41. Internationales Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen

16.02.2013

Bereits zum 41. Mal fand vom 11.-16. November 2012 das Internationale Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen statt – auch diesmal mit tatkräftiger Unterstützung des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit.

 

   

 

Sechs Tage lang arbeiteten 28 Schülerinnen und Schüler intensiv zum Thema 40 Years UNESCO World Heritage – Our World, Our Heritage.

Die Teilnehmer im Alter von 15 bis 18 Jahren kamen aus acht Berliner UNESCO-Projektschulen, fünf weiteren UNESCO-Projektschulen aus Brandenburg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie von internationalen Kooperationspartnern in Dänemark, Schweden, Litauen, Polen, Italien und Frankreich.

Nach einem Kennenlern-Abend führte Frau Claudia Grünberg vom Master-Studiengang World Heritage Studies der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus in das Thema Welterbe ein. In den folgenden Tagen setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom „Basislager“ im Gästehaus der ufaFabrik in Berlin-Tempelhof aus direkt vor Ort mit den Berliner Welterbestätten auseinander.

Neben der Museumsinsel standen die Wohnsiedlungen der Berliner Moderne – und in diesem Zusammenhang insbesondere die Hufeisensiedlung – sowie die neueste Bewerbung Hansaviertel / Karl-Marx-Allee im Zentrum der Betrachtung. Interviews mit wichtigen Akteuren aus den Bereichen Bildung, Denkmalschutz, Wirtschaft, Naturschutz und Politik rundeten die Recherchen ab. Dabei wurden auch sensible Aspekte wie die wirtschaftliche Verwertung von Welterbestätten und das Leben im bewohnten Welterbe nicht ausgespart.

Zur Fokussierung und Dokumentation rundete ein Grafikworkshop an der Nelson-Mandela-Schule das Seminarprogramm ab und erlaubte am Abschlusstag eine überaus differenzierte und kontroverse Diskussion von Gegenwart und Zukunft des Berliner Welterbes im Besonderen und des Welterbegedankens allgemein.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen sich in ihrer großen Mehrheit für einen zeitgemäßen Denkmalschutz insbesondere in bewohnten Welterbestätten aus, der verhindert, dass beispielsweise die Siedlungen der Berliner Moderne zu gentrifizierten Freilichtmuseen werden.

Mit Blick auf das Welterbe sprachen sich alle Beteiligten angesichts der Vielzahl bereits bestehender europäischer Welterbestätten für eine zukünftige Orientierung hin zu transnationalen Welterbestätten aus. Die nach wie vor bestehende Eurozentriertheit der Welterbestättenliste solle nicht weiter verstärkt, und einer weiteren Welterbestätteninflation soll Einhalt zu geboten werden. Doch gleichzeitig sollen auch weitere europäische Vorschläge möglich bleiben.

Lutz Mannes
Regionalkoordinator der UNESCO-Projektschulen in Berlin


Weiterführende Informationen:
Webseite der deutschen UNESCO-Projektschulen
Newsletter der Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen

 

Bild zur Meldung: "Ein Höhepunkt Museumsinsel" Foto: Lutz Mannes