65 Jahre deutsche Mitarbeit in der UNESCO
Am 11. Juli 1951 erfolgte der Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur UNESCO.
Bereits auf der ersten UNESCO-Generalkonferenz im Jahre 1946 wurde gefordert, Deutschland aus der geistigen Isolation heraus zu führen. Und keine fünf Jahre nach Gründung der Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur konnte dieser Prozess von einer schrittweisen Annäherung bis zur vollen Mitgliedschaft erfolgreich abgeschlossen werden.
Getreu der Präambel „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“ in der UNESCO-Verfassung konnte so - nach der schlimmen Vergangenheit der Hitler-Diktatur mit den verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs - zumindest einem Teil Deutschlands der Weg in eine internationale, weltweite Kooperation mit Pädagogen, Wissenschaftlern und Kulturschaffenden aus anderen Staaten geebnet werden.
70 Jahre UNESCO und 65 Jahre deutscher Mitarbeit geben Anlass zum Nachdenken. Was ist bisher geschehen? Wo stehen wir heute? Wie wollen wir unsere Zukunft gestalten?
Die Frage nach einer Bilanzierung der Arbeit in der UNESCO, mit der UNESCO und für die UNESCO stellt sich angesichts der anhaltenden Situation zunehmender Kriege, weltweiter Terroranschläge und enormer Flüchtlingsbewegungen dringender denn je. Galt und gilt doch die UNESCO in erster Linie als eine Friedensorganisation, die mit Hilfe ihres breit gefächerten Aufgabenkatalogs konkrete Beiträge zum Weltfrieden und zur internationalen Sicherheit leisten will.
Über die ersten 50 Jahre deutscher Mitarbeit in der UNESCO bietet ein ausführlicher Aufsatz von Jutta van Hasselt einen ausgezeichneten Überblick, der 2001 in dem von der Deutschen UNESCO-Kommission herausgegebenen Band „Lernziel Weltoffenheit. Fünfzig Jahre deutsche Mitarbeit in der UNESCO" erschienen ist.
Die gegenwärtige Situation aber fordert alle Beteiligten heraus, über neue Ansätze und Wege nachzudenken. Die 2030-Strategie der Vereinten Nationen kann ein solcher Weg sein, wenn er zu neuen Formen der internationalen Zusammenarbeit und zu entsprechenden institutionellen Veränderungen auf nationaler und internationaler Ebene führt.
Klaus Hüfner
Bild zur Meldung: UNESCO Logo
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