeit vergeht viel schneller als im Schulunterricht, das Lernen macht Spaß und ist international. Man möchte in Kontakt bleiben.
Die Leitung des Seminars lag in den bewährten Händen von Brigitte C. Wilhelm
Foto: Schülerseminar: Brainstorming
Fotoausstellung "UNESCO-Weltkulturerbestätten in Griechenland und in Deutschland"
(27.11.2011)
Vom 27. November bis zum 02. Dezember 2011 war Berlin zum 40. Mal in Folge der Gastgeber des Internationalen Schülerseminars.
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Wenn wir unseren Energiebedarf ständig auf hohem Niveau halten wollen: Welche Bedeutung haben globale Netzwerke für die Gestaltung der Zukunft unserer Jugend? Welche Rolle kommt dabei den Menschenrechten zu?
In Deutschland ist in den letzten Monaten die Energiepolitik diskutiert worden. Entscheidungen wurden getroffen. Atomenergie gilt nicht mehr als zukunftsweisend. Doch als das Seminar begann, rollten Castortransporte mit Atommüll aus Frankreich in Richtung Gorleben, weil dort ein sogenanntes "Zwischenlager" entstanden ist. Der Protest begann diesmal schon in Frankreich.
Am 27. November reisten morgens unsere französischen Gäste aus Lyon an, zeitnah mit den norwegischen jungen Damen. Nach Litauen und Lettland folgten unsere italienischen Damen, sowie dänische, bayerische, polnische und brandenburgische Teilnehmende. Die letzte Anreisende war die junge Dame aus Hamburg, die vorher noch in Gorleben gegen den Atommülltransport demonstriert hatte.
Aktueller hätte der Einstieg in das Thema kaum sein können, europäischer auch nicht.
Der erste Abend brachte eine bunte europäische Sprachenvielfalt. Italien war zum ersten Mal vertreten. Englisch als verbindende Seminarsprache brachte die Verständigung.
Rainer Mallée als Initiator der Schülerseminare begrüßte die Teilnehmenden, bevor eine "who is who"-Runde begann. Die Frage "What makes this person special?" erleichterte das Kennenlernen.
Es folgten Brainstorming, Expertengespräche, Theaterworkshop, und ein Tag in der Stadt mit Besuchen bei Institutionen und einem Senatsempfang. Der Abschlusspräsentation gingen Teamarbeit und Recherche voraus.
Nach einer Woche mit den unterschiedlichsten Arbeitsformen lautet die einhellige Antwort: Der Lernzuwachs ist sehr groß, die Zeit vergeht viel schneller als im Schulunterricht, das Lernen macht Spaß und ist international. Man möchte in Kontakt bleiben.
Die Leitung des Seminars lag in den bewährten Händen von Brigitte C. Wilhelm
Foto: Schülerseminar: Brainstorming
Willi Lemke erhielt Berliner Friedensuhr 2011
(31.10.2011)
Der ehemalige Sportmanager und Politiker Willi Lemke wurde am 8. November 2011 mit der Berliner Friedensuhr ausgezeichnet. Damit würdigte das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit das langjährige und erfolgreiche Wirken Lemkes als Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden.
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In der Begründung zur Wahl Lemkes heißt es, er habe bewiesen, dass Sport als Mittel zur Verständigung und Integration eingesetzt werden könne. Lemke ist seit 2008 Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung.
Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien, unterstrich in seiner Laudatio die Verdienste Willi Lemkes.
Die Generaldirektorin der UNESCO, Irina Bokova, erklärte in ihrer Grußbotschaft:
Die Berliner Friedensuhr ist ein Zeichen dafür, dass Zeit niemals aufzuhalten ist, dass sich Gesellschaften ständig weiterentwickeln und dass das Streben nach Würde und Recht starke Antriebskräfte der menschlichen Entwicklung sind … Ebendiese Kräfte, die nach Solidarität und Würde streben, wirken auch beim Sport… Er hat die Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und kann das Leben zum Besseren verändern.
Das von Herrn Lemke geleitete Büro der Vereinten Nationen für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden nutzt seit seiner Gründung im Jahre 2001 den Sport für die Übermittlung von Botschaften für Frieden und Entwicklung – insbesondere an junge Leute.
Der Friedensuhr-Preis wird seit 2003 vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit verliehen. Er geht an Persönlichkeiten und Institutionen, die dazu beigetragen haben, Mauern zwischen Völkern, Nationen, Kulturen und Ideologien zu überwinden.
Die bisherigen durch das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit ausgezeichneten Preisträger sind der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor (2003), die Internationale Atomenergiebehörde - vertreten durch ihren Generaldirektor Mohamed El Baradei (2004), Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien (2006), der US-amerikanische Ökonom Dennis Meadows (2007) und Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (2009).
Davor haben von Initiator Jens Lorenz die Berliner Friedensuhr erhalten: Michail Gorbatschow, Ronald Reagan und Helmut Kohl (1992), Mutter Teresa (1993), Papst Johannes Paul II. (1996) und Georg Bush sen. (1999).
Die Geschichte der Berliner Friedensuhr ist eng mit dem Fall der Mauer verbunden: Am 9. November 1989 präsentierte der Juwelier Jens Lorenz eine fast drei Meter hohe Uhr mit der Botschaft "Zeit sprengt alle Mauern". Mitten in die Präsentation der Uhr platzte die Nachricht vom Fall der Berliner Mauer und machte damit die Uhr zur Zeitzeugin ihres eigenen Anliegens.
Weitere Informationen: www.berliner-friedensuhr.de
Foto: Prof. Dr. Klaus Hüfner, Willi Lemke, Jens Lorenz
UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes: Stummfilme
(21.10.2011)
Das Filmhaus am Potsdamer Platz in Berlin zeigt Stummfilme aus den Jahren 1907 bis 1911 |
Die UNESCO begeht am 27. Oktober 2011 zum sechsten Mal den Welttag des audiovisuellen Erbes. Er erinnert an die Erhaltung von Fotos, Tonaufnahmen, Filmen und Videos, die in den letzten 100 Jahren geschaffen wurden. In Deutschland organisieren aus diesem Anlass zahlreiche Filmarchive, Museen und Stiftungen eine Reihe von Veranstaltungen.
Die Deutsche Kinemathek Berlin zeigt in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission am 27. Oktober im Filmhaus am Potsdamer Platz ab 19.30 Uhr Stummfilme aus der Zeit von 1907 bis 1911.
Das Programm der Kuratorin Mariann Lewinsky führt Filme aus einer Zeit vor, als das Kino sich noch selbst erfand und fortlaufend neues präsentierte: die Schönheit von Farbe und Bewegung, Musiknummern mit Schallplattenbegleitung, Slapstick gegen Autoritäten, elegante Thriller und stimmungsvolle Western. Die deutschen, französischen und amerikanischen Stummfilme gehören zum Archiv der Deutschen Kinemathek. Der Eintritt in die Veranstaltung ist frei.
Der Welttag des audiovisuellen Erbes wird seit 2005 jedes Jahr am 27. Oktober gefeiert. Er erinnert an die "Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder", die die UNESCO am 27. Oktober 1980 verabschiedet hat. Bereits heute ist ein guter Teil des audiovisuellen Erbes verloren. Viele Fotos, Tonaufnahmen oder Filme konnten zur Zeit des Entstehens nicht archiviert werden. Oft war man sich auch der Bedeutung des Materials für spätere Generationen nicht bewusst. Audiovisuelle Dokumente sind heute ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Menschheit und einmalige Zeugnisse der Sozialgeschichte.
Filmprogramm
- Schutzmann-Lied (D 1908)
- Zwillinge im Theater / Rosalie et Léontine vont au théâtre (F 1911)
- Der Sieg des Hosenrockes (D 1911)
- The Mobsman / Flirt dangereux (F 1911)
- Ewige Zeugen / Coeur de Violette (USA 1911)
- Reisernte in Japan / Recolte de Riz au Japon (F 1911)
- Fortschritte der Zivilisation in Deutsch-Ostafrika / A Tanga, Ecole Professionelle Gouvernementale (F 1911)
- Fritzchen als Mohr / Bébé nègre (F 1911)
- Japanische Schmetterlinge / Les Papillons Japonaise (F 1908)
Am Klavier: Eunice Martins
Zeit: 27. Oktober 2011, 19.30 Uhr
Ort: Kino Arsenal im Filmhaus am Potsdamer Platz, Kino 2, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Kartenreservierungen: Telefon: 030 / 269 55 – 100
Der Eintritt ist frei.
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission e.V.
60 Jahre deutsche Mitarbeit in der UNESCO
(25.06.2011)60 Jahre deutsche Mitarbeit in der UNESCO
Generaldirektorin Irina Bokova in Berlin.
