Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

20.01.2018

Das international gemeinsame Thema lautet auch in diesem Jahr :
“Holocaust Remembrance and Education: Our Shared Responsibility”.

 

Zur Geschichte:

Am 27. Januar 1945 wurden die Vernichtungslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenaus durch die sowjetischen Truppen befreit. Zum 60. Jahrestag der Befreiung im Jahr 2005 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 27. Januar als internationalen „Holocaust-Gedenktag“ eingeführt.

 

Die UNESCO ist davon überzeugt, dass ein solcher Tag des Erinnerns und Gedenkens eine Möglichkeit ist, die Mitgliedstaaten in ihren Anstrengungen zu unterstützen, aus der Vergangenheit zu lernen und Gründe für das Entstehen von Völkermord und Rassenhass besser zu verstehen und der alltäglichen Gewalt besser entgegen treten zu können. Gleichzeitig eröffnet solch ein Gedenktag die Möglichkeiten, an die Opfer zu erinnern und ihr Erbe als Aufruf an die nachwachsenden Generationen zu verstehen, nicht nachzulassen im Kampf gegen Rassismus und fanatischen Ideologien.

 

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen: Auszug aus der Erklärung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, 27. Januar 2017:

 

„Heute gedenken wir der Opfer des Holocaust, einer beispiellosen Tragödie in der Geschichte der Menschheit. Die Welt steht in der Pflicht, in Erinnerung zu behalten, dass der Holocaust ein systematischer Versuch war, um das jüdische Volk und so viele andere Menschen auszulöschen.

 

Es wäre ein gefährlicher Irrtum zu glauben, dass der Holocaust Ergebnis des Wahnsinns einer Gruppe von kriminellen Nationalsozialisten war. Im Gegenteil, der Holocaust markiert den Höhepunkt von Jahrtausenden, die von Hass, Sündenbock-Denken und Diskriminierung gegenüber Juden geprägt waren, oder wie wir heute sagen: Antisemitismus.

 

Es ist tragisch und widerspricht unserer Entschlossenheit, dass Antisemitismus weiterhin zu gedeihen scheint. Es ist auch äußerst beunruhigend, dass Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Hass gegen Muslime zunehmen. Unvernunft und Intoleranz leben wieder auf.

 

Das alles steht in völligem Widerspruch zu den universellen Werten, die in der Charta der Vereinten Nationen und der Allgemeinen Erklärung für Menschenrechte verankert sind. Wir dürfen niemals schweigen oder gleichgültig bleiben, wenn Menschen in Not sind. Wir müssen die Schwachen immer verteidigen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.

 

Und das Motto des diesjährigen Tages betont, dass eine bessere Zukunft von Bildung abhängt. Wir müssen aus den Schrecken des 20. Jahrhunderts lernen und dürfen Intoleranz im 21. Jahrhundert keine Stimme geben. Seien Sie sicher, dass ich als Generalsekretär der Vereinten Nationen an vorderster Stelle gegen Antisemitismus und alle anderen Formen des Hasses kämpfen werde. Lassen Sie uns eine Zukunft mit Würde und Gleichheit für alle aufbauen und lassen Sie uns so der Opfer des Holocaust gedenken, die wir niemals vergessen werden.“