27. Januar 2025 - Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Am 27. Januar 2025 gedenken wir weltweit der Opfer des Nationalsozialismus. Das Datum markiert den Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945.
2025 sind 80 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts vergangen.
Im Jahre 1979 wurde das KZ Auschwitz von der UNESCO unter dem Namen Auschwitz-Birkenau – deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager (1940–1945) zum Weltkulturerbe erklärt. Die Begründung lautete:
Auschwitz-Birkenau, das Denkmal für den absichtlichen Völkermord an den Juden durch das deutsche Nazi-Regime und das Mahnmal für den Tod zahlloser anderer Menschen, zeigt die unwiderlegbaren Beweise für eines der größten Verbrechen, das jemals gegen die Menschheit begangen wurde. Es ist auch ein Denkmal für die Stärke des menschlichen Geistes, der Widerstand leistete gegenüber den Anstrengungen des Nazi-Regimes, die Freiheit und das freie Denken zu unterdrücken und ganze Rassen auszurotten. Die Stätte ist ein herausragender Gedächtnisort für die gesamte Menschheit in Bezug auf den Holocaust, auf Rassenpolitik und Barbarei. Es ist ein Ort der kollektiven Erinnerung an dieses dunkle Kapitel in der Menschheitsgeschichte, ein Ort der Unterrichtung der nachfolgenden Generationen und ein Warnsignal für die vielfältigen Bedrohungen und tragischen Folgen extremistischer Ideologien und der Verleugnung der Menschenwürde.
Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO, anlässlich des Internationalen Gedenktages zum Gedenken an die Opfer des Holocaust
„In einer Zeit, in der es immer weniger Überlebende und direkte Zeugen des Holocausts gibt, ist es von entscheidender Bedeutung, weiter in die Bildung zu investieren, um die Erinnerung an die jüngeren Generationen weiterzugeben und die heutigen Formen des Antisemitismus zu bekämpfen. Seit ihrer Gründung setzt sich die UNESCO entschlossen für die Erfüllung dieses Auftrags ein. In den letzten zehn Jahren haben wir solche Aktionen in 85 Ländern durchgeführt.“
Der Holocaust hat die Länder, in denen die Naziverbrechen begangen wurden, zutiefst erschüttert und hat universelle Auswirkungen und Folgen in vielen anderen Teilen der Welt. Mehr als sieben Jahrzehnte nach dem Völkermord tragen die Mitgliedstaaten eine gemeinsame Verantwortung für die Bewältigung des verbliebenen Traumas, für die Aufrechterhaltung einer wirksamen Erinnerungspolitik, für die Pflege historischer Stätten und für die Förderung von Bildung, Dokumentation und Forschung. Zu dieser Verantwortung gehört auch die Aufklärung über die Ursachen, Folgen und die Dynamik solcher Verbrechen, um die Widerstandskraft junger Menschen gegen Ideologien des Hasses zu stärken. In Anbetracht der Tatsache, dass Völkermord und Gräueltaten in verschiedenen Regionen immer wieder vorkommen und wir einen weltweiten Anstieg von Antisemitismus und Hassreden beobachten, war dies noch nie so wichtig wie heute.
In Anerkennung des 80. Jahrestages hat das Holocaust- und das United Nations Outreach Programme als Leitthema für 2025 „Holocaust-Gedenken und Erziehung zu Würde und Menschenrechten“ gewählt. Das Thema spiegelt die entscheidende Bedeutung des Holocaust-Gedenkens für die Gegenwart wider, in der die Würde und die Menschenrechte unserer Mitbürger weltweit täglich angegriffen werden.
Der Holocaust zeigt, was passiert, wenn Hass, Entmenschlichung und Apathie siegen.
Auch die UNESCO nahm dies zum Anlass, um drei neue Richtlinien für Lehrer und Journalisten zur Bekämpfung von Holocaustleugnung und Desinformation zu veröffentlichen und unterstützt gleichzeitig die Schaffung eines neuen Zentrums für Forschung und Aufklärung über Extremismus im ehemaligen Haus des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höss. Das zukünftige Auschwitz-Forschungszentrum für Hass, Extremismus und Radikalisierung (ARCHER) entsteht in Zusammenarbeit mit dem Anti-Extremismus-Projekt (CEP) unter der Schirmherrschaft der UNESCO und in Partnerschaft mit dem Auschwitz-Birkenau-Museum.
Bild zur Meldung: Olivier Mériel/Mémorial de la Shoah
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