Grundbildung für Alle: Nicht nur ein Thema für Bildungsministerien

20.12.2006

Entwicklungshilfe von unten:
Berliner Freundeskreis unterstützt private Kindergärten und Schulen im Grasland von Kamerun

   

 

„Education for All“ (EFA): Unter diesem Titel haben sich im Jahre 2000 auf dem Weltbildungsforum in Dakar 164 Staaten verpflichtet, die frühkindliche Betreuung und Erziehung auszuweiten und zu verbessern und bis zum Jahre 2015 für alle Kinder den Grundschulbesuch zu sichern.

Der soeben erschienene UNESCO-Weltbericht „Bildung für alle“ für 2007 zeigt, dass noch viel zu tun bleibt: Während beispielsweise in Westeuropa nahezu jedes Kind ein vorschulisches Programm besucht, sind es in Afrika südlich der Sahara nur 12 Prozent. Die Hälfte aller Kinder ohne Schulbildung lebt nach wie vor in Afrika südlich der Sahara.

Im Grasland von Kamerun hat sich in 2002 eine Initiative von Frauen gebildet (Association pour le bien-être de la Femme et des Familles du Milieu Rural, AFFAMIR. Ziel war zunächst, Frauen in einer ländlichen Region durch Beratung und Mikrokredite in die Lage zu versetzen, sich aus dem Teufelskreis der Armut zu befreien. Bald zeigte sich, dass eine organisierte Betreuung von Kleinkindern erforderlich war, damit die Frauen sich aktiv dem Gartenbau und der Landwirtschaft widmen können.

Spendengelder aus den Niederlanden und aus Spanien wurden mobilisiert. Freiwillige aus dem Baskenland kamen zu Arbeitseinsätzen. So entstanden zunächst zwei dörfliche Kindergärten. Die Kinder wuchsen heran, und so beschloss AFFAMIR, schrittweise Grundschulen aufzubauen.

Ein Freundeskreis um den stellvertretenden Vorsitzenden des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit leistet seit 2003 mit bescheidenen privaten Spenden, mit logistischer Unterstützung und mit Öffentlichkeitsarbeit Entwicklungshilfe „von unten“.

Im November 2006 reiste dieser Berliner Freundeskreis erstmals ins Grasland von Kamerun, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Zwei Kindergärten sind in Betrieb. Die beiden Grundschulen, die hieraus entstanden sind, umfassen derzeit die ersten zwei bzw. drei Klassenstufen. Das Fundament des Erweiterungsbaus für die vierte Klasse, der ab Sommer 2007 benötigt wird, ist bereits gegossen. Der Berliner Freundeskreis hat Hilfe bei der Finanzierung des Rohbaues zugesagt. Weitere Hilfe wird benötigt.

Fotos vom Besuch der Schulen

Nähere Informationen: Hans Krönner

 

Bild zur Meldung: Der Berliner Freundeskreis besucht die AFFAMIR-Grundschule in Banock