Bundespräsident zeichnet Prof. Dr. Klaus Hüfner aus.
Aus Anlass der 60jährigen Mitgliedschaft der Bundesrepublik Deutschland in der UNESCO begrüßte Staatsministerin Cornelia Pieper am 23. Juni 2011 zu einer öffentlichen Festveranstaltung im Auswärtigen Amt die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) und zahlreiche Gäste.
Die Generaldirektorin der UNESCO, Irina Bokova, wandte sich in einer Grundsatzrede zum Thema “UNESCO and a New Humanitarianism for the Twenty-First Century” an die Versammlung.
Eine Podiumsdiskussion mit Irina Bokova, mit dem Präsidenten der DUK, Minister a.D. Walter Hirche und mit Prof. Münkler von der Humboldt-Universität schloss sich an. Mehr dazu hier.
Zuvor hatte Bundespräsident Christian Wulff die Deutsche UNESCO-Kommission, Generaldirektorin Bokova und weitere Ehrengäste im Schloss Bellevue empfangen.
Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch den Bundespräsidenten an den langjährigen Präsidenten der DUK und Ehrenvorsitzenden des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, Prof. Dr. Klaus Hüfner.
Am 24. Juni 2011 führte die Deutsche UNESCO-Kommission ihre 71. Hauptversammlung durch. Sie verabschiedete Resolutionen zu inklusiver Bildung und sozialen Medien.
Foto: Der Bundespräsident verleiht Prof.Dr. Klaus Hüfner das Große Verdienstkreuz
"Faszination Welterbe" - UNESCO-Welterbe-Abend in Potsdam
(02.05.2011)Die Landeshauptstadt Potsdam informiert am 4. Juni 2011 im Rahmen eines UNESCO-Welterbe-Abends unter dem Motto "Faszination Welterbe" über die Entstehungsgeschichte zahlreicher Kulturerbe-Areale. Die Darstellungen auf einer großen Leinwand der Freilichtbühne werden begleitet vom Deutschen Filmorchester Babelsberg.
Am 4. Juni 2011, dem Vorabend des UNESCO-Welterbetages in Deutschland, beginnt die Veranstaltung um 19 Uhr auf der Freilichtbühne des Waschhauses an der Schiffbauergasse 6 in 14467 Potsdam.
Nähere Informationen siehe www.potsdam.de und PDF-Dokument.
60 Jahre Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit
(26.02.2011)Mit einer festlichen Veranstaltung erinnerte das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit am 25. Februar 2011 an seine Gründung vor 60 Jahren.
Die rund 60 geladenen Gäste wurden musikalisch begrüßt von Schülern der Robert-Jungk-Oberschule, einer der Berliner UNESCO-Projektschulen.
Die Vorsitzende des Komitees, Frau Dr. Brigitte Reich, erinnerte an die Anfänge und die bis heute geleistete Arbeit, aber auch an die Herausforderung, über zusätzliche Projekte nachzudenken, mit denen der Friedensgedanke der UNESCO verwirklicht werden kann.
Prof. Dr. Christoph Wulf überbrachte als Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission deren Grüße.
Herr Rainer Mallée, das dienstälteste Mitglied des Komitees, gab anhand der von ihm präsentierten Ausstellung einen Überblick über die Arbeit des Komitees, darunter die zahlreichen Berliner Studienreisen zum UNESCO-Welterbe in rund 30 Länder der Erde.
Für das Auswärtige Amt berichtete Herr Max Maldacker über den aktuellen Stand deutscher Initiativen und Aktivitäten aus dem Arbeitsbereich der UNESCO.
Unter Leitung des Ehrenvorsitzenden des Komitees, Herrn Prof. Dr. Klaus Hüfner, diskutierten Frau Oberschulrätin Marita Hebisch-Niemsch von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Frau Brigitte Claudia Wilhelm als Berliner Regionalkoordinatorin der UNESCO-Projektschulen, Herr Botschafter a. D. Dr. Bernhard Neugebauer, ehemals Präsident der UNESCO-Kommission der DDR, und Herr Rainer Mallée über die Geschichte der UNESCO-Clubs in Deutschland, aktuelle Projekte und Probleme, und über künftige Perspektiven.
Ein Jubiläumsheft gab Einblick in die bisherige Arbeit des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.
Zur Historie der deutschen Mitarbeit in der UNESCO
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit konstituierte sich als erster regional agierender UNESCO-Club in Deutschland am 13. Oktober 1950. Ein Jahr später, am 26. November 1951, wurde die Satzung beschlossen und noch im gleichen Jahr, am 28. Dezember, der Antrag auf Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt.
Nahezu zeitgleich gründete sich die Deutsche UNESCO-Kommission.
Am 1. Dezember 1950 stellte Bundeskanzler Konrad Adenauer den Antrag zur Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die UNESCO. Am 11. Juli 1951 beschloss die 6. Generalkonferenz der UNESCO mit Zustimmung des Wirtschafts- und Sozialrates der Vereinten Nationen die Aufnahme. Vom 24. November 1972 bis zum 3. Oktober 1990 war auch die Deutsche Demokratische Republik Mitglied der UNESCO.
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit: Seine Träger
Als nichtstaatliche Organisation wird das Berliner Komitee ausschließlich von der Initiative und dem persönlichen Engagement seiner ehrenamtlich tätigen Mitglieder getragen. Staatliche und private Förderer tragen zu seiner Finanzierung bei.
Link: Fotografische Impressionen von der Jubiläums-Veranstaltung
Foto: Musikalische Begleitung durch die Robert-Jungk-Oberschule
Schüler von UNESCO-Projektschulen zum Praktikum im Iran
(07.12.2010)Schülerinnen und Schüler der Berliner Königin-Luise-Stiftung und des Hainberg-Gymnasiums in Göttingen reisten für zwei Wochen in den Iran, um Praktika in Teheran und Isfahan zu absolvieren.
Die Praktika waren Teil des Projektes "Dialog der Kulturen", an dem diese beiden UNESCO-Projektschulen aktiv mitwirken.
Die Schüler lebten in Familien. Sie wirkten mit an handwerklichen, künstlerischen oder wirtschaftlichen Aktivitäten ihrer Gastgeber.
Der "Dialog der Kulturen" schloss ein, in Gesprächen und durch Erleben den Austausch zu suchen und zu finden, und kulturelle Kompetenz vor Ort zu erwerben und zu zeigen. Das eigene, mitgebrachte kulturelle Erbe der Schülerinnen und Schüler wurde demjenigen des Gastlandes Iran gegenüber gestellt.
Durch jahrelange kontinuierliche und engagierte Arbeit mit Partnern im Iran ist ein Netzwerk von Bildungseinrichtungen, Institutionen und Personen entstanden. Die UNESCO-Projektschulen werden es weiterhin pflegen.
Kontakt: Brigitte C. Wilhelm
Foto: Miriam, Frau Mentzel, Königin-Luise-Schule, Frau Wilhelm, Koordination Projektschulen
Lange Nacht des Menschenrechts-Films am 16. Dezember 2010
(30.11.2010)Präsentation der Siegerfilme des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises 2010 im "Haus der Kulturen der Welt" in Berlin
Am Donnerstag, 16. Dezember 2010, ab 19:00 Uhr werden die Siegerfilme des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises 2010 präsentiert. Die Filmenacher/innen werden anwesend sein.
Moderation: Knut Elstermann (Filmkritiker, Journalist und Moderator, u. a. Zwölf Uhr mittags – Das Filmmagazin, Radio EINS, RBB)
Ort: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin.
Der Eintritt ist frei.
Die Deutsche UNESCO-Kommission ist Mitveranstalter.
Weitere Veranstalter: Deutsches Institut für Menschenrechte, Amnesty International, Deutscher Anwaltverein, Deutsches Jugendherbergswerk, Nationaler Geistiger Rat der Bahá’í in Deutschland.
Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis wird seit 1998 anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte in Nürnberg verliehen. Alle zwei Jahre zeichnet er herausragende Film- und Fernsehproduktionen aus, die Menschenrechtsthemen aufgreifen. Der Preis wird verliehen in den Kategorien Profi, Amateure, Filmhochschule, Kurzfilm und Bildungspreis.
Die diesjährige Preisverleihung findet am 4. Dezember 2010 statt.
Am 6. Dezember 2010 werden die Sieger auf der unten genannten Website bekannt gegeben.
Weiterführende Infos unter www.menschenrechts-filmpreis.de
Besuch der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
(25.08.2010)Am 15. September 2010 besuchte das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit die
Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum.
Der Direktor der Stiftung, Dr. Hermann Simon, stellte die Geschichte der Neuen Synagoge Berlin – Centrum Judaicum dar.
