Bürger helfen Bürgern. Berliner unterstützen eine lokale Bildungs-Initiative in Kamerun

08.12.2013

Im Rahmen des Projekts „Jugend von Bansoa“ unterstützt ein privater Berliner Freundeskreis die Berufsausbildung von benachteiligten Jugendlichen in einer ländlichen Region im Grasland von Kamerun. Im September 2013 hat der Vorstand des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit für dieses Initiative die ideelle Patenschaft übernommen.

 

Vorgeschichte

Im Jahre 2006 reiste eine Gruppe Berliner Freunde in das Grasland von Kamerun, um sich über die Arbeit einer lokalen Frauen-Initiative zu informieren. Die Frauen hatten zunächst zwei private Kindergärten und dann zwei private Grundschulen geschaffen. Damit sollten in dieser ländlichen Region bessere Bildungschancen für die Kinder geschaffen werden. Zugleich war die Betreuung der Kinder eine Voraussetzung dafür, dass die Mütter einer Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft nachgehen konnten.

Der Berliner Freundeskreis hatte diese Initiative bereits einige Jahre lang mit Spenden unterstützt.

Mittlerweile sind beide Grundschulen staatlich anerkannt. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Fortbildung der Lehrkräfte hat einen so guten Ruf, dass auch Lehrkräfte öffentlicher Schulen daran teilnehmen.

 

Schwerpunkt Berufsausbildung

Die beiden Schulen werden inzwischen von privaten Partnern aus den Niederlanden und aus Spanien finanziell und personell großzügig unterstützt. Die Bemühungen der Berliner Freunde konzentrieren sich seither auf eine neue Zielgruppe: Jugendliche, die vorzeitig die Schule verlassen haben, sollen bei örtlichen Handwerkern eine berufliche Ausbildung erhalten. Dadurch sollen den Jugendlichen Perspektiven für die persönliche Entwicklung geschaffen werden. Längerfristig sollen sie damit auch in die Lage versetzt werden, ihren Lebensunterhalt zu sichern.

 

Von Herbst 2011 bis Frühjahr 2013 wurden insgesamt zehn Jugendliche von fünf örtlichen Handwerkern ausgebildet als Tischler, Metallschweißer, Schneiderinnen und Motorradmechaniker. In einer feierlichen Zeremonie wurden im Frühjahr 2013 den Absolventen ihre Zertifikate überreicht. Zugleich erhielten sie kleine Erstausstattungen an Werkzeug für die künftige Berufsausübung.

 

Im Herbst 2013 hat die Ausbildung der zweiten Gruppe von zehn Jugendlichen begonnen: zwei Motorradmechaniker, ein Automechaniker, eine Damenfriseurin, zwei Zimmerer, ein Informatiker und drei Schneiderinnen.

 

Kosten und Finanzierung

Für die Ausbildung im Projekt „Jugend von Bansoa“ entstehen Kosten: Vergütung der Handwerker für ihre Ausbildungstätigkeit; Werkzeuge und Materialien; Arbeits- und Schutzkleidung; Fahrtkosten; Verpflegung für die Jugendlichen am Ausbildungsort; ausbildungsbedingte medizinische Untersuchungen und Behandlungen.

 

Das ehrenamtliche Management des Projekts in Bansoa durch einen pensionierten Beamten des Kameruner Arbeitsministeriums wird mit einer Aufwandsentschädigung honoriert. Hinzu kommen Aufwendungen für das Büro, für Fahrtkosten, für die Nutzung von Computer, Drucker, Telefon und Internet.

 

Die Familien der Jugendlichen können nur knapp ein Fünftel dieser Kosten selbst aufbringen. Der Rest wird aus Spenden der Berliner Freunde finanziert. Die Ausbildung der ersten zehn Jugendlichen haben die Berliner Freunde mit insgesamt rund 6.000 Euro gefördert.

 

Seit Oktober 2013 fördern die Berliner Freunde die Ausbildung der zweiten Gruppe von zehn Jugendlichen.

 

Ideelle Patenschaft

Das Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit hat die langjährigen Bemühungen des Berliner Freundeskreises um die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen im Grasland von Kamerun gewürdigt. Im September 2013 hat der Vorstand des Berliner Komitees für das Projekt „Jugend von Bansoa“ die ideelle Patenschaft übernommen.

 

Weitere Informationen

Ausführliche Informationen über das Projekt „Jugend von Bansoa“ und ergänzende Berichte in deutscher und französischer Sprache sind hier verfügbar.

 

Bild zur Meldung: Frühjahr 2013: Feierliche Übergabe der Zertifikate