Ist das UNESCO-Welterbe in Gefahr? Veranstaltung in der Urania am 31. Oktober 2012

02.09.2012

In Zusammenarbeit mit rbb-Inforadio und dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. lädt die Urania ein zu einem Expertengespäch zu diesem aktuellen Thema. Es diskutieren:
• Prof. Dr. Marie-Theres Albert, World Heritage Studies, Brandenburgische Technische Universität Cottbus
• Prof. Dr. Klaus Hüfner, Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission
• Dr. Birgitta Ringbeck, Beauftragte der Kultusministerkonferenz beim UNESCO-Welterbekomitee
Moderation: Harald Asel, rbb-Inforadio

 

   

 

Bestandsaufnahme und Ausblick nach 40 Jahren Welterbekonvention

In diesem Jahr feiert das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Menschheit – die sog. Welterbekonvention – sein 40jähriges Bestehen. Kein anderes Tätigkeitsfeld der UNESCO ist weltweit ähnlich populär. Mit 189 Vertragsstaaten hat die Welterbekonvention eine beinahe universelle Gültigkeit erreicht und für den Kultur- und Naturerhalt Enormes geleistet. Inzwischen befinden sich fast 1000 Stätten auf der Welterbeliste, darunter 37 Stätten in Deutschland. Für viele dieser Stätten hat die Einschreibung in die Welterbeliste deren Rettung bedeutet. Ohne Zweifel gibt es also gute Gründe zum Feiern.

Zugleich aber ziehen dunkle Wolken über dem Welterbe herauf. Immer öfter werden Welterbestätten durch kriegerische Auseinandersetzungen oder wirtschaftliche Interessen in Mitleidenschaft gezogen – ihr Status und der Schutz durch internationales Recht erweisen sich kaum noch als wirksames Bollwerk gegen ihre Zerstörung, zumal auch die Mitgliedstaaten des Welterbekomitees selbst zunehmend bereit sind, die Stätten ihren Interessen zu opfern. Zugleich stehen für die Überwachung einer immer größeren Anzahl von Stätten nicht annähernd die erforderlichen Mittel zur Verfügung – die UNESCO erscheint mit ihrer Aufgabe zunehmend überfordert.

Welche Zukunft hat also die Konvention? Wie kann das Welterbe besser geschützt werden? Geht mit der immer stärker anwachsenden Zahl der Stätten nicht auch ein Verlust der Maßstäbe, vor allem aber an Nimbus einher? Wie können die zahlreichen Konflikte zwischen dem Schutz und der Nutzung der Stätten gelöst werden? Wie ist die lokale Bevölkerung besser in das Management der Stätten einzubeziehen? Und welche Rolle kann Deutschland spielen, das seit 2011 wieder eines von 21 Mitgliedern des Welterbekomitees ist, jenes Gremiums, das alle Entscheidung bezüglich der Konvention trifft? Diese und andere Fragen sollen auf der Podiumsdiskussion erörtert werden.

Das Expertengespräch findet statt am Mittwoch, 31. Oktober 2012 ab 19:30 Uhr im Hause der Urania Berlin e.V., An der Urania 17, 10787 Berlin, www.urania.de

Veranstaltung verpasst? Hier finden Sie das Podcast der Veranstaltung, mit freundlicher Unterstützung des rbb's Rundfunk Berlin-Brandenburg: www.inforadio.de/podcast/feeds/das_forum/das_forum_mit_harald.html

 

Bild zur Meldung: Welterbe-Logo der UNESCO