Frau Britta Wauer präsentierte ihr aktuelles Buch über den Jüdischen Friedhof Weißensee.
Breiten Raum nahmen in der Diskussion die Bemühungen ein, den Jüdischen Friedhof Weißensee in die UNESCO-Liste des Welt-Kulturerbes aufzunehmen.
Auf Einladung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit nahmen an der Veranstaltung auch Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes Berlin sowie Mitglieder des Vereins "Denk mal an Berlin e.V." und des Verbands Deutscher Bediensteter bei Internationalen Organisationen (VDBIO) teil.
Weiterführende Infos unter www.cjudaicum.de
Foto: Besuch der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Ausstellung zum UNESCO-Welterbe in den Schönhauser Allee Arcaden
(07.05.2010)Ab 15. Juli 2010 wird in den "Schönhauser Allee Arcaden" in Berlin eine Ausstellung zum UNESCO-Welterbe präsentiert. Zu allen Welterbestätten in Deutschland werden Exponate gezeigt.
Eröffnet wird die Ausstellung am 15. Juli 2010 durch den Centermanager und den Vorsitzenden des UNESCO Welterbestätten Deutschland e.V. Horst Wadehn.
Mit der Ausstellung wird das UNESCO-Welterbeprogramm als die erfolgreichste Kulturinitiative aller Zeiten gewürdigt.
Die Ausstellung war zuvor in den Wilmersdorfer Arcaden gezeigt worden (siehe Foto von der Eröffnung).
In den Schönhauser Allee Arcaden wird sie vom 15. bis zum 24. Juli 2010 zu sehen sein. Vom 23. September bis zum 03. Oktober 2010 soll sie dann in den "Köln Arcaden" gezeigt werden.
Weiterführende Infos unter www.schoenhauser-allee-arcaden.de/
Foto: Eröffnung in den Wilmersdorfer Arcaden. Foto: Hans Krönner
IngenieurBildung für nachhaltige Entwicklung
(18.03.2010)Vom 6. bis 8. Juni 2010 veranstaltet die Beuth Hochschule für Technik Berln eine Regionaltagung zum Thema "IngenieurBildung für nachhaltige Entwicklung". Sie wird gemeinsam mit der "Internationalen Gesellschaft für Ingenieurpädagogik" (IGIP) ausgerichtet.
Die Tagung ist ein Projekt der Dekade "Bildung für Nachhaltige Entwicklung". Sie steht unter Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission. Tony Marjoram, Leiter des Bereichs Ingenieurwissenschaften bei der UNESCO, wird einen Einführungsvortrag halten.
Einzelheiten sind aus dem Faltblatt ersichtlich (siehe unten).
Frau Prof. Dr. Gudrun Kammasch, Mitglied des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, steht für nähere Informationen zur Verfügung.
Download als pdf-Datei: news-37.pdf
Weiterführende Infos unter prof.beuth-hochschule.de/kammasch/infos-tagungen-didaktik-ingenieurpaedagogik
Foto: IngenieurBildung für nachhaltige Entwicklung
Berlin feiert den UNESCO-Welttag der Poesie 2010
(11.03.2010)Zum UNESCO-Welttag der Poesie laden die Literaturwerkstatt Berlin und die Deutsche UNESCO-Kommission am 23. März 2010 zu einer Lesung in der Stiftung Brandenburger Tor ein. Lyriker aus fünf Ländern stellen ihre Werke vor: Es lesen Ulrikka Gernes, Poetin aus Dänemark, Nora luga, die Grande Dame der rumänischen Dichtung, Bei Ling, der in China für seine Lyrik zensiert wird, Albert Ostermaier, Dichter, Dramatiker und Torwart der deutschen Autorennationalmannschaft, sowie Serhij Zhadan, der "ukrainische Rimbaud" (NZZ).
Der Welttag der Poesie wird seit 2000 jedes Jahr am 21. März gefeiert. Die UNESCO erinnert damit an die Tradition der Poesie als älteste literarische Kunstform, an die Vielfalt des Kulturguts Sprache und die Bedeutung mündlicher Überlieferungen. Er bekräftigt die Bedeutung der Poesie und verleiht einer vielfältigen Kunst die Wertschätzung, die ihr zu oft verwehrt wird. Die Literaturwerkstatt Berlin feiert dieses Ereignis jedes Jahr mit Lyrikern aus aller Welt.
Der Welttag der Poesie ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Literaturwerkstatt Berlin und der Stiftung Brandenburger Tor mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, der Deutschen UNESCO-Kommission, dem Heinrich-Böll-Haus Langenbroich e.V. und der Königlich Dänischen Botschaft. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission.
Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission
Nähere Informationen:
Deutsche UNESCO-Kommission • Literaturwerkstatt Berlin
Weißbuch „Kulturelle Vielfalt gestalten“ vorgestellt
(19.02.2010)Handlungsempfehlungen zur Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen
Ende 2009 stellte die Deutsche UNESCO-Kommission das Weißbuch „Kulturelle Vielfalt gestalten“ vor.
Das Weißbuch enthält operative Handlungsempfehlungen zur Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen.
Dieses Übereinkommen betritt völkerrechtliches Neuland und bietet Zielsetzungen und Instrumente für die Sicherung und den internationalen Austausch eines vielfältigen Kulturangebots in der Zukunft.
Für Deutschland ist dieses Übereinkommen für Bund, Länder und Kommunen seit März 2007 verbindlich. Dennoch zeigen sich Hemmschwellen in der operativen Herangehensweise bei der ressortübergreifenden Umsetzung des interdisziplinären Übereinkommens, das Förder- und Ordnungspolitik vereint.
Für diese Herangehensweise hat das Weißbuch erstmals Handlungsempfehlungen formuliert, die sich an alle Akteure der Zivilgesellschaft richten, die für den Schutz und die Förderung von kultureller Vielfalt Verantwortung tragen und/oder Handlungsmöglichkeiten haben.
Die Handlungsempfehlungen umfassen Aufgaben für die deutsche und europäische Kulturpolitik, für die regionale und kommunale Ebene, für die internationale Zusammenarbeit, für die unabhängige Kultur- und Kreativwirtschaft, für die Medienvielfalt sowie für die kulturelle Bildung.
Heike Englisch, stellvertretende Vorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, hat mitgewirkt an der Beratung und Bearbeitung der Aufgaben für die Regionen, Städte und Kommunen sowie für die unabhängige Kultur- und Kreativwirtschaft.
Das Weißbuch ist online auf den Seiten der Deutschen UNESCO-Kommission verfügbar.
Weiterführende Infos unter http://www.unesco.de/weissbuch_2009.html?&L=0
Foto: Weißbuch „Kulturelle Vielfalt gestalten“ vorgestellt
Berliner Friedensuhr geht an Hans-Dietrich Genscher
(04.10.2009)Im 20. Jahr nach dem Fall der Berliner Mauer verlieh das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit die "Berliner Friedensuhr" an den damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher.
Der Festakt fand statt am 10. Dezember 2009, dem Tag der Menschenrechte.
Mit der Verleihung der Berliner Friedensuhr soll das langjährige und erfolgreiche Wirken Genschers als Außenminister der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt werden. Insbesondere hat das Komitee damit den Beitrag des Politikers zur Verwirklichung der deutschen Einheit, sein Plädoyer für die Stärkung der Vereinten Nationen sowie das Engagement für die weltweite Achtung und Verwirklichung der Menschenrechte hervorgehoben.
Die Berliner Friedensuhr wird seit 2003 als Preis vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit an Persönlichkeiten und Institutionen verliehen, die auf Grundlage der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" der Vereinten Nationen zur Überwindung von Mauern zwischen Rassen, Klassen, Völkern, Nationen, Kulturen, Ideologien, Konfessionen, Parteien und Menschen exemplarisch beigetragen haben.
Bisher ausgezeichnete Preisträger sind der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor (2003), die Internationale Atomenergiebehörde - vertreten durch ihren Präsidenten Mohamed El Baradei (2004), Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien (2006) und der US-amerikanische Ökonom Dennis Meadows (2007). Davor haben von Initiator Jens Lorenz die Berliner Friedensuhr erhalten: Michail Gorbatschow, Ronald Reagan und Helmut Kohl (1992), Mutter Teresa (1993), Papst Johannes Paul II. (1996) und Georg Bush sen. (1999).
Entstanden ist die Berliner Friedensuhr am 9. November 1989. An diesem Tag präsentierte der Berliner Juwelier Jens Lorenz eine von ihm entworfene Uhr, die mit ihrem Uhrwerk aus einem westfälischen Benediktiner-Kloster fast drei Meter hoch und 2,5 Tonnen schwer ist. Die Uhr trägt die Inschrift "Zeit sprengt alle Mauern" und sollte damit ursprünglich ein Zeichen der Hoffnung auf die Überwindung der Teilung der Welt in "Ost" und "West" sein. Mitten in die Präsentation der Uhr platzte die Nachricht vom Fall der Berliner Mauer und machte damit die Uhr zur Zeitzeugin ihres eigenen Anliegens.
