Das Recht, ein Mensch zu sein

10.12.2019

Es ist insgesamt keine gute Zeit für die Verteidigung der Menschenrechte. Die Liste der Menschenrechtsverletzungen und der Menschenrechtsverletzer ist lang und sie wird seit Inkrafttreten der 30 Artikel auch nicht kürzer.  Die am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedeten universell geltenden Rechte, d.h. gültig für alle Menschen, unabhängig von Hautfarbe oder Geschlecht, von Religion oder Kultur, werden zunehmend mit Ignoranz gestraft. Selbst ernannte "Weltenlenker" und ehemalige Friedensnobelpreisträger wagen eine offen zur Schau gestellte Missachtung und Verfolgung von Minderheiten. Die Meinungs- und Informationsfreiheit steht innen- wie außenpolitisch unter erhöhtem Druck.Patriarchalisch strukturierte Gesellschaften unterdrücken die Bildung von Frauen und Mädchen, Vergewaltigungen und Missbrauch gelten als Kavaliersdelikte, ihre Strafverfolgung ist noch lange nicht selbstverständlich geworden.  Kriegsverbrechen finden weiter statt ebenso wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der von der  Weltgemeinschaft eingerichtete Internationale Gerichtshof ist leider ebenso wenig eine Garantie und Schutzmacht für die Menschenrechte wie die Afrikanische Charta der Menschenrechte, die Arabische Charta, die asiatische Menschenrechtsdeklaration oder die  oder die Amerikanische und Europäische Menschenrechtskonvention.

Der 10. Dezember bleibt ein wichtiger Tag der Erinnerung an eine Idee, die immer noch auf ihre Verwirklichung wartet. "Das Ziel ist der Weg" schrieb eine Berliner Tageszeitung. Und der Weg ist weder gradlinig noch einfach.

Angelika Hüfner