Frauen - Leben - Freiheit

Der Kampf um Menschenrechte im Iran

Angestoßen durch den Tod der 22-Jährigen Jina Mahsa Amini, gehen im Iran seit Mitte September hunderttausende Frauen und Männer auf die Straße. Die Proteste gegen das islamistische Regime im Iran, für Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben dauern an, obwohl die Regierenden mit immer unbarmherzigeren Strafmaßnahmen reagieren. Während Sie dies hier lesen, befinden sich Tausende unschuldiger Iraner und Iranerinnen in iranischen Gefängnissen. Die meisten Namen kennen wir nicht. Stellvertretend für viele sei hier genannt:

 

Mojgan Keshavarz, geboren am 31. Dezember 1982 – auch „Maya“ genannt. Sie ist eine Frauenrechtlerin und Aktivistin, die sich für die Aufhebung des in der Islamischen Republik Iran gesetzlich erzwungenen Kopftuchgebotes von Frauen und Mädchen engagiert. Am 25. April 2019 wurde sie vor den Augen ihrer Tochter  verhaftet und zu 23 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

Warum?  Am 8. März 2019, dem Internationalen Frauentag, hat sie Blumen in der U-Bahn in Teheran verteilt, ohne dabei ein Kopftuch zu tragen. Sie hat friedlich protestiert. Mojgan Keshavarz organisierte auch Bildungskurse für Frauen und leitete in sozialen Medien Informationen über friedliche Proteste gegen den Kopftuchzwang weiter. Anfang Februar 2020 wurde Keshavarz im Berufungsverfahren zu 12 Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Bis zum 5. Dezember 2020 war sie im Evin-Gefängnis inhaftiert, aktuell wird sie im Qarchak-Gefängnis in Varamin gefangen gehalten.

(Text gekürzt übernommen von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM))

Angelika Hüfner

 

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