Mehr Informationen: www.berliner-friedensuhr.de
Foto: Jens Lorenz, Hans-Dietrich Genscher, Klaus Hüfner
Irina Bokova (Bulgarien) für die Wahl zum Generaldirektor der UNESCO nominiert
(24.09.2009)Im fünften Wahlgang setzte sich Irina Bokova im Exekutivrat der UNESCO knapp gegen den ägyptischen Kandidaten durch.
Insgesamt waren neun Bewerber für die Wahl zum neuen Generaldirektor der UNESCO angetreten. Die Bestätigung der Wahl durch die Generalkonferenz der UNESCO ist für den 15. Oktober 2009 vorgesehen.
Irina Gueorguieva Bokova war zuletzt Botschafterin Bulgariens in Frankreich und Ständige Vertreterin Bulgariens bei der UNESCO. Mit ihr wird erstmals in der Geschichte der UNESCO eine Frau für die Wahl zum Generaldirektor nominiert.
Der Ehrenvorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, Prof. Dr. Klaus Hüfner, war bei den Wahlgängen in Paris dabei. Im Deutschlandradio Kultur nahm er am 23. September 2009 zu der Entscheidung Stellung (Audiio-Link siehe unten).
Weiterführende Infos unter ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/09/23/drk_20090923_0910_6d2fa431.mp3
Foto: Irina Bokova (Foto: UNESCO)
Wer wird nächster UNESCO-Generaldirektor?
(04.09.2009)In einem Kommentar für die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) vom 24.07.2009 äußert sich der Ehrenvorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, Prof. Dr. Klaus Hüfner, zur bevorstehenden Wahl des UNESCO-Generaldirektors.
Der Kommentar im Wortlaut:
Die Eckdaten sind klar. Nach einer zweiten Amtszeit von vier Jahren, die am 14. November 2009 endet, darf der gegenwärtige Generaldirektor der UNESCO, Koïchiro Matsuura, nicht noch einmal kandidieren. Nach Artikel VI, Absatz 2, der Verfassung wird der Generaldirektor auf Vorschlag des Exekutivrats von der Generalkonferenz auf vier Jahre gewählt. Einmalige Wiederwahl ist möglich.
Auch der Terminplan ist bereits festgelegt. Vorschläge waren bis zum 31. Mai 2009 einzureichen. Bis zum 1. August 2009 sollen die Kandidaten ihre Vorstellungen über die zukünftige Rolle der UNESCO mit höchstens 2000 Wörtern schriftlich entwickeln. Interviews sind in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Exekutivrats für den 15. September 2009 vorgesehen, wobei jeder Kandidat in 15-25 Minuten seine Vorstellungen mündlich vortragen darf. Für die Nominierung eines Kandidaten sind bisher drei Wahlgänge am 17., 18. und 19. September vorgesehen. Die eigentliche Wahl soll dann am 15. Oktober 2009 in der Generalkonferenz stattfinden.
Insgesamt haben neun Personen, darunter vier Frauen, ihre Kandidatur eingereicht. Grundsätzlich gilt, dass die am besten geeignete Person für das Amt des Generaldirektors gewählt werden soll, wobei zwar ein Kriterienkatalog vorhanden ist, die Bewertung jedoch durchaus unterschiedlich ausfallen kann. Dies beginnt mit der Frage der Führungsqualitäten und der Verwaltungs- und Management-Erfahrungen und endet mit einem „visionären und aktiven Ansatz zur Rolle der UNESCO in der Gemeinschaft der Nationen“ – eine recht schwierige Aufgabe für die kommenden vier Jahre, wenn man bedenkt, dass bereits eine mittelfristige Strategie 2008-2013 vorliegt und ein Programmhaushalt 2010-2011 festgelegt wurde.
Darüber hinaus gelten noch zwei weitere Kriterien, die zwar nicht erfüllt sein müssen, aber zumindest zu berücksichtigen sind. Als erstes wäre das Kriterium der regionalen Ausgewogenheit zu nennen. Hier könnten Kandidaten aus den Regionen Osteuropa (3) und den arabischen Staaten (2) einen Pluspunkt in Anspruch nehmen, da es bisher keine Generaldirektoren gab, die aus diesen Regionen kamen. Ein zweites, inzwischen zunehmend bedeutsamer gewordenes Kriterium ist die Tatsache, dass bisher keine Frau dieses Amt in der UNESCO innehatte. Schließlich gibt es eine Vielzahl realpolitischer Aspekte, die Berücksichtigung finden, unter anderem ob und inwieweit regionale Organisationen eine Kandidatur unterstützen.
Die Frage nach den Favoriten lässt sich derzeit nicht abschließend beantworten, weil noch nicht feststeht, wer von den Kandidaten vorzeitig, das heißt mehr oder weniger freiwillig, aufgibt und damit aus dem Rennen ausscheidet. Aus der arabischen Gruppe scheint Mohammed Bedjaoui (Algerien), ehemaliger Justiz- und Außenminister sowie Präsident des Internationalen Gerichtshofs (IGH) und mit 81 Jahren noch 10 Jahre älter als sein ägyptischer Konkurrent, bereits ausgeschieden. Ziel des seit 1987 amtierenden ägyptischen Kultusministers, Farouk Hosni, wird es sein, auch die beiden afrikanischen Kandidaten (aus Benin und Tansania) zu überzeugen, ihre Kandidaturen aufzugeben, um neben der einstimmigen Unterstützung durch die Arabische Liga auch die Hilfe der Afrikanischen Union für die eigene Kandidatur in vollem Umfang zu erhalten. Dies wären dann im Exekutivrat bereits 20 von insgesamt 58 Stimmen.
Die Frage nach einem ernsthaften Kandidaten aus der osteuropäischen Gruppe ist noch schwieriger zu beantworten. Die drei Kandidaten, zwei ständige UNESCO-Vertreterinnen aus Bulgarien und Litauen sowie ein Vize-Außenminister aus Russland, sind derzeit auch im Exekutivrat vertreten, so dass die Aufsplittung der Stimmen die Chancen tendenziell senkt. Ob die jüngste Meldung der russischen Nachrichtenagentur Novosti, wonach Russland im Falle eines Wahlsieges seinen Pflichtbeitrag freiwillig erhöhen wolle und zusätzlich einen einmaligen Beitrag von 20 Mio. US-Dollar verspricht, die Zahl der Stimmen zugunsten des Kandidaten Alexander Jakowenko beträchtlich erhöht, bleibt abzuwarten. Ungewöhnlich ist diesmal – im Gegensatz zu früheren Gewohnheiten – die deutliche Offenheit des Winkens mit dem Geldbeutel.
Ein weiteres Problem erschwert die Situation, denn in der osteuropäischen Gruppe mit 7 Stimmen befinden sich drei EU-Staaten, während in der westeuropäischen Gruppe mit 9 Stimmen sieben EU-Staaten sind. Ob es zu einer einstimmigen EU-Kandidatur kommt, erscheint fraglich, da durch die Kandidatur von Benita Ferrero-Waldner, ehemalige Außenministerin Österreichs und derzeit Kommissarin für Außenbeziehungen und Europäische Nachbarschaftspolitik der Europäischen Kommission, eine dritte Frau aus den EU-Staaten kommt. Nur wenn Bulgarien und die drei baltischen Staaten ihre beiden Kandidatinnen zurückziehen, hätte Frau Ferrero-Waldner mit den 10-EU-Stimmen im Exekutivrat eine Chance, in die engere Wahl zu gelangen. Da sie auch von Kolumbien vorgeschlagen wurde, ist mit weiteren Stimmen aus Lateinamerika zu rechnen (insgesamt 10 Sitze im Exekutivrat).
Inzwischen hat der Wahlkampf an Fahrt zugenommen, wobei die Kandidaten durch Reisen in die Hauptstädte, Schreiben, Wahlbroschüren und Empfehlungen ihrer Regierungen Stimmen gewinnen wollen. Es scheint zu einem Zweikampf zwischen Farouk Hosni und Benita Ferrero-Waldner zu kommen, wobei viel davon abhängt, wer die meisten Stimmen aus der asiatischen Gruppe erhält, die insgesamt über 12 Stimmen im Exekutivrat verfügt. Offen bleibt auch, ob die volle Unterstützung durch die Afrikanische Union zu erreichen ist; da Hosnis englische Sprachkenntnisse sehr zu wünschen übrig lassen, werden die englischsprachigen Staaten Afrikas – und auch Asiens – sich tendenziell gegen ihn aussprechen.
