Die etwas andere Mitgliederversammlung - Rückblick und Ausblick -

18.10.2021

Zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 1. September 2021 waren wir zu Gast im Anti-Kriegs-Museum im Wedding. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten, insbesondere durch die nachfolgende gemeinsame Abendveranstaltung zum „Anti-Kriegs-Tag“.

Unter der Überschrift „70 Jahre Friedensarbeit des Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit“ hatten wir Gelegenheit Schwerpunkte unserer Arbeit vorzustellen unter besonderer Berücksichtigung des Leitsatzes aus der Präambel der UNESCO:“ Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“

Wir konnten an die Gründungszeit des Berliner Komitee erinnern und an die ersten Versuche, Deutschland in den Kreis demokratischer Staaten wieder einzugliedern, z.B. durch die Gründung zivilgesellschaftlicher UNESCO-Clubs, gerade auch in der geteilten Stadt Berlin.

Als ältestes und zugleich langlebigstes Projekt haben wir an die Kooperation mit den UNESCO-Projektschulen Berlins und dem 1970 ins Leben gerufenen „Internationalen Schülerseminar“ erinnert, das seit über 50 Jahren fast ununterbrochen im jährlichen Rhythmus stattgefunden hat und auch weiter stattfinden soll. Zahlreich sind die thematischen Bezüge zur Friedensarbeit.

„Sei Käthe – be Kollwitz. Wie würde Käthe Kollwitz heute mit ihren Kunstwerken Frieden stiften?“ unter diesem Motto wurden 2017, anlässlich ihres 150. Geburtstages Berliner Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren eingeladen, sich mit der Frage von Krieg und Frieden auseinanderzusetzen. Die Beteiligung war überwältigend, die Preisverleihung am 8. Juli im Käthe-Kollwitz-Museum ein großer Erfolg.

Den Abschluss dieser gemeinsamen Veranstaltung bildeten Friedenslieder von Hanns Eisler, Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky u.a.m., vorgetragen von Wolfgang Siebe und Paul Schäfer.

Der Blick zurück soll Orientierung für die Zukunft geben.

Zukünftige Friedensarbeit wird sich nicht mit der Forderung nach der Abwesenheit von Kriegen zufriedengeben können. Zukünftige Friedensarbeit wird sich an den 17 Zielen der Vereinten Nationen für eine Nachhaltige Entwicklung orientieren müssen, auch wenn immer deutlicher wird, dass die Agenda 2030 ihre Zielmarken z.T. deutlich verfehlen wird. Der Kampf gegen Hunger und Krankheit, für sauberes Wasser weltweit, der  Einsatz für Gerechtigkeit gegenüber jedermann und jeder Frau sowie für eine gemeinsame planetarische Verantwortung sind tragende Säulen einer solchen Arbeit für den Frieden. Und Bildung ist ihr Transmissionsriemen. Eine „hochwertige Bildung für alle“, wie es im SDG Nr. 4 heißt. Dies kann nur eine Bildung gegen Hass und Intoleranz sein, eine Bildung, die Achtung vor dem Mitmenschen, der Natur und dem Erbe der Menschheit zum Ziel hat. „Futures of Education“ und „Global Citizenship Education“ könnten hier die theoretischen Grundlagen für ein Bildungsprogramm legen als Hilfe zur Gestaltung des Lebens in einer immer komplexer werdenden Weltgemeinschaft.

Angelika Hüfner

 

 

Bild zur Meldung: Dieses Bild gehört zu den Gewinnern des Käthe-Kollwitz-Preises