Aber ein Problem wiegt besonders schwer. Hosni hat sich mehrere Male durch antiisraelische und antisemitische Äußerungen hervorgetan, die ihn nicht als einen Mann für Frieden und Dialog auszeichnen. In einem Offenen Brief der Intellektuellen, Claude Lanzmann, Elie Wiesel und Bernard-Henri Lévy hieß es abschließend: „Jeder ist aufgerufen zu verhindern, dass die UNESCO in die Hände eines Mannes gerät, der, wenn er das Wort Kultur hört, mit Bücherverbrennung antwortet“.
Inzwischen nahm der Streit um die Eignung des ägyptischen Kandidaten höchst seltsame Formen an. Während unter anderem in Deutschland Vertreter der Parteien deutlich zum Ausdruck bringen, die Kandidatur Hosnis nicht zu unterstützen, hat der israelische Premier Netanyahu dem ägyptischen Präsidenten Mubarak mitgeteilt, dass Israel keine Einwände gegen die Wahl Hosnis habe – eine Nachricht, die auch in Israel heftige Kritik hervorrief.
Sollte es zu einem „Kuhhandel“ in der einen oder anderen Form kommen? Gegenwärtig äußern sich die USA und die meisten Regierungen Europas noch nicht. Sie werden es auch nicht vor der Sitzung des Exekutivrats Mitte September in Paris tun, die hinter verschlossenen Türen erfolgt. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn die EU-Staaten sich vorher auf eine ihrer drei Kandidatinnen einigen und dies auch öffentlich verlauten lassen würden.
Der Autor ist Präsidiumsmitglied der DGVN und Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. In diesem Beitrag äußert er seine persönliche Meinung.
Quelle: DGVN
Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (27./28. Juni 2009)
(23.06.2009)Busexkursion zu Gartendenkmälern in Berlin (04. Juli 2009)
Der Verein „Denk mal an Berlin e. V. - Verein zur Förderung der Denkmalpflege“ macht auf zwei Veranstaltungen aufmerksam:
1. 10-jähriges Jubiläum der Jugendbauhütte Brandenburg/Berlin, am Samstag und Sonntag, den 27. und 28. Juni 2009, von 11.00 bis 18.00 Uhr in der Parochialkirche.
2. Busexkursion mit Herrn Dr. Klaus von Krosigk, stellv. Landeskonservator Landesdenkmalamt Berlin, zum Thema "Ausgewählte Gartendenkmäler in Berlin" am Samstag, den 4. Juli 2009, von 10.00 bis 18.00 Uhr.
Weiterführende Infos unter www.denk-mal-an-berlin.de/veranstaltungen/unsere-veranstaltungen/2009.html
Prof. Dr. Klaus Hüfner stellt Handbuch zu Menschenrechtsverletzungen auf Hebräisch vor
(18.06.2009)Auf Einladung der Israelischen UNESCO-Kommission stellt der Ehrenvorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, Prof. Dr. Klaus Hüfner, am 22. Juni 2009 in Israel die hebräische Ausgabe seines Handbuchs „Menschenrechtsverletzungen: Was kann ich dagegen tun“? vor.
Das Buch ist damit in 12 Sprachen verfügbar.
Weitere Informationen: Deutsche UNESCO-Kommission
Foto: Prof. Dr. Klaus Hüfner stellt Handbuch zu Menschenrechtsverletzungen auf Hebräisch vor
UNESCO überreicht Welterbe-Urkunde im Berliner Rathaus
(02.06.2009)Im Rahmen eines Festaktes überreichte die UNESCO am 7. Juni 2009 die offizielle Urkunde zur Aufnahme der "Siedlungen der Berliner Moderne" in die Welterbe-Liste der UNESCO.
Im Großen Saal des Berliner Rathauses konnte unser Mitglied Prof. Dr. Jörg Haspel, der Berliner Landeskonservator, zahlreiche Ehrengäste begrüßen, unter ihnen den Bundesminister Wolfgang Tiefensee und den Ehrenpräsidenten des "International Council on Monuments and Sites" (ICOMOS), Prof. Dr. Michael Petzet.
Der Direktor des Welterbezentrums der UNESCO in Paris, Francesco Bandarin, überreichte die offizielle Urkunde der Bürgermeisterin und Senatorin für Stadtentwicklung, Frau Ingeborg Junge-Reyer. Landeskonservator Haspel wird sie verwahren.
Wie Francesco Bandarin feststellte, reiht sich Berlin damit weltweit in die kleine Zahl von Städten ein, die über drei anerkannte Objekte des Weltkulturerbes verfügen - neben London, Beijing, New Delhi und Mexico City.
Die Siedlungen waren im Juli 2008 von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen worden.
Aufnahme der "Siedlungen der Berliner Moderne" in das Welterbe im Juli 2008
Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Foto: Landeskonservator Haspel, Bürgermeisterin Junge-Reyer, Direktor Bandarin Foto: Hans Krönner
Ausstellung "60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte"
(03.12.2008)Am Montag, 8. Dezember 2008 haben die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin und das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit die
Ausstellung "60 Jahre Allgemeiner Erklärung der Menschenrechte" eröffnet.
Sie wird gezeigt in der Universitätsbibliothek der Freien Universität - Foyer
Garystr. 39, 14195 Berlin.
Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 15. Februar 2009, jeweils Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr.
Nähere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier:
http://www.ub.fu-berlin.de/service_neu/ausstellung/
Zwei weitere Berliner Schulen im weltweiten Netzwerk der UNESCO-Projektschulen
(19.10.2008)Zwei weitere Berliner Schulen wurden in das weltweite Netzwerk der UNESCO-Projektschulen der UNESCO (Associated Schools Project) aufgenommen:
Königin-Luise-Stiftung
(u.a. Schwerpunkt: Dialog der Kulturen, Iran)
Robert-Jungk-Schule
( u.a. Schwerpunkt: Interkultureller Dialog, Polnisch bilingual an einer Europaschule)
Weitere Informationen über das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen:
http://www.ups-schulen.de
Download als pdf-Datei: news-27.pdf
37. Internationales UNESCO Schülerseminar in Berlin
(19.10.2008)
Von Sonntag, dem 23. November bis Freitag, dem 28. November 2008 findet im Berliner Jagdschloss Glienicke das 37. Internationale UNESCO Schülerseminar statt. |
- Sind die Menschenrechte etwa in die Jahre gekommen?
1948 bis 2008, das sind immerhin 60 Jahre.
- Warum sind Menschenrechte nach wie vor das vordringliche Anliegen in den UNESCO-Projektschulen?
- Wie können wir Nachhaltigkeit und Globalisierung mit den Menschenrechten in Einklang bringen?
- Wer kann uns Auskunft geben? Schriftsteller, Nicht-Regierungs-Organisationen, Experten sind gefragt.
- Wie arbeiten wir mit den Mitteln des Theaters zur Thematik?
- Welche Fallstudien gibt es, die einen Einblick in die Verletzung der Menschenrechte weltweit geben?
- Welche Institutionen informieren, beraten, helfen im Zusammenhang mit der Thematik
Schülerinnen und Schüler aus acht europäischen Ländern arbeiten in deutscher und englischer Sprache an diesen Fragen. Zum Abschluss des Seminars soll ihnen deutlich sein, was sie selbst tun können, tun wollen, tun müssen.
Brigitte C. Wilhelm
Regionalkoordinatorin der UNESCO-Projektschulen in Berlin
Kontaktinformationen
Vortrag über Bruno Taut
(28.08.2008)Der Architekt Bruno Taut plante vier der sechs Berliner Siedlungen der Berliner Moderne, die im Juli 2008 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurden. Seine Enkelin Susanne Kiefer-Taut referiert am 11. September 2008 über "Das Leben meines Großvaters Bruno Taut".
Der Verein "Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung Berlin-Britz" lädt zu diesem Vortrag ein in die
Aula der Fritz-Karsen-Schule
Onkel-Bräsig-Straße 76/78
12359 Berlin
Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
Die Einladung steht zum Download zur Verfügung (PDF, 35 KB).
Download als pdf-Datei: news-25.pdf
Dritte Berliner Stätte in Welterbeliste der UNESCO aufgenommen
(07.07.2008)Das Welterbekomitee hat auf seiner Sitzung in Quebec am 7. Juli 2008 die Siedlungen der Berliner Moderne in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission vom 7. Juli 2008
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Pressegespräch am 11. Juli 2008
Initiative Welterbe - Siedlungen der Berliner Moderne
Foto: Deutsche Wohnen AG
Prof. Dr. Christoph Wulf zum Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission gewählt
(18.06.2008)Prof. Dr. Christoph Wulf zum Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission gewählt
Die Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission hat auf íhrer 68. Sitzung am 12./13. Juni 2008 in Karlsruhe Herrn Prof. Dr. Christoph Wulf (Berlin) zu ihrem neuen Vizepräsidenten gewählt |
Prof. Wulf ist Professor für Erziehungswissenschaften und Anthropologie an der Freien Universität Berlin. Er ist langjähriges Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und derzeit Vorsitzender ihres Fachausschusses für Bildung. Dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit gehört er seit mehr als 10 Jahren an.
Als Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission wurde Herr Minister Walter Hirche im Amt bestätigt. Frau Dr. Verena Metze-Mangold bleibt Vizepräsidentin.
Der Ehrenvorsitzende des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit, Herr Prof. Dr. Klaus Hüfner, wurde wieder zum Mitglied des Vorstands der DUK gewählt.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen der 68. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission finden Sie hier.
Ausstellung "60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" (Vorankündigung)
(18.06.2008)Im Dezember 2008 / Januar 2009 organisiert das Dokumentationszentrum Vereinte Nationen-Europäische Union (UN-EU) der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin eine Ausstellung zu "60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte".
Die Ausstellung wird man werktags im Foyer der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin besuchen können.
Die Ausstellung wird am 8. Dezember 2008 eröffnet durch Frau Prof. Däubler-Gmelin, MdB, Vorsitzende des Ausschuses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe.
Näheres wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Prof. Dr. Klaus Hüfner zum Mitglied des "IIEP Council of Consultant Fellows" wiedergewählt
(04.06.2008)Mit Schreiben vom 19. April 2008 hat der Direktor des UNESCO-International Institute for Educational Planning unserem Ehrenvorsitzenden, Prof. Dr. Klaus Hüfner, mitgeteilt, dass er für zwei weitere Jahre (2008-2009) zum Mitglied des "IIEP Council of Consultant Fellows" wiedergewählt wurde. Prof. Hüfner gehört dem Gremium seit 2004 an.
Welterbetag der UNESCO am 1. Juni 2008
(25.05.2008)
Die Berliner Siedlungen der Moderne stehen im Mittelpunkt des Berliner Beitrags zum Welterbetag der UNESCO. |
Zum Auftakt des Berliner Welterbetags eröffnen die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und der Neuköllner Schulstadtrat Wolfgang Schimmang die Ausstellung „Wohnen im Welterbe? Siedlungen der Berliner Moderne“
am Sonntag, dem 1. Juni 2008, um 10.30 Uhr
in der Aula der Albert-Einstein-Oberschule, Parchimer Allee 109, im Bezirk Neukölln.
Der Welterbetag 2008 findet am 1. Juni zum ersten Mal auch in Berlin statt. Er steht unter dem Motto Schülerinnen und Schüler sehen ihr UNESCO-Welterbe. In Berlin liegt der Programmschwerpunkt auf den sechs Siedlungen der Zwischenkriegsmoderne, die Anfang Juli in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen werden sollen. Für alle Interessierten gibt es in Berlin ein ganztägiges, unentgeltliches Veranstaltungsprogramm. Hauptschauplatz ist die als Hufeisensiedlung berühmt gewordene Großsiedlung Britz.
Der Berliner Welterbetag steht unter der Schirmherrschaft des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. und wird gefördert von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sowie vom Bezirksamt Neukölln von Berlin.
Die Schau stellt sechs Siedlungen der Moderne vor, die die Bundesrepublik Deutschland 2006 bei der UNESCO in Paris zur Nominierung eingereicht hat. Über den Aufnahmeantrag berät das Welterbekomitee auf seiner nächsten Sitzung Anfang Juli 2008 in Quebec, Kanada.
Um Siedlungsbewohner, aber auch Bürger und Besucher von Berlin über das bedeutende kulturelle Erbe des Sozialen Wohnungsbaus und über den Stand des Welterbeverfahrens zu informieren, haben der Verein Denk mal an Berlin e.V und die Initiative Welterbe – Siedlungen der Berliner Moderne (ein Zusammenschluss der Siedlungseigentümer von Deutsche Wohnen AG, der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG und der Pirelli RE) in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Berlin und der Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und den UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. In zweistündigen Bustouren können unter fachkundiger Führung die Gartenstadt Falkenberg, die Siedlungen Schillerpark und Weiße Stadt, die Wohnstadt Carl Legien und die Großsiedlung Siemensstadt kostenfrei besichtigt werden. In der Hufeisensiedlung finden stündlich Rundgänge statt, die auch den Besuch einer Musterwohnung beinhalten.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf der Homepage des Vereins Denk mal an Berlin e.V.
Anmeldungen für Führungen und Rundfahrten nimmt der Verein telefonisch unter 030-83 22 64 49 entgegen und informiert auch über die Treffpunkte und Abfahrtszeiten der Busse. Vor Ort erhalten die angemeldeten Teilnehmer je einen Verpflegungsgutschein.
Kontakt:
Denk mal an Berlin e.V. – Verein zur Förderung der Denkmalpflege
c/o Wall AG
Stefanie Peitzmeier, Geschäftsführung
Friedrichstr. 118
10117 Berlin
Tel. 030-83 22 64 49
Fax: 030-83 22 64 50
mail@denk-mal-an-berlin.de
Weitere Informationen bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung:
"Veranstaltungen” o "Ausstellungen” o Landesdenkmalamt
Nachruf: Dr. Dr. h.c. Werner Korthaase
(15.05.2008)Nachruf: Dr. Dr. h.c. Werner Korthaase
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit trauert um sein Mitglied Dr. Dr. h.c. Werner Korthaase, der nach langem, mutig ertragenem Leiden am 6. Mai 2008 von uns gegangen ist. |
Die internationale Comenius-Forschung verdankt ihm herausragende Veröffentlichungen von bleibender Wirkung. In Dankbarkeit erinnern wir uns an die fruchtbare Zusammenarbeit zur Erstellung des Bandes „Comenius und der Weltfriede“, der dem 60. Jahrestag der Gründung der UNESCO gewidmet war.
Auch die gemeinsam von der Deutschen Comenius-Gesellschaft und der Deutschen UNESCO-Kommission im Oktober 2001 in Berlin durchgeführte Internationale Konferenz über „Gewalt sei ferne den Dingen – Comenius und der Weltfriede“ war ein Höhepunkt unserer engen Zusammenarbeit.
Sein Name wird mit der Erforschung und Verbreitung des kulturellen Erbes des berühmten Theologen, Pädagogen, Philosophen und Politologen Jan Amos Comenius für immer verbunden bleiben.
Eine öffentliche kirchliche und wissenschaftliche Gedenkveranstaltung findet statt am Dienstag, den 27. Mai 2008, um 17.00 Uhr im Saal der Evangelischen Brüdergemeinde in Berlin-Neukölln, Kirchgasse 14-17.
Für die Mitglieder des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit
Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hüfner
(Ehrenvorsitzender)
UNESCO-Welttag der Poesie: Literaturwerkstatt Berlin präsentiert Gedichte aus aller Welt
(17.03.2008)
Der 21. März ist der UNESCO-Welttag der Poesie. Unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission richtet die Literaturwerkstatt Berlin am 19. März 2008 die zentrale Veranstaltung zum UNESCO-Welttag in Deutschland aus: Dichter aus vier Kontinenten präsentieren in der Stiftung Brandenburger Tor eine "Weltschau der Poesie". |
Poesie ist Kulturgut – weltweit! Seit dem Jahr 2000 widmet die UNESCO der Poesie einen Welttag und betont damit den Stellenwert und die Eigenständigkeit dieser Kunstform. Die UNESCO weist der Dichtkunst auch im Zeitalter der neuen Informationstechnologien einen wichtigen Platz im kulturellen und gesellschaftlichen Leben zu.
Die Literaturwerkstatt Berlin versammelt zum Welttag der Poesie am 19. März 2008 in der Stiftung Brandenburger Tor Dichter aus vier Kontinenten: Ritta Baddoura aus dem Libanon, Georgi Gospodinov aus Bulgarien, Quassim Haddad aus Bahrain, Christian Hawkey aus den USA, Ursula Krechel aus Deutschland und Piotr Sommer aus Polen lesen aus ihren Werken.
Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission: "Die Aktivitäten rund um den Welttag wie Lesungen, Ausstellungen, Rezitationen lyrischer Werke in Radio und Fernsehen verleihen einer Kunstform die Wertschätzung, die ihr zu oft verwehrt wird. Der Welttag ist auch eine Ermutigung für Verlage, poetische Werke besonders von jungen Dichtern zu unterstützen."
"Für mich ist der Welttag der Poesie nicht nur der Tag der Dichter, sondern auch der Tag derer, die Poesie lesen", so der bulgarische Dichter Georgi Gospodinov. Gedichte seien vor allem dann lebendige Kunst, wenn sie gesprochen werden, mit der Stimme des Autors.
Die Lesung zum Welttag der Poesie ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Literaturwerkstatt Berlin und der Stiftung Brandenburger Tor in Kooperation mit der Akademie Schloss Solitude, dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD und der Deutschen UNESCO-Kommission.
Zeit: Mittwoch, 19. März 2007, 20:00 Uhr
Ort: Stiftung Brandenburger Tor, Max Liebermann Haus, Pariser Platz 7, Berlin.
Um Anmeldung wird gebeten unter 030 - 22 63 30 30. Der Eintritt ist frei.
Für Rückfragen und Informationen:
Boris Nitzsche/Jutta Büchter
Literaturwerkstatt Berlin
Telefon: 030 - 48 52 45 25
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission vom 17. März 2008
"Leipzig liest" - Vorankündigung
(07.02.2008)Am Sonntag, den 16. März 2008, um 10.30 Uhr im Sach- und Fachbuchforum in Halle 3 am Stand E 405: "Lesung und Gespräch" mit Klaus Hüfner und Albrecht Horn zu "UNESCO und Menschenrechte". Inhaltliche Schwerpunkte: Wie steht es um Menschenrechtserziehung und -bildung? Welchen Beitrag leistet die UNESCO?
Download als pdf-Datei: news-16.pdf
UNESCO-Welterbekarte 2007-2008 erschienen
(02.02.2008)Die UNESCO-Welterbekarte 2007-2008 ist jetzt erhältlich. Die Karte verzeichnet die 851 UNESCO-Welterbestätten in 141 Ländern. Anhand von Fotos und kurzen Erläuterungen skizziert sie die Ziele der Welterbekonvention und des UNESCO-Programms zum Schutz und zur Erhaltung der Welterbestätten.
Mit der Karte wird die Idee der UNESCO-Welterbekonvention, die Kultur- und Naturstätten von außergewöhnlich universellem Wert als gemeinsames Erbe der Menschheit zu schützen, visuell vermittelt. Die UNESCO hat die Karte in Kooperation mit National Geographic und Hewlett Packard produziert. Die Karte ist 78 x 50 cm groß.
Die Welterbekarte ist in einer englischen, französischen und spanischen Version auf der Website des UNESCO-Welterbezentrums erhältlich.
Download als pdf-Datei: news-15.pdf
Weiterführende Infos unter whc.unesco.org/en/news/409
Foto: UNESCO-Welterbekarte
Verleihung des Friedensuhr-Preises an Dennis L. Meadows
(22.10.2007)Am 7. November 2007 wurde im Berliner Rathaus Schöneberg der Berliner Friedensuhr-Preis feierlich verliehen an Prof. Dennis L. Meadows.
Die Berliner Friedensuhr wird von Juwelier Jens Lorenz gestiftet und wird an Persönlichkeiten verliehen, die „auf der Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zur Überwindung von Mauern zwischen Rassen, Klassen, Völkern, Nationen, Kulturen, Ideologien, Konfessionen, Parteien und Menschen exemplarisch beigetragen haben“. Seit 2003 ist das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit Mitveranstalter dieser Preisvergabe.
Der diesjährige Preisträger, Prof. Dennis L. Meadows, ist ein US-amerikanischer Ökonom, der anhand einer rechnergestützten Simulation in seiner vom Club of Rome beauftragten Studie Die Grenzen des Wachstums (1972) das Systemverhalten der Erde als Wirtschaftsraum im Zeitraum bis zum Jahr 2100 ermittelte. Diese Studie machte erstmals deutlich, dass dem Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum durch Nahrungsmittelknappheit, Umweltverschmutzung und Rohstoffknappheit Grenzen gesetzt sind. Insofern war er auch ein Pionier für die späteren Umweltbewegungen.
Die Laudatio auf ihn hielt Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit a. D.
Zur Erinnerung:
2003 wurde die Friedensuhr am 9. November in Berlin an Herrn Prof. Avi Primor, ehem. Botschafter Israels in Deutschland, übergeben, 2004 ging sie an die Internationale Atomenergiebehörde, und 2006 an Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien.
Mehr zur Chronik der Berliner Friedensuhr
Dr. Brigitte Reich
Weitere Informatiionen: Creativ, Büro Berlin, Rolf Nöller,
Tel. (030) 63 97 99 15, Fax (030) 63 97 99 16,
Weiterführende Infos unter www.unesco.de/ua39-2007.html
Foto: Die Berliner Friedensuhr
Internationale Konferenz - Welterbestätten des 20. Jahrhunderts
(22.08.2007)Der Internationale Denkmalrat bei der UNESCO (ICOMOS) und das Landesdenkmalamt Berlin richten vom 9. - 12.09.2007 eine internationale Konferenz unter dem Titel "World Heritage Sites of the 20th Century. Gaps and risks from a European point of view" aus.
Die Veranstaltung richtet sich an Konservatoren und Restauratoren, Architekten, Planer oder Investoren sowie an alle Denkmal-Interessierten. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Weitere Informationen und Anmeldung bis 31.08.2007 bei:
HORTEC Berlin, Meierottostr. 7, 10719 Berlin, Fax: 030-31798226
Email: ballerstedt@hortec-gbr.de
Tag des offenen Denkmals am 9. September 2007
(15.08.2007)"Orte der Einkehr und des Gebets - Historische Sakralbauten"
Mit einem neuen Rekordangebot präsentiert sich der Tag des offenen Denkmals am 9. September. Über 9.500 historische Gebäude in mehr als 3.000 Städten und Gemeinden schließen ihre Türen auf für neugierige Besucher.
Die Begeisterung für das diesjährige Motto "Orte der Einkehr und des Gebets - Historische Sakralbauten" ist für das Rekordangebot mit verantwortlich. So lädt der Denkmaltag Kulturbegeisterte ein, auf Entdeckungstour in Kirchen, Klöster und Synagogen zu gehen. Daneben präsentieren sich viele Denkmale, deren Verbindung zum Thema etwas weiter gefasst ist: Wegekreuze, archäologische Ausgrabungen von Stätten mit kultisch-religiösem Hintergrund, Kleindenkmale entlang von Pilgerwegen, Spitäler, Schulen, Stifte, die auf kirchliche Gründer und Erbauer zurückgehen und vieles mehr.
Am Morgen des 9. September wird der Tag des offenen Denkmals von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee auf dem Haidplatz in Regensburg bundesweit eröffnet. Als jüngstes Mitglied auf der Liste der deutschen UNESCO-Weltkulturerbestätten und mit ihrem reichen Bestand an historischen Sakralbauten ist die Stadt aus Sicht der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ein hervorragend geeigneter Ort für die Eröffnungsfeier.
Der "Tag des offenen Denkmals" ist seit 1993 der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Schon zum 15. Mal findet die bundesweite Aktion, die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird, statt. Mit jeweils über 4 Millionen Besuchern in den letzten Jahren ist sie eine der erfolgreichsten Kulturveranstaltungen in Deutschland. Getragen wird sie vom großen Engagement der vielen ehrenamtlichen Organisatoren vor Ort.
Alle Veranstaltungen am 9. September finden Sie im Internet unter www.denkmalschutz.de.
Das Programm ist auch als PDF/Druckversion erhältlich bei: toffd@denkmalschutz.de oder Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Koblenzer Straße 75, 53177 Bonn, Fax: 0228/95738-947.
Das Programm für Berlin finden Sie unter
www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/denkmaltag
oder unter www.denkmal-netzwerk.de/
Für Brandenburg wird auf das beigefügte Plakat als pdf-Datei verwiesen.
Download als pdf-Datei: news-12.pdf
Weiterführende Infos unter www.denkmalschutz.de
Berliner Siedlungen der 1920er Jahre
(14.07.2007)Vom 25. Juli bis 8. Oktober 2007 präsentiert das Bauhausarchiv Berlin eine Ausstellung zu den Berliner Siedlungen der 1920er Jahre. Diese Siedlungen sind Kandidaten für die UNESCO-Welterbeliste.
Berlin zeichnet sich durch einen reichen Bestand an Wohnanlagen der Weimarer Republik aus, die nicht nur stilprägende Werke der modernen Architektur, sondern auch Zeugen der sozialen Aufbruchsstimmung der 20er Jahre sind. Sechs dieser Siedlungen sind Kandidaten für die Welterbeliste der UNESCO: Gartenstadt Falkenberg, Siedlung Schillerpark, Hufeisensiedlung Britz, Wohnstadt Carl Legien, Siemensstadt und Weiße Stadt.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Landesdenkmalamt Berlin und wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der GEHAG Gruppe gefördert. Die Deutsche UNESCO-Kommission e.V. hat die Schirmherrschaft übernommen.
Nähere Informationen:
Bauhaus Archiv Berlin
Klingelhöferstraße 14
10785 Berlin - Tiergarten
Tel. 030 - 25 40 02 0, Fax 25 40 02 10;
Infoline: 030 - 25 40 02 78
geöffnet täglich außer dienstags 10 - 17 Uhr
Email: bauhaus@bauhaus.de
Nachtrag: Die Siedlungen der Berliner Moderne wurden am 7. Juli 2008 vom Welterbekomitee der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen.
(siehe aktuelle Mitteilung vom 7. Juli 2008).
Bau der Waldschlößchenbrücke gefährdet Welt-Kulturerbe-Anerkennung durch UNESCO.
(19.03.2007)Bau der Waldschlößchenbrücke gefährdet Welt-Kulturerbe-Anerkennung durch UNESCO.
Hilferuf der “Bürgerinitiative Welterbe Dresdner Elbtal”
Der UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V hat dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit einen Hilferuf der Bürgerinitiative Welterbe Dresdner Elbtal mit der Bitte um Verbreitung übermittelt.
Dieser Bitte kommt das Berliner Komitee gerne nach.
Weitere Informationen zum Hintergrund bietet die Deutsche UNESCO-Kommission in ihrer Pressemeldung vom 13. März 2007
Download als pdf-Datei: news-10.pdf
Weiterführende Infos unter www.unesco.de/ua07-2007.html
Neuer Vorstand des Berliner UNESCO-Komitees. Prof. Dr. Klaus Hüfner wird Ehrenvorsitzender
(15.03.2007)
Die Mitgliederversammlung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. hat am 12. März 2007 einstimmig einen neuen Vorstand gewählt.
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Den Vorsitz hat Frau Dr. Brigitte Reich, bislang stellvertretende Vorsitzende, übernommen. Zu den Stellvertretern wurden Frau Heike Englisch und Herr Hans Krönner gewählt. Herr Dr. Stefan Mieth wird die Schriftführung übernehmen und Frau Sybille Neumann ist weiterhin die Schatzmeisterin des Komitees.
Prof. Dr. Klaus Hüfner, der nach sieben Jahren nicht wieder für den Vorsitz zur Verfügung stand, wurde zum Ehrenvorsitzenden des Komitees gewählt. Dr. Brigitte Reich dankte in ihrer Laudatio dem scheidenden Vorsitzenden für sein langjähriges herausragendes Engagement.
Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit kann darüber hinaus zukünftig auf die Mitarbeit von Frau Prof. Dr. Marie-Theres Albert (TU Cottbus), Frau Prof. Dr. Gudrun Kammasch (Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission) und Herrn Wigbert Böll (Korrespondent) als neu gewählte Mitglieder zählen.
Eine vollständige Übersicht der Mitgliedschaft findet sich hier.
Foto: Prof. Dr. Klaus Hüfner Ehrenvorsitzender des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit
Generaldirektor der UNESCO zu Besuch in Berlin
(15.02.2007)
Am 21. Februar 2007 unterzeichnen der Generaldirektor der UNESCO, Koïchiro Matsuura, und der Bundesminister des Auswärtigen, Frank-Walter Steinmeier, in Berlin das Sitzstaatabkommen für das UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL). |
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Foto: Koïchiro Matsuura. Foto: UNESCO
Ausstellung: 35 Jahre Gemeinsame deutsch-polnische Schulbuchkommission
(12.02.2007)Die Ausstelllung des Georg-Eckert-Instituts "Schulbücher im Fadenkreuz von Wissenschaft und Politik: 35 Jahre Gemeinsame deutsch-polnische Schulbuchkommission“ wird am Montag, 19. Februar 2007 eröffnet.
Näheres siehe unter dem Menüpunkt Veranstaltungen
Grundbildung für Alle: Nicht nur ein Thema für Bildungsministerien
(20.12.2006)
Entwicklungshilfe von unten: |
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„Education for All“ (EFA): Unter diesem Titel haben sich im Jahre 2000 auf dem Weltbildungsforum in Dakar 164 Staaten verpflichtet, die frühkindliche Betreuung und Erziehung auszuweiten und zu verbessern und bis zum Jahre 2015 für alle Kinder den Grundschulbesuch zu sichern.
Der soeben erschienene UNESCO-Weltbericht „Bildung für alle“ für 2007 zeigt, dass noch viel zu tun bleibt: Während beispielsweise in Westeuropa nahezu jedes Kind ein vorschulisches Programm besucht, sind es in Afrika südlich der Sahara nur 12 Prozent. Die Hälfte aller Kinder ohne Schulbildung lebt nach wie vor in Afrika südlich der Sahara.
Im Grasland von Kamerun hat sich in 2002 eine Initiative von Frauen gebildet (Association pour le bien-être de la Femme et des Familles du Milieu Rural, AFFAMIR. Ziel war zunächst, Frauen in einer ländlichen Region durch Beratung und Mikrokredite in die Lage zu versetzen, sich aus dem Teufelskreis der Armut zu befreien. Bald zeigte sich, dass eine organisierte Betreuung von Kleinkindern erforderlich war, damit die Frauen sich aktiv dem Gartenbau und der Landwirtschaft widmen können.
Spendengelder aus den Niederlanden und aus Spanien wurden mobilisiert. Freiwillige aus dem Baskenland kamen zu Arbeitseinsätzen. So entstanden zunächst zwei dörfliche Kindergärten. Die Kinder wuchsen heran, und so beschloss AFFAMIR, schrittweise Grundschulen aufzubauen.
Ein Freundeskreis um den stellvertretenden Vorsitzenden des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit leistet seit 2003 mit bescheidenen privaten Spenden, mit logistischer Unterstützung und mit Öffentlichkeitsarbeit Entwicklungshilfe „von unten“.
Im November 2006 reiste dieser Berliner Freundeskreis erstmals ins Grasland von Kamerun, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Zwei Kindergärten sind in Betrieb. Die beiden Grundschulen, die hieraus entstanden sind, umfassen derzeit die ersten zwei bzw. drei Klassenstufen. Das Fundament des Erweiterungsbaus für die vierte Klasse, der ab Sommer 2007 benötigt wird, ist bereits gegossen. Der Berliner Freundeskreis hat Hilfe bei der Finanzierung des Rohbaues zugesagt. Weitere Hilfe wird benötigt.
Fotos vom Besuch der Schulen
Nähere Informationen: Hans Krönner
Foto: Der Berliner Freundeskreis besucht die AFFAMIR-Grundschule in Banock
Friedensuhr an Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien
(09.10.2006)
Der Berliner Friedensuhr-Preis wurde am 7. November 2006 an Seine Königliche Hoheit Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien verliehen.
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Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit hat am 7. November 2006 um 18.00 Uhr im Festsaal des Berliner Rathauses erneut den Berliner Friedensuhr-Preis verliehen.
Preisträger des Jahres 2006 ist Seine Königliche Hoheit Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien.
Einzelheiten entnehmen Sie bitte der beigefügten Pressemitteilung.
Unter dem Menüpunkt "Friedensuhr" finden Sie nähere Informationen zum Hintergrund des Preises.
Foto: Die Berliner Friedensuhr
Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit jetzt im Web
(27.09.2006)
Ab Oktober 2006 informiert das Berliner Komitee über UNESCO-Aktivitäten in Berlin auf eigenen Web-Seiten.
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Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit nutzt künftig das World Wide Web, um über UNESCO-Aktivitäten in Berlin zu informieren.
Die vorläufige Version des Informationsangebots ist jetzt online.
Der Vorstand des Berliner Komitees ist dankbar für Kommentare und Vorschläge zur Verbesserung dieses Angebots (siehe "Kontakt").
Foto: Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit jetzt im Web
Berlin - Stadt des Designs
(26.09.2006)
Im Januar 2006 hat die UNESCO an Berlin den Titel "Stadt des Designs" verliehen.
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Nähere Informationen:
Mitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission
Mitteilung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen
Spendenaufruf: Bibliothek und Bücherbus für Nicaragua
(15.09.2006)Zwei weitere Berliner Schulen wurden in das weltweite Netzwerk der UNESCO-Projektschulen der UNESCO (Associated Schools Project) aufgenommen:
Königin-Luise-Stiftung
(u.a. Schwerpunkt: Dialog der Kulturen, Iran)
Robert-Jungk-Schule
( u.a. Schwerpunkt: Interkultureller Dialog, Polnisch bilingual an einer Europaschule)
Weitere Informationen über das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen:
http://www.ups-schulen.de
Download als pdf-Datei: news-27.pdf
Stadt des Designs
(19.01.2006)Am Abend verlieh die UNESCO Berlin den Titel „Stadt des Designs“.